Ein Hund aus dem Ausland (Do's & Don'ts?)

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    die Trainer kennen dann meist auch nur die Negativen Erfahrungen. Also in den ca 200 Vorkontrollen die ich gemacht habe, waren 195 bei der Nachkontrolle mit ihrem Hund zufrieden :gut:


    nun wäre fraglich, ob sie das wirklich waren oder es so vorgetäuscht haben, um nicht schlecht dar zu stehen ;)


    und was für Ansprüche sie hatten

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    nun wäre fraglich, ob sie das wirklich waren oder es so vorgetäuscht haben, um nicht schlecht dar zu stehen ;)


    und was für Ansprüche sie hatten



    Also, ich mache auch seid einiger Zeit Nachkontrollen für ein großes Tierheim.
    Mit der Zeit bekommt man einen Blick dafür, wie das Verhältnis zwischen Tier und Halter ist.

  • Zitat

    naja sie waren zumindest SO zufrieden das sie ihn nicht mehr abgeben wollten. SO SCHWER können die probleme dann also nicht sein


    in bezug aufs fette: das stimmt mal gar nicht so richtig. es gibt sehr viele hundehalter, die mit massiven problemen kämpfen und den hund nicht abgeben und sich auch keine hilfe holen, weil sie überzeugt sind, das lasse sich nicht ändern. in bezug auf spanier, italiener und griechen kenne ich 36 leute persönlich, die ihren hund nicht laufen lassen und auch der überzeugung sind, training würd nich helfen. 4 davon sind jetzt bei meiner verhaltenstrainerin, weil sie mir dann doch glaubten, dass man viel ändern kann, wenn man will und die richtige untersüzung an seiner seite hat.


    aber ja, es stimmt natürlich, dass trainer bei der arbeit die problemfälle erwischen und nicht unproblematische hunde, das ist ja klar. und ich muss sagen, hier scheints recht ausgeglichen zu sein, weil die problemfälle und normalos sich gut verteilen. scheint aber so, als wärn ca 40 bis 50% der ausländer durchaus problembeladen, weil sich unter den angeblichen normalos auch einige hunde befinden, die immer an der schlepp laufen oder echte furcht haben oder "angstaggressiv" sind, um nur n paar beispiele zu geben. nicht nur galgo & co! :lol: in hamburg fällts krass auf, bei mir in sh jetzt nich so stark, aber auch das erklärt sich von selbst

  • Hallo,


    ich habe alles an Hunden was man haben kann.
    Züchterhunde, Auslandshunde, Straßenhunde.


    Einfach gesagt:
    man kann Glück haben mit Straßenhunden und man kann Pech haben.
    Hab ich Glück ist alles toll. Hab ich Pech, dann erwartet mich extrem viel Arbeit, Zeitaufwand usw. um diese armen Seelen gesellschaftsfähig zu machen.
    Wobei diese Hunde dann nie so werden wie ein gut sozialisierter Hund von Welpenbeinen an. Sie sind schneller gestresst, haben andere Ausdrucksweisen und reagieren anders als Hunde die in der zivilisierten Welt das Licht der Welt erblickt haben.


    Ja, auch ich habe immer gedacht, dass man alles hin bekommt wenn man nur möchte.
    Sozialisierungsphase rum?
    Naja, dann dauert es halt bissel länger.


    Heute kann ich sagen, dass es nicht nur ein bisschen länger dauert, sondern dem Hund ein Hundeleben lang erhalten bleibt.
    Man kann viel tun, keine Frage. Aber, man muss es auch wollen und ich sage heute ganz ehrlich:
    Ich liebe meinen spanischen Freund sehr, wollte ihn nicht missen und bin zufrieden so wie er jetzt ist.
    Er ist heute ein Hund der mit Spaß macht, sich aber nicht in mein Leben integriert so wie ich es mir vorstelle. Er kann es einfach nicht. Sein Nervenkostüm ist dafür nicht gemacht und mehr als das was ich aus ihm rausgeholt habe, geht einfach nicht.
    Ich habe von ihm so viel gelernt wie von keinem Hund (eigene Hunde, Kundenhunde).


