Ideensammlung - Übungen zur Impulskontrolle
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oh, mal eben anschließen ... seeeehr interessant.
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Zitat
Kannst Du mir vielleicht noch andere Beispiele für Übungen ohne Befehl geben? Ich glaube ich habe es echt nicht ganz verstanden...
Ein recht bekannter Einstieg ist das Nehmen von Futter. Man zeigt dem Hund Futter in der Hand, gibt dieses aber nicht frei, wenn er an der Hand kratzt oder schnüffelt oder bellt. Erst wenn er die Nase von der Hand entfernt, clickt man und lässt das Futter auf den Boden fallen. Er kriegt kein Nein! oder Bodyblock, er muss die Lösung selber finden. Das kann man später ausbauen zu Futter auf dem Tisch oder Stuhl, in der Hand von andern Personen, usw. Man kann das brauchen, um sich ein Abbruchsignal zu shapen, aber beim erarbeiten (auch von jeder neuen Schwierigkeitsstufe) findet der Hund die Lösung selber. Auch die Futterschüssel, die wieder entschwindet, wenn der Hund beim Hinstellen die Nase dreinhängt, gehört in diese Kategorie. wie man den Napf dann herzaubert, lernen auch Welpen blitzschnell, denn sie merken, dass sie mit ihrem Sich-Zurücknehmen das Verhalten des Napfs steuern können.Ein anderes Beispiel, welches sich besonders für jagdlich motivierte Hunde eignet, ist das Mäuschenspiel:
ZitatDen Aufbau kann man durch das Mäuschenspiel machen:
Man hat den Hund frei neben sich, in recht entspannter Situation (je nach Hund fängt man im Wohnzimmer an). Dann baut man selber Spannung auf, Hund wird aufmerksam, man zieht ein faszinierendes Spieli/Futter ganz langsam hervor. Hund soll es fixieren - stürzt er los, lässt man es verschwinden: Pech gehabt, so fängt man keine Mäuse! Hält er sich zurück, schmeisst man es mit einem Markerwort weg, und Hund kriegt die Beute. Bis auf das erlösende Zupack-Signal erhält der Hund keine Kommandos, er kriegt die "Maus" nur nicht gefasst, wenn er nicht überlegt agiert. Der Hund soll dabei nicht den Menschen, sondern die Beute fixieren - guckt er nicht hin, entwischt die Beute! Was er dabei lernt ist: Beute fixieren, aufpassen und trotzdem mit Mensch kooperieren - nur nach Hetzsignal hat die Jagd Erfolg!
Bei all diesen Übungen zur freien Impulskontrolle muss man natürlich garantieren, dass der Hund nicht zum Erfolg kommt, wenn er dem Impuls nachgibt und losstürzt. Er darf das, er wird nicht korrigiert oder gar bestraft - aber er darf keinen Erfolg haben mit dieser Strategie. Da muss man manchmal etwas tüfteln, bzw. braucht Helfer. Ballwerfen zB geht nur mit Helfer und angeleintem Ball, und der Helfer muss flink reagieren! -
Zitat
Mir fällt auf, dass fast alle eurer Übungen eigentlich nur Gehorsamsübungen unter Ablenkungen sind, bei denen der Hund einen Befehl ausführen soll (warten, sitzen, Rückruf). Ist ja schön und gut, aber für den Lerneffekt des Sich-Zurücknehmens sind Übungen ohne Befehl viel wertvoller, weil da der Hund selber auf die Lösung kommen muss. Also kein Warte! an der Tür, sondern die Tür schliesst sich wieder, bzw. geht nicht auf, usw.
So bzw. so ähnlich hab ich erst kürzlich auch darüber nachgedacht.
Wenn ich Balto z.B. ins Bleib schicke und werfe den Dummy, bleibt er brav hocken und holt ihn erst nach Freigabe. Auch vorher nochmal zu mir rufen klappt gut.
