Wo bekommt man einen "guten" Mischlingswelpen

  • Zitat

    Es gibt in Deutschland ca. 800 Tierheime.
    In irgendeinem davon findet sich ganz sicher ein passender Hund.
    Alles andere ist aus meiner Sicht schlicht nicht glaubwürdig.


    ..und irgendeines ist dann evtl. so gütig jemandem ohne Hundeerfahrung, mit Treppen im Haus, mit Job und ohne eingezäunten Garten nen Welpen zu geben :roll: . Die sträuben sich ja da schon bei ausgewachsenen Hunden.
    Und das dann natürlich ohne 5x hingefahren zu sein (Sprit kostet ja nix quer durch D) und ohne das die Leute sich eigenständig die Bude anguggen konnten. Ja nee, is klar.
    Warum holt man sich denn den Hund beim Züchter, beim Vermehrer oder dem ATS?
    Weil viele TH einfach unmögliche Anforderungen stellen.


    Zitat

    Ich würde weder jahrelang warten noch durch ganz Deutschland fahren, unterstelle aber jemanden der das braucht auch nicht dass er maßlos übertreibt.


    ICH auch net. Mein nächster eigener Hund ist geplant und kommt wenn er fällt bzw. wann es mir eben die Zeit und die Umstände erlauben.
    ICH brauch den Hund aber auch für nix andres als den Spaß. Ich brauch keine extrem Highendwunschverpaarung, ich hab welche im Auge, aber wenn es dann doch ein andrer (passender) Papa wär - es würd mich net töten.


    Zitat

    Erwachsene Hunde von Privat sind sowieso was anderes als ein Welpe von Privat. Mit dem Kauf eines erwachsenen Hundes der aus welchen Gründen auch immer nicht mehr ins Leben der Besitzer passt unterstützt man wohl kaum das Produzieren von Mischlingswelpen.


    Kann man sich aber auch net immer erlauben.
    Ich trau mir net zu nen erwachsenen Hund meiner Wunschrassen von privat zu nehmen wo ich net 1000% weiß, was vorher mit dem Hund so passiert ist. Früher schon, heut hätt ich da zuviele Bedenken was Kind & Kegel angeht ^^


    Marula - :gut:

  • Zitat

    Die beteiligten Rassen hat er im Ausschlussverfahren eingegrenzt, dh. er weiß, welche Rassen nicht enthalten sein dürfen.


    Mir ist noch nicht klar, was Du genau als Mischling bezeichnest. Der Mix aus zwei Rassehunden? Die soundsovielte Generation nach dem letzten nachgewiesenen Rassehund in der Ahnentafel? Einen Rassehund wie (ich nehme wahllos) den Flatcoated Retriever, der vermutlich aus Neufundländer, Labrador, Collie und Setter gemixt wurde?


    Nach welchen Kriterien möchtest Du den Hund aussuchen?


    Verhalten/Wesen/Charaktereigenschaften -> sind vorhersagbarer, je mehr Rassehund drinsteckt
    Optik -> da entfällt der "Mischlingszüchter" sowieso, weil er nicht vorhersagen kann, ob der Dackelschäfermix später Steh- oder Schlappohren und 20 oder 60cm SH hat, usw.
    Gesundheit -> dann sollte Dein Kriterium entweder sein, dass die Hunde rigoros auf Leistung gezüchtet werden, d.h. Hunde, deren Gesundheit die Leistung nicht erlaubt, werden (so grausam es ist) entsorgt, oder es sind so harte Aufzuchtsbedingungen, dass Hunde, die keine optimalen gesundheitlichen Voraussetzungen haben, nicht überleben.


    Ja, das ist hart, und nein, ich könnte und wollte das nicht. Aber genauso funktionierte jahrhundertelang Rassehundezucht, in der Erbkrankheiten kein Thema waren. Eben weil betroffene Hunde das nicht überlebt haben und sich entsprechend nicht fortpflanzen konnten.


