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Mein Beagle musste aus medizinischen Gründen kastriert werden und ich bereue dass ich es nicht schon viel früher machen lassen hab. Er ist seitdem viel entspannter und es geht ihm viel besser. Ich behaupte einfach mal dass uns viele Pubertätskonflikte erspart geblieben wären wenn ich ihn zwei Jahre früher kastrieren lassen hätte.
Beim Kojoten denk ich darum mittlerweile auch nach. Er zeigt null übersteigertes Sexualverhalten, er hört absolut meinen Erwartungen entsprechend, aber er ist sehr nervös und oft gestresst und ich denke dass auch ihm eine Kastration zu mehr innerer Ruhe verhelfen könnte.
Ich verstehe nicht warum das Thema so heiß diskutiert werden kann. Letztendlich muss es jeder selber wissen. Ich sehe für einen Rüden allerdings keine Nachteile in einer Kastration wenn er eh nie decken darf.
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Zitat
Wenn bitte alles zitieren und nicht nur einen Teil raussuchen:
http://www.tierschutz-tvt.de/f…ownloads/merkblatt120.pdfAuszug:
1. Gesetzliche Grundlagen und Definitionen
Nach § 6 Abs. 1 des Tierschutzgesetzes in der geltenden Fassung vom 25. Mai 1998
(BGBl I, S. 1105) ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen
oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder
Geweben eines Wirbeltieres verboten. Jedoch gilt das Verbot nicht, wenn der Eingriff
im Einzelfall nach tierärztlicher Indikation geboten ist (§ 6 Abs. 1 Nr. 1a) bzw. zur
Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken
nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung
vorgenommen wird (§ 6 Abs. 1 Nr.5). Der Tierarzt muss zum
Wohle des Tieres abwägen, ob der Nutzen des Eingriffs mögliche Nachteile oder Risiken
überwiegt.Also erstmal hab ich nichts zitiert, sondern nur grob beschrieben, was im Tierschutzgesetzt steht. Das ist ein kleiner Unterschied.
Und unkontrolliert ist ein Hund in unserer Gesellschaft ja wohl nicht. Oder sollte es zumindest nicht sein.
Ist er es doch, ist entweder der Mensch nicht seiner Sorgfalts- und Aufsichtspflicht nachgekommen oder das entsprechende Tier (z.B. eine Hündin, die mit solcher Macht versucht (es schafft) auszureißen, wenn sie läufig ist, dass sie, und sei es durch das Zerstören von Barrieren immer wieder Wege findet) ist hormonell extrem aktiv und hat ohnehin solchen Stress, dass die Belastung durch diesen durchaus als medizinischer Grund anzusehen ist.
"Normale", hormonell nicht übersteuerte Rüden oder Hündinnen lassen sich, so sie halbwegs erzogen sind, nämlich ohne Probleme an einem ungewollten Deckakt hindern. Erfordert halt ein wenig (aber letztendlich wirklich nur wenig) Einsatz des Menschen.
Daher sehe ich den von dir fett markierten Teil nicht greifen bzw. nicht als ein Argument für eine Kastration wegen "Ach, mir ist das zu nervig auf meinen Rüden/meine läufige Hündin zu achten, lass ich sie mal kastrieren". Nicht beim Hund.
Bei Freigängerkatzen sieht das z.B. schon anders aus... und hier sind wir bei dem von mir grün markierten Teil. Beim Hund ist das Risiko einer ungewollten Trächtigkeit ziemlich gering (wenn Mensch ein wenig achtsam ist). Bei Katzen, die ungehindert ihrer Wege gehen können nicht.
Viele Tierrechtler (ja, auch "echte" Fachleute (Anwälte)) stimmen in dieser Hinsicht übrigens dieser Auslegung des Tierschutzgesetztes zu, und raten die vielfach in Tierschutzverträgen festgelegten Kastrationsklauseln guten Gewissen zu ignorieren, wenn man selber keinen Grund sieht sein Tier kastrieren zu wollen (Das gilt natürlich nicht für die Auflage nicht mit einem Tier aus dem Tierschutz zu züchten). Die werden schon einen Grund haben, warum sie das tun.Letztendlich bleibt es natürlich jedem selber überlassen, ob (und warum) er sein Tier kastrieren lässt.