Allerdings habe ich mich eben auch gefragt, wie wir danach weiterverfahren (oder ob der Aufbau für uns so schon falsch war).
Denn ich werde kaum das Glück haben, dass sich mein Hund das nächste Mal bei Kaninchensichtung zufälllig im "Bleib" befindet...Mittlerweile brauch ich beim Dummy übrigens kein Kommando mehr zu geben, damit er erst auf Freigabe losprescht- das ist aber einfach Gewöhnung, weil es eben immer so abläuft.
Allerdings finde ich die bisher beschriebenen Übungen zum Einstieg sehr gut.
Da kann ich nämlich nicht unbedingt erwarten, dass sich der Hund ganz ohne Befehl "zurücknimmt" und meinen Wünschen gemäß handelt.
Vor allem für die Frustrationstoleranz sind das doch tolle Übungen?!
Hat ein Hund dann mal gelernt, dass man auch mal abwarten und sich "zurückhalten" kann, ist man doch schon einen großen Schritt weiter.Hättest Du denn ein paar weiterführende Beispiele für draußen eben nicht aus dem "Gehorsamsbereich"?
Die würden mich wirklich sehr interessieren!Lg, ULi
EDIT: Sorry, hab grad gesehen, Du hast schon geantwortet
*erstmal in RUhe lesen geh* -
Zitat
Mir fällt auf, dass fast alle eurer Übungen eigentlich nur Gehorsamsübungen unter Ablenkungen sind, bei denen der Hund einen Befehl ausführen soll (warten, sitzen, Rückruf). Ist ja schön und gut, aber für den Lerneffekt des Sich-Zurücknehmens sind Übungen ohne Befehl viel wertvoller, weil da der Hund selber auf die Lösung kommen muss. Also kein Warte! an der Tür, sondern die Tür schliesst sich wieder, bzw. geht nicht auf, usw.
Stimmt. Das machen wir u.a. mit der Autotür. Die geht wieder zu sobald der Hund hinhechtet um rauszukommen/schon die Nase in den sich öffnenden Spalt steckt. Wenn der Hund sich nach "hinten" orientiert und von allein entscheidet ich springe nicht zur Tür, um rauszuhüpfen, geht die Tür auf. Hin und wieder belohne ich dann drinnen bleiben auch nochmal, auf Kommando darf der Hund dann aus dem Auto springen.
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Zitat
Bei all diesen Übungen zur freien Impulskontrolle muss man natürlich garantieren, dass der Hund nicht zum Erfolg kommt, wenn er dem Impuls nachgibt und losstürzt. Er darf das, er wird nicht korrigiert oder gar bestraft - aber er darf keinen Erfolg haben mit dieser Strategie. Da muss man manchmal etwas tüfteln, bzw. braucht Helfer. Ballwerfen zB geht nur mit Helfer und angeleintem Ball, und der Helfer muss flink reagieren!
Danke!
Helfer- auf die Idee hätt ich auch mal selber kommen könnenWobei das Grundstadium da ja mit ner Reizangel gut zu trainieren sein müsste?
