Wie sieht euer Agility Training aus?

  • Zitat

    Franziska, was ihr macht ist keine "Running Contact".


    Bei den RCs lernt der Hund so schnell wie möglich über das Zonengerät zu rennen - zunächst am flach liegenden Gerät. So schnell wie möglich deshalb, weil der Hund sich bei Full Speed streckt und nicht anfängt zu springen. Dabei soll er allerdings auch noch die Zone berühren.


    Ihr führt den Hund mit Leckerlie über das Gerät und stoppt ihn am Ende - das hat mit RCs gar nichts zu tun.


    Na, ja aber es läuft darauf hinaus, so wie ich die Trainerin verstanden habe. Gestern war ja nun erst einmal Kontaktaufnahme mit den Geräten und schauen wie die Hunde reagieren. Zu dem wurde aufgebaut, daß der Hund die Kontakzone als gut und wichtig erlebt damit er sie später nicht überspringt. Beim zweiten Mal ist Till schon ohne Leckerlie in der Hand über den Steg gegangen und hat sie nur noch eines in der Kontaktzone bekommen.
    Die Sicherung durch die Leine lag ja nun auch, zu einem großen Teil, in der Anwesenheit einer läufigen Hündin begründet. Mal schauen wie es weiter geht.


    LG


    Franziska mit Till

  • Wir wollen dir sicher nicht dein Training madig machen, wir erklären nur wie man die einzelnen Geräte sinnvoller aufbauen kann.


    Solltest du in einigen Monaten merken, dass dir Agi so gut gefällt, dass du evtl. doch mal ein Turnier starten möchtest wirst du dir wünschen du hättest die unterschiedlichen Geräte/Schwierigkeiten von Beginn an ordentlich aufgebaut.
    Und glaub mir ich spreche da aus Erfahrung, meine Anleitung war am Anfang auch nicht die Beste und heute würde ich vieles direkt anders/besser machen.

  • Ui,
    hier ist ja noch viel zu lesen.
    Ich kann mich nur yane anschließen. Running contacts baut kein einziger "Hobby-Just-for-Fun-Trainer" auf. Das muss so häufig gemacht werden und so genau bestätigt, das bringt kein Mensch. Der Unterschied liegt ja darin, dass die Bewegung des Hundes sich über das ganze Gerät nicht ändert, er soll gar keine Sprungphase haben, aber eben auch keine Stopp-Phase.


    In meinem alten Verein gab es auch zwei Lager. Eins, das Targets favorisiert hat, eins, das Rüberführen und Stoppen geübt hat. Die Ergebnisse unterschieden sich zwar, Targets waren etwas zuverlässiger, für mich persönlich war aber ausschlaggebend, dass der Aufbau beim Stoppen einfach nicht so sauber und sinnvoll für den Hund ist wie bei den Targets.


    Ich finde es für Anfänger unheimlich schwierig, sich in die ganze Thematik einzufinden. Schließlich wissen die wenigsten: was bietet der Hund? Was kann ich selber? Ganz zu schweigen von den technischen Sachen wie Geräteaufbau, wo die "Fallen" da liegen und wie man es dem Hund einfacher machen kann. Als Anfänger muss man sich auf den Trainer verlassen, und wenn der nicht up to date ist oder den Teams nix zutraut, ist man halt gelackmeiert und hat später Mehrarbeit.


    Bei meinem Zweithund habe ich von Anfang an ganz viele Sachen ganz anders gemacht als mit dem Ersthund. Den Slalom, die Kontaktzonen, das Grundtempo - eigentlich unterscheidet sich fast alles. Und 80% davon mache ich anders, weil es einfach beim Ersthund falsch gelaufen ist, was mir aber erst im Laufe der Zeit klar geworden ist.


    Grüßle
    Silvia

  • Zitat

    Running contacts baut kein einziger "Hobby-Just-for-Fun-Trainer" auf.


    Och - sag das nicht ;) .


    Es gibt viele, die sagen, die machen "Running Contacts". Kommt halt immer darauf an, was man darunter versteht.



    Selbst Silvia Trkmann als DIE Spezialistin für RCs schlechthin trainiert mit den meisten ihrer Schüler 2on2off.





    Zitat

    Das muss so häufig gemacht werden und so genau bestätigt, das bringt kein Mensch. Der Unterschied liegt ja darin, dass die Bewegung des Hundes sich über das ganze Gerät nicht ändert, er soll gar keine Sprungphase haben, aber eben auch keine Stopp-Phase.


    Mal zum Anschauen wie so was aussieht:


    YouTube: Running Contacts von Bu


    Man sieht deutlich - dieser Hund hat einen völlig gleichbleibenden Bewegungsablauf.


