Wie verschaffe ich mehr Respekt von meinem Hund?

  • Zitat


    Nur es gibt Momente, da hab ich das Gefühl er hat einfach keinen Bock es dann auszuführen oder würde lieber gerne irgendwo schnüffeln gehen... wie setze ich das dann durch? Kann und ich will auch zb nicht am Poppes runterdrücken! und 3 mal das Kommando geben, bringt ja nun auch nix.


    Ich würde schon mit leichtem Druck aufs Hinterteil nachhelfen. Sitzt er gibts aber keine große Belohnungsparty
    sondern der Befehl wird wieder aufgehoben, ich gehe ein Stückchen weiter und gebe den Befehl erneut.
    In starken Ablenkungssituationen kann es manchmal klüger sein keine Befehle zu geben, das mußt du abschätzen
    was dein Hund schon kann und was noch nicht.

  • ok, also verlange ich dann in dem Moment einfach zu viel von ihm, was er noch nicht wirklich kann.


    So, aber das gleiche ist halt auch in der Wohnung, eigentlich klappt es perfekt....nur manchmal hat er einfach keinen Bock dazu, oder sieht es als nicht notwenig an :???:

  • Zitat

    Ich würde schon mit leichtem Druck aufs Hinterteil nachhelfen. Sitzt er gibts aber keine große Belohnungsparty
    sondern der Befehl wird wieder aufgehoben, ich gehe ein Stückchen weiter und gebe den Befehl erneut.
    In starken Ablenkungssituationen kann es manchmal klüger sein keine Befehle zu geben, das mußt du abschätzen
    was dein Hund schon kann und was noch nicht.


    Was soll es bringen, wenn man den Hund aufs Hinterteil drückt das er sich setzt?
    Er soll sich doch von alleine setzen und das freudig und doch immer. Druck ist unangenehm und kann zu Gegendruck führen und dann muss man noch mehr druck aufwenden und so weiter.
    Dann lieber mit der beabsichtigten Belohnung in die Position locken und das Sitzen wieder belohnen.



    Dein Hund kann auch einfach zu müde oder zu überfordert in der Situation sein oder du selber bist der Auslöser das er keinen Bock hast, weil du ihn mit deiner Körperhaltung etwas anderes vermittelst.

  • Zitat

    .....
    Dann lieber mit der beabsichtigten Belohnung in die Position locken und das Sitzen wieder belohnen....


    Na klar - damit Hundi auch noch lernt, wenn ich nicht mache, was gefordert wird, krieg ichs vorgekaut und werde dafür noch bestätigt..... Ne - das wär nicht meine Lösung.


    In dem Alter sollte der Hund verstehen, was das Wort Sitz heißt, und das Kommando befolgen, punkt. Wenn meine das nicht machen, gibt´s z.B. ein "EEEy!" oder ein Räuspern, jeweils in recht tiefer Stimmläage, im "Frauchen-verärgert"-Tonfall. Oder ein recht nachdrückliches "JETZT!". Oder ein ganz leichtes Antippen des Hinterteils mit einem Finger (Runterdrücken braucht´s net, das soll nur ne Erinnerung sein, daß ich was gesagt habe, und darauf bestehe, daß er´s macht!) á la "Hey, ich hab was gesagt". Manchmal sag ich auch nur "Haaallo?" Im Tonfall "Hey, geht´s noch?" (einfach halt irgendwas, da zählt der Tonfall - nur nicht das Kommando nochmal nennen!)


    Oder ich warte schlichtweg, bis der Hund es tut, starre ihn dabei an. Wenn die Hunde z.B. ohne Leine losrennen sollen und vorher auf Kommando nicht gleich absitzen, funktioniert das toll - denn sie wissen, daß sie nicht von der Leine genommen werden, bevor sie sitzen, bzw. zumindest keine Freigabe füs Laufen kriegen, bevor sie sitzen.


