Rüde zeigt plötzlich Aggression gegen Artgenossen
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Hallo liebe Forengemeinde.
Ich habe ein etwas schwierigeres Problem mit meinem Aussie-Rüden Mika (15 Mon.).
Generell ist er ein etwas zurückhaltender Hund,der fremden gegenüber reserviert ist.
Mit ca. einem Jahr fing er an,sexuell sehr stark motiviert zu sein. Es führte dazu,dass er im Umgang mit Mädels
sehr aufgringlich wurde. Läufige Hündinnen waren ein großes Problem,er war nicht mehr ansprechbar,hechelte stark,fiepte und war völlig im Stress.
Es wurde leider so schlimm,das wir eine Hundeschulenpause einlegen mussten,da er auch dort immer stark im Stress ist.
Wenn seine "Freundin" dort ist,ist an lernen gar nicht zu denken. Er hat dann nur Augen für sie und alles drumrum
ist abgestellt.
Vor vier Wochen haben wir uns dann dazu entschieden Mika kastrieren zu lassen. Wohlgemerkt erstmal nur mit
der Hormonspritze,um überhaupt zu sehen ob sich sein Wesen dadurch wie gehofft ändert.
Bisher ist noch keine große Änderung eingetreten,nur das Markieren ist deutlich weniger geworden.Nun zu unserem Problem:
Mika hat ein Problem,fremden Hunden gegenüber. Zu 99% fremden Rüden,aber auch schonmal einem Mädel gegenüber. Wenn wir anderen begegnen,ob im Freilauf oder angeleint,ist immer vorsicht geboten.
Erst sieht es normal aus,es wird sich beschnuppert und im selben Moment gibt es die Attacke. Lautes bellen und zerren an den Backen und am Hals,man bekommt regelrecht Angst.
Es ist dann auch sehr schwer ihn aus der Situation rauszuholen,da er total aufgreregt ist und immer wieder drauf will.
Hier und da gab es das auch schon früher,aber nie so schlimm wie im Moment.
Hunde die er von klein auf kennt,sind absolut kein Problem,da gibt es kein bellen und kein murren,alles ist bestens.
Ich bemerke auch bei mir,das ich mittlerweile sofort angespannt bin,wenn ich andere Hunde sichte. So trage ich wahrscheinlich noch dazu bei,das solche Situationen sich hochschaukeln.
Aber wieso macht er das? Vielleicht kann mir jemand seine Erfahrungen schreiben,oder hat sowas auch schonmal erlebt.
Kann es vielleicht sein,dass er Angst hat?
Oder will er mich beschützen?
Wie können wir lernen,solche Situationen zu beherrschen?
Danke schonmal... -
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Hallo du!
Verstehe ich das richtig, dass das Problem erst auftritt seit er den Chip hat?
Es ist nunmal schon so, dass Rüden ab einem bestimmten Alter anfangen nicht mehr jeden anderen Rüden als potentiellen Spielkamerad anzusehen, sondern schon als eine Art Konkurent. Vorallem wenn sie sexuell eh schon aufgepuscht sind, weil Hündinnen in der Nähe sind, oder der Duft einer läufigen Hündin noch in der Luft hängt.
So wie du es beschreibst, klingt es für mich eher hektisch. Als wäre der Hund hysterisch bei den Situationen.
Das Problem ist nur, das man es über die geschriebenen Worte, ohne den Hund dabei selbst zu sehen nur sehr schwer bis gar nicht einschätzen kann welche Motivation deinen Hund zu diesem Verhalten treibt. Sinnvoll hier wäre es, wenn du einen Trainer kontaktieren würdest, der den Hund in solchen Situationen genau analysiert und dir dann Tipps geben kann, wie du ihn am besten aus solchen Situationen wieder raus bekommst. Vielleicht magst du eine ungefähre Ortsangabe machen und jemand aus dem Forum kann dir einen Trainer empfehlen (da ist nämlich auch nicht alles Gold was glänzt, wenn du verstehst was ich meine).
Bis dahin würde ich den Hund wirklich nur zu den Hunden lassen, bei denen du genau weißt, dass nichts passiert.
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Zitat
Nun zu unserem Problem:
Mika hat ein Problem,fremden Hunden gegenüber. Zu 99% fremden Rüden,aber auch schonmal einem Mädel gegenüber. Wenn wir anderen begegnen,ob im Freilauf oder angeleint,ist immer vorsicht geboten.
Erst sieht es normal aus,es wird sich beschnuppert und im selben Moment gibt es die Attacke. Lautes bellen und zerren an den Backen und am Hals,man bekommt regelrecht Angst.
