Ideensammlung - Übungen zur Impulskontrolle

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wie schaffe ich es denn, dass Milo es ohne Befehl schafft, zB an der Reizangel innezuhalten?

Ich lasse Casmir "auf Befehl" sein Spielzeug packen.
Hatte dazu auf YouTube etwas Interessantes gesehen: da durfte der Hund auch nicht nach einem Tuch schnappen, welches um ihn/ über ihn gewedelt wurde ... und wurde für sein Ruhigsein belohnt.
Hintergrund dieser Übung war, daß der Hund lernen sollte nicht von sich aus zB nach seinem Ball zu schnappen, da dieser auch von Kindern geworfen wurde. Auf Kommando durfte er ihn holen.
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Anfangs wird man nicht umhinkommen, dem Hund zB den Befehl "Platz" zu geben. Belohnen, wenn er liegen-/ruhigbleibt. Mit anderen Kommandos ("Steh"/ "Sitz") variieren und ihn gezielt mit einem "Hol es" oä losschicken.
Später sollte es ausreichen, daß der Hund erst beim entsprechenden "Hol es"-Befehl zuschnappt ... und nicht früher.
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VG Bianca

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wie schaffe ich es denn, dass Milo es ohne Befehl schafft, zB an der Reizangel innezuhalten?
Erstmal das Spielie von der Reizangel in der Hand halten (also wie beim Mäuschenspiel?)?

Oder lernt er dann mit der Zeit nur: Okay... bei der Reizangel muss ich mich halt zurückhalten - woanders nicht?

Die Gefahr besteht durchaus, wenn man es nur da macht - hängt auch immer vom Hund ab. Wenn man zwischendurch immer wieder Dinge wirft, denen er spontan nachhetzen darf, wird er sich nur bei der Angel zurückhalten. Wenn man es schafft, das Prinzip des Sich-Zurückhalten möglichst vielseitig als zielführend zu vermitteln, wird er es eher in neuen Situationen anwenden.

Zur Angel: Erst mal Mäuschenspiel ab Hand für das Grundprinzip. Dann das Spieli an der Angel. Du hast es in der Hand, wie stark du die Angel bewegst. - das hängt immer vom Hund ab, ob er sich schon auf das ruhig liegende Spieli stürzen will, oder ob er schnelle Bewegungen als Auslöser braucht. Er soll auslösen, aber nicht wie von Sinnen hetzen - da fällt ihm nämlich das Denken schwer. Du spiegelst mit der Angel seine Bewegung. Wird er zu rasend, rettet sich die Beute zu dir - einige Sekunden Unterbruch, wortlos. Wird die langsamer, wird auch die Beute langsamer. Dann kommt das erlösende Zupacksignal, und er hat endlich Erfolg. Mit einigen Wiederholungen lernt er, dass er die rasende Beute bremsen kann, indem er sich selber bremst. Und dass sich so seine erfolgschancen steigern.

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Aber ich finde es schwierig so rein ohne Befehl mit schnellen Reizen umgehen zu lernen.

Woher soll er da wissen, wann er darf und wann nicht? Soll ich das einfach auf jeden Bewegungsreiz anwenden? Dass er erst auf ein Okay hindarf?

Das wäre ideal, ist aber in der Praxis fast nicht umzusetzen. Und es geht nicht um darf oder nicht darf. Bei der freien Impulskontrolle darf er immer. Er hat nur keinen Erfolg, wenn er ohne Hetzsignal loshetzt.

Da man nicht sämtliche Bewegungsreize kontrollieren kann, kann man das Mäuschenspiel auch nicht in jeder Situation spielen. Fliegende Bälle von Kindern, Vögel, Jogger usw halten sich nicht an unsere idealen Trainingsregeln. Da stellt man dann den Hund halt unter Befehl, gibt ihm also ein Alternativverhalten wie Sitz oder Platz oder Steh vor - man kann in dieser Situation ja auch nicht mit Hetzsignal belohnen. Man braucht beides im Alltag: Gehorsam und freie Impulskontrolle.

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Was muss er denn tun? Stehenbleiben? Weggucken? Es nur nicht nehmen?

Bremsen, Hirn einschalten, kooperationsbereit sein, anderes Verhalten als hetzen anbieten.... Am Anfang kann an der Angel ein deutliches Verlangsamen ausreichen, später sollte er zum Stillstand kommen. Manche Hunde bieten ein Alternativverhalten an - das kann man belohnen, wenn es einem passt.

Zur Illustration hier ein Video vom letzen Jahr. Ist nicht nur Impulskontrolle drauf, sondern auch Gehorsam unter Ablenkung. Man sieht deutlich, dass Rhian das Prinzip des Mäuschenspiels viel mehr verinnerlicht hat; ich muss teilweise das Hetzen richtig anreizen. Splash demonstriert da den Anfängerhund. Ich habe mit ihm einfachere Gehorsamsübungen gemacht, Bleib bei moderat bewegter Angel. Dann kriegte er das allgemeine Freigabesignal, und wir haben Mäuschen gespielt.

Wir sind leider teilweise etwas aus dem Bild gedriftet, und Ton ist sehr dürftig - mit Rücken zur Kamera kam nicht mal die Pfeife durch. Aber vielleicht illustriert es das Vorgehen trotzdem.
[youtube]

Das ist eine Longierpeitsche aus dem Pferdebedarf, lässt sich in zwei Teile zerlegen. Ich habe noch eine billige Teleskop-Angelrute von Aldi, aber die hält solch hohen Bewuchs nicht aus, die brauche ich nur auf kurzem Gras.