Zusammengefasst: welche Rassen sind krank?

  • Na dann trag mal was fachliches zum Thema bei, der Thread dreht sich doch genau darum - dann aber bitte mit ordentlicher fachlicher Begründung, was warum und woher.


    Allerdings bin ich mir relativ sicher, dass da nichts kommen wird.

  • Also für mich sind hauptsächlich die Rassen "krank" die irgendwann mal extrem in Mode waren. Schäferhunde, Labradore bzw Retriever allgemein, Möpse und andere Kurznasen...denke mal das liegt daran, dass sobald ein Hund in Mode kommt das muntere paaren ohne Sinn und Verstand vermehrt auftritt und es deshalb zu diesen krankheiten kommt. Jeder will was besonderes anbieten..sei es ne seltene Farbe, irgendein Extrem was den Hund besonders macht..oft zu Lasten der Gesundheit.
    Natürlich gibts überall auch gesunde vertreter...aber für mich sind eben Rassen die nie modern waren und noch möglichst ursprünglich sind noch am gesündesten...
    Alles natürlich rein subjektiv betrachtet ;)

  • Ich mache die Tage eine Zusammenfassung von allen Rassen die genannt wurden - nicht um zu hetzen, sondern rein der Sachlichkeit halber :)

    Marula, vielen Dank für deinen Beitrag, echt klasse von dir das du dir soviel schrieb Mühe machst :hug: sehr informativ !!! :gut:


    Schlussendlich ist es tacheles reden hier. Nicht gegen Vereine oder Personen, sondern über die Problematiken von Hunderassen, bekannt und weniger bekannt.

    Vielen Dank für all eure bisherigen Beiträge !

    Liebe Grüsse, Nina

  • Thema Galgos und FCI:

    Es gibt laut Aussage von erfahrenen Züchtern und langjährigen Liebhabern auch unregistrierten reinrassige Galgos Espanioles direkt in Spanien die das Problem auch haben.

    Und ich rede wirklich von Galgo Espaniol, nicht von Tierschutzgalgoiden. Die auch tolle Hunde sind, aber halt keine reinrassigen Galgos. Das ist wie Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Es wäre also auch nicht damit getan, nach Spanien zu fahren und sich "frisches Blut" von Jägern zu holen.
    Denen ist sowas wie Epi z.B. in ihrer Zucht zum Teil völlig egal. Solange der Hund trotzdem arbeitet behält man ihn (und ein Epileptiker kann trotzdem ein guter Jagdhund sein, oft tritt die Krankheit ja erst spät auf, wenn der Hund seine aktive karriere schon hinter sich hat), wenn er es nicht mehr tut kommt er weg und man produziert sich ein paar neue. Ein epileptischer Galgo hatte früher und bei vielen wohl auch heute sicher nur einen Anfall: Seinen letzten... und ob das immer ein Hemmungsgrund war mit den Eltern oder Geschwistern nicht zu züchten, wenn die doch gesund waren und toll liefen... ich glaub`s kaum.


    Die, die solche Probleme wirklich kümmern, das sind die Züchter und Besitzer, die eben nicht nur für 2, 3 Jagdsaisons Freude an dem Hund haben wollen, sondern eineinhalb Jahrzehnte lang.
    Was nicht heißen soll, dass es in Spanien nicht noch tolle gesunde Blutlinen geben kann die zu nutzen es sich lohnen könnte (und gute Züchter), aber da muss man halt etwas tiefer in die Materie einsteigen, Leute kennen, Hundefamilien kennen, wenn es geht über eine lange Zeit...
    Da ist es ein Fehlschluss zu sagen "FCI = böse, Leistungs-/Jagdzüchter = gut".


    Im übrigen kenne ich zwei Galgos aus dem Tierschutz persönlich die epileptische Anfälle haben. Da da keiner die Eltern kennt, kann man natürlich nicht von einer Erbkrankheit sprechen, es gibt ja auch noch andere Ursachen für sowas. Und repräsentativ sind zwei Hunde die ich persönlich kenne auch eher nicht.
    Aber alle nur erbgesund sind die sicher nicht.
    Insgesamt sind aber denke ich auch die Tierschutzgalgos recht robuste Hunde, wenn man von den möglichen gesundheitlichen Vorschäden durch Aufzucht (Mangelernährung), harte Arbeit (Knochenbrüche, Arthrose, Kapsel-, Sehnen- und Muskelverletzungen) und Infektionskrankeiten absieht.


    Bei den Renn-Greyhounds hat man eine ähnliche Situation. Man sollte denken, dass sie kerngesund sind weil reine Leistungszucht. Naja, die kränkste Rasse der Welt sind sie sicher nicht, 12, 13 Jahre werden schon viele. Aber die sortieren halt auch gnadenlos alle Krüppel aus, was wir Weicheier hier nunmal nicht wollen. Wir würden die gerne von Anfang an vermeiden.

