Kastration - Allheilmittel oder Vorwand?

  • Biomais...ich weiß gerade nicht wie alt dein Beagle ist...aber der wurd doch noch einigermaßen erwachsen vor der Kastra, oder?
    Ich erlebe WÖCHENTLICH Neuhundehalter in der WELPENSTUNDE, die sich darüber unterhalten wann der Hund kastriert wird...

  • Zitat

    Biomais...ich weiß gerade nicht wie alt dein Beagle ist...aber der wurd doch noch einigermaßen erwachsen vor der Kastra, oder?
    Ich erlebe WÖCHENTLICH Neuhundehalter in der WELPENSTUNDE, die sich darüber unterhalten wann der Hund kastriert wird...


    Ja, er war schon drei. Ich wünschte ich hätte ihn früher kastrieren lassen, dann hätte er mich vielleicht nicht in den Wahnsinn getrieben :hust:

  • Vielleicht war der ein hypersexualisiertes Ausnahmeexemplar...ist ja auch in Ordnung, dass du ihn dann hast kastrieren lassen...
    Das ist auch gar nicht mein Problem...ich find ja durchaus, dass es Krankheitsbilder und Probleme gibt, da würd ich auch kastrieren lassen...
    Mein Problem sind die Hundehalter, die bei der Welpenübernahme schon an die Kastration denken, die dem Hund gar nicht die Chance geben physisch und psychisch erwachsen zu werden, die gar nicht erst versuchen irgendwelche Probleme erzieherisch in den Griff zu kriegen, sondern die erstmal kastrieren lassen...

  • ha - mein Thema!


    Also ich bin der Meinung, dass viel zu viel kastriert wird. Jeder Junghund, der gerade seine Sexualität entdeckt wird direkt erstmal operiert. Jeder Junghund, der mal einmal aufmuckt und Grenzen antestet will gleich die Welt erobern und muss daher durch Kastration im Zaum gehalten werden.
    Jeder Hund, dem die Hormone mal zu Kopf steigen kriegt die Eier ab.


    Sexualität bei Hunden ist doch ganz normal. Natürlich bringt ne läufige Hündin den Rüden mal aus der Bahn. Natürlich kommen junge Hunde (und das sind für mich Hunde bis max 5!) mal durcheinander, wenn sie heranreifen.


    Teenies sind doch auch längere Zeit im Hormonchaos und beruhigen sich dann früher oder später wieder! Deren Eltern kastrieren die doch auch nicht, um es sich leichter zu machen.


    Wenn dann kastriert wurde, wird häufig gesagt, dass es viel gebracht hat - Entspannung oder was auch immer. Aber wer weiß, wie es sich ohne die Kastration entwickelt hätte? Vielleicht wäre der Hund in den nächsten Monaten sowieso ruhiger geworden.



    Ich glaube ein ganz geringer Anteil der kastrierten Hunde hatte diese OP wirklich nötig. Es mag hypersexuelle Rüden geben und es mag auch Hündinnen geben, die extreme Scheinmutterschaften durchleben - okay. Aber das können nicht geschätzte 90% aller Hunde sein.


    Vor gut einem halben Jahr hatte Milo eine etwas heftigere Prügelei mit nem jüngeren intakten Rüden (Milo hat etwas übertrieben). Ich wollte mit der Zeit beobachten, ob dieses Verhalten eine Ausnahme war.
    Ich habe seitdem KEINEN intakten Rüden unter 3 Jahren getroffen (außer letztens auf nem Welpentreffen von einer GUTEN Züchterin)!!! - Das darf doch nicht wahr sein, oder?


    Unkastrierte Hündinnen kenne ich vielleicht 2. Ich finde das extrem.



    Und ich finde auch, dass Verhinderung von Fortpflanzung kein ernsthafter Grund ist - da kann man sich auch nen TA suchen der sterilisiert - da wird wenigstens nicht der Hormonhaushalt dermaßen durcheinandergebracht.



    Vielleicht versteht sich mein Rüde nicht mit jedem anderen Rüden und vielleicht hört er auch schonmal weg, weil er grad ner Hündin nachschnuppert und vielleicht ist er auch schonmal ein bisschen hibbelig.
    Na und? Ich hab mir nen Rüden ausgesucht, dann muss ich auch damit leben, dass es ein Mann ist.



    Und diese Geschichten von wegen Krebsvorsorge bei Hündinnen kann ich auch nicht mehr hören... Sooo viel ändern tut die Kastration da nun wirklich nicht.



    Mein Resumee: Es gibt Einzelfelle, da mag eine Kastration sinnvoll sein - nur glaube ich, dass das seeeehr wenige Hunde betrifft. Ich würde da erstmal ganz hart mit nem Trainer dran arbeiten und vllt homöopathisch unterstützen, danach den Chip ausprobieren und im Notfall eben auch kastrieren.
    Insgesamt glaube ich, dass meistens aus Bequemlichkeit und Unwissen kastriert wird und ich finde das muss sich ändern. Wenn ich nen Hund haben will, dann muss ich auch mit seinem erwachsenwerdenen Teil klarkommen und eben auch mit dem erwachsenen Tier.


    Kastration ist eine sehr große Sache. Kein "mal eben abschneiden oder rausnehmen" und ich finde man sollte dieses Thema ernsthaft und lange durchdenken und mit verschiedenen Experten abklären bevor man handelt!