    Ob ich es nochmal machen würde? Eher nein.


    Wer so einen Hund hat/hatte, der denkt anders darüber.
    Wer ihn nicht hatte, der kann nicht mitreden.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • Zitat

    Ich würde vor allem darauf achten, dass es kein ehemaliger Straßenhund ist, der auf der Straße aufgewachsen ist.


    Zitat

    das ist ja Quatsch flying-paws, mein Rüde kommt auch von der Straße. Und er ist einfachnur lieb absolut unproblematisch und man kann nicht einfach sagen der ja und der deshalb nein das ist doch total subjektiv betrachtet


    Ds ist gar kein Quatsch.
    Da hast Du einfach Glück gehabt, mit Deinem Hund. Und es kann auch Dir passieren, dass irgendwann trotzdem
    noch Probleme auftreten, die Resultat der vorherigen Lebensweise sind.


    Bei Auslandshunden muss man explizit unterscheiden, ob es sich um Hunde handelt, die bereits Kontakt zu
    Menschen hatten, sei's als Arbeitshund oder als Familienmitglied und dann irgendwann auf der Strasse gelandet
    sind, oder ob es sich um echte 'Strassenköter' handelt, die ein Leben in einem reinen Hundeverband geführt
    haben.
    'Strassenhund' sagt sich so leicht, bezeichnet aber nicht immer das Gleiche bzw. das Richtige.


    Einem richtigen Strassenhund tut man keinen Gefallen, wenn man ihn in die Ordnung und Enge einer Familien-
    bzw. Wohnungshaltung zwingt. Die vermeintliche Geborgenheit kann für so ein Tier reiner Stress sein. Der Hund
    fühlt sich eher als ein Gefangener und nicht als Familienmitglied.


    Auch stellen sich Probleme teilweise erst mit der Zeit dar.
    Unsere Hündin hat zumindest einige Zeit auf der Strasse gelebt. Als sie zu uns kam, war sie anhänglich, ver-
    schmust, ruhig, einfach nur lieb. Und verfressen. Das einzige was auffiel, war dass sie Angst vor Gewittern und
    Böllern hatte.
    Diese Ängste haben sich mit der Zeit unendlich gesteigert. Ganz schleichend wurde das schlimmer. Inzwischen
    verursacht bereits starker Wind und Regen schreckliche Angst bei ihr, bei Gewittern wird sie regelrecht panisch,
    Böller gehen gar nicht. Derweil ist das so schlimm, dass wir über den Jahreswechsel mit den Hunden nach
    Frankreich fahren, wo nicht geböllert wird.
    Auffallend ist bei ihren Angstattacken, dass sie stets versucht aus der Wohnung zu flüchten. Warum auch immer.
    Wir wissen nicht, was sie in Griechenland erlebt hat, was da in ihr vorgeht.


    Wenn man sich nun einen ehemaligen Strassenhund vorstellt, sein bisheriges Leben wird abrupt und oftmals
    nicht besonders zartfühlend beendet. Es folgen Untersuchungen, Kastration, Zwinger, enge Boxen, Transporte (Flug), fremde Personen und Umgebung und dann der Versuch der Anpassung und der Erziehung. Wenige Hundekontakte, Leinen, Halsbänder, Hundeschule, Alleinesein und-und-und...


    Was muss das für so ein Tier bedeuten, wenn sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt wird.


    Klar, die vermeintliche Freiheit auf der Strasse ist kein Paradies. Sie bedeutet auch Hunger, Angst, Parasiten,
    Krankheit und sicherlich auch mal Misshandlung.
    Aber der Hund lebt dieses Dasein mit all seinen Instinkten, in einem Rudel, welches für ihn Sicherheit darstellt.
    Wie soll er verstehen können, dass er bestraft wird, wenn er versucht so zu leben, wie er es schon immer ge-
    wohnt war? Wie soll er wissen, dass dieses in die Sicherheit und Geborgenheit gepresst werden, zu seinem
    Besten sein soll, ist es für ihn doch nur Gefangenschaft?


