Kann der Hund verschiedene Menschen verschieden lieben?

  • Danke an alle für die Antworten. Ich sehe, das ist gar nicht so abwegig, was ich fühle, auch wenn ich weiß, dass das eigentlich unbegründet ist. Und natürlich habt ihr Recht, ich sebst fühle mich so besser, als wenn sie jedes Mal nicht mit ihr mitgehen wollen würde.

    Die Hündin meiner Sitterin freut sich übrigens im Gegenzug auch immer extrem, wenn sie mich sieht - ist also irgendwie ausgeglichen ;)

    Ich glaube das

    Zitat

    Zu Eifersucht besteht da wirklich null Anlaß: Hundeliebe ist doch nicht rationiert - euer Hund liebt euch kein Stück weniger, wenn er sich wie ein Schnitzel über den Sitter freut.

    ist de wesentliche Erkenntnis. Da kann ich mich ja dann doch wieder etwas beruhigen... :)

  • Ich hab das Phänomen auch beobachtet bei meiner Sitterin: die zwei Mäuse haben sich nen Ast gefreut, wenn wir hingefahren sind morgens (war einmal die Woche), weil sie genau wußten, dort geht die Post ab: gemeinsame Gassigänge, Kraulrunden fürs Zwergi, toben im Garten mit den anderen Hunden (oftmals neue Sittinghunde dabei) für Bossi. Die beiden waren dort einfach schon fast daheim.

    Ich fand´s toll - denn die zwei haben sich abends, wenn ich sie wieder geholt hab, genauso gefreut wie früh über die Sitterin ;-) und daheim hatte ich dann zwei platte Hunde im Körbchen und meine Ruhe für die nächsten 2 Stunden.... *gg

    Manchmal fand ich´s auch komisch - wir kamen dort an, die zwei begrüßen die Sitterin, rasen ins Haus zu den anderen Hunden und untersuchen erstmal alles - und ich war schlichtweg abgeschrieben. Aber wie schon mehrfach erwähnt: besser als ein Hund, der bei Abgabe beim Sitter das Heulen anfängt - da arbeitet sich´s tagsüber sichlich nicht sehr entspannt. Irgendwann fand ichs dann einfach nur noch süß...

  • Du mußt dir da wirklich keine Sorgen machen - ich weiß es leider aus Erfahrung: Ich hatte bei jedem meiner bisher fünf Hunde aus Gesundheits- oder Berufsgründen mal Zeiten, in denen der Hund verhältnismäßig viel mit anderen unternommen und sich entsprechend darüber gefreut hat. Meine erste Hündin hat zeitlebens die Freundin und die Hunde abgöttisch geliebt, bei denen sie aufgewachsen war, hat sich über sie gefreut wie über keinen Menschen sonst und wäre ihr Leben lang jederzeit strahlend mit ihr mitgegangen.

    Aber bei keinem dieser Hunde ist deshalb die Bindung an mich weniger eng geworden. Eigentlich eher im Gegenteil: je besser es ihnen ging, je "runder" ihr Leben insgesamt war, desto besser lief es mit uns: der Hund kam abends entspannt zu mir zum Kraulen, ich hatte kein schlechtes Gewissen, weil das arme Tier auf mich allein angewiesen war und gerade zu kurz kam, und wir waren beide zufrieden.

    Und sobald ich ihnen wieder mehr bieten konnte, sind die Hunde dann ebenso begeistert drauf eingestiegen, als wäre da nie Pause gewesen. Das ist wirklich das Tolle an Hunden: Sie sind Opportunisten, können sich jederzeit anpassen und über jeden guten Augenblick freuen. Und vor allen Dingen: als Rudeltiere haben sie reichlich Liebe und Bindung für verschiedene Bezugspersonen über. Was sie dem einen geben, knapsen sie also nicht vom anderen ab - es reicht immer für ein ganzes "Rudel".

  • Genau...das ist echt kein Problem...JEDER der auf die Fremdbetreuung seines Hundes angewiesen ist sollte sich doch über dieses Verhalten freuen...so weiß man wenigstens, dass es dem Hund bei eigener Abwesenheit wirklich gut geht...
    Wär doch viel schlimmer, der Gassigänger kommt, Hund kneift die Rute ein und versteckt sich...
    Das will doch auch niemand... :D

  • Jaa Björn, du hast ja Recht :D Aber Eifersucht ist eben so ein Gefühl, das man allein durch rationale Gedanken nicht loswird... um so schlimmer ist es dann, wenn man ja weiß, dass die Eifersucht unbegründet ist.