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Ein recht bekannter Einstieg ist das Nehmen von Futter. Man zeigt dem Hund Futter in der Hand, gibt dieses aber nicht frei, wenn er an der Hand kratzt oder schnüffelt oder bellt. Erst wenn er die Nase von der Hand entfernt, clickt man und lässt das Futter auf den Boden fallen. Er kriegt kein Nein! oder Bodyblock, er muss die Lösung selber finden. Das kann man später ausbauen zu Futter auf dem Tisch oder Stuhl, in der Hand von andern Personen, usw. Man kann das brauchen, um sich ein Abbruchsignal zu shapen, aber beim erarbeiten (auch von jeder neuen Schwierigkeitsstufe) findet der Hund die Lösung selber. Auch die Futterschüssel, die wieder entschwindet, wenn der Hund beim Hinstellen die Nase dreinhängt, gehört in diese Kategorie. wie man den Napf dann herzaubert, lernen auch Welpen blitzschnell, denn sie merken, dass sie mit ihrem Sich-Zurücknehmen das Verhalten des Napfs steuern können.Ein anderes Beispiel, welches sich besonders für jagdlich motivierte Hunde eignet, ist das Mäuschenspiel:
Bei all diesen Übungen zur freien Impulskontrolle muss man natürlich garantieren, dass der Hund nicht zum Erfolg kommt, wenn er dem Impuls nachgibt und losstürzt. Er darf das, er wird nicht korrigiert oder gar bestraft - aber er darf keinen Erfolg haben mit dieser Strategie. Da muss man manchmal etwas tüfteln, bzw. braucht Helfer. Ballwerfen zB geht nur mit Helfer und angeleintem Ball, und der Helfer muss flink reagieren!Aaaah, jetzt hab ich es verstanden :)
Wir haben solche Sachen immer zusätzlich mit eingebaut (stupsende Hundenase führt nicht zum Erfolg), aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, war es mir gar nicht so bewusst. Muss sagen, ich bin ein bißchen stolz auf mich -
Danke naijra, das sind tolle Ideen.
Das "Mäuschenspiel" muss ich auch mal ausprobieren. -
Zitat
Danke!
Helfer- auf die Idee hätt ich auch mal selber kommen könnenWobei das Grundstadium da ja mit ner Reizangel gut zu trainieren sein müsste?
Genau. Mäuschenspiel kann man sehr gut an der Reizangel spielen. Ich müsste da noch irgendwo ein Video haben.... -
Zitat
Mir fällt auf, dass fast alle eurer Übungen eigentlich nur Gehorsamsübungen unter Ablenkungen sind, bei denen der Hund einen Befehl ausführen soll (warten, sitzen, Rückruf). Ist ja schön und gut, aber für den Lerneffekt des Sich-Zurücknehmens sind Übungen ohne Befehl viel wertvoller, weil da der Hund selber auf die Lösung kommen muss. Also kein Warte! an der Tür, sondern die Tür schliesst sich wieder, bzw. geht nicht auf, usw.
;D Das habe ich mir beim durchlesen auch gedacht :^^:
Natürlich lernt Pan auch ein Kommando unter Ablenkung zu halten. Die Impulskontrolle läuft allerdings ohne Kommando ab. Sobald er sich zusammenreißt bekommt er das das ok und darf. Ohne dieses 'ok' darf er nicht und er kommt auch nicht zum Erfolg. Die Zeit zum ok wird ausgedehnt und langsam kommt auch mal kein ok..
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wie schaffe ich es denn, dass Milo es ohne Befehl schafft, zB an der Reizangel innezuhalten?
Erstmal das Spielie von der Reizangel in der Hand halten (also wie beim Mäuschenspiel?)?Oder lernt er dann mit der Zeit nur: Okay... bei der Reizangel muss ich mich halt zurückhalten - woanders nicht?
Dass er nicht direkt an sein Essen darf, ist bei uns einfach klar - da haben wir keinen Befehl für. Durch die Tür kommt er auch nicht einfach immer und und und...
Aber ich finde es schwierig so rein ohne Befehl mit schnellen Reizen umgehen zu lernen.Woher soll er da wissen, wann er darf und wann nicht? Soll ich das einfach auf jeden Bewegungsreiz anwenden? Dass er erst auf ein Okay hindarf?
Was muss er denn tun? Stehenbleiben? Weggucken? Es nur nicht nehmen?Erklärt mir das mal bitte für "ohne Befehl und schneller Beweungsreiz" - auch wie man das anfängt. Das kann ich mir nämlich irgendwie nicht vorstellen.
Ich wäre euch dafür seeeehr dankbar! Am besten so ausführlich wie möglich
(mein an-der-Leine-Gehen ist doch schon so eine Art, oder?)
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