    Alle Hunde können Überaschungspakete sein. Auslandshunde -gerade, wenn sie schon älter sind- sowieso.
    Doch gerade bei Strassenhunde ist das nicht das grösste Problem. Schlimmer als die Überraschung für den
    Halter, wiegt da dass, was man so einem Hund unter Umständen antut.
    Davor zu warnen ist sicherlich richtig und kein Quatsch.


    Bei Auslandshunden ist es sehr wichtig, eine gute und vertrauenswürdige Orga zu finden, die auch Auskunft
    zum ausgewählten Hund und seinem Verhalten geben kann und die einem auch nach der Vermittlung hilfreich
    zur Seite steht. Solche Orgas unterstützen auch aktiv Kastrationsprogramme von Strassenhunden und das
    Zusammenbleiben gewachsener Rudel.


    Beachtet man das und findet eine seriöse Organisation, ist prinzipiell nichts gegen einen Vierbeiner aus dem Ausland einzuwenden.


    liebe Grüsse ... Patrick

  • danke, patrick.


    dafür, dass du einfach nochmal ganz sachlich drauf hingewiesen hast, dass auslandshund NICHT gleich strassenhund sein muss - und vorallem, dass du erklärt hast, was ein sog . "strassenhund" wirklich ist.


    ich hab hier auch so einen auslandshund - keinen (!) strassenhund - er ist jetzt 5 jahre alt und bisher gabs noch kein einziges problem.


    auch ich mache vorkontrollen inkl. nachkontrollen und auch nachbetreuung für einige orgas - und in der regel haben wir sehr wenige wirkliche problemfälle. (bevor wieder jemand schnappatmung bekommt und "nett" fragt, wieviele hunde ich schon "trainiert" habe: ich trainiere bestenfalls meine eigenen - aber ich hab augen und ohren und ein hochentwickeltes primatenhirn befindet sich in meinem kopf - mit dem ich durchaus in der lage bin, zu beurteilen, ob ein hund/menschteam miteinander klar kommt oder nicht).


    wirkliche eingefangene strassenhunde, die in einem "hundeverband" von anfang an auf der strasse gelebt und überlebt haben, werden hier nur sehr selten vermittelt. und ich würde prinzipiell auch niemand ganz pauschal einen solchen empfehlen oder vermitteln.


    bei uns sinds mehr die, die schon mal einen platz bei menschen hatten und dann auf der strasse entsorgt wurden (oder halt in der perrera).


    ps: nicht jeder "auslandshund" kommt nach berlin - wir vermitteln die meisten eher in ländliches gebiet.


    meine beiden "inlandshunde" (was für ein blödes wort..) wären im übrigen auch kreuzunglücklich in der großstadt - genauso wie mein "auslandshund" (auch ein blödes wort...) - was aber nicht an in-oder ausland liegt sondern tatsächlich an meiner wohnsituation abseits von großstädten. (ich selber pass ja auch ned in ne city- insofern passt das eh) ich kenn ne menge hunde - grad hier aus meinem umfeld - vom "inlands-vdh-rassehund" über den "inlandsfeldwaldwiesenmix" die wohl auch nen kulturschock hätten, müssten sie plötzlich in einer großstadt leben.

  • Aber das hat doch nix mit Auslandhund zu tuen, das kann dir bei jedem "deutschen " Hund genauso passieren, das Problematiken auf tauchen die vorher nicht bekannt waren oder sich erst inder neuen Familie entwickeln. Also absolut nicht disskusionsreif.


    Auch deine Probelmatik mit dem knallern, scheint ihr eher zu umgehen anstatt es anzugehen, das wäre nicht meins, aber das ist eine andere Sache.