    Und dann gibt es Krankheiten, die die Rennleute im Profigeschäft einen feuchten Dreck kümmern, weil sie einfach nicht relevant werden in der Nutzungsdauer des Hundes. Greyhounds haben nach US-Studien die höchste Inzidenz an Osteosarkomen von ALLEN Hunderassen und haben bei Ausbruch der Krankheit noch geringere mittlere Überlebenszeiten als Hunde anderer Rassen (fairerweise muss man aber auch sagen, dass wohl auch die hohe Belastung der langen Röhrenknochen bei den enormen geschwindigkeiten eine Rolle spielt, nicht nur Genetik - aber daran wird noch geforscht und letztendlich ist es Jacke wie Hose...).

    Aber krank werden die erst, wenn sie ihre Rennkarriere beendet und ihre Würfe gebracht haben bzw wenn längst genug Gefriersperma für ein paar tausend Welpen (und das ist kein Witz, der Vater meines Rüden z.B. hat über 8000 eingetragene Nachkommen) im Pott ist. Wenn so ein erfolgreicher Rüde mit 10 Jahren an Osteosarkom stirbt, dann hat der längst tausende Nachkommen die auch weiter in der Zucht benutzt werden, weil: Sie sind ja schnell.

    Das ist zwar eine eingetragene geschlossene Population, allerdings eben keine Schönheitszucht. Hingucken muss man wirklich überall.


    Auch die großen Herdenschützer z.B. haben in ihren Herkunftsländern eine eher niedrige Lebenserwartung, die haben gar keine Zeit mit 8 oder 10 Arthrose zu kriegen, weil sie dann meistens schon nicht mehr leben... die Geschwindigkeit der Generationsfolge ist grade bei Arbeitsshunden unter eher primitiven Bedingungen eine ganze andere.
    Jagdsalukis werden in ihren Herkunftsländern auch nur selten mal 10 Jahre und mehr. In den Dorf, das ich besucht hab als ich meine Hündin aus Israel geholt hab, lebt heute (2 Jahre später) schon wieder eine neue Generation "frischer" Jagdhunde, wie ich auf Fotos der Züchterin meiner Hündin sehen konnte.

    Deswegen sind eben auch Importe aus nicht-FCI Ländern bei diesen Rassen sicher ein sehr intressantes Werkzeug in der Zucht, aber kein Allheilmittel.
    Auch da muss man erst gucken was der Hund mitbringt.


    Bei den Salukis z.B. berichten alte Züchter auch, dass auch früher schon Hunde "einfach umfielen", seit den allerersten tagen dieser Rasse. Können gut Herzprobleme oder rupturierende Hämangiosarkome gewesen sein, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass schon die Gründertiere diese Defektgene getragen haben.
    Heute hat man die diagnostischen Möglichkeiten dem Kind nen Namen zu geben.


    In dem Sinne:

    For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong.
    Von Henry Louis Mencken

  • Zitat

    Aber krank werden die erst, wenn sie ihre Rennkarriere beendet und ihre Würfe gebracht haben bzw wenn längst genug Gefriersperma für ein paar tausend Welpen (und das ist kein Witz, der Vater meines Rüden z.B. hat über 8000 eingetragene Nachkommen) im Pott ist. Wenn so ein erfolgreicher Rüde mit 10 Jahren an Osteosarkom stirbt, dann hat der längst tausende Nachkommen die auch weiter in der Zucht benutzt werden, weil: Sie sind ja schnell.


    Das ist ein Faktor, den man auch bedenken sollte.


    Bei den meisten Gebrauchshunderassen (also das, was von deutschen Verbänden so bezeichnet wird) sind z.B. mittlerweile (man glaubt es kaum) HD und ED eigentlich kein gar so großes Thema mehr - ED evtl noch mehr als HD.
    Was zur Zeit viele Sorgen bereitet, sind Rückenprobleme. Es gibt natürlich Linien, in denen ich schon eine gewisse Erbliche Disposition dazu sehe, aber auf weiter Fläche tappt man einfach noch total im Dunkeln warum wieso und woher.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich fast nicht denke, dass der Hauptgrund hier in der Genetik liegt, sondern in gewissen speziellen Belastungen auf die Wirbelsäule - sonst wären kaum so körperlich verschiedene Hunde betroffen.
    Sollte der Hauptgrund allerdings, entgegen meiner Vermutung erblich sein, hat man schon irgendwo ein Problem. Bis heute gibt es einfach keine Untersuchungen, bei denen man schon beim jungen Hund sieht, er wird mal ein Rückenproblem bekommen (was für mich fast schon wieder dafür spricht, dass es bei den meisten größtenteils erworben ist). Man steht in den Startlöchern und vermutet... nichts genaues weiss man nicht. Spinnt man aber mal weiter und sagt, Spondylose, CES etc wären vorwiegend erblich, dann haben sich die meisten betroffenen Zuchthunde aber bis zum auftreten schon mehrfach fortgepflanzt...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!