Hund jagt(?)/stoppt Fahrräder
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Hey Leute,
dass wir ein Problem mit unserem 2 jährigen Schäferhund-Mix Diego haben, ist mir heute morgen bewusst geworden. Aber von Anfang an:
Fall 1:
Im März war ich mit Diego und ner Freundin im Park spazieren. Mein Freund wollte sich nach der Arbeit in bisschen in den Park legen zum sonnen. Leider sind wir auf die Idee gekommen, uns kurz zu treffen... Mein Freund also mit dem Rad zum Treffpunkt gekommen, kurz geschnackt, Diego geknuddelt und dann wollte er weiter fahren. Problem: Diego lief frei und natürlich mit Herrchen mit... Ich musste ihn dann anleinen, damit er bei mir bleibt...Da finden die Probleme an...
Fall 2:
Wir waren zusammen mit einem guten Freund im Park (Diego frei), nachdem wir einige Zeit rumgelegen haben, wollten wir nach Hause. Leider in verschiedene Richtungen. Der Freund sich also aufs Rad gesetzt und weggefahren, wir sind in die entgegengesetzte Richtung weggegangen. Erst ging auch alles gut, doch dann dreht er plötzlich ab, sprintet hinter dem Freund her, der stoppt (leider) und Diego freut sich nen Ast ab... :/Fall 3:
Ich steh auf der Hundewiese im Park und unterhalte mich, Diego schnuppert rum (waren mehrere Hunde dabei), plötzlich schießt ein Mountainbike-Fahrer direkt neben uns her und den Weg runter (geht relativ steil bergab auf der Hundewiese). Diego hinter her gestürzt, ich gepfiffen - keine Reaktion. Der Radfahrer wurde immer schneller (), Diego auch. Bis er am anderen Ende der Wiese kurz stoppt, Diego guckt ihn an und kommt enttäuscht zurück gesprintet...
Und jetzt kommen wir zu heute, wo ich wirklich einen echten Schock bekommen habe!
Fall 4:
Heute Morgen waren wir Brötchen holen. Dabei müssen wir immer an einer viel(!) befahrenen Straße entlang gehen, an der ich auch wohne, die Diego also kennt. Mein Freund hatte Diego an der Leine. So, auf jeden Fall ist uns dann auf der entgegengesetzten Straßenseite ein Radfahrer entgegen gekommen. Diego sieht ihn und stürmt los. Mein Freund (wohl in Gedanken) lässt die Leine los und Diego stürzt über die stark befahrene Straße, ich hab schon gedacht, gleich liegt er vor einem Auto, da in dem Moment auch genau eines kam, welches ihn auch genau getroffen hätte, wenn er seine Linie beibehalten hätte, aber er ist abgebogen, so dass er quasi neben dem Auto hergelaufen ist, bis das weg war und danach dann die Straße komplett überquert hat. Wieder das gleiche Spiel, hinterher rennen bis er erkennt wer drauf sitzt (der Radler hat nicht angehalten), und zurück kommen. Diesmal zum Glück auf dem Bürgersteig. Ich bin natürlich über die Straße und konnte ihn dann auf dem Rückweg abfangen...Es gab bisher seit März diese 4 Fälle, in denen er hinter Radfahrern her ist, uns sind bisher Unmengen an Radlern begegnet, bei allen anderen gabs keine Probleme (egal ob Freilauf oder Leine)
So, jetzt meine Frage:
Welche Intention steckt da hinter??
Und viel wichtiger:
Wie kann ich dieses Verhalten abtrainieren?
Vielen lieben Dank fürs Lesen und eure Vorschläge/Ideen!
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Vielleicht denkt er, dass auf den Fahrrädern gute Freunde sitzen, die er begrüßen möchte.