    Das erreicht man idR nur, indem man den Hund zunächst über sehr viele Wiederholungen über die am Boden liegenden Geräte drüberlaufen lässt - und zwar möglichst von Anfang an full speed. Dieser Bewegungsablauf muss dem Hund quasi in die Muskeln übergehen. Erst wenn das sicher klappt, geht man Zentimeter für Zentimeter in die Höhe mit den Geräten. Und erst wenn der Hund zu über 99% sicher auf einer Höhe gleichbleibenden Bewegungsablauf zeigt, geht man wieder etwas höher. Ggf. muss man immer wieder auch auf die niedrigere Höhe zurückgehen.


    Die Anzahl der Wiederholungen, die es benötigt, bis ein Hund diesen gleichbleibenden Bewegungsablauf wirklich sicher zeigt, ist sehr hoch. Und übersteigt die Zeitdauer, die der typische "Just for fun" HF die Geduld aufbringt zu warten, bis sein Hund ein Gerät komplett abarbeitet.
    Das ist nicht irgendwie abwertend gemeint, sondern schlicht ein Erfahrungswert.


    Die meisten Anfänger wollen möglichst schnell möglichst alle Geräte mit ihrem Hund machen und mehr oder weniger Parcours laufen - denn das ist, was man sich unter Agility so vorstellt.
    IdR hat man mal Videos oder gar echte Läufe auf Turnieren gesehen .... und das will man mit seinem Hund auch machen.


    Das Training, das dahinter steht bis ein Team wirklich turnierreif ist, das sehen die Wenigsten.



    Vor einem Jahr habe ich in einem anderen Forum mal geschrieben, dass mir mit Erschrecken auffällt, wie viele Teams in den unteren Klassen eigentlich noch überhaupt nicht auf Turniere gehören.


    Da wird gerade mal 6-12 Monate trainiert, der Hund hat gerade mal ne Ahnung was man eventuell vielleicht mit den einzelnen Geräten anstellen könnte, der HF schafft es gerade mal, keinen Knoten in die Beine zu bekommen, wenn er nen Belgischen Wechsel machen will ..... und schon gilt man als "turnierreif".


    Schätze mal, das wird dieses Jahr mit dem Wegfall der A0 noch schlimmer. Denn dann tummeln sich die ganzen "wir wollten ja eigentlich zuerst mal A0 starten, aber das gibt es ja nun nicht mehr, und unser Trainer hat doch im November noch gesagt wir können auf Turnieren starten, halt noch A0 weil unser Hund noch keinen Slalom kann ..... " im A1 - wo sie schon zweimal nicht hingehören.
    Und dann geht das Gejammer los von wegen "oh, die Parcours sind aber schwer, wie sollen wir das denn laufen können".


    Oder wie erst bei uns auf dem Turnier jemand sagte "oh, ich glaube, hier im Süden nehmen sie es mit Agility ernster als bei uns - der A1 ist ja schon ganz schön heftig".


    Nun ja - wenn man Richter hat, die bei sich in den Vereinen die Maxime verfolgen, dass ein Team erst dann auf nem Turnier was zu suchen hat, wenn das Team in der Lage ist, im Training einen A3 Parcours zu laufen .....


    Und es ist nun mal so - das was vor 12-13 Jahren im A3 stand, steht heute im A3. Und das, was heute im A3 steht - da hätten die A3er vor 12 Jahren nen Herzanfall bekommen vor Schreck :p .



    Aber das ist eigentlich ein völlig anderes Thema.

  • Also bei uns schaut das so aus:


    Alle Hunde (mal nur 3, mal 7) sind anfangs offline auf dem Platz, es tobt aber eigentlich kaum einer, jeder läuft seine Runden, trinkt, puschert. Währenddessen bauchen die Frauchen den Parcours auf.
    Ein Hund übt immer ohne Leine, die anderen warten angeleint am Rand. Der gesamte Parcour wird in kleine Teile unterteilt, die wir laufen einzeln nacheinander laufen, am Ende laufen wir dann manchmal alles zusammen. Oft haben wir aber nur einzelne Geräte & Stationen, an denen Hunde alleine mit den Frauchen üben. Am Ende dürfen wieder alle laufen und wir bauen alles ab.
    Joa, ich bin so lala zufrieden.. Mal gucken, ob ich diesen Sommer weitermache.

  • Zitat

    Dürfen die Hunde davor spielen?


    Mein Rüde nein, meine Hündin ja.


