Hund mit maximalem Gehorsam hat maximale Freiheit
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Was ist denn "Freilauf"? Für mich hieße Freilauf, mein Hund kann sich uneingeschränkt frei bewegen, ohne dass er zur Gefahr für andere wird - leider habe ich so einen Hund nicht. Lola wird im Herbst 7 Jahre alt - ca. 6 Jahre davon (mit kurzen SL-Unterbrechungen) lief sie uneingeschränkt, wo es möglich war, offline. Sie hat aber ein leidliches Problem mit allem, was ihr entgegenkommt - egal ob 2- oder 4-Beiner. UND sie ist dann nicht abrufbar. Lola hat jetzt nicht so den Wahnsinnsradius - 10 m, max. 20 m, läuft auch nicht weg, ABER wenn was kommt und ich sehe es nicht rechtzeitig, ist Ärger vorprogrammiert. Ergo läuft sie an der SL, weil ich mich dann sicher fühle. Mein Hund ist gesichert, ich kann sie auch halten, wenn sie meint, in die 10 m-Leine rennen zu müssen (kommt aber nur bei Wild vor - das haben wir hier nicht so viel, außer Karnickel). Wenn sie ihre 5-Minuten bekommt und mal über Feld/Wiese brettern will, lass ich die Leine los. Ebenso bei Hunden, wo ich weiß, ich kann sie laufen lassen. Ich bin mir sicher, sie könnte offline laufen, aber ich traue mich nicht - angesichts meiner manchmal recht langsamen Reaktion. Und ich glaube nicht, dass sie damit unglücklich ist: sie kann schnuffeln, buddeln, baden, sich in was auch immer wälzen - eben Hund sein. Sie hat Gehorsam - aber nicht in den Situationen, wo ich diesen zu mindestens 95% brauche. Auch mir begegnen Leute, die meinen Hund mitleidig anschauen, weil eben ne Leine dran hängt, aber würde sie frei laufen, würden eben diese Leute nicht mehr mitleidig schauen, wenn mein Hund ihren frühstücken will .... Hätte ich einen Hund, der zu allem und jedem nur nett ist, könnte sie auch freilaufen - mit einem Minimum an Gehorsam. Wobei ich diese Tut-Nixe wie die Pest hasse ....
Für die Zukunft habe ich mir geschworen: Mein nächster Hund lernt als erstes den Abruf - in jeder Situation -, der Rest ist egal. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Zitat
Pfffft :/ Hallo???? Genau jene "Aggro-Viecher" machen vielen anderen HH das Leben schwer ...nichts für ungut

Kommt immer drauf an. Ich habe lieber die Aggro-Leinen-Roxy als die Jäger-Laila. Warum? Bei Roxy habe ich die Aggro schneller raus, als das Jagen. Andere würden da die Hände über den Kopf zusammen schlagen :)
Muemmel: Da bist du schon weiter als ich. Laila nutzt das gnadenlos aus. Wehe mein Handy klingelt oder meine Ohren bzw Augen sind mal kurz abwesend. Daher stresst es mich schon. Aber sie macht es ja auch erst seit nem halben Jahr. Das halbe Jahr reicht mir noch nicht, damit sich das "einbürgert"
Da muss sie ein hoffnungsloser Fall werden, dann hätte ich irgendwann auch keinen Kampfgeist mehr, dem Hund das auszutreiben. Zur Zeit suche ich mir aber auch extra Strecken wo ich mal in Ruhe langlatschen kann. Wenn ich üben will, suche ich mir die Strecken dementsprechend. ES wird. Ich kann sie meist ins Sitz befördern, wenn die Ohren nach vorne gehen. Und wenn nicht, dann muss ich mich halt in die Schleppleine schmeißen...
Mit Roxy, sofern ich das nicht wieder in Griff kriege, das sie andere Hunde akzeptiert und die Klappe hält, würde sich das auch "einbürgern". Aber selbst da sind wir auf dem Weg der Besserung.
Bei Senta hatte ich es aufgegeben. Sie hatte Angst vor fremden Hunden und ich habe es sein gelassen, sie mit ausgewählten Hunden zusammen zu lassen, um ihr wenigstens den Stress zu nehmen, den sie hatte, wenn ein Hund nur am Horizint zu sehen war. Aber das ging einfach nicht mehr. Ich glaube, das war das einzige Mal wo ich kapituliert habe. -
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.....auf wen oder was beziehst du dich da?
Und was für eine faule Ausrede?Yap....im Wald war Jill es halt nicht....ich weiß aber immer noch nicht, warum Jill deswegen ein schlechteres Leben geführt haben soll als ein anderer Hund ohne Leine....8 m Freiraum ist schon eine Menge, vor allem wenn Frauchen zügig hinterherjoggt.