    Wie suche ich also den "perfekten" Mischlingszüchter?
    ein Brainstorming in wilder Reihenfolge:
    - die Hunde werden frühestens mit 4-5 Jahren zum ersten Mal belegt bzw. dürfen decken, wenn Charakter, Leistung und Gesundheit auch einige Zeit ins Erwachsenendasein hinein stabil entwickelt sind
    - keine Wurfwiederholungen
    - welches Ziel hat der Züchter
    - wie begründet er seine Verpaarung
    - kein Qualzuchtmerkmal in irgendeiner Form (Brachycephalie, ausgeprägte Hautfalten, HD, ED, Herzkrankheiten, Haarlosigkeit, Merlegen, Taubheit, diverse Augenkrankheiten, Patellaluxation, Entropium und Ektropium, usw.)
    - Körperbau, der hündische Kommunikation ermöglicht/erleichtert (kein explodiertes Fellkissen, kein angeborener Stummelschwanz, keine Gesichtsfalten, kein Ridge, usw.)
    - wie oft wird die Hündin belegt
    - gibt es Informationen zu früheren Würfen
    dann die ganze Aufzuchtsthematik:
    - mit welchen Eindrücken werden die Welpen groß
    - wie wird sozialisiert
    - in welchem Alter wird abgegeben und warum
    - wie wird die Hündin in der Erziehung unterstützt
    - wie wirken Hündin und Welpen
    - wie wird gefüttert und geimpft
    usw, es gibt soviel


    Ich halte es für fraglich, ob ein verantwortungsvoller Züchter bereit ist, Wurf für Wurf draufzuzahlen, weil er mehr Geld in die Haltung seiner Hunde, die Recherche im Vorfeld, die optimale Aufzucht usw. steckt, als er anschließend vom Verkauf wieder rausbekommt.


    bleibt eine der Ausgangsfragen: wonach suche ich mir den Mischling aus? Kann ich einem Hund, der auf Leistung gezogen ist, einen entsprechenden Job bieten? Ist es wirklich realistisch, dass jemand Geld in ein Fass ohne Boden steckt, um gesunde, leistungsfähige, wesensstarke Mischlinge in die Welt zu setzen?


    Wenn Du sagst, dass auf keinen Fall ein Rassehund zu erkennen sein sollte, darf es auch keine F1-Generation sein (Verpaarung Rassehund x Rassehund), das ist in aller Regel optisch, erbkrankheitsmäßig, verhaltenstechnisch viel zu nah dran.


    Ob der Mischlingswelpe also "gut" ist, zeigt sich erst im Laufe der Zeit, es ist eben nicht so gut vorhersagbar, wie beim Rassehund. Darum würde ich dem Erstmischlingshundbesitzer auch immer wieder zum erwachsenen Hund raten, da weiß man sehr viel genauer, was man charakterlich, veranlagungsmäßig, gesundheitlich und von mir aus auch optisch bekommt.

  • Zitat

    Ich halte es für fraglich, ob ein verantwortungsvoller Züchter bereit ist, Wurf für Wurf draufzuzahlen, weil er mehr Geld in die Haltung seiner Hunde, die Recherche im Vorfeld, die optimale Aufzucht usw. steckt, als er anschließend vom Verkauf wieder rausbekommt.


    Ich bin wirklich PRO verantwortungsbewusste Zucht.. aber das da oben..
    klar, der erste oder der zweite Wurf - da mag das stimmen.


