man nimmt den Hund, wie er ist

Ich nehme meine Hunde auch nicht so wie sie sind. Bzw ich forme sie mir noch zurecht. Und ehrlich gesagt: Hätte es mit Rosie nicht so gut gepasst, dann wäre sie auch nicht geblieben. Ich habe nichts davon den Hund so zu nehmen wie er ist und nachher uns beide unglücklich zu machen. Und ich glaube auch nicht, dass Rosie geblieben wäre, wenn sie sehr krank gewesen wäre. Wie bei Murmel: Einmal reicht. Das muss ich nicht nochmal haben.

Ich gehe bzgl. kranker Hunde sogar noch n bissel weiter.. Würde einer der Jungs in naher Zukunft IBD bekommen, müsste er gehen. Ja das hört sich scheiße an und es wäre sicher auch scheiße, den Hund abzugeben. Aber ich habe keine Nerven, keine Kraft und kein Geld das nochmal mitzumachen! Lee wäre eine Ausnahme, weil ich die immerhin schon über 6 Jahre habe. Ob ich das mit der Abgabe durchziehen würde, weiß ich natürlich nicht...

Joy ist mein Seelenhund, für sie würde ich alles machen. Es gibt noch eine handvoll Hunde, die mir auch viel bedeuten und die ich zB jederzeit nehmen würde, wenn plötzlich mit den Besis etwas wäre (zB Hündin meines Ex oder Joys Hundefreundin).

Aber es gibt auch Hunde, zu denen ich keine Beziehung aufbaue. Rein zahlenmäßig überwiegen solche Hunde. Ich mag Hunde, fast alle Hunde! Aber sie können trotzdem austauschbar für mich sein, als Hunde. Sie sind dann "nur" Hunde und keine Hundegefährten (und würden trotzdem fair behandelt).

Problem wäre, wenn ein Hund, den ich nicht als Gefährten erlebe, an meiner Seite wäre...damit wäre ich unglücklich. Das wäre mein größter Horror. Dass mir zB der eigene Hund auf den Geist geht, ich ihn nicht leiden könnte
Gott sei Dank war ich noch nicht in der Situation.

Ich glaube, es hat echt etwas mit der Beziehung zu tun, in der man zum Hund steht! Je inniger/intensiver die ist, desto mehr ist man bereit, alles zu geben, zu probieren, über Grenzen zu gehen,...

Noch ein anderer Aspekt:
Welche "Ansprüche" ich an einen Hund stelle, hat auch etwas mit den Lebensumständen zu tun. ZB ob Kinder mit im Haus leben, ob die Halter berufstätig sind, oder ob der Hund "rummeltauglich" sein muss, weil viel Rummel in meinem Leben ist - und so weiter.
Für mich ist das auch die Frage, wie viel Macken ich meinem Hund "erlauben" kann.

Denn was ist denn das Gegenteil von "man nimmt den Hund, wie er ist"? - Doch dass er abgegeben wird.

Ich würde diese Frage mit einem klaren Jein beantworten.
Ich habe schon Wünsche und Anforderungen an meinen Hund. Allerdings könnte ich nie etwas von ihm verlangen was er nicht leisten kann oder seiner Persönlichkeit widerspricht. Für mich ist wichtig seine Persönlichkeit immer zu respektieren.
Zum Glück konnten meine Hunde die Dinge die mir wichtig waren erfüllen.

LG

Franziska mit Till

Zitat

Denn was ist denn das Gegenteil von "man nimmt den Hund, wie er ist"? - Doch dass er abgegeben wird.

Oder 'was nicht passt wird passend gemacht', was dann oftmals in Stachler, Tele und Tritten endet.

Ich mache mir meine Hunde passend. Meine Rosie ist Jägerin. Würde ich das so hinnehmen (weil sie nun mal so ist), hieße das, ich würde ihr ihren Spaß lassen. Da dies aus verschiedenen Gründen nunmal nicht geht, mache ich sie mir passend mit Erziehung. Ich denke man muss stark differenzieren in diesem Thema. Man kann den Hund nicht immer so nehmen wie er ist, ansonsten wäre er nicht alltagstauglich. Alle hier formen sich ihren Hund so, dass er "dazu" passt. Im Grunde genommen nimmt hier niemand den Hund so wie er ist, oder?

Du fragtest was das Gegenteil ist, ich antwortete nach meinem Empfinden.

Jemand, der seinem Jagdhund ein Tele umschnürt, statt ihm eine Schlepp umzumachen, jemand, der seinen unverträglichen Hund ohne nachzudenken in eine Rüpelgruppe steckt, jemand, der seinen Hund einfach 'no matter what' umerzieht, ohne Rücksicht auf Instinkte, Motivation oder Trieb.

So interpretiere ich zumindest das Gegenteil.