Wie lange für Erziehung??

  • >Huhu, nach dem ich hier nicht's mehr gefunden habe, dachte ich,
    ich eröffne ein neues Thema. Die Frage: Wie viel Zeit verbringt man mit der Erziehung??? :hilfe:

    Vielleicht mal posten wie lang braucht man zum beispiel um Sitz, heranrufen,
    bei fuß, etc. beizubringen. Nur ne' kleine einstellung. :D

    LG Nono

  • Erziehung dauert ein ganzes Hundeleben ;) Im Laufe eines Hundelebens kommen auch schon mal Baustellen dazu mit denen man erstmal gar nicht rechnet.

    Es ist ausserdem sehr individuell und von Hund zu Hund verschieden ebenso von Besitzer zu Besitzer.

    Meine beiden Hunde sowohl die Spanierin die mit ca. 7 Monaten zu mir kam als auch mein Jungspund,der als Welpe zu mir kam haben die Grundkomandos schnell beherrscht.Nach einigen Wiederholungen wußten beide was gemeint ist.Die Zuverlässigkeit des Durchführens kommt mit dem Training.

    ich persönlich habe da eher weniger Zeit drin investiert.Die meiste Zeit ging/geht fürs Antijagdtraining,Impulskontrolle und erhöhung der Frustrationstoleranz drauf.Der Rest ist ein Leichtes.

  • Wie meine Vorschreiberin bereits geschrieben hat, Erziehung hat keinen zeitlichen Rahmen, man verbringt nicht x Stunden damit, einen Hund zu erziehen.

    Außerdem ist sowas von Hund zu Hund verschieden, je nachdem, wie gern dieser mitarbeitet.
    Auch der Halter spielt eine Rolle, ist dieser uninteressant oder ist es unlustig für den Hund zu lernen, wird ers sein lassen ;)

    Zitat

    Vielleicht mal posten wie lang braucht man zum beispiel um Sitz, heranrufen,
    bei fuß, etc. beizubringen. Nur ne' kleine einstellung.

    Sitz - paar Minuten (Hund 9 Wochen alt)
    Herankommen - nie richtig "trainiert". Die kam immer wenn ich sie rief (wie gesagt, individuell pro Hund)


    Grundsätzlich unterscheidet man Erziehung und Ausbildung.
    Sitz würde hier zur Ausbildung zählen.
    "Nein", sich am Halter orientieren, gewisse Grundregeln feststellen etc. zählen zur Erziehung. Diese kann unter Umständen lange dauern! So Pi mal Daumen 2 Jahre, bei mir.

  • Zitat

    Erziehung dauert ein ganzes Hundeleben ;)


    hab ich auch gedacht ;-)

    ich habe 2 Hunde, schon alleine die sind unterschiedlich

    bei Kira hats lange gedauert, bis das HIER gut geklappt hat, das Sitz und Platz auf Entfernung dagegen war ein Kinderspiel

    Luna rennt gerne, daher ist das HIER kein Problem
    aber Hinlegen? und dann noch auf Entfernung?

    Macht sie auch nach fast 4 Jahren bei mir sehr ungerne


    man kann so etwas nicht pauschalisieren

  • Da gibts keine Richtwerte, jeder Hund ist anders, dem einen Fallen bestimmte Dinge leicht, den anderen schwer. Das hängt von der Rasse und den Umständen ab und wie gut man selbst dem Hund "erklären" kann, was man möchte. Also Körpersprache und punktgenaues bestätigen, wie gut man einen Befehl mit der Handlung verknüpfen kann, der Aufmerksamkeit des Hundes. Ect. Jeder Hund, jeder Besitzer und jede Hund-Besitzer Kombination ist anders, also wird dir keiner sagen können, wie lange soetwas braucht.
    Meine Aussie brauchte für das heranrufen gar keine Zeit, sie hats einfach gemacht, sitz dreimal für das Handzeichen, für das Wort so eine Woche mit vielleicht 5 mal dreißig Sekunden und ganz viele andere sachen, einfach so, zeigen, Leckerlie, wiederholen und fertig... aber Fuß, so naja, das klappte mit einem Jahr noch nicht sehr lang, aber sie zog schon lange nicht mehr an der Leine.
    Meine Border hat das mit dem Fuß ewig nicht mit "bleib dicht am Bein deines Besitzers" verknüpft (statt dessen mit geradeauslaufen, besonders langsam gehen, sich gegen das Bein lehnen, Frauchen eben intensiv anstarren ...), Worte waren für sie ein großes Problem, noch nach vielen Trainingseinheiten, schaute sie beim gesagten Sitz ratlos. Als ich auf Pfiffe umgestiegen bin, ging es dann auf einmal ganz schnell und meine Border Collie Tibet Mischung hat sich überhaupt nichts "beibringen lassen", wenn ich etwas speziell mit ihr üben wollte, hat sie mich angeschaut, als ob ich irre werde. Wenn ich ihr ein Leckerlie als Motivation angeboten habe, fand in ihrem Hirn nur noch eines statt :FRESSENJAAAAAAA. Lernen konnte sie so nix außer sabbern. Also hat sie alles nebenher gelernt, weil es einfach so war und Sinn für sie ergab (anhalten an der Straße, dicht bei einem laufen, hinsetzen, wenn man wartet, kommen wenn man weitergeht).
    Jetzt merkt man bei den dreien keinen Unterschied mehr, alle beherrschen die Grundkommandos aufs Wort gleich. Aber der Weg dahin war bei allen anders und sehr unterschiedlich schnell.