Wenn mein Hund im Wald nicht ohne Leine laufen kann dann geh ich halt nur noch ins Feld und lass ihn da frei laufen. und wenn da für den Hund immer noch zu viele Kaninchen rum springen dann geh ich auf ne Hundewiese im Park. und wenn das immer noch nicht klappt dann muss ich einen eingezäunten Freilauf aufsuchen.
Man muss sich dem Niveau des Hundes auch anpassen können um ihn nicht an die Leine zu verdonnern. -
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Ja? Wie denn?
Uns machen "Tutnixe" und Leute, die ihren Hund falsch einschätzen oder handeln das Leben schwer.
Mein Köter hat noch keinen zerfetzt, geschweige denn gehetzt oder gar getötet.Nee, mein "Köter" hat auch noch keinen zerfetzt, gejagt oder getötet, wäre ja wohl noch schöner :/
Du hast doch selbst geschrieben:
ZitatMein(e) Hund(e) brauchen keinen maximalen Gehorsam um frei zu laufen.
Beide sind zu 95% offline unterwegs, lassen sich großteils prima abrufen oder stoppen und der Rest ist Vertrauen.An unübersichtlichen Stellen wird ins HB gegriffen bzw. die Dicke darf ohne mich direkt neben sich garnet allein um Ecken laufen weger der Aggro diversen Artgenossen gegenüber
Deine Hunde lassen sich großteils gut abrufen ...super, Glückwunsch ...und der Rest???
Aggro gegenüber Artgenossen ...kannst du während du SMS tippst wirklich dafür garantieren, dass dein frei laufender "Aggro-Hund" keinen anderen Hund angeht?
Mein Hund ist zu 99% an der Leine, eben weil er nicht abrufbar und schnell ablenkbar ist, aber wir üben jeden Tag fleißig, Umwelteinflüsse zu ignorieren/mit ihnen umzugehen und genau die Hunde, die trotz evtl. Aggressionen zu 95% ohne Leine unterwegs sind, weil die HH der Meinung sind, dass nur ein Leben ohne Leine lebenswert ist, funken uns oft dazwischen. Sprich, unangeleinte, antiautoritär erzogene Hunde tingeln um meinen angeleinten Hund rum und alle Bemühungen meinerseits in Sachen Erziehung sind im A*sch.
Kurz und knapp: Ein Hund, der zu 100% abruf- und kontrollierbar ist, darf und kann doch gerne immer und überall ohne Leine laufen, dagegen sagt doch keiner was. Aber wenn ein Hund nur "meistens" hört, kann es für andere HH auch schnell lästig werden, wenn er denn "mal" nicht hört
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Du brauchst Köter net in Anführungszeichen setzen. Ich red oft von meinen Kötern.. und das keineswegs abwertend. Nur weil ich net dauernd von den Gutschigutschigus oder Seelenhunden red heisst das noch lang net, dass sie keinen Wert haben.
Der Rest? Was is mit dem Rest?
Der Rest bedeutet, dass es net elementar ist, wenn sie net kommen. Wenn ich haben MUSS das sie kommen, dann tun sie das. Und ob die innerhalb ner Nanosekunde oder 3Sekunden kommen ist mir net wichtig. Sie tun es, mir reicht das.Und ja, ich kann während der SMS, nem Anruf oder dem Schnacken mit meiner Freundin dafür garantieren das die Dicke keinen andren Hund frisst. Ich versteh Dein Problem net

Mich pissen Leute an, die ihren unberechenbaren Köter an der Flex oder der Schlepp haben und nix dagegen unternehmen wenn der Hund in nen andren rennt oder ne dicke Lippe riskiert. Ist ja schließlich angeleint und kann ja keiner Fliege was zu Leide tun
. Aber wehe es gibt dann Antwort...
edit: wo Du das Aggroverhalten ggü. Artgenossen fett markiert hast. Das ist Handling. Ich weiß um meinen Hund, weiß wann "Gefahr" droht. Das passiert bei der net von jez auf sofort. Und dadurch muss das arme Vieh tatsächlich bei mir sein bis ich ihr sag, dass sie wieder wegkann.Und Du kannst bei keinem Lebewesen von 100% Zuverlässigkeit reden. Das schafft netmal der Mensch.
Dafür hat man ein gewisses Vertrauen. Hätte man das net, könnte man keine Hunde (bzw. Tiere allgemein) halten.
Und ich vertrau in meine Köter, sonst hätten sie garkeine Freiheiten, geschweige denn dürften sie sich überahupt irgendwo frei bewegen. Netmal hier im Haus. -
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Mein Junghund ist angsbedingt auch nicht so toll auf Artgenossen zu sprechen, trotzdem läuft er ohne Leine im Wald.
