Labradoodle - woher ?

  • Hi Utolga,

    Zitat

    Ein Doodle ist also keine Rasse? - Mischling, bei dem man nicht weiß, welche Anlagen durchschlagen ?

    Ganz genau - der Labradoodle ist keine Rasse, egal wie sehr so mancher "Züchter" das behaupten mag. Diese Mischung ist auch nicht in USA, Australien oder sonst wo als eigene Rasse anerkannt - obwohl sie dort schon lange produziert werden.

    Und wenn ich produziert sage, meine ich produziert.

    In Australien haben sich bei der Produktion von Labradoodle-Welpen v.a. zwei Zwinger (die zudem zusammengearbeitet haben um es mal höflich auszudrücken) hervorgetan:
    Tegan Park und Rutland Manor.

    Die meisten Hundehalter bekommen die Krise, wenn sie sehen, dass ein Züchter mehr als 2-3 Würfe pro Jahr hat. Da wird dann recht schnell von Vermehrer, Hundehandel etc. geredet.

    Tegan Park hat zu Hochzeiten zwischen 15 und 25 Würfe gehabt - und zwar nicht im Jahr sondern im Zwei-Monat-Rhythmus. Du kannst es Dir ausrechnen - im Schnitt alle 2 Monate etwa 20 Würfe, macht an die 100 Würfe im Jahr. Bei einer durchschnittlichen Wurfstärke von 8-10 Welpen macht das locker 800 Welpen im Jahr. Das Ganze mal 1500 Australische Dollar (das war so in etwa der Welpenpreis, den ich mal auf der damals noch existierenden Tegan Park Seite gesehen habe) .......
    macht um die 1.200.000 Australische Dollar - In Worten Einskommazwei Millionen Australische Dollar.

    Das Wort Produktion kommt da schon recht gut hin. Selbst wenn man davon ausgeht, dass nicht alle Welpen überlebt haben und dass auch einiges an Kosten anstand um die Zwingeranlagen zu unterhalten ..... pro Jahr dürften da locker um die 700.000 Aus Dollar übrig geblieben sein, wenn alle Welpen verkauft wurden.


    Zitat

    Die Halterin hat so geschwärmt von ihrem tollen Hund,
    viel intelligenter als andere, leicht zu erziehen, kinderlieb, kein Jagdtrieb, springt keine Menschen an, mag alles ob Hund oder Katz oder Federvieh.

    Bzgl. Intelligenz - welchen Vergleich hat die gute Frau denn? Oder erzählt sie nur die Werbeversprechen der "Züchter"?
    "Kinderlieb" ist keine genetisch bedingte Eigenschaft.
    "Kein Jagdtrieb" bei einer Kreuzung aus zwei Jagdhunderassen? Beim Grosspudel kann man recht schnell ein jagendes Exemplar bekommen. Beim Labbi sowieso.
    "Springt keine Menschen an" ist Erziehungssache.
    Meine Grosspudel mögen (mochten) Katzen und Federvieh ganz besonders - sie haben (hatten) beides "zum Fressen" gern.
    "leicht zu erziehen" ist Definitionssache - ich habe hier gerade einen 4 Monate alten Lockenwolf, den ich als leicht erziehbar einschätze. In meinen Augen.
    Allerdings meinte die Züchterin "sie ist nichts für einen Anfänger". Und da kann ich nur zustimmen. Dieses kleine rote Lockenteufelchen in den Händen eines Anfängers :gott: .

  • Ich frag mich immer wie die meisten auf die Idee kommen, das wer keine 1000€ und mehr für einen Hund ausgeben kann/will sich automatisch den Hund nicht leisten kann? Natürlich können sehr hohe Kosten durch einen Hund entstehen...nehmen wir man an, euer Hund hat einen Unfall...die OP soll jetzt mal eben so 3000€ kosten, danach noch weiter behandlung...meine Frage jetzt: Wieviele von euch könnten sofort die 3000€ ausgeben? Und ich meine SOFORT! Ich glaub die wenigsten hier. Außerdem wo liegt der Unterschied, ob jemand nun 2-3Jahre die 1000€ für die Anschaffungskosten spart, aber das gleiche Einkommen hat, wie jemand der jetzt sofort "nur" 500€ ausgeben kann/möchte. :???: Merkt ihr was? Nur weil man die Anschaffungskosten gespart hat, heißt das doch nicht das die sich den Hund besser leisten können. :roll:

    Übrigens gibt es für Rassehunde auch ordentliche Zucht außerhalb des VDH...ja genau der VDH ist nicht der einzige Dachverband für Hundezucht. Und da kann man auch mit 500€ auskommen, und trotzdem einen gesunden, Wesensfesten Hund bekommen. Bevor jetzt jemand losmeckert: Nein ich geh nicht zu irgendwem einen Hund kaufen, ich schaue mir die Zuchtstätte an, und will die Eltern sehen, und auch die Untersuchungsergebnisse der Eltern und Großeltern usw. und die gibt´s auch bei Dessidenzzucht.

