Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Ich frag noch mal: welche schlimmen Eigenschaften/Horror-Geschichten meinst du? Reserviertheit, Schutztrieb, Jagdtrieb... hast du bei deinem ja auch genannt. Du meinst mit Horrorgeschichten, dass ein Aussie mit diesen Eigenschaften zu eigenständig handeln könnte? Ich will dich nicht angreifen, in dem genannten Thread meine ich auch, das könnte gut passen mit dem Aussie. Aber "Horrorgeschichten" lese ich da nicht raus :???:

  • Für mich sind nicht die Eigenschaften selber "Horroreigenschaften". Im Gegenteil. Ich mag Schutz- und Wachtrieb gern. Und auch die Reserviertheit ist mir ganz lieb.
    Nur, dass es als so "extrem" dargestellt wird immer, find ich bedenklich.
    Da ist es dann nicht mehr "Der Aussie hat Jagdtrieb", sondern direkt "Der Aussie hat nur einen mit viel Training zügelbaren, viele können gar nie von der Leine". Und dann ist es auch nicht "die Reserviertheit", sondern direkt "viele Aussies gehen drauf".
    Warum muss man es da direkt so "extrem" darstellen, nur weil es ab und an, mal Aussies gibt, die so arg sind?
    Da wird es dann direkt auch als schwer dargestellt, einen Aussie öffentlichkeitsfähig zu machen...und das sehe ich ehrlich beim Aussie gänzlich anders.

  • Zitat

    Da beneide ich dich ja drum.
    Babyfell ist sooo toll.
    Bei Bo ist auf dem Kopf ein bisschen was sogar da geblieben. Das wächst auch nach, wenn man es rauszupft. :D
    Das Baby hat kaum noch richtiges Babyfell. :( :


    Hehe :D Sie ist trotzdem noch seeeeeehr flauschig =)

  • @ Brizo, Warum darf man denn nicht auch auf die etwas schwierigen Eigenschaften eines Aussies hinweisen?
    Ich kenne sicherlich an die 100 bis 150 Aussies und von denen sind nur einige wenige wirkliche Schaefchen. Manche sind einfach nur zickig bzw. haben kleinere nichtige Baustellen, andere sind wirkliche Problemfaelle, von hassen fremde Hunde, bis zu hassen Fremde Menschen, verteidigen alles in ihrem "erdachten" Revier, schnappen und gehen nach Vorne. Schau dir bitte mal Verkaufsseiten im Internet an, da werden Aussies abgegeben und verscherbelt ohne Ende. Meist Rueden meist zwischen 7 Monaten und 4 Jahren und diese Tiere werden nicht abgegeben weil die sooooo super einfach sind. Und glaube mir, ich beschaeftige mich schon sehr lange mit dieser Rasse, habe schon viele Aussies beim Arbeiten, beim sporteln, bei Gassigaengen, beim hueten, in den USA usw. getroffen, und davon waren die meisten keine Schaefchen, die immer schoen brav sind und huebsch aussehen. Vor allem nachts ist mit den wenigsten gut Kirschen essen. Warum soll man sowas verschweigen? Damit noch mehr Menschen als ohnehin schon, sich einen Aussie von woher auch immer beschaffen, dann ueberfordert sind und ihn dann weiter verscherbeln? Nicht alle Aussies landen bei den Notaussies, ehrlich gesagt, sind das sogar die wenigsten, die meisten versuchen noch geld rauszuschlagen bzw. werden eingeschlaefert! Auch da kenne ich schon einige Faelle. Aussies tauchen auch immer oefter in Beissstatistiken auf. Irgendwo habe ich da mal eine Liste gehabt, muss mal schauen.
    Ich kenne auch sehr sehr viele Zuechter persoenlich, viele davon beschoenigen nichts, manche davon geben ihre Hunde z.B. nicht mehr an Familien mit Kleinkindern ab usw. Nicht weil sie Horrorgeschichten verbreiten wollen, sondern weil es schon zu oft mit einem Aussie in dieser Konstellation schief gegangen ist.
    Und bleiben wir einfach dabei, die Eigenschaften die ein Aussie laut Standard eben mitbringen soll, auf die er selektiert wurde, sind Eigenschaften die die Farmer auf den Ranchen brauchten, die notwendig waren, dazu gehoert auch ein gewisses Aggressionspotential, die sie gefoerder haben und gezielt drauf hin gezuechtet haben. Aber nun ueberlege man einfach, diese Eigenschaften passen nunmal nicht in das dicht besiedelte Land, wie wir es aber nunmal haben. Und der Aussie wird in Deutschland erst seid knappen 15 Jahren gezuechtet, vorher praktisch nicht. Im VDH erst anerkannt als Rasse 1997!!!! Das ist praktisch erst gestern gewesen. Vorher und ich hoffe das bleibt ihm erhalten, war und ist das ein Ranchhund, der verteidigen, hueten, und schuetzen sollte und das auch immer noch tut. Ueberleg mal wie viele Generationen Aussies erst in Deutschland gezuechtet worden sind!! Das sind noch nicht viele. Ihr Erbe ist lebendig und wie heisste es so schoen, ein Arbeitshund im Leerlauf ist und bleibt eine einzige Katastrophe und dabei ist es wurscht welche Linie es ist.