Ich bin auch nicht generell dagegen, wenn es einen triftigen Grund gibt (meine Hündin wurde schließlich auch kastriert).
Aber in meinen Augen wird immer noch viel zu viel "einfach mal so präventiv" und z.T. auch mit falschen Erwartungen kastriert, und die eventuellen negativen Folgen in Form von unerwünschten Verhaltensänderungen und gesundheitlicher Beeinträchtigung werden im Vorfeld nicht mal überdacht.Sleipnir:
Auch wenn ich mit dir einer Meinung bin - mein Kastrat (kastriert mit ca. 1 1/2 Jahren) prügelt sich gern, und wird auch gern als Konkurrent angesehen. Allerdings kann ich das "Der ist eh nicht ernstzunehmen- Phänomen" bei vielen Frühkastraten, die ich kenne beobachten. Vielleicht liegt da ja ein Unterschied? -
Zitat
Mein Dogo Canario wurde mit 13 Monaten kastriert - und der hat bisher noch nie eine Auseinandersetzung verloren. Es gibt nur wenige Hunde, die sich mit ihm ernsthaft anlegen wollen, aber nicht weil sie ihn nicht ernst nehmen, sondern weil sie Körpersprache lesen können und sich dann lieber doch nicht mit dem prügeln wollen. Er ist ziemlich prollig und wird definitiv ernst genommen - auch von kastrierten Rüden.ähnlich benimmt sich z.b meine kastrierte hündin. gut sie sieht schon recht prollig aus, ist recht sicher und in vielen situationen benimmt die sicher eher wien rüde.
für viele rüden riecht sie trotz der kastra wohl recht gut, zu oft kleben unkastrierte rüden an ihrem hintern, sodass sie diese in ihre schranken weisen muss.
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Sleipnir
Ich denke da kommt es auch wieder auf den Hund an und auf den Zeitpunkt des Kastrierens.Janosch wurde mit ca. 2 Jahren kastriert und verhält sich als wäre er intakt. Interessanterweise reagieren auch andere intakte Rüden auf ihn wie auf unkastrierte Rüden (mit wenigen Ausnahmen). Schließlich imponiert er, droht er usw.
Es gibt hier einige unkastrierte Rüden, da ist er der "Boss", eben weil er es drauf anlegt. Es gibt bestimmt Kastraten die das nicht machen, aber so ganz pauschal kann man das nicht sagen.Anderes Beispiel meine Nele. Einen souveräneren sozialeren Hund hab ich nie kennen gelernt. Sie ist nicht wirklich Chef, aber sie passt in der Gruppe auf, dass niemand sich ungebührlich verhält. Sie ist ganz eindeutig der von allen respektierte Althund, gerade in beständigeren Gruppen.
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Wie gesagt...ich möchte hier diskutieren...wenn das eure Erfahrungen sind...ok...finde ich tatsächlich interessant.
Ich kann ja nur von meinen sprechen...und ja klar, gibt immer Ausnahmen, es ist immer abhängig von der Persönlichkeit des Hundes usw.
Aber mal ein anderes Beispiel...diesmal bei Hündinnen...da finde ich es noch viel extremer als bei Rüden...die werden ja echt fast alle kastriert!
Ich hab fast nur kastrierte Hündinnen...bis auf zwei Ausnahmen:
Emma, 9 Jahre, Pastor Mallourquin (mein Hund)
und
Lana, gerade mal 2 Jahre, Labrador-Dobermann-Mix...
Dieses zweijährige Hündchen hat ALLE kastrierten Hündinnen im Griff...die ist nett und freundlich zu denen...macht aber eigentlich was sie will...
