Hund mit maximalem Gehorsam hat maximale Freiheit

Für einen Hund wie meine Amy bedeutet der Freilauf enorm viel. Wir sind kaum noch in Orten unterwegs und somit läuft sie immer frei - ohne Leine und ohne Halsband. Für den Notfall habe ich immer eine kurze Leine mit Halsschlaufe dabei, brauche ich aber äußerst selten.

Ja, sie ist eine Jägerin und sie hat schon mehrfach gehetzt, aber das ist eine ganze Weile her. Anfangs ging es nur über den Gehorsam und permanentes Beobachten von mir.
Mittlerweile ist es aber so, dass sie ihren Radius wieder selbständig wählen kann - auch in Wald und Feld und oft ist sie 30 - 40 m vor mir ( auf Wiesen manchmal auch soweit wie man sehen kann ). Sie zeigt mir sehr zuverlässig an, ob sie Wild, Menschen oder Menschen mit Hunden sichtet und überlässt mir dann, wie es weiter geht. Auf unseren täglichen zwei bis drei Stunden unterwegs sehen wir fast immer Rehe, Hasen usw. und wir genießen beide, dass wir völlig entspannt spazieren gehen können. Selbst wenn sie vorläuft kann ich darauf vertrauen, dass sie sofort zurückkommt, wenn ihr jemand entgegen kommt und damit ist es für uns so das Optimum für den Spaziergang.

Bei Wildsichtung reicht mittlerweile ein Kopfschütteln meinerseits, bei Fußgängern, Radlern etc. rufe ich sie zu mir in's Fuß und die Hundebegegnungen werden von mir durch Ablegen am Rand geregelt, sie weiss jetzt scheinbar, dass ich keinen zu ihr lasse.

Trotzdem weiss ich, dass sie ein Hund ist und damit nicht berechenbar in ihrem Verhalten ist. Natürlich könnte es sein, dass sie doch einmal auf einen Hund trifft, wo sie nicht erst bei mir fragt oder ein Reh auftaucht, dass sie hetzt - es ist mir bewusst und dieses Risiko gehe ich ein, da mir ihr Spaß und meine Entspannung bei den täglichen Spaziergängen wichtiger sind als das minimale Risiko, dass etwas passiert.

Das dieses Verhalten bei anderen nicht gut ankommt, hab ich mehrfach gemerkt, aber für uns beide ist es einfach die beste Lösung.

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Und ich glaube wirklich, ich würde die Hunde abgeben, wenn ich ihnen keinen Freilauf erlauben könnte..

Würdest du nie machen! Auch du würdest versuchen einen Kompromiss zu finden. Man gibt doch den Hund nicht wieder ab, nur weil er Jagdtrieb hat.

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Würdest du nie machen! Auch du würdest versuchen einen Kompromiss zu finden. Man gibt doch den Hund nicht wieder ab, nur weil er Jagdtrieb hat.

Ich hätte Pluto abgegeben, wenn ich das nicht hinbekommen hätte. Einen Hund nur an der Leine zu halten ginge für mich nicht.

Ja, ich empfinde das "Rennen" und Selbstbestimmenkönnen als großen Unterschied. An der Leine geht das einfach nicht. Wenn die Schleppleine auf dem Boden schleift, ok, aber wenn ich sie halten muss, dann ist da einfach irgendwo ein Ende.
Pikachu ist ein extrem gehorsamer Hund, sie ist jederzeit abrufbar und rennt weder zu Mensch, noch Hund oder sonstwas, aber seit ich sie habe neigt sie dazu einen sehr großen Radius zu laufen. Ich habe anfangs versucht das ganz einzudämmen. Bei Taxi brachte es viel, er geht kaum weit voraus. Pikachu und ich waren davon arg gestresst, sie will einfach vorne laufen.
Als sie zuverlässig abrufbar war, konnte ich ihr diesen Willen erlauben. Seitdem ist sie auf Spaziergängen locker, erfreut sich der Natur und rennt auch mal 100-200m von mir entfernt mit Taxi über die Wiesen.

Ich hätte die Möglichkeit nicht in ein eingezäuntes Gebiet zu fahren. Ich habe weder Garten, noch eigenen Hundeplatz. Selbst die Hundeauslaufgebiete in Berlin sind nicht vollständig umzäunt (ausgeschlossen die kleinen, wo 500 Hunde auf 10m² aufeinander treffen).
Es gab bei mir einfach keine Alternative. Ich hätte mich nie auf "an der Leine bleiben" eingelassen.
Ich kenne eine Jägerin, die auch der Meinung ist, dass seeehr viel Gehorsam (selbst bei jagenden Hunden) so weit führt, dass auch passionierte Jäger ohne Leine laufen können. Aber das muss jeder mit sich und seinem Gewissen vereinbaren. Ich könnte das "nur Leine laufen" eben nicht. :)

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ICH will nicht angeleint sein. Wir haben nen riesen Garten wo der Hund toben kann, ich könnte damit leben wenn er nicht von der Leine kommt. Aber ICH will von der Leine. Für mich ist ein Spaziergang bei dem ich die ganze Zeit eine Leine halten muss einfach verschwendete Zeit. Ich kann mich nicht entspannen, es macht mir keinen Spaß, es widerstrebt mir einfach.