  • Zitat

    Mein Resumee: Es gibt Einzelfelle, da mag eine Kastration sinnvoll sein - nur glaube ich, dass das seeeehr wenige Hunde betrifft. Ich würde da erstmal ganz hart mit nem Trainer dran arbeiten und vllt homöopathisch unterstützen, danach den Chip ausprobieren und im Notfall eben auch kastrieren.
    Insgesamt glaube ich, dass meistens aus Bequemlichkeit und Unwissen kastriert wird und ich finde das muss sich ändern. Wenn ich nen Hund haben will, dann muss ich auch mit seinem erwachsenwerdenen Teil klarkommen und eben auch mit dem erwachsenen Tier.


    Kastration ist eine sehr große Sache. Kein "mal eben abschneiden oder rausnehmen" und ich finde man sollte dieses Thema ernsthaft und lange durchdenken und mit verschiedenen Experten abklären bevor man handelt!


    :gut:

  • Hui, so viele Antworten, vielen Dank!
    Ich finde es sehr interessant, die verschiedenen Ansichten zu lesen.


    Also wie gesagt, wenn ich eine Hündin zu meinem intakten Rüden dazunehmen würde, würde diese immer kastriert oder sterilisiert werden. :ops: und der ganz ehrliche Grund ist, das ich Angst hätte, das ich eine Sekunde nicht richtig aufpasse. Keine Sorge, hier ist keine Hündin geplant, ich rede hier nur vom Fall der Fälle.....
    Wenn ich jemals eine Hündin halten würde, ohne Rüden, kann ich nicht sagen, ob ich kastrieren würde... denke eher nicht.


    Und Mozart würde wirklich nur kastriert werden, wenn er extrem gesundheitlich leiden würde, extrem auf Hündinnen reagieren würde.
    Wenn es "nur" eine Rüdenunverträglichkeit oder sonstiges wäre, dann nicht.

  • Ich bin wirklich froh, dass es mittlerweile diesen Chip gibt und hoffe, dass dieser sich noch weiter rumsprechen wird. Ich habe nicht generell etwas gegen eine Kastration, aber oftmals ist diese unnötig und hätte man es vorher getestet, wären viele Hunde wohl noch intakt.
    Dony hat nun auch den Chip und ich bin gespannt, wie er schlussendlich wirkt. Eine Kastration schließe ich nicht aus.
    Und Maya gehörte übrigens zu der souveränen, durchsetzungsstarken aber ruhigen Sorte, obwohl sie kastriert war. Allerdings weiß ich den Zeitpunkt nicht, da ich sie schon als kastrierte Seniorin übernommen hatte.
    Sie lebte früher in einem großen Hunderudel (bereits kastriert) und es war einfach ein überwältigendes Gefühl, diesen Hund kommunizieren zu sehen. :)

  • Zitat

    :gut:


    Genauso sehe auch ich das !!! :gut:


    Ich habe mir gerade wieder 24h einen kastrierten Ründen anschauen müssen, dem die Kastration das Leben zur Hölle macht. Er riecht offensichtlich für die meisten intakten Rüden wie ne lecker Hündin und alle intakten Rüden versuchen ihn zu bezirzen und zu besteigen, nach allen Regeln der Kunst (warum ziert die Olle sich blos so).
    Er denkt natürlich alle anderen Rüden haben auf einmal (seit seiner Kastration) nen Knall entwickelt und ist seitdem erst so richtig agressiv auf andere Rüden bzw. mittlerweile generell auf andere Hunde.


    Vielen sollte klar werden, was sie einem Rüden damit "hundegesellschaftlich" antuen können und damit ihrem Kastraten das restliche Leben (zB ls Lustobjekt für andere Rüden bzw. als auch als mögliche "Feindin" anderer Hündinnen) echt zur Hölle machen können.


    Klar gibts Ausnahmefälle etc., aber ich denke in min. 80-90% der Fällen ist eine Kastration überflüssig und viel eher ein Hunde(Menschen)trainer nötig. Von den TAs und "dem Wohl der Tier" reden wir mal nicht :mute:


  • Pluto riecht jetzt auch lecker. Das Gute ist: er kann richtig biestig werden wenn ein anderer Rüde ihn besteigen will und kriegt trotzdem keinen Anpfiff weil Mädels dürfen das ;-) Als unterlegener intakter Rüde wurde er teils auch vergewaltigt, durfte sich aber nicht wehren. Da musste ich ihm aus der Patsche helfen. Pluto genießt den Mädelsstatus sehr und hat im Moment keinerlei Probleme mit anderen Hunden mehr (er war vorher oft das Opfer).

  • Zitat

    Hui, so viele Antworten, vielen Dank!
    Ich finde es sehr interessant, die verschiedenen Ansichten zu lesen.


    Also wie gesagt, wenn ich eine Hündin zu meinem intakten Rüden dazunehmen würde, würde diese immer kastriert oder sterilisiert werden. :ops: und der ganz ehrliche Grund ist, das ich Angst hätte, das ich eine Sekunde nicht richtig aufpasse. Keine Sorge, hier ist keine Hündin geplant, ich rede hier nur vom Fall der Fälle.....
    Wenn ich jemals eine Hündin halten würde, ohne Rüden, kann ich nicht sagen, ob ich kastrieren würde... denke eher nicht.


    Und Mozart würde wirklich nur kastriert werden, wenn er extrem gesundheitlich leiden würde, extrem auf Hündinnen reagieren würde.
    Wenn es "nur" eine Rüdenunverträglichkeit oder sonstiges wäre, dann nicht.


    Warum nimmst du denn keine bereits kastrierte Hündin? Ich würde mir mit einem intakten Hund dann eben einen kastrierten Hund holen, aber keinen Hund extra für mich kastrieren lassen..

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