Die einzige Hündin, mit der sie sich hin und wieder mal anlegt ist Emma, meine eigene, die einzige andere intakte Hündin.
Warum legt sie sich nicht mit Sheila an?
Dobermann-Hündin, ein halbes Jahr älter als Lana, vor der ersten Hitze kastriert und vom Benehmen wie ein submissiver Junghund...
Die Antwort ist ja eigentlich klar...aber wer will denn so einen ewigen Junghund haben??? -
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Zitat
Dafür diskutieren wir ja hier! Welche Erfahrungen hast du gemacht?
Meine sind die, dass Kastraten immer den "Kürzeren ziehen"...je früher kastriert desto schlimmer...erleichternd kommt allerdings hinzu:
Je früher kastriert, desto weniger ernst nehmen intakte Hunde Kastraten und legen sich mit denen gar nicht erst an...
Die Erfahrung habe ich auch gemacht. In meiner Familie gab es bisher nur Hündinnen und die sind alle unkastriert alt geworden. Der Punkt Gesundheit und profilaktisch kastrieren zieht also bei mir auch nicht.Ich habe gerade den Härtetest hinter mir. Jules ist läufig, kurz vor den Stehtagen und wir waren am We bei zwei Rüden. Der eine hatte zwar jetzt mit 11 Jahren wegen der Prostata einen Chip, der ander ist aber unkastriert. Das erfordete klar Management, aber es hat erstaunlich gut geklappt.
Für mich steht fest, dass keine meiner Hündinnen einfach so kastriert wird. Es gibt bei uns bisher keine gesundheitlichen Probleme und ich möchte das auch Jules richtig erwachsen werden kann.
...vom Handy getippt
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Zitat
Lana, gerade mal 2 Jahre, Labrador-Dobermann-Mix...
Dieses zweijährige Hündchen hat ALLE kastrierten Hündinnen im Griff...die ist nett und freundlich zu denen...macht aber eigentlich was sie will...
Die einzige Hündin, mit der sie sich hin und wieder mal anlegt ist Emma, meine eigene, die einzige andere intakte Hündin.
Warum legt sie sich nicht mit Sheila an?
Dobermann-Hündin, ein halbes Jahr älter als Lana, vor der ersten Hitze kastriert und vom Benehmen wie ein submissiver Junghund...
Die Antwort ist ja eigentlich klar...aber wer will denn so einen ewigen Junghund haben???Gegenfrage: wer will einen Hund haben der sich mit anderen anlegt?
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Das ist ja das, was der Hundetrainer meinte:
Die Leute wollen ein nettes Kuscheltier haben...einen immer freundlichen Hund...aber keinen, der vom Kopf erwachsen wird und eigene Interessen durchsetzt... -
Zitat
ähnlich benimmt sich z.b meine kastrierte hündin. gut sie sieht schon recht prollig aus, ist recht sicher und in vielen situationen benimmt die sicher eher wien rüde.
für viele rüden riecht sie trotz der kastra wohl recht gut, zu oft kleben unkastrierte rüden an ihrem hintern, sodass sie diese in ihre schranken weisen muss.
Dass sich deine Hündin so benimmt, kann eine Folge der Kastra sein, mag aber vielleicht auch an der Rasse liegen. Dass dies für Hündinnen eine Folge der Kastra sein kann, dessen muss man sich bewußt sein.
...vom Handy getippt
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Zitat
Das ist ja das, was der Hundetrainer meinte:
Die Leute wollen ein nettes Kuscheltier haben...einen immer freundlichen Hund...aber keinen, der vom Kopf erwachsen wird und eigene Interessen durchsetzt...
Und was ist so falsch daran? Haustiere müssen für den Menschen funktionieren nicht andersrum...
Hengste lässt man doch auch beinahe serienmässig kastrieren damit sie im Umgang einfacher werden.Ich hab jetzt einen kastrierten und einen intakten Rüden hier und ich finde nicht dass der kastrierte Rüden "ein Schatten seiner selbst" ist.
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