Denn erstens halte ich mich für kompetent genug rechtzeitig und vorausschauend zu agieren und zweitens muss er auch im Freilauf lernen sich richtig zu verhalten. Dazu gehört auf Kommando hinten laufen, an der abgewandten Seite laufen oder notfalls im Sitz bleiben, dann kann eigentlich auch bei Artgenossensichtung rechtzeitig angeleint werden. Bei meinen Hund sitzt der Rückruf zu 99% und da er ein Angsthase ist entfernt er sich auch nie allzuweit.
Auch bei Fahrradfahrern oder Joggern vertrau ich ihm nicht ganz, weswegen er dann an die Seite muss und meine Aufmerksamkeit zu 100% auf ihn gerichtet ist. Handy nehm ich gar nicht erst mit, so eine Ablenkung kann ich mir offline nicht erlauben. -
Ich finde es ein wenig merkwürdig, dass hier anscheinend Freiheit mit Freilauf gleichgesetzt wird. Für mich ist Freiheit wesentlich mehr. Klar schränkt eine Leine ein. Sie ist eine Versicherung, weil wir nun mal lahme Krücken im Gegensatz zu unseren Hunden sind und die kleinen Quatschköpfe das auch sehr genau wissen.
Aber Freiheit heißt für mich nicht nur Distanz und Nähe frei wählen zu können, sondern auch andersweitig eigene Entscheidungen treffen zu können und zu dürfen. Das alleine widerspricht schon dem Bild von maximalem Gehorsam. Denn Gehorsam brauche ich doch eigentlich nur dann, wenn ich etwas vom Hund verlange, was gegen seine derzeitige Motivation steht. Einen Hund, der bei mir bleibt, muss ich nicht zurückrufen. Ein Hund, der von sich aus nichts vom Boden aufnimmt, muss auch kein Aus kennen. Um einem Hund maximale Freiheit gewähren zu können, müsste er also alle Entscheidungen in meinem Sinne treffen. Das halte ich für ziemlich utopisch (vielleicht bin ich da auch zu sehr durch meinen Hund geprägt
).Ich denke, dass die meisten Hunde nie maximale Freiheit erlangen können (... oder sollten. Zumindest treffe ich nur ungern Hunde, die ein Leben in maximaler Freiheit genießen
). Auch maximaler Gehorsam ist ein Beschnitt der Freiheit. Das heißt nun nicht, dass ich gegen einen anständigen Grundgehorsam bin, weil das arme Hundi seine Freiheitsgefühle sonst nicht entfalten kann. Aber ich mache mir da nichts vor: auch wenn mein Hund einen guten Grundgehorsam hätte, würde er mit einer Vielzahl von Einschränkungen leben müssen. Zumindest dann, wenn er seiner Umwelt und Außenreizen neugierig begegnet. Denn mit den Entscheidungen, die er so treffen würde, könnte er nur auf meine Missbilligung stoßen.Ich persönlich halte es für eine romantische Fehleinschätzung, wenn ich sage, dass mein Hund alle Freiheit der Welt genießt, nur weil er größtenteils ohne Leine läuft. Ich finde Freilauf ebenfalls wichtig für einen Hund. Aber echte Freiheit ist zumindest für mich wesentlich mehr.
Viele Grüße
Frank -
FRANK: Genau diese Einstellung verdient den Dankebutton
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Zitat
FRANK: Genau diese Einstellung verdient den Dankebutton
.dem schließe ich mich an.
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jenja,
"Ich hätte aber meinen Hund ganz sicher nicht abgegeben, im Leben nicht."
Ich HABE auch noch nie einen Hund abgegeben, no matter what, und ich habe mein Leben schon sehr lange gezielt so "geordnet", daß darin genau so ein Hund Platz hat, wie ich ihn gerade habe. Und das ist es doch: Ich lebe deswegen schon lange nicht mehr mit dem total großstadtauglichen Hundetyp zusammen, der mich früher begleitet hat, sondern habe ein sensibles und bewegungsfreudiges Tier, für das Gedränge, ständige Einschränkungen und ewige Leine schlicht eine Qual sind.
Die Möglichkeit, täglich wenigstens einmal richtig rennen zu können (und sei es im Garten), ist diesem speziellen Hund ein wichtiges Maß für Lebensqualität - für ihre stadtliebende Vorgängerin wäre sowas eine Zumutung gewesen, weil sie lieber gemütlich ins Cafe ging.
Sie sind nun mal alle verschieden. Und insofern: sollte mich das Leben, wider alles menschliche Ermessen, in eine Lage zwingen, in der ich langfristig nichts mehr von dem bieten könnte, was mein jetziger Hund braucht, würde ich dafür sorgen, daß das Tier sie nicht teilen muß - egal, wie weh mir selber das täte.
- Vor einem Moment
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