Mischlingswurf
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Zum Thema Vererbung des Charakters: Ich werfe als Beispiel gern die Eurasier ein: Gezüchtet in den 60ern aus 3 Rassen. Laut Wesensbeschreibung ohne Jagdtrieb, inzwischen aber mehr als Zuchtziel deklariert
Es gibt viele Exemplare, die einen ordentlichen Jagdtrieb haben, auch das Äußerliche ist noch nicht 100 Prozent gefestigt.
Wenn das alles nach 52 Jahren noch nicht so ist, wie geplant, wie soll denn dann aus einem "einfach mal so"-Wurf das Gewünschte fallen?VDH-Papiere sagen im Übrigen gar nichts aus, außer, dass sich der Züchter die größtmögliche Mühe bei der Zucht gibt. Es ist keine Garantie für einen gesunden Hund (nur ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich höher als bei anderen Vereinigungen) noch eine automatische Zuchtzulassung. Dafür gibt es extra Zuchttauglichkeitsprüfungen, zudem müssen bei bestimmten Rassen neben HD noch andere Untersuchungsergebnisse vorliegen.
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"Wie ist das denn bei Züchter (guten), wie können sie die früheren Generationen vom Wesen her beurteilen? Gibts da irgendwelche Aufzeichnungen oder so? Bzw. wie ist das, wenn ich einen Züchter aussuchen wollen würde, im besten Fall seh ich ja auch da nur die Großeltern und Eltern..!?"
Das ist wirklich die Kernfrage, die um die sich jede gezielte Zucht dreht. Ich würde mir immer wieder einen Züchter aussuchen, der mit möglichst vielen Generationen seiner Hunde schon gearbeitet hat - der kann dir da wirklich mit Erfahrungswerten helfen.
Was das Wesen angeht: natürlich vererbt sich das sehr komplex. Aber ich kann dir aus eigener längerer Erfahrung mit Pferden sagen ,daß sich gewisse grundlegende Wesenszüge, etwa ausgeprägte Sensibilität oder ein Hang zu aggressiven Reaktionen, ausgeprägt vererben. Es gibt nicht umsonst ganze Pferdefamilien, die für gewisse Charakterzüge bekannt sind. Und meine jetzige Hündin, die unter ganz anderen Umständen lebt, reagiert auf vieles geradezu lächerlich ähnlich wie ihr Vater - ein bißchen, als wäre der Rüde wirklich geklont.
Und da hast du's wieder mit den Mischlingen: Holst du dir einen Welpen aus Eltern, die schon über Generationen auf eine gewisse Wesenseigenschaft gezogen wurden, hast du eine relativ große Chance, daß der Welpe die auch mitbringt. Holst du dir einen aus Eltern, die die erwünschten Eigenschaften zwar selbst zeigen, deren Vorfahren aber Mixe waren, ist die Chance riesengroß, daß der Welpe ganz anders ausfällt, weil da irgendwelche fernen Vorfahren wieder "rausgemendelt" sind. Was beim Rassehunde-Beispiel ja nichts ändern würde, weil auch die fernen Vorfahren die gewünschte Eigenschaft trugen.
Das ist der berühmte Unterschied zwischen Genotyp und Phänotyp - also dem, was ein Lebewesen wirklich genetisch geerbt hat, und dem, was von diesem Genreservoir es äußerlich zeigt.
Damit wir jetzt nicht total in die Theorie abrutschen, hier mal ein lustiges Beispiel dafür, wie sehr Mixe streuen können. Die beiden hier sind meine alten Wurfbrüder, auf den Fotos dreizehn und vierzehn Jahre alt. Reinrassiger Vater mal Mischlingsmutter, und charakterlich waren sie genauso verschieden wie im Äußeren:
Externer Inhalt img5.fotos-hochladen.netInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Externer Inhalt img5.fotos-hochladen.netInhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.Es waren klasse Hunde, die lange und glücklich lebten - aber mit ihrer Mixmutter, die ich in meiner jugendlichen Einfalt doch so gern vervielfältigt hätte, hatte keiner Ähnlichkeit. Dafür glich der Schwarze äußerlich einer Riesenkopie seiner Pudelmix-Großmutter, charakterlich aber absolut nicht.
Eine totale genetische Wundertüte also - mit Züchten, das ja generationenlange Aussuchen auf bestimmte Eigenschaften bedeutet, hat sowas absolut nichts zu tun. -
ein klasse Beitrag, terriers4me!!

überhaupt sehe ich hier (und auch in anderen Fällen, wo blauäugig drauflosgezüchtet wird, auch innerhalb einer Rasse, aber ohne Sinn und Verstand) vornehmlich den Wunsch, die vorhandene Hündin zu "klonen", aber das funktioniert so nicht!!!!! Gesunde, wesensfeste Welpen sind nicht nur das Produkt der Mutterhündin! Gerade DAS ist ja das anspruchsvolle an der Hundezucht, das soo oft unterschätzt wird.

