• Ich kann mir das bei Benni nur so erklären, dass er zu früh an uns abgegeben wurde.
    Laut Vorbesitzer sollte er 8 Wochen sein, der TA hat ihn aber auf max. 5 bis 6 Wochen geschätzt :verzweifelt: .

    Dazu kommt sicherlich noch der individuelle Charakter und rassetypische Merkmale.

  • Ich habe das neulich mal getestet =)

    Ich ging mit meiner Mutter und Niva - da noch an der Schlepp - durch Felder spazieren. Ich gab meiner Mutter die Schleppleine und versteckte mich hinter einem Knick, als Niva nicht schaute.
    Erst hat sie es nicht gemerkt. Aber als ihr dann auffiel, dass ich weg und nur noch meine Mutter bei ihr war, schaute sie sich um und als sie mich nicht fand, weigerte sie sich weiterzugehen. Ich habe sie dann einmal gerufen, und sie kam wie eine Rakete angeschossen und freute sich einen Ast ab.
    Das ist auch immer noch so; Niva ist zwar ohnehin viel aufmerksamer (habe mich oft hinter Bäumen versteckt und mache es zwischendurch noch), aber wenn sie mich verliert - z.B. beim Spielen auf der Hundewiese aus den Augen verliert - und dann wiederfindet, vergisst die sich vor Freude.

    Sie nimmt auch nicht von jedem Leckerli an oder lässt sich anfassen.
    Ich weiß nicht, ob das "Treue" ist, in einem Wortsinn wie wir ihn beispielsweise für zwischenmenschliche Beziehungen verwenden.

    Aber sie ist sehr auf mich fixiert, achtet darauf mich nicht zu verlieren und kommt mit mir, wenn ich sie anspreche, egal wer da gerade an ihr rumfummelt oder mit ihr spielt.
    Für mich ist das auf jeden Fall ein Zeichen einer guten Bindung zu mir, und es macht mich jeden Tag glücklich, dass ich ihr dank dieser Bindung - und Training - ein ziemlich freies Hundeleben ermöglichen kann.
    Wenn ich sie rufe und sie mit flatternden Ohren auf mich zugerannt kommt, dabei mit dem Schwanz wedelt und sich dann wie bekloppt freut, wenn ich mich mal verstecke und sie mich findet o.ä., dann bin ich in dem Moment wunschlos glücklich =)
    Sorry für den Schmalz, aber so ist es wirklich :ops:

    Treue? Keine Ahnung. Vielleicht schon. Auf jeden Fall stimmt hier alles :herzen4:

  • Bei Pepper gab es kein ausetzen, keine zu frühe Abgabe, o.ä. Lee wurde zu früh abgegeben (mit ca. 4 Wochen) und die hat ne pupsnormale Bindung. Die kann ich jedem mitgeben und sie geht ohne Thema mit..

    Pan und Juri entwickeln beide diese Fixierung auf mich und wollen ohne Leine nicht mit meinen Leuten mit (wobei Juri ohne Leine mit denen nur in den Hof darf). Aber beide würden sich schnell einem anderen Menchen anschließen, wenn es denn sein muß.

  • Zitat

    Du schreibst doch selber, dass ihn das "Ausgesetzt werden" geprägt hat...damit gibst du dir die Antwort doch selbst, warum sich so eine enge Bindung ergeben hat...

    Ja genau, das war und ist unsere Erklärung dafür ...und/aber die Tatsache, dass es über 16 Jahre so angehalten hat, bezeichne ich eben halt als Treue ;)

