Hund seit 1 Woche...Zweifel und Unsicherheit

  • Hallo Ihr alle,

    ich habe seit einer Woche Pina bei mir, eine Mischlingshündin aus Ungarn, die wirklich der absolute Traum von einem Hund ist. Unkomliziert, bleibt gut allein, verspielt, sozial, gut verträglich mit anderen Hunden und so weiter.

    Trotzdem geht es mir irgendwie in der letzten Woche nicht gut (ich habe hier auch gelesen, dass es einen ähnlichen Beitrag schonmal gab, anscheinend haben mehr so ne "Umgewöhnungs-Krise"). Ich mache mir ständig Stress, ob ich alles richtig mache mit ihr und dadurch ist es natürlich auch enorm anstrengend, weil sie den ganzen Tag meine Aufmerksamkeit hat und ich mich ständig frage, ob ich alles gut genug mache. Es ist ein komisches Gefühl,plötzlich 24h von einem Wesen umgeben zu sein, das von einem abhängig ist - das hat man ja in menschlichen Beziehungen nicht so in der Art ;-)

    Sie ist mir auch vom Gefühl her noch eher fremd und ich habe Sorge, ob ich überhaupt so eine tiefe Beziehung zu einem Hund aufbauen kann, wie viele es hier haben. Eben habe ich mal mit ihr gekuschelt, das war eigentlich das erste Mal, wo echt so ein Gefühl von Nähe rüberkam.

    Aber alles ist so neu und anders als vorher: Plötzlich reden alle nur noch von dem Hund, das Leben verändert sich...

    Ganz praktisch würde ich mich freuen, wenn ich andere Hundebesitzer aus Marburg kennenlerne! Hat jemand Erfahrung mit der hiesigen Hundeschule?

    Liebe Grüße erstmal!

    Steffi

  • Hey Steffi,

    diese Phase haben einige frisch gebackene Hundehalter am Anfang. Ich hatte zwar nie Zweifel an meiner Entscheidung, aber dieses "sich fremd sein" kenne ich von meiner ersten Hündin.

    Dieses Gefühl, immer jemanden bei sich zu haben, der einen braucht, ist einfach so überwältigend, dass man etwas Zeit braucht, um sich darauf einzulassen. Aber genau dieses Gefühl ist es auch, was du später niemals missen werden möchtest, glaube mir.

    Ihr werdet euch besser kennenlernen, neue Seiten an euch entdecken, euch aufeinander einstellen, und so immer mehr zueinander finden. Genau das macht doch eine innige Beziehung aus: Miteinander zu "wachsen". Aber das braucht nunmal seine Zeit.

    Versuche die Zweifel, ihr nicht gerecht werden zu können, beiseite zu schieben und genieße eure gemeinsame Zeit.

    Ich bin mir ganz sicher: Wenn du in einem Jahr wieder hier rein schaust, musst du über dich selbst den Kopf schütteln.

  • Hi,

    Genauso ging es mir in der ersten Zeit mit meinem Hund auch. Ich habe mir viele Sorgen gemacht, konnte nachts kaum schlafen etc.

    Inzwischen habe ich sie seit 3 Jahren und seit 1 Jahr auch noch einen 2. Hund dazu.

    Mach dir keine Sorgen, alles wird gut! Deine kleine Maus klingt ja nach einem ganz tollen Hund! Ich bin sicher, ihr werdet ein super Team.

    Ich kann dir auch nur sagen, entspann dich! Mach dir keine Sorgen, du hast so wie es klingt einen ganz tollen Hund! Zeig ihr die Umgebung, genieße einfach die Zeit mit ihr. Eine Beziehung baut ihr ganz von selber auf.