    Aber wenn ich seh, dass der Züchter die Hündin zum 5ten Mal belegt, womöglich noch mit eigenen Rüden, dann kann die Rechnung net aufgehn. Angenommen der erste Wurf besteht aus 6 Welpen á 900€, der Zweite aus 8 Welpen á 1000€ (man ist ja etabliert), der Dritte und Vierte jeweils aus 8 ist man bei Einnahmen die jedes Gutachten, jede Ausstellung, jeden Fahrtweg zum Rüden, jede Aufzucht und alles andre auch bezahlt gemacht haben.
    Wieviele Züchter stellen denn ihre Hunde noch ernsthaft aus oder legen Prüfungen ab wenn sie das "Nötigste" getan haben? So-und-soviele V-Bewertungen, von mir aus die Besten noch bis IPO3 und dann?
    Für mich ist das als Argument raus, zumindest bei Züchtern die schon "länger" dabei sind. Oder zumindest bei meinen Rassen, bei andren bin ich eh net wirklich informiert.

  • Zitat


    Ich bin wirklich PRO verantwortungsbewusste Zucht.. aber das da oben..
    klar, der erste oder der zweite Wurf - da mag das stimmen.


    Aber wenn ich seh, dass der Züchter die Hündin zum 5ten Mal belegt, womöglich noch mit eigenen Rüden, dann kann die Rechnung net aufgehn. Angenommen der erste Wurf besteht aus 6 Welpen á 900€, der Zweite aus 8 Welpen á 1000€ (man ist ja etabliert), der Dritte und Vierte jeweils aus 8 ist man bei Einnahmen die jedes Gutachten, jede Ausstellung, jeden Fahrtweg zum Rüden, jede Aufzucht und alles andre auch bezahlt gemacht haben.
    Wieviele Züchter stellen denn ihre Hunde noch ernsthaft aus oder legen Prüfungen ab wenn sie das "Nötigste" getan haben? So-und-soviele V-Bewertungen, von mir aus die Besten noch bis IPO3 und dann?
    Für mich ist das als Argument raus, zumindest bei Züchtern die schon "länger" dabei sind. Oder zumindest bei meinen Rassen, bei andren bin ich eh net wirklich informiert.


    Bei den Voraussetzungen, die Du beschreibst (5 Würfe, eigener Rüde, geringer Wurfabstand usw., außerdem Rassehund mit entsprechendem Preis), hast Du recht. Bei den Voraussetzungen, die ich beschrieben habe (wenn auch viel zu wenig ausführlich), bin ich immer noch überzeugt, dass man als Züchter draufzahlt:
    - erster Wurf mit 4-5 Jahren, wegen Pausen zwischen den Würfen maximal 3 Würfe für die Hündin
    - keine Wurfwiederholung
    - wir reden von Mischlingshunden, die kosten keine 800-1000 €
    usw.


    Nur eine Beispielrechnung: ich habe einmal zusammen mit einer Züchterin, deren Zucht ich für verantwortungsvoll halte, die Kosten während eines (gesunden, also ohne extra TA-Kosten für Behandlungen/ Kaiserschnitt/...) Wurfes aufgestellt, also von der Recherche des geeigneten Deckrüden bis zum Verlassen des letzten Welpen. Die Kosten für die Ausstellungen /Ankörung der eigenen Hunde bis zum Erreichen der Zuchttauglichkeit haben wir nicht mit eingerechnet, die Zeit, die in einem Wurf von Planung bis Abgabe steckt, auch nicht. Sie rechnet bei einem Welpenpreis von 1300 Euro mit 4 Welpen, die die Ausgaben erstmal begleichen, jeder weitere Welpe ist Gewinn, jeder Welpe weniger logischerweise Verlust.
    Ok, sagen wir, dem Mischlingshundzüchter reichen schon 3000 Euro - ich kriege Mischlinge ohne weiteres in jedem Alter in jedem Tierheim und zahle dafür meist um die 200 Euro. Ok, sagen wir, unser Züchter verkauft seine Hunde wegen des Bonusses "verantwortungsvolles Zuchtziel" (so vorhanden) für 300 Euro, da bräuchte er garantierte Würfe von 11 oder mehr Welpen, um Gewinn zu machen. (Wie gesagt, unerwartete TA-Kosten und die Zeit nicht mit eingerechnet.)