  • Nunja... man bekommt sogar einen Pudel aus einer VDH zucht für 650€ VHS! die würde man sicher auch für 600€ bekommt. soviel zum Preis ;)


    Einen Labradoodle würde ich mir nicht holen, warum auch? der Pudel ist so toll!

    Warum einen Labradoodle wenn man auch einen Pudel kurz scheren kann und die Optik nicht großartig anders ist?
    http://www.pudelgarten.de/mediac/400_0/m…64901/Caja1.jpg

    der Pudel ist toll! kann ich nur immer wieder sagen, hier bei uns sitzt auch einer und wird abgöttig geliebt...


    ich wurde letztens gefragt ob man einen Pudel wirklich nicht am Kopf anfassen darf :lachtot: was für Geschichten doch über den Pudel Herschen...

  • [quote="Korny"]Ich frag mich immer wie die meisten auf die Idee kommen, das wer keine 1000€ und mehr für einen Hund ausgeben kann/will sich automatisch den Hund nicht leisten kann?

    Ja - so sehe ich das auch :gut:
    Sicher verursacht ein Hund Kosten; ich habe -wie bereits geschrieben - eine 4jährige Hündin und hatte davor
    einen Hund, der 17 Jahre bei mir war, Tierarztkosten, Futter, Steuer, Versicherung sind mir also nicht fremd.
    Und letzten Endes kommt es doch in erster Linie darauf an, daß der Hund Liebe, Fürsorge und ein gutes Zuhause hat und nicht wie *wertvoll* er vom Preis her ist.
    Wer legt eigentlich die Preise für Rassehunde bzw. Mixhunde wie den Doodle fest? Kann das jeder Züchter bzw. Vermehrer selbst bestimmen oder gibt es da irgendwelche Richtlinien?
    LG utolga

  • Zitat

    Auch wenn ich gleich wieder mal virtuell gesteinigt werde: ich hab kein Problem mit solchen "Neuschöpfungen", solange die beteiligten Rassen so ausgesuchten werden, dass ein wohlproportionierter und wesensfester Hund dabei entstehen kann. Natürlich braucht es Zeit, bis man beurteilen kann, was nun tatsächlich dabei rausgekommen ist, eine oder zwei Generationen reichen da sicher nicht aus. Letztendlich sind doch alle Rassen so entstanden, also versteh ich nicht, warum alles auf die Barrikaden geht. Ich habe auch schon mal so einen Labradoodle getroffen und fand ihn klasse.
    Solange der Züchter die Elterntiere gewissenhaft aussucht, die Welpen einwandfrei aufzieht und die Käufer darüber in Kenntnis setzt, dass es eben keine Rasse mit seit Jahrzehnten gefestigten Eigenschaften ist, finde ich es völlig in Ordnung, eine "neue Rasse" zu kreieren.

    Aber: gerade weil das Ganze noch so neu ist, muss man den Züchter sehr genau unter die Lupe nehmen, denk ich.


    Das Problem an solchen "Neuschöpfungen" ist:

    Was sind das für Elterntiere, die da für die Zucht genutzt werden? Das sind
    a) papierlose Hunde mit unbekanntem Geshundheitsstatus oder
    b) Hunde, die für eine ordentliche Zucht ausgeschlossen wurden aufgrund eines Fehlers/einer Krankheit (und das nicht ohne Grund!)
    Denn kein seriöser VDH-Züchter würde seinen Hund freiwillig dafür hergeben. Zumal es ja auch verboten ist.

    Es reciht nunmal nicht, nur die Elterntiere zu kennen, da bestimmte Krankheiten und Wesenszüge sich über Generationen hinweg vererben und man da einfach auf weitgreifende Datenbanken und Ahnentafeln zurückgreifen muss.