    Ich denke auch, wenn du das in einem Jahr nochmal liest, wirst du drüber schmunzeln müssen ;)

    lg,
    Sanne

  • Hi,

    auch für mich waren die ersten Wochen echt hart. Sorgen, wenig Schlaf und noch keine Beziehung zu diesem fremden Hund... dazu kam, dass ich das Gefühl hatte ich muss den Zwerg immer im Auge haben. Alles drehte sich um den Hund und ich dachte nur "Wie soll das die nächsten 15 Jahre werden?".
    Inzwischen sind schon fünf Jahre vergangen, Mia ist mein absoluter Traumhund, wir sind ein eingespieltes Team und ich liebe sie einfach so wie sie ist. =)

  • Betti, merk Dir das Gefühl. Vielleicht bekommst Du mal ein Baby, da kann es ähnlich sein. Das geht vorbei, mach Dich locker und setz Dich nicht selbst unter Druck. Ihr müsst Euch erstmal kennenlernen, das dauert. So ist das halt mit der Verantwortung.

  • Beim ersten Hund hatte ich dieses Gefühl nicht so dolle (da hatte ich mehr Angst, dass ich aus irgendeinem Grund den Hund doch nicht haben dürfte,immerhin hatte ich beinah 25 Jahre darum gebettelt). Einmal träumte ich sogar, dass ich ihn fallengelassen hatte und er in zig Scherben zersprang...ich wachte auf und dachte "Achja, ich darf ja keinen Hund haben...blöder Traum, ich bekomm nie nen eigenen Hund" und dann sah ich da doch meinen Gordon neben mir liegen, ich konnte einfach nicht glauben, dass er endlich da war*g* Aber beim zweiten Hund, da hatte ich dieses Gefühl.

    Alles war super, bis ich das offizielle OK meiner Eltern bekam. Von da an überlegte ich ständig" Ist das richtig, schaffst du das, zwei Hunde? Sollste nicht doch nen Rückzieher machen?"

    Das ganze ist bald 4 Jahre her und ich freu mich jedesmal wieder, wenn ich die Wohnungstür aufschließe und meinen beiden Jungs mich angucken.


    Ich glaub es ist normal, dieses "Muffensausen" ;)

  • Keine Panik, das ist sehr normal. ih habe nach einigen Jahren der Abstinenz jetzt wieder einen Hund, einen fast 2 jährigen Labbi aus Spanien, der schon 4 Monate in einer deutschen Familie war. Obwohl ich Hunde seit meiner Kindheit kenne und an sie gewöhnt bin, war ich skeptisch, ob sich das alles so entwickeln würde, wie ich es mir wünschte. Ob der Hund gut versorgt ist, ob er mich mag usw.
    Nach jetzt 4 Monaten kann ich sagen ja, es läuft alles wie ich es mir gewünscht habe. Ich habe einen lieben Hund, der sich jeden Tag mehr öffnet und eingewöhnt und dass er rund um die Uhr da ist, daran habe ich mich auch gewöhnt.
    Diese Nähe, die einige beschreiben kommt im Lauf der Zeit, wenn du dich viel mit deinem Hund beschäftigst, mit ihm spielst, ihn beschäftigst (Suchspiele, Apportieren usw.) und ihn regelmäßig durchknuddelst, sofern er das schon zulässt. Wenn er nicht bedrängt wird, kommt er von allein auf dich zu. Meiner dreht sich immer auf den Bauch, wenn ich auf ihn zugehe und will gekrault werden :smile:

  • Ich hatte das bei meinen Papageien furchtbar stark, ich war richtig am Ende obwohl eigentlich alles ganz gut gelaufen ist.

    Das wird schon!!!

    Vllt kannst du sie zwischendurch mal jemandem anvertrauen und ein bisschen Luft schnappen.

    Ansonsten hilft nur abwarten und durchhalten - die schönste Zeit habt ihr vor euch! :-)

    (Mir hat es außerdem geholfen, mir einen absoluten Notfallplan zurecht zu legen, was ich mach wenns gaar nicht gehen sollte. Das ist natürlich bei einem Hund nicht so leicht aber falls es da was gibt..)

    Vlg

  • Oh ja, das Gefühl kenne ich auch. ;)

    Das war am Anfang auch ganz schlimm.
    Wird man den Hund gerecht? Macht man alles richtig? Fühlt sich der Hund wohl? Usw...