  • Meine Unsichtbare ist treu. Das zeigt sich schon in der Tatsache, dass sie überhaupt eine Bindung zu mir aufgebaut hat, obwohl sie vermutlich insgesamt sieben Jahre (könnten auch mehr gewesen sein) auf der Straße gelebt und gelernt hat, dass man Menschen nicht nur nicht zum Überleben braucht, sondern dass sie im Gegenteil eher böse und gefährlich sind.
    Ich war über ein Jahr lang ihre Gassigängerin im Tierheim, und auch wenn sie eben nicht von mir abhängig war (Futter und warmes Plätzchen gab es schließlich von ihren Pflegerinnen), hat sie sich sehr schnell an mich gebunden.
    Sie sucht mich, wenn sie nicht weiß, wo ich bin (innerhalb der Wohnung pennt sie auch mal in einem anderen Zimmer, aber wehe, sie verliert mich draußen aus den Augen.), freut sich, wenn ich zurückkomme und würde auch für das allerbeste Futter mit niemandem mitgehen, den sie nicht lange und gut kennt. Und selbst wenn sie solch einen Menschen in Reichweite hat, guckt sie immer wieder nach mir. Das kann ich gut testen, weil meine Freundin das ganze Jahr über mit uns beiden Gassi gegangen ist und meine olle Rübe immer gern bei ihr schleimen kommt. Aber wehe, ich bin nicht da. Wenn ich sie kurz allein lasse (dies gilt nur außerhalb der Wohnung, zu Hause bleibt sie problemlos allein), sucht sie mich so lange, bis ich wieder da bin, ganz egal wer da noch ist und mit was er wedelt.
    Alles Illusion? Mag sein, aber ich halt mich da an den folgenden Grundsatz: "I live in my own little fantasy world. But that's okay. They know me here." :p

  • Mir ist beim durchblättern durch den Thread und nachdenken über unsere Hunde da grad ein Gedanke kommen - würd mich interessieren, was ihr drüber denkt:

    Hängt es nicht auch sehr davon ab, WELCHE Personen der Hund zu seinem Rudel zählt und in wieweit er den entsprechenden Rudelmitgliedern vertraut und sie als zugehörig und verlässlich ansieht? Ich meine, von der ursprünglichen Natur her sind es doch überwiegend Rudeltiere, die das Rudel zum Überleben brauchen, richtig?

    Ich war nämlich grad drauf und dran, unseren Diego als treulose Tomate zu bezeichnen, aber wenn ich es so richtig betrachte, macht er da schon Unterschiede.
    Er ist ein echter Familien- und Stall hund mit ganz vielen Bezugspersonen: Hauptsächlich ich und mein Freund zu gleichen Teilen. Unsere 3 Jungs, besonders mein Sohn als ältester, der sich auch viel mit ihm beschäftigt. Opa als Hundesitter, meine Mutter, die er auch gut kennt und jederzeit bei ihr bleiben würde. Meine Reitfreundin, mit der wir viel zusammen bei den Pferden machen - wenn ich für ihn nicht parat bin, weil ich mit den Pferden beschäftigt bin, akzeptiert er sie absolut als Bezugsperson. Jeder wird auch für unterschiedliche Dinge bevorzugt - ich fürs Fressen, Kuscheln und Kopfbeschäftigung, mein Freund fürs Toben, mein Sohn fürs Ballspielen und Faulenzen, Opa für nette Ausflüge etc.

    Mit diesen Menschen würde er jederzeit mitgehen, im Auto fahren, etc..Mit ganz oder fast fremden Leuten würde er das nicht tun. . Ich glaube, in seiner Vorstellung hat er ein ziemlich großes Rudel mit lauter netten Menschen. Wenn mein Freund und ich dabei sind, richtet er sich definitiv "treu"nach uns. Aber wenn wir nicht präsent sind, hat er halt noch ein paar Rudelmitglieder mehr.

    Wenn ein Hund dagegen fast ausschliesslich nur mit einer Person zusammen ist, ist es doch eigentlich logisch, dass er sehr auf diese Person fixiert ist und nur diesen einen Mensch als wichtig für sein Überleben ansieht, oder?

    Oder halt Hunde mit negativen oder einseitigen Erfahrungen, die sich einfach nicht auf mehrere Leute einlassen können- unser kleine 10 jahre alte Pflegehündin aus Spanien als ehemaliger Zwingerhund - ich hab die ersten 2 Wochen mich allein um sie gekümmert und jetzt ist sie sehr auf mich fixiert. Mein Freund akzeptiert sie mittlerweile als Ersatz-Bezugsperson, Opa-Hundesitter so gerade eben noch für ein paar Stunden. Mehr nicht, alles andere verunsichert sie. Aber ist sie deswegen wirklich treuer als unser Familienhund Diego? Oder nur unsicherer und anders vorgeprägt?

    Lg, Trixi + Diego + Liz-Morena

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