Vielleicht hat er auch beim ersten Mal gelernt, dass "Fahrräder verfolgen" einen Riesenspaß macht (Rennen/Hetzen ist ein selbstbelohnendes Verhalten)Ich würde da jetzt so dran arbeiten, dass er statt "Fahrrad = hinterhersausen" lernt "Fahrräder = bei meinem Menschen stehen/sitzen und Belohnungen dafür bekommen" bedeutet.
DAS wiederum bedeutet, dass er erstmal an der Leine/Schleppleine unterwegs sein wird, und das ihr ein Ritual aufbaut, das so vorhersehbar wird, dass "Auftauchen eines Fahrrades" dieses Verhalten auslöst, ohne das ihr ein "Kommando" sagen müßt, denn nicht immer entdeckt ihr die Fahrräder vor ihm, da ist es praktisch, wenn er das Verhalten auch von alleine auf das Signal "Auftauchender Fahrradfahrer" ausführt.Ich mache das konkret dann so: Wenn der Hund ein Fahrrad entdeckt, gebe ich ein Markersignal, dass dem Hund eine Belohnung ankündigt (Clicker, verbales Markersignal, zb. "click"), dann die Belohnung. Und dann darf der Hund wieder gucken, wo das Fahrrad ist. (Gerne kann man das wieder markieren und belohnen.
Man kann die Belohnung so geben, dass sich der Hund hinsetzt. Das hat den Zusatznutzen, das "sitzen" mit in das Ritual eingeflochten wird, was wiederum dazu führt, dass der Hund sich, wenn er einen Radfahrer vor Euch entdeckt, hinsetzt und Euch den Radler so "ankündigt".Anfangs sollte man darauf achten, dass man den Abstand beim Üben möglichst so hinbekommt, dass der Hund sich nicht so fürchterlich aufregt. Ausserdem sollten erstmal nicht sooo viele Radler dort unterwegs sein, damit man auch selber den Ablauf in Ruhe üben kann.
Wenn der Anfang steht, und der Hund raus hat, dass er für "Radfahrer angucken ohne hinterher zu rennen" Leckerchen oder andere Belohnungen bekommt, kann man sich langsam in Situationen wagen, wo mehr Radler unterwegs sind, oder sich dichter ran wagen.Viele Anregungen dazu findest Du auch im "Zeigen und Benennen"-Faden.
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Die Idee, dass er Freunde begrüßen möchte, hatte ich auch schon. Müsste er dann aber nicht eigentlich öfter Fahrräder hetzen, wenn das seine Motivation ist?
Eigentlich hätte ich lieber, dass er alle Fahrräder ignoriert, so wie er es ja auch in ca. 95% der Fälle schon macht... hmm...
Vorschlag wie ich das machen kann? Hab auch schon drüber nachgedacht, ob ich Leute mit Wasserpistolen ausstatte...
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Ich würde es schlicht verbieten
Er ignoriert den Rückruf, was schon echt Höchststrafe bedeutet.
Da würde ich weder mit Leckerlies winken noch mit Z&B arbeiten :/Gerade die Straßensituation hätte zu bösen Verletzungen bei ihm oder anderen Lebewesen führen können
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Zitat
Ich würde es schlicht verbieten
Er ignoriert den Rückruf, was schon echt Höchststrafe bedeutet.
Da würde ich weder mit Leckerlies winken noch mit Z&B arbeiten :/Gerade die Straßensituation hätte zu bösen Verletzungen bei ihm oder anderen Lebewesen führen können
Verbieten?!
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Habe ich das richtig verstanden, dass er das nur bei einem geringen Teil von Radfahreren macht?
Und er hat auch noch nie einen Radfahrer im eigentlichen Sinne gestellt (eventuell mit Verbellen)?
Dann liegt der Gedanke nahe, dass es nicht allein der Reiz "Fahrrad" ist, sondern irgendwas spezielles an den Fahrrädern oder an der Situation. Ich schätze auch, dass er irgendwie verknüpft hat: "bestimmtes Fahrrad/bestimmter Menschentyp auf Fahrrad/Fahrrad in Bestimmter Situation = toller Freund, den man unbedingt begrüßen muss".