Für andere ist es ev. mit Leine entspannter. Die Schleppleine am Gürtel mitschleifen musst du sie nicht mal halten. Da kann man schön vor sich hinträumen.
Wenn der Hund frei läuft muss ich (also ich mit Schara) immer Kontakt halten, den Horizont scannen, den Hund unangeleint bei mit halten. Es geht, aber es ist anstrengender als mit der Schleppleine.

Ich bin übrigens wahnsinnig stolz drauf, dass wir fast nur noch ohne Leine laufen. Es ist allerdings eine ständige Kommunikation mit dem Hund.

Also auf meinen Rüden kann ich mich zu 95% verlassen (5% lasse ich offen, denn zumindenst bei meinem Hund handelt es sich immer noch um ein Tier, das vielleicht auch mal kurz sein Hirn ausschalten könnte. 100% Roboter fänd ich ziemlich unheimlich und auch nicht schön). Bei meiner Hündin ist das schon wieder anders. An manchen Tagen ist sie absolut zuverlässig, bei der leisesten Erwähnung ihres Namens sofort bei mir und an manchen Tagen kommt sie mir nicht von der Leine. Das sind Tage wo ich selbst schlecht drauf bin und sie mehr am Jagen als an mir interessiert ist. Bevor ich mir da dann irgendwas an Übung durch eine Unüberlegte Handlung wieder versaue, bleibt sie an der Leine und der Spaziergang verläuft entspannter, als wenn sie um jeden Preis frei laufen darf.

Was andere Leute sich darüber denken, oder was sie meinen daraus erkennen zu können, ist mir völlig egal und Wurst. Ich lasse andere Hundehalter ebenso in Ruhe mit ihren Ansichten, wie ich in Ruhe gelassen will mit den Meinen. Habe ich den Wunsch auf Austausch und Ratschläge, äussere ich mich entsprechend. Ich kann nichts weniger leiden, als wenn andere Halter angelatscht kommen und mir ungefragt erzählen wollen, wie sie was machen täten mit meinen Hunden. Furchtbar sowas. Deswegen versuche ich mittlerweile anderen Hundehaltern aus dem Weg zu gehen, weil ich das meiste Geschwätz einfach nur störend finde.

Ich verstehe nicht wie man in Erwägung ziehen kann einen Hund abzugeben weil er nicht ohne Leine laufen kann.
Ich habe mich für einen Hund entschieden und dazu stehe ich ohne wenn und aber.

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Ich verstehe nicht wie man in Erwägung ziehen kann einen Hund abzugeben weil er nicht ohne Leine laufen kann.
Ich habe mich für einen Hund entschieden und dazu stehe ich ohne wenn und aber.

Hast du nicht kürzlich einen Hund abgegeben?

Ich habe Pluto nicht abgegeben wie man sieht. Ich hab ihn erzogen. Mit teils fiesen Methoden. Jetzt kann ich mit ihm leben. Aber es gab Phasen während seines Heranwachsens, in denen er mir keine Freude mehr bereitet hat. Und wenn dieser Zustand angehalten hätte hätte ich ihn abgegeben, weil es weder ihm noch mir geholfen hätte eine frustrierende Beziehung aufrecht zu erhalten.
Und wenn er inkontinent wird lass ich ihn sogar einschläfern *dieDogforumsuperhundemuttisstichel*.

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Hast du nicht kürzlich einen Hund abgegeben?

Ich habe Pluto nicht abgegeben wie man sieht. Ich hab ihn erzogen. Mit teils fiesen Methoden. Jetzt kann ich mit ihm leben. Aber es gab Phasen während seines Heranwachsens, in denen er mir keine Freude mehr bereitet hat. Und wenn dieser Zustand angehalten hätte hätte ich ihn abgegeben, weil es weder ihm noch mir geholfen hätte eine frustrierende Beziehung aufrecht zu erhalten.
Und wenn er inkontinent wird lass ich ihn sogar einschläfern *dieDogforumsuperhundemuttisstichel*.

Ja das stimmt aber die Situation war eine ganz andere.