    Mir fiels auch nachts schwer abzuschalten, weil da einfach neue Geräusche waren. Ich bin immer bei jedem Geräusch aufgewacht, weil ich dachte, dem Hund gehts nicht gut.

    Aber das wird mit der Zeit. Man gewöhnt sich dran, dass immer jemand da ist. Und es ist schön, dass zu wissen.
    Ich bin immer enttäuscht, wenn ich heim komme und Kisha gerade Gassi ist und mich nicht begrüßt. :p
    Also, mach dir nicht zu viel Gedanken. Die Bindung kommt garantiert.
    Dir liegt doch jetzt schon viel an dem Hund. Das merkt man. Sonst würdest du doch über sowas gar nicht so arg nachdenken. :smile:

    Warte noch ein paar Wochen, mach dir nicht zu viele Sorgen und genieße wie ihr langsam immer mehr ein Team werdet. :smile:

  • Hallo Steffi!

    Ich kann dich gut verstehen, aber ich kann dich auch beruhigen ;)
    Bei uns wohnt seit gut 2 Wochen die Labradordame Zooey, sie ist mit 9 Wochen bei uns eingezogen und wir haben uns wirklich ewig lange einen Hund gewünscht und alles dafür getan und schon lange vor dem Einzug die ersten Hundesachen gekauft! Die Vorfreude war also groß und die Vorbereitung auch, wir haben uns einige Bücher zugelegt und wiegten uns in relativer Sicherheit.

    Als wir dann den Zwerg abgeholt haben und die Kleine auf der Heimfahrt sich auch noch übergeben hat, waren wir gleich zu Beginn total durcheinander und völlig überfordert. Wir waren uns unsicher wie wir in bestimmten Situationen reagieren sollten. Noch dazu war von heute auf morgen alles anders. Wir haben diese Umstellung für uns total unterschätzt. Die ersten Tage waren mega anstrengend und neu für uns. Natürlich gab es Momente, in denen man einfach nur glücklich war, aber es überwiegten die Zweifel.
    Jetzt sind 16 Tage rum, die Kleine wächst und gedeiht, lernt schnell, spielt schön, hat letzte Nacht das erste Mal nicht raus gemusst und und und. Also die positiven Ereignisse häufen sich! Noch dazu lernt man sich zu arrangieren ;) Als wir zum Geburtstag meiner Oma das erste Mal den Hund mit hatten und wir nicht eine ruhige Minute hatten, weil wir immer ein Auge auf sie haben mussten, war das auch sehr ungewohnt. Aber es war auch total schön, weil alle einen Riesenspaß mit der Kleinen hatten.
    Das Zusammenleben funktioniert irgendwann. Es braucht eben wirklich etwas Eingewöhnungszeit und das nicht nur für den Hund, auch für den Menschen. Auf einmal ist alles anders, man hat ganz andere Tagesabläufe, muss anders planen usw. Was ich dazu noch gemerkt habe, ist dass sich auch der Freundeskreis ändert. Eine langjährige Freundin von mir meinte auf einmal "Ja, da werde ich wohl nicht mehr so oft zu Besuch kommen. Hunde in der Wohnung finde ich nicht so toll...". Tja, dann ist das eben so. Man entscheidet sich bewusst für so ein Lebewesen in seinem Leben, der Hund soll zum Teil des Lebens werden, wohlgemerkt nicht zum Mittelpunkt. Und da muss man eben auch bei anderen Sachen zurückstecken.
    Ich würde mal behaupten, wir sind über den Berg und würden die Kleine so schnell nicht wieder hergeben :smile:
    Mit Hundeschule und echt toller Hundetrainerin schaffen wir das!

    Immer positiv denken und kuschel ruhig viel mit deinem Hund! Das ist so schön und immer wenn Zooey an mich gekuschelt einschläft, habe ich Herzchen in den Augen ;)

    Viel Spaß und Durchhaltevermögen weiterhin!
    Bea

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