Barfen trotz Nierenprobleme?

  • Hallo zusammen


    Gestern waren wir beim TA mit unserem Bulli, da er seit vier Tagen Durchfall hatte und auch erbrochen hatte. Nach einem Bluttest, wurde festgestellt, das seine Nierenwerte erhöt sind, also hat er Nierenprobleme. Woher und was genau die Ursache ist, müssen wir am Dienstag abklären lassen, wohl gemerkt ist unser Bulli gerade 2Jahre alt...


    Meine Frage an euch: Kann ich auch mit einem Nierenkranken Hund barfen?
    Wir müssen jetzt, spezielles Nierenfutter (Trofu) geben, davon sind wir überhaubt nicht überzogen, denn wir möchten mit Ihm ja barfen.


    Kann mir jemand Tipps geben und auf was muss ich achten beim Barfen wegen den Nieren??


    Danke :help:

  • Hallo Jamie!


    Ja - i.d.R. kannst du das und zwar ohne Probleme. Du mußt nur ein paar Besonderheiten beachten:


    - der Fleischanteil sollte geringer sein. Etwa bei 60 % - evtl. sogar noch weniger, das kommt auf den Grad der Erkrankung an
    - du solltest leichtverdauliche Proteine füttern, Huhn, Fisch, Muskelfleisch, Eier, Quark usw.
    - du wirst wahrscheinlich phosphatarm füttern müssen, damit fallen Knochen weg und du mußt diese durch CaCitrat ersetzen. Auch hier gilt - je nach Grad der Erkrankung sind Knochen erlaubt, allerdings sollte man nicht den ganzen Ca-Bedarf damit decken. Mal so alles 3-4 Wochen einen zum Knabbern ist ok
    - mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt füttern, nicht eine oder zwei große


    Das sind eigentlich so die Hauptregeln, Innerein möglichst weg lassen, da sie zu belastend sind. Vitamin A kannst du eben statt durch Leber auch durch Eier ersetzen.


    Meine Face hatte im letzten Winter sehr starke Nierenprobleme und wir haben das über eine Nierendiät barftechnisch abslut in den Griff bekommen.


    Ich drücke euch die Daumen, daß es nichts Schlimmes ist.


    Liebe Grüße
    Silvia

  • Hallo!


    Eine Bekannte von uns hat auch einen Hund mit Nierenproblemen. Was genau kann ich leider nicht sagen.


    Sie hat vorher Trofu gefüttert und musste immer eine teure, spezielle Sorte kaufen.


    Sie hat dann irgendwann von barf gehört und ist auch umgestiegen. Und mit großem Erfolg. Dem Hund geht es viel besser als vorher!


    Wie genau (s. Pebbles) sie füttert kann ich dir nicht sagen, aber bei ihr klappt es ohne Probleme!


    Liebe Grüße


    RoTy

  • Zitat

    Hallo


    Ich würde in erster Linie dieses Thema mal mit dem TA besprechen


    Ähm - du willst das Barfen mti einem TA besprechen.... Jaja - und ich rede demnächst mit dem Weihnachtsmann über den Osterhasen ;-)


    Sei nicht böse, aber ca. 95 % der TÄ gehen schon beim Wort "BARF" an die Decke :wink:

  • Mmh, ich habe bereits die Erfahrung gemacht, dass TÄ nicht immer unbedingt viel Ahnung von Ernährung haben.


    Und so wie ich das hier bis jetzt gelesen habe (in anderen Beiträgen) ist es schon mehreren so gegangen.


    Bevor ich umgestellt habe, habe ich mit einer Tierheilpraktikerin gesprochen.

  • Hinsichtlich TA meine vollste Zustimmung an Pebbles und RoTy :gut:
    Als wir unseren Harry September05 übernommen haben, war er körperlich und gesundheitlich in bedenklichem Zustand.
    Während wir vom erstbehandelndem TA auch "Krümelfutter" eines namhaften Herstellers empfohlen bekamen, haben wir von Beginn an sukzessive auf BARF umgestellt. Ich bin mir sicher, und unser Harrybo heute gibt mir recht, dass die Biologisch Artgerechte Rohe Fütterung eine tragende Säule in der Wiederherstellung seiner Physis und Psyche war.


    Wir wurden später mal von einem TA gefragt, warum wir den nur BARFen, es gäbe doch besseres Trockenfutter. Nun, ich habe ihm einfach gesagt: "schauen sie sich ihn an, und nun werfen sie noch einmal einen Blick in die Krankenakte, genau das ist der gleiche Hund - noch Fragen ?"


    Es gab hier keinerlei Kommentar mehr seitens des TA's :wink:

  • Zitat


    Ähm - du willst das Barfen mti einem TA besprechen.... Jaja - und ich rede demnächst mit dem Weihnachtsmann über den Osterhasen ;-)


    Sei nicht böse, aber ca. 95 % der TÄ gehen schon beim Wort "BARF" an die Decke :wink:


    Hallo


    Ich bin dir bestimmt nicht böse, war eben meine Meinung, ein anderes Mal, werde ich nicht mehr auf ähnliche Fragen antworten, denn:


    weniger ist oft mehr :versteck:

  • Hallo!


    Meine Süße hat auch was mit den Nieren. Heute gerade die Blutwerte besprochen. Hab mir aus Panik und Angst Royal Canon Diätfutter andrehen lassen und mich dann geärgert. Der einzige Unterschied zu anderem Futter ist, dass es phosphor-arm ist ...der ganze andere Kram ist auch in den Zusatzstoffen enthalten, die ich eh füttere. Ich möchte es gerne mit einer BARF-Diät versuchen.
    Hab aber noch Fragen:


    Kann es sein, dass die Blutwerte so komisch sind, weil der Körper immernoch entgiftet? Und die Niere quasi so viel zu tun hat? Ich teilbarfe seit Sommer und barfe seit August/September.