    Und ja, auch ich kenne Aussies die klasse zu ihren Menschen passen, die viel Spass machen und die recht einfach zu Fuehren sind, aber jetzt kommt es, diese Aussies sind tatsaechlich eher in der Minderheit, wobei es mit Huendinnen deutlich weniger Probleme gibt, als mit Aussierueden und das laesst sich alleine durch einen kurzen Blick bei Aussies in Not bezeugen. Auch vorher schon bei den Notaussies und davor schon bei Aussies in not punkt de. Immer waren es mehr Rueden, es werden zudem immer mehr Aussies die abgegeben werden muessen. Ich habe einige ehemalige Notaussies kennen gelernt, einer davon musste eingschlaefert werden, weil zu aggressiv. In den Jahren in denen ich mich intensiv mit Aussies auseinander gesetzt habe, vieles mitbekommen habe, ist die Situation nicht besser geworden, sondern eher schlechter fuer die Hunde und fuer die Menschen, die sich so einen schoenen bunten Hund gekauft haben und mehr bekommen haben, als sie eigentlich wollten. Und jetzt zum Ende, ich mag mich nicht streiten, oder dir dein Wissen absprechen, aber meiner Erfahrung nach, ist ein 5 Monate alter Welpe noch lange nicht fertig und erst deutlich spaeter wirst du sehen wie er wirklich ist. Ich beschaeftige mich seit ueber 8 Jahren mit der Rasse. Etwas weiss ich also schon. ;)


    LG
    Gammur

  • Besser hat die Situation auch nicht werden können.
    Denn es werden immer mehr Aussies in Deutschland.


    Trotzdessen: Weiß man bei den Notaussies, wer die Hunde hatte? Waren es gute Halter? Waren die Hunde erzogen? Wie wurden sie erzogen? Hatten die Menschen erfahren? Wurde der Hund der Rasse entsprechend entlastet? etc.
    Das gannze wird recht häufig vergessen.
    Auch wenn das Potential beim Aussie da ist, das streite ich nicht ab, so kann vieles einfach beeinflusst werde durch Sozialisierung, Erziehung, Ausbildung, Beschäftigung, etc.


    Und mehr Rüden als Hündinnen sind es bei den meisten Rassen. Weil Rüden in der Rüpelphase oft einfach "schlimmer" sind und da eher mal abgegeben wird...leider.

  • Zitat

    Für mich sind nicht die Eigenschaften selber "Horroreigenschaften". Im Gegenteil. Ich mag Schutz- und Wachtrieb gern. Und auch die Reserviertheit ist mir ganz lieb.
    Nur, dass es als so "extrem" dargestellt wird immer, find ich bedenklich.


    "Extrem" ist ja auch sehr vom Halter abhängig. Von dessen (souveräner) Führung und davon, was der "gut" oder "kann man mit leben" oder "extrem" empfindet.
    Viele Aussies sind ja recht "reizempfänglich", nehmen alles auf, bewerten, beobachten dabei ihren Menschen und setzen dann um, und das sehr schnell. Das kann ein Traum sein, aber je nach Mensch auch eher das Gegenteil. Gerade auch dieses: sehr sensibel ihrem Menschen gegenüber, dabei "hart" Umweltreizen gegenüber und sich im Zweifelsfall immer einbringen wollen. Das ist z.B. genau der Punkt, mit dem ich Probleme hatte und habe. Und das liegt nicht an Grisu, denn der will es eh 110% richtig machen und hat echt gar nix von einem Sturkopf und testet auch nicht aus mir gegenüber. Und hat kaum Jagdtrieb und Fremde ignoriert er einfach, sofern die nicht wirklich "seltsam" sind. Man kann ihn wunderbar überall mit hinnehmen. Aber zeige ich kleine Unsicherheiten, setzt er die sofort um, nicht aus "Dominanz" oder was weiß ich, sondern weil er denkt, das ist jetzt angemessen fürs "Rudel". Und er geht in dem Fall nach vorne, nicht zurück. Eigentlich keine schlechte Eigenschft, ganz im Gegenteil: sensibel seinem Menschen gegenüber, hart der Umwelt gegenüber, mitdenkend, sich einbringen wollend, sehr aufmerksam, sehr lernfähig, sehr schnell reagierend. Aber der Mensch muss dazu passend und mir, ganz ehrlich und das sage ich hier ja nicht zum ersten mal, ist er doch manches mal "zu viel" in der Richtung und ich weiß auch nicht, ob hier noch mal ein Aussie einziehen würde. Was absolut nichts gegen Grisu ist, denn er ist toll wie er ist, nur ich bin nicht immer so "perfekt", wie es bei ihm vielleicht nötig wäre. Ich tu mich schwer damit, die Rasse weiter zu empfehlen, denn für mich ist Grisu schon ein wenig "der Aussie" (würde einen Aussie auch nicht anders haben wollen), aber für mich wird die Rasse immer noch zu sehr auf Auslastung reduziert und da sind (für mich) ganz andere Eigenschaften, die einfach passen müssen.