    Also: Doch, ich finde es schon verwerflich, Russisch Roulette mit der Gesundheit von Tieren zu spielen.

    Zudem frage ich mich, warum ausgerechnet ein Doodle? Das hat sich doch nur irgendwer ausgedacht, weil der Pudel nett ist und nicht haart und das eine super Werbemasche ist. Ein nicht haarender Labrador, ein nicht haarender Goldie, super! Leider ist das bekanntlich Schwachsinn. Genetische Veranlagungen gleichen sich nunmal nicht einfach gegeneinander aus - schön wärs!
    Man kann die Eigenschaften, die so ein Doodle angeblich mit sich bringt, auch bei einem wirklichen Rassehund finden. Deswegen sehe ich keinen Sinn und keine Notwendigkeit hinter der Doodle-"Zucht".

    Aber solange Leute auf diese Werbemasche reinfallen, ist ja alles schön, das Geld kann fließen.....

  • mein beweis fehlt

    http://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/…lpen-a76903577/

    ;)

  • Zitat

    ShilaShadow

    mit "gewissenhaft aussuchen" meinte ich eigentlich genau das, was du als gerade nicht gegeben voraussetzt. Ich hatte nur keine Lust, Selbstverständlichkeiten aufzuzählen.

    Aber wie soll etwas "gewissenhaft ausgesucht" werden, wenn keinerlei Zugriff auf umfangreiche Datenbanken möglich ist?

  • Naja ich sag mal so, Vermehrer machen ihre eigenen Preise, schließlich wollen die meisten an den Welpen profitieren.
    Der Nachbarsrüde kommt kurz zum Decken vorbei, und sonst gibt es die üblichen Kosten wie Futter, Impfen, Entwurmung, vielleicht noch chippen dazu.
    Kosten für alles beträgt ca. 150 Euro pro Welpen, Vermehrer legen gerne noch paar Hunderter drauf und schon hast du einen Preis für ca. 600 Euro beim Vermehrer.

    Bei Züchtern läuft das ganz anders ab.
    Sie müssen einem streng kontrollierten Zuchtverband angeschlossen sein, die Hündin muss zuchttauglich sein (gesundheitliche Untersuchungen auf Erbkrankheiten, Zuchttauglichkeitsprüfung, Titel, usw.)
    Sie muss für die Zucht geeignet sein und ein rassetypisches Wesen besitzen.
    Dann wird nach dem Deckrüden gesucht. Das alles ist nicht so einfach, denn die Hunde müssen von der Genetik her super zusammenpassen, der Deckrüde muss ebenfalls mit allen Untersuchungen und Prüfungen zuchttauglich sein.
    So das sind die Grundvoraussetzungen die schon eine Menge an Kosten verursachen.
    Dann reist der Züchter zu dem Deckrüden (einige Deckrüden sind in einem anderen Land und die Fahrt und Übernachtung dahin ist auch nicht gerade billig).
    Wenn die Hündin trächtig ist kommen Tierarztbesuche zur Kontrolle (Ultraschall), spezielles Futter hinzu.
    Wenn die Welpen da sind werden sie ebenfalls vom Tierarzt untersucht, Impfung, Entwurmung und chippen kommt hinzu.
    Die ganze Zeit die für Sozialisierung und Prägung dazukommt, mal nicht dazugezählt.
    Natürlich rechnet immer der Züchter damit das ein Welpe krank werden kann, was natürlich mit weiteren Kosten verbunden ist.
    Naja, vor der Abgabe kommt noch ein Zuchtwart und sieht sich die Welpen genau an, kostet auch was.
    Beantragung der Papiere kommt auch noch hinzu, heutzutage ist ja nichts umsonst.

    Wenn man die Kosten eines seriösen Züchter zusammenzählt, ist der Preis von 1000 - 1500 Euro vollkommen gerechtfertigt.

  • Zitat

    Aber wie soll etwas "gewissenhaft ausgesucht" werden, wenn keinerlei Zugriff auf umfangreiche Datenbanken möglich ist?


    Wo hab ich auch nur mit einem Wort erwähnt, dass die Elterntiere ohne Papiere sein sollen? Und bitte nicht schon wieder die VDH-Leier, denn erstens die Aussage, dass kein VDH-Züchter seine Tiere dafür hergibt, reine Unterstellung und zweitens, wie eben schon geschrieben wurde, ist der VDH nicht der einzige DingsbumsVerband.

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