Kastration - Allheilmittel oder Vorwand?

  • Ich wollte nie eine Kastration meines Großen. Nun habe ich eine Hündin dazu genommen (Halbschwester des Großen) und habe ihn Sterilisieren lassen! :gott:

  • ich hab eine kastrierte hündin, gut sie wurde aufgrund ihrer vergangenheit als wurfmaschine kastriert und zumindestens was sie angeht, kann ich keine nachteile entdecken.
    werder ist sie unsicher dadurch, noch aggressiv, noch ängstlicher geworden...


    mal medizinische gründe aussen vor gelassen, ich denke ich würde meine hunde immer kastrieren, wenn ich nicht gewährleisten könnte, dass mal was passiert in richtung weiter vermehren.
    mag man sagen was man will, eine kastra ist immernoch das sicherste mittel, da überwiegen für mich die vorteile.


    gegen frühkastrationen bin aber auch ich, sowohl beim hund wie auch bei der katze.

  • Was für mich definitiv gegen eine Kastration spricht:
    Egal ob frühkastriert oder nicht, ob Rüde oder Hündin...das werden einfach nie wirklich souveräne, durchsetzungsstarke Althunde.
    Was sagte letztens ein Hundetrainer zu mir:
    "Björn, das Problem ist, dass die meisten Leute so einen Hund gar nicht haben wollen..."


    Ich hab bei mir in der Gassigruppe alles: kastriert, unkastriert, Rüde, Hündin...und egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet...die Kastraten werden absolut von den intakten Tieren akzeptiert, aber die haben nix, wirklich gar nix zu melden in der Gruppe...die werden nichtmal als Konkurreten gesehen...und das würde ich für meinen Hund eigentlich nicht wollen...

  • Zitat

    EDIT:
    Die Kastration eines gesunden Tieres wiederspricht übrigens dem Tierschutzgesetz, welches verbietet bei einem Tier ohne medizinische Indikation eine Amputation oder Organentnahme durchzuführen.


    Wenn bitte alles zitieren und nicht nur einen Teil raussuchen:
    http://www.tierschutz-tvt.de/f…ownloads/merkblatt120.pdf


    Auszug:
    1. Gesetzliche Grundlagen und Definitionen
    Nach § 6 Abs. 1 des Tierschutzgesetzes in der geltenden Fassung vom 25. Mai 1998
    (BGBl I, S. 1105) ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen
    oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder
    Geweben eines Wirbeltieres verboten. Jedoch gilt das Verbot nicht, wenn der Eingriff
    im Einzelfall nach tierärztlicher Indikation geboten ist (§ 6 Abs. 1 Nr. 1a) bzw. zur
    Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung oder - soweit tierärztliche Bedenken
    nicht entgegenstehen - zur weiteren Nutzung oder Haltung des Tieres eine Unfruchtbarmachung
    vorgenommen wird (§ 6 Abs. 1 Nr.5).
    Der Tierarzt muss zum
    Wohle des Tieres abwägen, ob der Nutzen des Eingriffs mögliche Nachteile oder Risiken
    überwiegt.


    Meine drei Hunde (2 Rüden,1 Hündin) sind kastriert, um ihnen unnötigen Stress zu nehmen, bei der Hündin ernshafte Erkrankungen an der Gebarmutter vorzubeugen und eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Für "mich" macht es nur Sinn einen Hund nicht zu kastrieren wenn sie in die Zucht sollen, ansonsten gibt es genug Ups- und gewollte Vermehrung, speziell auch in einer Großstadt.


    Das heißt nicht das meine Hunde nicht erzogen sind, denn da lege ich großen Wert drauf. ;)


    Sleipnir
    Nein da habe ich andere Erfahrungen gemacht, in großen Auslaufgruppen und auch bei meinen Hunden!


    LG Sabine

  • Zitat

    Nein da habe ich andere Erfahrungen gemacht, in großen Auslaufgruppen und auch bei meinen Hunden!


    Dafür diskutieren wir ja hier! Welche Erfahrungen hast du gemacht?
    Meine sind die, dass Kastraten immer den "Kürzeren ziehen"...je früher kastriert desto schlimmer...erleichternd kommt allerdings hinzu:
    Je früher kastriert, desto weniger ernst nehmen intakte Hunde Kastraten und legen sich mit denen gar nicht erst an...