Ich kenn das ähnlich. Skadi, obwohl normalerweise völlig uninteressiert an Fremden ist, ist wie magisch angezogen von Leuten, die in der Hocke sind. Sie ist allerdings von sich aus so folgsam, dass sie sich aus ihrem "Freudentaumel" wieder raus rufen lässt.
Ich würde genau das machen, was Shoppy vorgeschlagen hat: Ein Ritual einführen, das quasi beim Reiz "Fahrradfahrer" automatisch ausgelöst wird und so lange du im Training bist den Hund per Schleppe oder normaler Leine dort sichern, wo auch nur die geringste Chance besteht, dass du auf Radfahrern triffst. -
na, wenn der hund hinterhersprintet, dann ist der volle kanne im geruchspol der radfahrer... da zu meinen, er rennt mit, bis der radler anhält, um DANN erst zu erkennen, dass er die person nicht kennt, find ich eher abwegig..
der hat wohl eher festgestellt, dass dass spaß macht, und wenn da ein bewegungsreiz kommt, dass ihn aus welchen gründen reizt, rennt der mit.
vllt will er auch einfach testen, wer schneller ist..da mit wasser zu arbeiten ist schwierig, weil nicht klar ist, auf welche reize der nu abgeht, oder?
demnach hilft wohl in erster linie nicht pennen, wenn ihr an einer strasse seid, und im park ggf so ne schleppleine...
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Zitat
Verbieten?!
Ja, Abrufsignal neu konditionieren
Ich sage es mal mit meinen Worten, habe es nicht so mit geschwollenen wissenschaftlichen Dingen.Der Hund ignoriert meinen Rückruf und bringt sich und andere Lebewesen in Gefahr.
Dies würde er nur einmal machen.
Beim ersten Mal ist man noch geschockt.
Beim zweiten Mal denkt man, warum macht er das.
3.te und 4.te Mal wird es langsam brenzlig.Der Hund ist 2 Jahre alt und in einer sensiblen Phase.
Braunschweig ist eine sehr Fahrradfahrer reiche Stadt. Viele Studenten.
Sollte er jetzt Spaß dran finden, kann es richtig richtig böse enden -
Sagt ja auch keiner, dass man, jetzt da man das Problem erkannt hat, es dem Hund erlauben oder "durchgehen" lassen soll diese Verhalten zu zeigen. Aber einfach irgendwas "verbieten", möglichst durch reines Strafen und kein Alternativverhalten anzubieten, kann bös nach hinten los gehen.
Denn für einen Hund ist es "nichts tun" eben nicht zu verstehen. Es bleibt ein "Handlungsvakuum", das im besten Fall mit "vor-sich-hin-meiden", im schlimmsten Fall mit einem Frustrationsverhalten gefüllt wird. Beides finde ich persönlich nicht erstrebenswert.
Daher eben Hund dran hindern und seinen Impuls in etwas "sinnvolles" umwandeln. -
Richtig, mein Abruf wird eh immer belohnt, sollte wohl klar sein
Bei mir zu erscheinen lohnt sich immer, sollte das nicht sitzen, ist Leinenknast angesagtAnsonsten ein Abbruchkommando á la Down o.ä. konditionieren.
Bitte immer vor Augen halten, Braunschweig ist keine Kleinstadt.
Um die Parks in BS sind viele Hauptstraßen und zum Teil auch Bahnschienen.
Wir sind hier nicht auf einem Dorf ohne "pöse" Autofahrer, die den Hund dann auch plattfahren :/Ich kenne selbst einen JRT Rüden, der hat Autos gejagt, sobald die Autos Licht an hatten.
Er wurde auf einem Ring aufgegriffen, weil der Fahrer gemerkt hat, dass an seinem Reifen ein Hund "klebt".
Das der JRT überlebt hat, war einfach reines Glück. Der Ring ist zum Großteil vierspurig. -
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