    Zitat

    Was genau trainiert ihr? nur Parcours oder auch mal die verschiedensten "Techniken" wenn ich es mal so sage.


    Wir trainieren alles.


    Zitat

    Wie wärmt ihr euch auf?


    Beim Verein vorher rumlaufen, kleine Übungen. In der Hundeschule kein aufwärmen.


    Zitat

    Wieviele Teilnehmer hat euer Kurs?


    Im Verein 20-30 Leute im Kurs für normale Hunde, von denen meist 10-15 Leute kommen und 10 Leute im Kurs mit Aggressionshunden. In der Hundeschule 5 Leute.


    Zitat

    Macht ihr es nur Just-for-fun oder mit Tunierambitionen?


    Nur Just-for-fun.


    Zitat

    Wie lang geht eure Trainingseinheit?


    60min.


    Zitat

    Was für Hunderassen habt ihr dabei?


    In der Hundeschule: 2x DSH, 1x Aussie, 1x Neufundländer und 1 x kleiner Mix.
    Im Verein bei den normalen Hunden: 1x belgischer Schäferhund, 2 Aussies, 1 Kavalier King Charles Spaniel und ettliche kleine bis mittelgrosse Mischlinge.
    Im Verein bei den Aggro-Hunden: 1x Chihuahua, 1x Stafford, 1x Aussie, 1x Grossspitz, 3x Schäferhundmix


    Zitat

    Gibt es auch Hunde die sich nicht riechen können? Wie handhabt ihr das dann?


    Dafür gibt es die Aggro-Gruppe im Verein. Bei guter Führung kann man dann irgendwann in die normale Gruppe. In der Hundeschule bleibt eine Hündin an der Leine.


    Zitat

    Wo halten sich die Hunde auf wenn sie grade nicht dran sind oder trainiert ihr parallel?


    Man wartet.

  • Ich hab mit meinem AH damals von Anfang an durchgelaufene Kontaktzonen geübt. Ob die damals schon so einen hübschen Namen hatten, weiß ich nicht. Angefangen habe ich das mit Blanke im Garten. Allerdings sind wir nie Turniere gelaufen... daher hat es nie wer gesehen, außer die drei Hansels in meiner Trainingsgruppe.


    In meinen Augen muss man das genauso oft oder wenig üben wie das Anhalten auch - wo auch immer der Hund dann halten soll. Allerdings sind die meisten Hunde in meinen Augen schlampig trainiert... in beiden Bereichen... Also, zumindest war das so vor zwei bis drei Jahren, wo ich die letzten Turniere gesehen habe. Wie es heute ist, weiß ich nicht.


    Auch beim Slalom - Methode hin oder her - sind viele Hunde nur "antrainiert" und sind schon auf Turnieren unterwegs.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Till hat keinerlei Angst vor den Geräten und er geht wesentlich konzentrierter über den Steg wenn ich kein Leckerlie in der Hand habe. Bei zweiten Mal habe ich ihn dann nur noch zum Abschluß in der Zone belohnt. Klappte super. Beim nächsten Mal möchte ich das gerne auch beim Slalom probieren.


    LG
    Franziska mit Till


    Das verstehe ich nicht richtig. Du möchtest, dass Till den ganzen Slalom durchläuft und am Ende kriegt er ein Leckerli?


    Lg Nadine

  • Zitat

    Auch beim Slalom - Methode hin oder her - sind viele Hunde nur "antrainiert" und sind schon auf Turnieren unterwegs.


    Meine Rede!

  • Zitat

    Das verstehe ich nicht richtig. Du möchtest, dass Till den ganzen Slalom durchläuft und am Ende kriegt er ein Leckerli?


    Lg Nadine


    Ja, denn ich denke das das für Till eine gute Möglichkeit ist. Er ist sehr bewegungsfreudig und die Bewegung und die Aktion gemeinsam mit mir sind für ihn schon starke Motivation. Zudem läßt er sich sehr gut mit der Hand führen und weiß dann wie er laufen soll. Begleiten möchte ich das mit verbalem Lob. Kurz bevor er durch den Slalom durch ist werde ich sein Belohnungswort sagen und ihm, so bald wir dann durch sind das Leckerlie geben. Das Belohnungswort ist so konditioniert, daß er weiß, daß das was er tust richtig und toll wenn er dieses Wort hört und ich verspreche dir dafür ein Leckerlie. Ich benutze das z.B auch bei "Sitz" und "Bleib" auf Entfernung. Dadurch, daß ich sofort das Belohnungswort sage, kann er es mit der Handlung verknüpfen und weiß, daß die Belohnung folgt.


    LG


    Franziska mit Till

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