Es ist dann auch sehr schwer ihn aus der Situation rauszuholen,da er total aufgreregt ist und immer wieder drauf will.Warum laßt ihr das zu? Haltet doch Abstand zu fremden Hunden. Klar ist er ebenso aufgeregt wie du, da er ja eine Situation regeln muß die ihn vermutlich überfordert.
Hat er einen Chip bekommen, oder eine Spritze mit Hormonen? Bis der Chip voll wirkt
dauert es ca. sechs Wochen. Aber dadurch werden Erziehungsdefizite nicht beseitigt.
Bleibt ihr aus eigenem Antrieb aus der Hundeschule weg oder weil man es euch geraten
hat? -
Klingt für mich nach Aussie-Typischen Verhalten. Davon haben wir auch welche in der Hundeschule.
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Hallo,
Der Kangal meiner Schwester wurde auch chemisch kastriert (ich meine durch die Spritze - weiß es grad aber nicht 100%). Nach dem Einsetzen der Wirkung wurde der Rüde auch sehr aggressiv männlichen Artgenossen gegenüber. Es war sehr schwer ihn unter Kontrolle zu kriegen.
Nachdem die Wirkung des Chips nachgelassen hatte, wurde er wieder relaxter, er mag immer noch nicht jeden Rüden, reagiert aber nicht so extrem.
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Bei einer chemischen Kastration kann es innerhalb der ersten Wochen zu einer Erstverschlimmerung kommen. Das hätte man euch eigentlich auch sagen müssen.
Ich würde deinen Hund auch nicht einfach zu jedem hinlassen. Zum einen, weil er andere verletzen kann, zum anderen baut ihr damit bei einem Hund, der eh schon angespannt ist, immer Druck auf. DU solltest eigentlich derjenige sein, der Fremdbegegnungen managed und das nicht einfach deinem Hund überlassen. Denn wie du siehst, tust du ihm damit keinen Gefallen, sondern bringst ihn dadurch nur in eine unangenehme Situation. Es könnte durchaus sein, dass er sich dadurch gezwungen sieht, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Zumal du selbst ja wahrscheinlich auch angespannt bist und das merkt er natürlich.
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Wieso macht ihr Hundeschulenpause, wenn ein Problem mit der Impulskontrolle bzw. der Aufmerksamkeit auftritt? Grade in der Hundeschule wärt ihr doch genau richtig mit sowas, wenn Kommandos unter Ablenkung nicht sitzen?
Wie wird er denn sonst ausgelastet?
Geht ihr inzwischen wieder in die Hundeschule? -
Hallo.
ZitatVerstehe ich das richtig, dass das Problem erst auftritt seit er den Chip hat?
Jein,es war vorher schonmal. Aber mittlerweile ist es intensiver geworden.ZitatVielleicht magst du eine ungefähre Ortsangabe machen und jemand aus dem Forum kann dir einen Trainer empfehlen (da ist nämlich auch nicht alles Gold was glänzt, wenn du verstehst was ich meine).
Komme aus dem Raum Marburg-BiedenkopfZitatHat er einen Chip bekommen, oder eine Spritze mit Hormonen?
Er hat einen 6 Monats Chip erhalten.ZitatBleibt ihr aus eigenem Antrieb aus der Hundeschule weg oder weil man es euch geraten
hat?
Uns wurde dazu geraten,da er durch seine sexuelle Motivation in der Hundeschule nix lernen würde,sondern
dadurch Rückschritte machen würde.ZitatWie wird er denn sonst ausgelastet?
Geht ihr inzwischen wieder in die Hundeschule?
Auslasten tun wir ihn natürlich körperlich und auch geistig durch Suchspiele (Futter-Dummy und Spielsachen),
Freesbee und Hunde-Denkspielzeug. Generell lernt er eigentlich sehr schnell,was nicht immer von Vorteil ist.
In die Hundeschule gehen wir noch nicht. Die nächsten 2 Wochen ist Pause und danach wollen wir wieder. -
Kann es sein, dass euch der TA nicht erklärt hat, wie der Chip wirkt
Vereinfacht ausgedrückt: Der Chip erzeugt in den ersten Wochen eine Überproduktion an Testosteron, der Körper wird regelrecht damit überschwemmt, was dazu führt dass der Körper irgendwann übersättigt ist und die Testosteronproduktion für Monate runterfährt, was den Kastrationseffekt bewirkt.
Ich würde also erstmal noch abwarten, du sagst ohnehin ihr habt noch 2 Wochen Pause, bis dahin dürfte die Wirkung endgültig eingesetzt haben, dann könnt ihr weitersehen.
Bis dahin würde ich unkontrollierten kontakt mit anderen Hunden einfach vermeiden.
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Ich glaub das war ein sehr hilfreicher Beitrag
Das war mir bisher auch noch nicht klar
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- Vor einem Moment
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