  • Und jetzt kommt der Punkt, was genetisch festgelegt ist, kannst du nicht wegtrainieren, oder abtrainieren. Du kannst es versuchen zu haendeln, manche schaffen das, manche nicht. Aber weg wird es nie gehen.
    Du kannst sozialisieren soviel du willst, du kannst dir einen Wolf clickern, genetisches Make up geht nicht weg, egal was du tust.
    Und ja, einige der Aussies die eingeschlaefert werden mussten, waren in sehr faehigen haenden, trotzdem ging es nicht. Manche auch nicht, ganz klar, und genau darum muss man schauen, dass sich nicht einfach jeder, sorry Depp, so einen schoenen bunten Hund holt und darum muss man auch die vielleicht etwas schwierigeren Eigenschaften erwaehnen, denn es gibt sie, sie sind da und keine Einbildung oder Illusion.
    Und wer dann sagt, ja komme ich mit klar, dem gebe ich mit Kusshand gute Zuechter links und helfe immer gerne, alle anderen sollen sich das einfach genau ueberlegen, wie bei jeder anderen Rasse auch.
    Und ganz ehrlich, Auslastung spielt beim Aussie fast keine Rolle. Der Rancher hat sicher kein dauerbespassungsprogramm mit denen gemacht, im Winter gab es gar nichts fuer sie zu tun und die einzige Rassetypische arbeit fuer einen Aussie waere Hueten und Ranch bewachen und schuetzen. Wer kann das schon seinem Aussie in Deutschland bieten? Huerdenhuepfen und irgendwelcher Hundesport ist sicher keine Rassetypische Auslastung.


    LG
    Gammur

  • Ich werde hier jetzt wohl eure Diskussion unterbrechen. Aber ich muss mich echt mal beschweren über mein "der kann doch so viele Tricks"-Aussieteil. Momentan sind die Abende ätzend... zwischen 15-17 Uhr ist der "große" Gang des Tages, Hundeplatz oder sonstwas. Der Hund ist also wirklich müde. So wie gerade jetzt. aber was macht sie? dreht zwischen 7 und 10 so dermaßen auf, das ich total fahrig, nervös und hysterisch werde. Davon wird sie noch hecktischer. Dabei sind das die Stunden am Tag, wo ich einfach nur Hausaufgaben machen möchte, der Hund kann neben mir aufm Sofa pennen. Aber nein, sie rennt rum, zerfetzt Dinge und ist wirklich auf Krawall gebürstet. Und nun sitze ich hier und mit einer neu erlangten stoischen Ruhe und Gelassenheit und schaue ihr zu, wie die Augen langsam zufallen. Denn seit einer Stunde steht dort nun ihre Autobox. Offen, aber sie muss drin liegen bleiben. Und was ist? Ruuuuhe. endlich.
    Ich denke, das ist für abends der richtige Weg. Gleich gibt es noch etwa 20 Minuten draußen rumrennen.
    Nächste Woche bekommt sie eine Stoffbox... "Decke" akzeptier sie als Grenze nicht, mit ihrer Autobox klappts super.
    *Spammodusaus*
    Schönen Abend euch! *wink*
    (blöde Pubertät ;) )

  • Ja, aber ist es fair nur die schlechten Seiten zu nennen? Also ich hab bisher noch nicht gelesen, dass jemand in so einem Thread beide Seiten genannt hätte. Gute und schlechte. Meist waren es nur die schlechten Seiten. Und das da Leute dann echt ins wanken geraten, ist klar. Weil nur negatives genannt wurde und nicht das positive.
    Da entsteht eben einfach auch ein falsches Bild...negative Seiten nennen, ja. Finde ich vernünftig. Diese aufbauschen und alles positive in den Hintergrund stellen...unfair gegenüber Menschen, die sich ernsthaft für diese Rasse interessieren...und ja, so wird der Aussie hier von vielen Beschrieben. Als die nicht zu bändigende Bestie.

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