    Das ist glaube ich ein Frauen-Phänomen :rollsmile:

  • Zitat

    Manchmal fand ich´s auch komisch - wir kamen dort an, die zwei begrüßen die Sitterin, rasen ins Haus zu den anderen Hunden und untersuchen erstmal alles - und ich war schlichtweg abgeschrieben. Aber wie schon mehrfach erwähnt: besser als ein Hund, der bei Abgabe beim Sitter das Heulen anfängt

    :D
    Genau so war meine Tochter im Kindergarten. Und wer sich mit Bindungstheorien auskennt, weiss, dass nur sicher gebundene
    Kinder so reagieren.

    " Mama, du kannst gehen " waren ihre Worte und ich stand da wie doof und wollte mich eigentlich noch verabschieden... :headbash:

    Ich würde das jetzt einfach mal auf Hunde übertragen.Hab ich eine sichere Bindung erfahren und weiss, dass derjenige " da " ist, auch wenn ich ne Zeit getrennt bin, kann ich neugierig meine Umgebung erkunden und frei interagieren.

  • Meine Hunde machen überhaupt kein Trara, wenn ich komme, weil ich es schlicht nicht wünsche.
    Aber wenn mein Dicker mit einem anderen Unterordnung laufen soll, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
    Das Ausmaß an Spinnerei sagt meiner Meinung nach überhaupt nichts über die Qualität der Bindung aus, also entspann dich.

  • Zitat

    Ich arbeite ja nun auch in diesem Bereich und kenne dieses Phänomen.
    Ich hab sogar Hunde hier, die kaum freiwillig mit ihren Besitzern wieder hier weggehen.
    Das hat aber glaube ich nur sekundär mit mir zu tun.
    Bei mir gibts Abenteuer, es ist immer was los und es sind andere Hunde da. Wir gehen in Gruppen spazieren...was gibt es tolleres für Hunde...sie sind halt doch Rudeltiere.
    Und als Sitter oder Gassigänger ist man für den Hund halt der "Schlüssel zum Abenteuer"...deshalb wird man von einigen Hunden so vergöttert und nicht weil man so ein toller Typ ist...
    Meine Erklärung dazu!


    Genauso ist es und dazu kommt das bei uns klare Regeln bestehen an denen sich Hunde orientieren können.
    Bei uns ist es auch so, aber wir hatten zum Glück noch keinen Fall wo Hund nicht mehr zurück wollte ;)

  • Ich habe zwar für Abby keinen gewerblichen Hundesitter, aber bringe sie jeden Morgen vor der Arbeit zu meinen Eltern. Abby freut sich auch immer enorm, wenn es dorthin geht. Von meinem Vater gibt es jeden Morgen ein halbes Leberwurstbrot, meine Mutter geht jeden mittag mit ihr spazieren und am allerwichtigsten für Abby: ihre allerbeste Freundin Bassethündin Martha, die gerade mal 2 Monate jünger ist und mit der sie auch ausserhalb der Arbeitszeiten von mir einiges gemeinsam unternimmt, wie gemeinsamer Besuch der HuSchu und die auch öfter mal am We bei uns schläft (quasi Pyjamaparty unter Tenny-Hündinnen ;) ).

    Ich finde es klasse, daß Abby sichtlich gerne zu meinen Eltern geht und fände es genauso gut, wenn sie so freudig in eine HuTa gehen würde (hatten wir am Anfang mal so geplant, aber hat sich dann dank des Einsatz meiner Eltern erledigt), damit ich nicht mit schlechtem Gewissen arbeiten muss.

    Zu dem habe ich bei Abby bemerkt, daß sie ganz genau unterscheidet, ob ich arbeiten fahre oder nicht. Wenn ich sie morgens abliefere, trinke ich noch immer einen schnellen Kaffee und verlasse dort das Haus, ohne daß sie mir auch nur hinterher schaut, weil sie schon mit Martha spielt. Besuche ich meine Eltern aber so, oder bin nachmittags dort um sie abzuholen, dann hat sie auch im Spiel mit Martha mich immer im Blick und setzt sich manchmal schonmal demonstrativ vor die Türe, wenn ich meine Sachen schnappe, damit ich nun ja nicht vergesse sie auch mit nachhause zu nehmen.

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