  • Zitat

    Ich hab bei mir in der Gassigruppe alles: kastriert, unkastriert, Rüde, Hündin...und egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet...die Kastraten werden absolut von den intakten Tieren akzeptiert, aber die haben nix, wirklich gar nix zu melden in der Gruppe...die werden nichtmal als Konkurreten gesehen...und das würde ich für meinen Hund eigentlich nicht wollen...


    Hm, dann hab ich hier mit Kira und Amigo scheinbar auch zwei absolute Ausnahmen sitzen... :???:

  • Sleipnir, genau so erlebe ich das auch. Hie und da versuchen die Intakten auch die Kastraten zu besteigen. Sie sind eher Mitläufer, keine Anführer bei meiner Gruppe (im Hunderudel...)



    LG Nina

  • Zitat

    Was für mich definitiv gegen eine Kastration spricht:
    Egal ob frühkastriert oder nicht, ob Rüde oder Hündin...das werden einfach nie wirklich souveräne, durchsetzungsstarke Althunde.
    Was sagte letztens ein Hundetrainer zu mir:
    "Björn, das Problem ist, dass die meisten Leute so einen Hund gar nicht haben wollen..."


    Ich hab bei mir in der Gassigruppe alles: kastriert, unkastriert, Rüde, Hündin...und egal aus welchem Blickwinkel man es betrachtet...die Kastraten werden absolut von den intakten Tieren akzeptiert, aber die haben nix, wirklich gar nix zu melden in der Gruppe...die werden nichtmal als Konkurreten gesehen...und das würde ich für meinen Hund eigentlich nicht wollen...


    hm..seh ich bei meinem hund anders.

  • Ok...nur meine persönlichen Erfahrungen:
    Ich hab in der Gruppe mehrere intakte Rüden.
    Gliedere ich einen Kastraten ein ist das völlig easy. Der wird beschnüffelt, mit dem wird gespielt...der ein oder andere versucht den mal zu poppen...aber ansonsten passiert da nix...
    Gliedere ich hingegen einen intakten Rüden ein brennt für ein paar Spaziergänge die Luft...da wird provoziert, sich taxiert, die laufen wie die Zinnsoldaten durch die Gegend...und ja, hin und wieder kommt es auch zu offenen Auseinandersetzungen...
    Seit zwei Monaten läuft ein intakter Boxer-Bullmastiff-Rüde mit...gerade zwölf Monate...der hat ein tolles Sozialverhalten, aber der will gerade Grenzen austesten und der sucht Gegner und keine Opfer...der findet alles Kastraten toll...mit denen kann man völlig unbefangen über die Wiese toben...
    Steigen dem aber die "Hormone zu Kopfe", dann hält der sich an die intakten Rüden.
    Warum ist denn das so?
    Meine Meinung:
    Weil die Kastraten einfach nicht ernstgenommen werden.
    Ich hab einen einzigen spätkastrierten Rüden (mit ca. 7 Jahren dabei)...der kann sich durchsetzen...der wird akzeptiert...aber die meisten Rüden werden doch so mit 1-3 Jahren kastriert...und das mögen dann immer noch tolle Hunde sein...aber eigentlich sind sie doch nur ein Schatten dessen, was sie sein könnten...

  • Zitat

    Dafür diskutieren wir ja hier! Welche Erfahrungen hast du gemacht?
    Meine sind die, dass Kastraten immer den "Kürzeren ziehen"...je früher kastriert desto schlimmer...erleichternd kommt allerdings hinzu:
    Je früher kastriert, desto weniger ernst nehmen intakte Hunde Kastraten und legen sich mit denen gar nicht erst an...



    Mein Dogo Canario wurde mit 13 Monaten kastriert - und der hat bisher noch nie eine Auseinandersetzung verloren. Es gibt nur wenige Hunde, die sich mit ihm ernsthaft anlegen wollen, aber nicht weil sie ihn nicht ernst nehmen, sondern weil sie Körpersprache lesen können und sich dann lieber doch nicht mit dem prügeln wollen. Er ist ziemlich prollig und wird definitiv ernst genommen - auch von kastrierten Rüden.


    Mein Dobermann-Mix wurde noch früher kastriert, bei dem treffen deine Erfahrungen eher zu. Er hat extrem selten Stress mit anderen Hunden und wird von den meisten akzeptiert. Ob das nun an der Kastration liegt oder an seinem ganzen Wesen und seiner prinzipiell eher deeskalierenden Art ist eben die Frage.

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