    Aber ich finde es nicht fair zu sagen das es Glücksache ist einen "normalen" Strassenhund zu bekommen und das es gerade für alte Tiere ein größeres Problem darstellt.


    ich habe nur alte Hunde und ich kann sagen es sind die besten die es gibt, ich verstehe nicht was für ein blödes Gerücht immer herscht das alte Hunde es immer alles schwerer fällt.


    Im gegenteil, ältere Tiere können sich viel schneller und auch mit "Geist" besser an neuere Situationen gewöhnen lernen meist schneller und handeln ruhiger und Gewissenhafter.


    Und wenn es ein Hund ist der total wild ist warum nicht vermitteln ? Wenne s die Möglichkeit gibt warum nicht.
    Verwilderte Katzen können auch vermittelt werden.


    Unsere Hüdin schläft auch lieber draußen bei der JAhreszeit und dann lässt man sie halt wenn sie es nicht anderes kennengelernt hat. sie liebt es und wir lassen sie dann auch und so schläft sie halt auf der Terasse und kann wenn sie will rein kommen oder auch halt nicht.


    Natürlich müsswen die Rahmenbedingungen stimmen dagen sagt ja keiner was aber ich denke die Problematiken der Tiere ist einfach nicht zu KAtegorisieren nach Deutsch oder Ausland HUnd.

  • des weiteren habe ich auch in der Familie einen Weimaraner der aus einer Zucht stammt der Schuss fest ist aber totale PAnik vor Gewitter hat und nur mit Beruhigungsmittel ruhig gestellt werden kann , also sieht man doch das es nicht ein Auslands Problem ist und davon wusste auch keiner was voher!

  • Ich habe 2 Hunde, die vorher ausschließlich auf der Straße/Bauernhof ohne großen Kontakt zu Menschen gelebt haben und zuletzt in Tötungsstationen waren- die Hündin 4 Jahre in Spanien, der Rüde 3 Jahre in Ungarn - beide unter erbärmliche Bedingungen.
    Beide hatten keinerlei Probleme sich in unserem Haus zurecht zu finden und man merkt sie zu Hause überhaupt nicht. Treppenlaufen war/ist ein kleines Problemchen, die Hündin hat vor allem Angst (aber es wird immer besser), Paco hasst Autofahren (wird auch besser), aber mehr auch nicht. Die Hündin war stubenrein, der Rüde nach 2 Wochen, beide bellen nicht, bleiben problemlos alleine und lieben es zu schmusen...obwohl es lustig ist zu sehen, wie Paco das Schmusen erst lernen musste. Sie mögen keine Hektik, Kinder sind der Hündin suspekt, aber beide sind absolut lieb. Natürlich kannten sie keine Kommandos, aber mein Gott...das ist eben so. Beide sind unabhängig & selbständig, daher werden sie auch nie so hören wie Hunde, die von Anfang an eine gewisse Abhängigkeit von Menschen erfahren haben. Beide sind sehr dankbar und vertrauen uns blind - wenn wir dabei sind, wissen sie, dass ihnen nichts passieren wird.


    Man muss sich eben bewusst sein, dass man bei -180 anfangen und auf alles vorbereitet sein muss. Beide sind wohl nicht so stressresistent, so dass wir unser Leben schon auf die Hunde ausrichten und mit ihnen kleine Schritte gehen müssen. Wichtig wäre MIR, dass der Hund bereits in D ist und ich ihn so kennenlernen kann. Ich könnte z.B. mit einem aggressiven Hund nicht umgehen, aber alles andere wäre ok für mich. Hundeschule & vorsichtige Sozialisierung sind für mich ein Muss, damit sie einerseits das "Leben" kennenlernen, andererseits aber in ihrem neuen Leben an die Hand genommen werden.


    Wir sind im TH recht aktiv und haben sehr engen Kontakt zu Auslandshunden. Meistens liegen die Probleme wirklich im Bereich Leinenführung, Angst, kein Grundgehorsam...aber bei 90% bekommt man diese Dinge in EINEM Jahr wirklich gut hin.

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