    Damit zeige ich, daß ich darauf bestehe, daß das gemacht wird, was ich möchte, ohne irgendwie "körperlich" werden zu müssen. Das zeigt ihnen auf Dauer, daß ich darauf bestehe, daß meine Kommandos durchgeführt werden, und es keinen Zweck hat, dazustehen und unbeteiligt zu gucken, als hätte sie nix gehört.... *gg


    Was ich auch heute noch mache: ab und an Leckerli mitnehmen, und plötzlich völlig unerwartet auch ein einfaches Kommando mal mit Leckerli bestätigen.

  • Dass der Hund bei deiner Trainerin hört ist normal, da er sie nicht einschätzen kann und so den nötigen Respekt vor ihr hat. Bei dir weiß er, dass du das Kommando vermutlich noch mehrere Male wiederholen wirst und irgendwann führt er es dann aus.


    Wenn du Hunde beobachtest, dann merkst du recht schnell dass der Rudelführer eines gewiss kann, nämlich sich frei bewegen, was die anderen nicht können. Mir hat es viel gebracht dies auszunutzen bspw. setze ich mich auch ab und zu mal in sein Körbchen und schicke ihn weg, denn ich darf das, er nicht. Auch sehr gut ist es ihn mal in seinen Korb zu schicken, ganz ohne Grund, und ihn dort einfach mal 15 Minuten zu lassen, will er ihn verlassen gehst du kommentarlos auf ihn zu und drängst ihn nur mit dem Körper langsam wieder zurück.


    Das hat bei mir wirklich richtig etwas bewirkt, einfach die "Macht" ausspielen ihn räumlich begrenzen zu können, du hingegen darfst alles. Ich schicke ihn mittlerweile auch aus der Küche raus, wenn ich sein Futter zubereite, auch wenn er sonst immer brav daneben saß, aber er geht dann in seinen Korb und muss warten bis ich ihm erlaube dran zu gehen.


    Auch gut ist es, wenn du ihn bspw. sitzen lässt und bevor du das "Ok"-Kommando (oder welches du eben zur Freigabe nutzt) gibst, wartest du bis er dich anschaut, so lernt der Hund, dass er nur über dich an sein Ziel kommt und nicht durch etwas anderes wie jammern etc.

  • Hallo,


    wie hier schon beschrieben wurde - Respekt kann man nicht einstudieren, den muss man sich verdienen ;-)


    Wie? Indem ich als HH ganz klar und strukturiert bin UND bleibe!! Werden Regeln aufgestellt, was Hundi darf oder nicht darf, dann gelten diese Regeln.


    Das schlimmste was du machen kannst ist, wenn du dich selber nicht an die eigenen Regeln hältst. Soll der Hund Sitz machen, dann hat er Sitz zu machen - basta! Da gilt dann nicht: "...na ok....das war jetzt ein fast-Sitz" oder "...ok heute hat er denn wohl keine Lust dazu..."


    Wie schaut es bei Dir denn mit der Kommunikation aus? Redest du deinen Hund ins Wachkoma oder sprichst du wirklich nur das Nötigste? ;-)


    Viele HH quasseln auf ihre Hunde ununterbrochen ein und damit machen sie es dem Hund unbewusst fast schon unmöglich, dass er Kommandos korrekt befolgen kann. Schon mal probiert den Hund ausschliesslich über Handzeichen bzw. Körpersprache zu dirigieren? Sowas kann mitunter Wunder wirken.


    Wenn Hundi mal wieder am Grasbüschel schnuffelt neigt man oft dazu, ihn mehrmals zu rufen. In der Hoffnung dass er uns endlich hört und kommt.


    Erstens hört er uns ganz gut (schliesslich hört Hundi ja auch das leiseste Rascheln in den Taschen) und zweitens bekommt Hundi die Information:"....na...solang da hinten noch gerufen wird weiß ich ja wo sie sind, da könnt ich ja grad noch an die Hecke da drüben...."


    Man unterschätzt es nur viel zu leicht, wie viel wir mit unseren Hunden reden. Hunde sind Familienmitglieder geworden, teilweise sogar dienen sie als Partnerersatz. Da wird kommuniziert, als würden sich 2 Menschen unterhalten.