    @ Pepples
    Das Knochenmehl also weglassen. Aber die Eierschale auch? Doofe Frage: ist Eierschale nur aus Kalzium? Wieso CaCitrat? Ist das natürliches Calcium?
    Musst Face jetzt andauernd Diät fressen?


    Hab noch was schönes im Netz gefunden:

      Diät bei Nierenschäden nach Ian Billinghurst


      Das wichtigste Kriterium einer Diät für Hunde mit Nierenschäden ist,
      dass die Nahrung wenig Eiweiss, wenig Phosphor und wenig Salz enthält.
      Eine Nierendiät sollte keine kommerziell hergestellten Nahrungsmittel enthalten, weil in großen Mengen produzierte Futtermittel keine ganzen, rohen und natürlichen Bestandteile enthalten und alle einen sehr hohen Anteil von Getreide, Phosphor und Eiweiss enthalten.


      Der Grund, warum eine Nierendiät kein Getreide enthalten sollte, ist weil Getreide im allgemeinen für Hunde biologisch nicht artgerecht ist. Sie enthalten viel Stärke (die Killer-Kohlenhydrate), viel Phosphor und ihr
      Eiweiss wird schlecht verdaut und ist auch von schlechterer Qualität.


      Nierendiäten müssen eiweissreduziert sein. Der Grad der Reduzierung ist
      vom Grad der Nierenschwäche abhängig. Das Eiweiss muss weiter von
      hoher Qualität sein. Um hohe Qualität von kleiner Menge zu erreichen,
      sollen kleine Mengen von rohem Fleisch (Huhn, Rind usw.), Eier, Fisch
      und Innereien wie Leber, Nieren, Hirn und Herz gefüttert werden. Es ist empfehlenswert, soviele Sorten wie möglich zu füttern.
      Füttern Sie Leber aber nur wenig bei fortgeschrittenem Nierenschaden.


      Wenn der Nierenschaden noch begrenzt ist, soll auch die
      Eiweissreduzierung im Rahmen gehalten werden.
      Im fortgeschrittenen Stadium muss das Eiweiss weiter reduziert werden.
      Es ist hingegen wichtig, den Eiweissanteil so hoch wie möglich zu halten –
      in umgekehrter Relation zur Nierenerkrankung, um den Verlust von Körpermasse zu verhindern und das Immunsystem zu unterstützen.


      Wenn das Problem nur klein ist, fahren Sie fort Knochen zu füttern,
      weil der Vorteil bei weitem die Nachteile überwiegt. In fortgeschrittenen Fällen füttern Sie keine Knochen, um den Mineralgehalt der Nahrung zu senken.


      Die Nierendiät muss einen hohen Fettanteil haben, besonders von den essentiellen Fettsäuren. Verwenden Sie das Fett von Eiern, Huhn und Leinsamenöl (Vorsicht: manche Hunde haben davon die Kratzerei
      bekommen, können viele nicht vertragen).
      Geben Sie ebenfalls Vitamin E, das das Ranzigwerden dieser Fette im
      Körper verhindert.


      Die Nierendiät enthält einen großen Anteil von rohem, püriertem,
      frischem Gemüse. Sie muss ebenfalls leicht verdaulich sein und deshalb
      ist die Zugabe von Verdauungsenzymen von Vorteil. (analog einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung)


      Der Nierenpatient erhält eine grosse Menge von wasserlöslichen
      Vitaminen (C- und B-Komplex), weil jene durch die grosse
      Urinausscheidung in grossen Mengen ausgeschieden werden.


      Seealgenmehl darf wegen dem hohen Salzgehalt nicht gefüttert
      werden und auch Lebertran ist wegen dem hohen Anteil an Vit. A nicht geeignet, ebenfalls abgeraten werden muss von Bierhefe wegen
      dem hohen Eiweissgehalt.


      Die Basis der Nierendiät besteht aus ¾ rohem, püriertem Gemüse
      und ¼ rohen fleischigen Knochen (oder nur Fleisch bei fortgeschrittenen Fällen). Gut gehackt und gemischt mit dem Gemüse, dem Leinsamenöl,
      den Vit. E, B und C. Nicht vergessen, bei fortgeschritten Nierenschäden keine Knochen!


      Muster für eine Nierendiät:


      - 3 kg rohe, pürierte Früchte und Gemüse
      - 1 kg rohes, mageres, gehacktes Fleisch (Rind, Huhn, Lamm, ganze
      Fische oder eine Mischung davon)
      Ist die Nierenerkrankung im Anfangsstadium, wird dringend empfohlen,
      mind. die Hälfte des Fleisches durch gehackte Hühnerhälse oder Flügel
      zu ersetzen. Ansonsten mit 100 g Sesampaste ergänzen.


      - 250 ml mageres Naturjoghurt
      - 3 Eier (ganz mit Schale)
      - 3-4 EL Leinsamenöl
      - 250 gr. gehackte Leber, Niere, Herz, grünen Pansen, Hirn
      - 3 Knoblauchzehen


      Das übrige der Mischung, das nicht an einem Tag gefressen werden
      kann, sollte tiefgefroren werden. Täglich die Vitamine B, C und E und
      die Verdauungsenzyme daruntermischen.


      Verschlechtert sich die Situation, muss die Fleischportion reduziert
      werden.


      Copyright: Ian Billinghurst


    Lg maxi

  • ich hab ja zugegebenermaßen keine ahnung vom barfen, aber 3 knoblauchzehen???
    das kann doch für einen nierenkranken hund genauso wenig gut sein wie für einen gesunden hund!?

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