    Also wird auch dein Weg eine Überraschung und ein Herausforderung, wann wechsele ich die Methode, weil die nichts für den Hund ist, wann muss ein einfach nur mehr üben, wann mache ich selbst Fehler und muss sie korrigieren ... aber vor allem dem Spaß nicht verlieren. Erziehung ist nichts lästiges, was man fertig haben muss, es gehört zum zusammenleben dazu und sollte beiden einfach auch Spaß machen.
    Also viel Spaß!

  • Wir sind an das Thema Hundehaltung und -erziehung ziemlich blauäugig rangegangen und dachten anfangs, dass der Hund nach der Pubertät, also mit ca. 1,5 bis 2 Jahren, fertig erzogen ist.

    Tja, dumm nur, dass uns unser Phoebelien da ziemlich bald einen Strich durch die Rechnung machte :D

    Die einzelnen Kommandos, wie Sitz, Platz und Hier erlernte sie innerhalb weniger Minuten, bis sie sie jedoch auch sicher im Alltag und unter Ablenkung beherrschte, vergingen mehrere Wochen und Monate.
    Bei Phoebe kam auch leider noch hinzu, dass sie in ihren ersten Lebenswochen praktisch nichts kennegelernt hatte und der Alltag mit ihr an sich schon eine Herausforderung war. Sie war zwar wie die meisten Welpen vom ersten Tag an sehr anhänglich und immer bestrebt mir zu folgen, aber bis sie mich wirklich als Bezugsperson akzeptiert hatte und wusste, dass sie bei mir Schutz bekommt und mir vertrauen kann, vergingen mehrere Monate.

    Irgendwann entdeckte mein Hündchen dann seine Leidenschaft fürs Kaninchen jagen und als wir das im Griff hatten, war während der Dämmerung bald kein anderer Fußgänger mehr vor ihr sicher, weil sie meinte mich vor diesen beschützen zu müssen :verzweifelt:

    Man muss sich auch bewusst sein, dass ein Lernprozess niemals linear verläuft und dass es somit immer wieder auch mal zu Rückschlägen in der Erziehung kommen kann.
    Dass die Hundereziehung ein Hundeleben lang andauert wurde hier ja achon gesagt und das wird mir von Zeit zu Zeit immer mal wieder bewusst wie zum Beispiel, dass meine sieben jährige Madame eigentlich schon vor einiger Zeit gelernt hatte, dass sie ohne Erlaubnis nichts essbares vom Boden aufnehmen darf. Uneigentlich stellt sie aber seit einiger Zeit auf unserem Abendspaziergang ihre Ohren auf Durchzug, um auf einer Wiese die Kaninchentoilette zu plündern... :fear:

    An dieser Stelle fällt mir auch noch ein, dss das Lerntempo auch ganz stark abhängig von deiner Konsequenz ist :D

  • Wie ich mir Fine geholt habe, habe ich mir gedacht, "Boah cool, ein Hundi lernt doch viel schneller, als eine Katze oder ein Pferd. Das wird ein Kinderspiel!"
    Damit bin ich ganz schön eingefahren!

    Fini begreift sehr schnell, was man von ihr will, aber es dauert ewig ihr klar zu machen, dass das dann immer gilt und nicht nur, wenn sie gerade Lust dazu hat. Sie probiert nämlich immer wieder, ob Sitz denn wirklich Sitz ist oder vielleicht doch Platz oder oder sonst was. Versuch macht klug, laut ihr :D
    Sie ist ein Jahr hier und lässt sich noch immer nicht abrufen. Es ist für sie schlicht sinnlos, aber ein Terrier ist da bestimmt anders als zB ein Schäferhund.

    Stell dich drauf ein, dass das Vermitteln von etwas Neuem sehr schnell geht. Da sind die Hundis gut. Sie wissen sehr schnell, was man von ihnen will. Dass es dann wirklich immer klappt, dauert sehr lange!
    Da Fine "Hier" für überflüssig hält, habe ich ihr von Anfang an "Stop" beigebracht. Heißt, wenn andere Hier rufen, rufe ich Stop und gehe meinen Hund einsammeln, weil sie dann auch wirklich bombensicher sitzt. Das hat 1 Jahr gedauert, aber jetzt kann ich mich fast immer drauf verlassen. Dass es immer klappt, auch bei Wild wird wahrscheinlich noch ein paar Jahre dauern, aber das ist für meine Jägerin auch schon eine wahrliche Meisterleistung, wenn sie da mal sitzen bleibt ;)

  • Danke für die vielen, tollen antworten. Ich wusste zwar schon, die Erziehung (ausbildung)
    dauert so lang wie das Hundeleben selber. Aber das es dann so GEWALTIGE lernunterschiede
    gibt, war mir ganz und gar nicht klar. Bei uns Menschen ist das lernen aber auch ein
    leben lang. :headbash:

    Was denkt ihr, mit WIRKLICHER KONSEQUENZ, und nicht einfach nur so dahergefaselt,
    sonder ernst gemeint, einem lernfreudigen klugen Hund, der schnell kapiert, wird's gut gehen???

    So weit ich weiß, sind Pudel nämlich sehr lernfreudige und aufmerksame Tiere. Natürlich kommt
    es dann noch auf jeden einzelnen Charakter an... :smile:

    Lg Nono

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