  • guten Morgen


    ich bin auch der Meinung das es in einem der vielen deutschen Tierheime und Pflegestellen mit Sicherheit irgendwo ein Hundchen dabei ist wo zu einem passt.
    selbst habe ich auch einen vom Züchter,damals war das ganze noch nicht so ein boon mit den welpen in Tierheimen und vom.Ausland.
    meinen zweiten habe ich letztes Jahr mit sieben Monaten bekommen, er ist echter Teneriffianer ;-) so ist auch sein Gemüt, mittags siesta sonst geht gar nichts :-)
    goldiger Knopf und einfach nur dankbar und immer mit dem.sonnigen Gemüt im Herzen.
    kann jedem nur empfehlen einem hund aus dem Tierheim eine zweite chance zu geben. :-)

  • @ Rotbuche : Mir ist jetzt schon ein paar mal aufgefallen,daß hier immer wieder gesagt wird keine Wurfwiederholungen. Was hat es damit auf sich ?
    Soll das bedeuten,das ein Rüde nicht mehrfach die selbe Hündin decken soll ?? :???:
    Wenn ja warum nicht ?
    womit begründet ihr diese Aussage ?
    Irgendwie steh ich da grad aufm schlauch??
    Wenn aus der Verpaarung gute Hunde entstehen,versteh ich das nicht so ganz ???
    Klär mich doch bitte auf.
    LG

  • Zitat

    @ Rotbuche : Mir ist jetzt schon ein paar mal aufgefallen,daß hier immer wieder gesagt wird keine Wurfwiederholungen. Was hat es damit auf sich ?
    Soll das bedeuten,das ein Rüde nicht mehrfach die selbe Hündin decken soll ?? :???:
    Wenn ja warum nicht ?


    Ja, Wurfwiederholung heißt, dass eine bestimmte Verpaarung nochmal vorgenommen wird.


    Es gibt mehrere Gründe, die gegen Wurfwiederholungen sprechen:
    - wir gehen hier ja von der Mischlingszucht aus. Das beinhaltet ein oder mehrere Zuchtziele, die der Züchter verfolgt, also z.B. Verbesserung der Gesundheit. Eine Population ist umso gesünder, je mehr genetische Vielfalt sie in sich birgt. Mit Wurfwiederholungen würde ich diesem Ziel entgegenwirken.
    - Zucht bedeutet nicht, immer neue F1-Generationen zu produzieren, ich bin also als Züchter verantwortlich, dass die Hunde, die ich zu dieser Zucht beitrage, einen möglichst breit gefächerten Genpool liefern.
    - Zucht heißt Weiterentwicklung, Verbesserung. Mit der Wiederholung einer Verpaarung nehme ich mir die Chance, mich irgendwohin zu entwickeln, es ist ein Stillstand. Wenn ich dann aber verantwortungsvoll bin und die Hündin um der Hündin willen insgesamt nur dreimal werfen lasse, braucht man finde ich von Zucht im Sinne der Weiterentwicklung nicht mehr zu reden.
    - Zwischen Wurfwiederholungen liegen kaum je so viele Jahre, dass man die Nachzucht über lange Zeit (mehrere Jahre) in ihrer charakterlichen und gesundheitlichen Entwicklung beobachten kann. Habe ich jetzt z.B. in meiner Nachzucht einen Hund, der unwissentlich (bricht z.B. erst im Alter aus) eine Krankheit vererbt, ist es möglich, dass auch alle anderen Hunde mit dieser Genkombination Träger dieses Krankheitsgens sind, obwohl die Krankheit nicht ausbrechen muss. Damit vererben aber u.U. eben im Falle von Wurfwiederholungen mehr Hunde dieses Merkmal, es kann sich so leichter in einer Population festigen.


    Ich frage mich dagegen, welche Vorteile Wurfwiederholungen haben. Bequemlichkeit für den Züchter, ok, aber welchen Vorteil hat es für die Zucht, für die Hundepopulation auf lange Sicht, wenn man Wert auf Gesundheit und Vielfalt legt?

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