    Während ich meinem Hund erzähle, wie beschissen mein Arbeitstag heute gewesen ist, versteht Hund nur BlaBlaBla. Wenn ich nun in diese Kommunikation auch noch Befehle einstreue, die ich von meinem Hund erwarte, dann kann dieser sie nicht aus meiner Wortflut herausfiltern und dementsprechend wird er genau das NICHT tun, was ich wollte - weil er mich nicht versteht!


    Also.....Hund nur dann ansprechen, wenn er seine Aufmerksamkeit ohnehin gerade mir zugewandt hat. Ein Hund der einem Reh hinterherrennt, blendet mich komplett aus. Da bringt rufen gar nichts - ausser dem oben beschriebenen Effekt (..ist ja noch da....)


    Warten bis der Hund schaut und dann ansprechen. Und vor allem.....darauf bestehen bis die Aufgabe erfüllt ist! Wenn ich ein SITZ möchte, dann bekomme ich das auch und wenn es 10 Minuten dauert - PUNKT!


    Und ganz wichtig - daran denken, ein Kommando auch wieder auzuheben! Ein kurzes "OK" ist vollkommen in Ordnung aber wichtig ist, dass ich nicht nur ein Kommando einfordere sondern auch auflöse - das vergessen viele! Mache ich das nicht, wird der Hund


    a) entweder bis an sein Lebensende sitzen bleiben *Achtung Ironie* ;-)
    b) das Kommando SELBST aufheben (was wahrscheinlicher sein dürfte)


    Aber genau das soll er ja nicht, er soll meine Regeln einhalten und nicht seine eigenen aufstellen! Klarheit, Beständigkeit, Geduld und Beharrlichkeit sind die Eigenschaften die ein HH dringend haben sollte. Wenn ich diese Punkte verinnerlicht habe, klappt das mit dem Respekt quasi von selbst.


    LG
    Windi

  • Jo, ich mach's wie BieBoss..


    wenn ich merke mein Terrier denkt sich gerade, dass der Grashalm dahinten aber viel interessanter ist als jetzt hier so ein blödes Sitz zu machen.. dann sage ich ich es meistens noch ein Mal und/oder aber drücke ihn nicht runter, sondern streiche vom Nacken bis zum Hintern den Rücken runter. Viele Hunde setzen sich dann "automatisch", meiner auch.
    Ja, manchmal ist es so, dass auch für einen Hund in diesem Alter eine Ablenkung häufig noch zu groß ist, ich denke das ist kein Weltuntergang, aber grad bei Möpschen, die ja auch nen kleinen Molosser-Sturkopp mitgeliefert kriegen ist es wichtig, dann auch dem Hund mitzuteilen: Ablenkung in allen Ehren, aber du kannst das und ich verlange auch grad keinen dreifachen Salto von dir, also bitte pflanz dich jetzt.
    Ne Mischung aus Humor & Konsequenz find ich bei sowas immer gut ;)

  • Zitat

    ... ich denke das ist kein Weltuntergang, aber grad bei Möpschen, die ja auch nen kleinen Molosser-Sturkopp mitgeliefert kriegen ist es wichtig, dann auch dem Hund mitzuteilen: Ablenkung in allen Ehren, aber du kannst das und ich verlange auch grad keinen dreifachen Salto von dir, also bitte pflanz dich jetzt.
    Ne Mischung aus Humor & Konsequenz find ich bei sowas immer gut ;)


    Und das ist das Problem, es ist zwar kein Weltuntergang, aber man ärgert sich täglich darüber und ich persönlich habe keine Lust mich täglich über meinen Hund zu ärgern. Daher lieber einmal über einen Zeitraum sehr konsequent und korrekt sein, dann kann man später die Zügel nur bei Bedarf wieder etwas anziehen, wenn man merkt, dass der Hund versucht seinen eigenen Kopf durchzusetzen.


    Die Reaktion auf ein nicht ausgeführtes Kommando hängt halt auch vom Trainingsstand des Hundes ab, wenn er es noch lernt, dann muss man mit Geduld rangehen, wenn man aber weiß, dass er es kann und es einfach nicht machen will, weil er das jetzt für richtig hält, dann muss man sich konsequent durchsetzen und das Kommando auch abverlangen.

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