Ein guter Züchter betreibt Linienforschung, und zwar auf beiden Seiten! Ein guter Züchter hat vor allem eines: Ahnung von seinen Linien, er ist erfahren (!!) und er kennt sich aus, was die Vererbung bestimmter Merkmale angeht. Auch wenn mein Hund noch so toll und augenscheinlich zuchttauglich wäre, ICH würde mir das nicht zutrauen. Dasselbe gilt, wenn ich eine Rassehündin hätte. Zucht ist MEHR als nur zwei offensichtlich gesunde, wesensfeste Hunde zu verpaaren.
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Zitat
Ich persönlich finde den Hintergrund ziemlich wurscht...weil es jetzt sein könnte das der TS oder Bekannte vorhat Welpen auf die Welt zu bringen?!
Ändert ja nix an der jeweiligen Meinung zum Thema, außer, dass man dann noch "persönlich" draufrumhacken kann...
Ich finde daher den Hintergrund weder zielführend noch hinterfragenswert...meine Meinung.
Ich kann kein pro und contra geben...manche Züchter verdienen den Namensbegriff in keinster Weise. Manche Rassehunde sind extrem überzüchtet teils körperlich, optisch oder in Ihrem Wesen....Desaster!
Manche Mixe sind ebenfalls gesundheitlich, psyisch usw. belastet...
Ich könnte mir keinen qualifizierten Komment erlauben, weil ich Genetik, Hundezucht, Qualzucht, unbedachte Vermehrung weisheitstechnisch nicht mit Löffeln gefressen habe und auch sonst nicht im Thema bin. Da frage ich mich auch immer: wer kann das schon WIRKLICH beurteilen?!
Ich bin da schon Sandschiffchens Meinung. Zudem habe auch ich Bekannte die geplante Mischlinge erwarten. Den richtigen Besitzer muss man immer auswählen, welche die aus der Reihe schlagen kann es auch immer geben. Einen Risikofaktor X gibt es immer (ja mal größer und mal kleiner).
Ich finde man muss aber mal die Kirche im Dorf lassen und kann Qualvermehrung nicht mit einem ganz normalen Mischlingswurf in einen Topf werfen.
Wenn sich im Vorfeld so gut wie möglich informiert wurde, Eltern so gut es geht gecheckt wurden (Gesundheit/Charakter), eng mit Tierarzt und evtl. Leuten mit Erfahrung (sofern die in so einem Fall jemand zur Seite stehen würde) komuniziert wird, finde ich das überhaupt nicht verwerflich.Und wenn man mal überlegt das Nachbars Lumpi (aus welchem grund auch immer nicht kastriert) zum übernachbarn läuft und desen hündin ( aus welchem grund auch immer auch nicht kastriert) deck, finden diese Welpen auch ein Zuhause (vll sogar ein schlechteres weil diese Leute sich ggf. nicht auf Welpen vorbereitet haben und sie wirklich einfach los werden wollen).
Ich denke wenn man alles bedenkt was ein Rassehundezüchter auch bedenken würde(sollte!) bleibt am Ende ein X statt einem x stehen. Aber diese Hunde sind in meinen Augen nicht besser und nicht schlechter als ihre reinrassigen Vertreter. (auch auf die Gefahr hin das mich jetzt alle Rassehundebesitzer hier in der Luft zerreißen ;P)
Und nein ich möchte jetzt nicht jedem nen Freibrief zum züchten ausstellen, denn dazu gehört schon einiges und dessen sollte man sich bewusst sein!!!
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Hey, Jessica,
auch als Rassehundbesitzer sehe ich keinen Grund, dich in der Luft zu zerreißen. Selbstverständlich sind die INDIVIDUELLEN Rassehunde/Mixe nicht besser oder schlechter - aber die Ziele sind unterschiedlich. Will man im Rassehund-Fall möglichst die Merkmale der Population verbessern, gibt es im Fall der Mix-Vermehrung kein derartiges Zuchtziel, sondern allenfalls die Hoffnung auf ein paar "nette" Welpen!
LG -
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War hat denn was von Qualvermehrung gesagt? Bislang habe ich das nirgends gelesen *wunder*
Und ganz im Ernst, ist es super, wenn das mit Nachbars Lumpi passiert? Meiner Meinung nach NEIN.
Und wer ist Schuld? Nicht Nachbars Lumpi, auch nicht die Welpen, die dadurch entstehen, nein die Halter.
Und ich bin kein Rassehundbesitzer, der einen in der Luft zerreißen will. Doch man sollte doch bedenken, dass hinter dem Ganzen das Wohl der Hunde stehen sollte. Nicht die mögliche Ignoranz und Habgier eines Menschen (allgemein gemeint!).
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