Junghund zu übermütig! Was tun?

  • Zitat

    Futter bekommt er Pedigree für Junghunde bis 18 Monate, was da drin ist weiß ich leider nicht auswendig, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es am Futter liegt : D

    Diese Futter ist wirklich jenseits aller Hochwertigkeit, wie dir die Zusammensetzung beweisen wird, wenn du mal einen Blick drauf werfen würdest.
    Das setzt natürlich voraus, das man weiß was ein gutes Futter ausmacht, und auf was bei der Deklaration achten muß.

    RC ist zu teuer für diese Qualität, deswegen kann ich es nicht empfehlen, zudem gibt es hier noch weitere Kriterien dieses Futter zu meiden.
    Happy Dog ist noch das beste von den dreien hier.

    Falls es dich interessiert, würde ich dir vorschlagen dich etwas über das Thema Fertigfutter zu informieren, denn es ist noch lange nicht alles geeignet was sich Hundefutter nennt.
    Hier mal unser Futterlink mit einigen Infos und einer Auswahl an empehlenswerten Futtersorten.

    https://www.dogforum.de/link-sammlung-…ter-t61358.html
    https://www.dogforum.de/topic141189.html

  • Zitat

    Generell ist er gegenüber meiner Mutter und mir sehr aufmüpfig abends vor allem, und versucht dann auch manchmal uns zu besteigen - ich nehm mal an das ist ein Problem mit der Rangordnung, wir haben auch schon versucht ihn dann "umzuwerfen" und zu warten bis er ruhig ist, aber so richtig fruchten tut das auch nicht. Gibt's da vielleicht irgend einen Kniff wie man ihm deutlich macht, wer der Boss ist?

    Das Besteigen hat meiner Meinung nach nichts mit der Rangsordnung zu tun, sondern sind Übersprungshandlungen, kein Wunder bei dem Programm.
    Und warum den Hund auf den Rücken werfen, was soll er daraus lernen, das ist sowas von unsinnig. :/
    Einen Hund erzieht man mit Geduld, Konsequenz und etwas Wissen, und nicht mit Brachialmethoden.
    Euer Hund soll euch doch vertrauen, oder nicht. :???: :|

  • Also Pedigree ist so ziemlich der größte Mist den man füttern kann - total getreidelastig! Das kann (!) schon ein Grund für die Überdrehtheit sein.

    Der von Balljunkie (Anette) eingestellt Link ist sehr empfehlenswert!

    Außerdem hab ich hier noch welche ;)

    http://www.motivierterhund.de/de/nut/dogfood.html

    http://www.futtermittellexikon.de/


    Dann: das tägliche Beschäftigungspensum ist viel zu hoch für einen Junghund - erst recht, wenn er es schon länger so macht.

    Hunde schlafen 16 - 20 Stunden am Tag (oder sollten sie zumindest ;) ).

    Außerdem ist Ballwerfen (regelmäßig) für die Gelenke eines Junghundes nicht gut.


    Denk- und ruhige Spiele:
    Leckerchen verstecken und suchen lassen, Futterball, apportieren üben, verschiedene Tricks (Pfote geben, auf Kommande wälzen, ein Leckerli auf der Nase lassen bis Du erlaubst, daß es genommen wird ect.), z.B. anfangs 2 leere undurchsichtige Plastikbecher - unter einen kommt ein Leckerli, Hund darf zusehen anfangs und muß dann anzeigen (mit Nase oder Bellen oder mit Pfote...) unter welchem das ist - das kann immer weiter gesteigert werden z.B. mit mehr Bechern, nicht mehr zuschauen dürfen ect.
    Da gibt es ganz viele Möglichkeiten - google mal danach oder es gibt auch total viele Bücher über Hundespiele :smile: .


    Ach ja, wie auch schon geschrieben; das vor dem Hund durch die Türe gehen hat nichts mit der Rangordnung zu tun - und das bewußte Umwerfen (es sei denn im Spiel und ihr habt beide Freude daran!) würde ich sofort einstellen - Stress pur für Deinen Hund - und auch das hat nichts mit Rangordnung zu tun.

  • Ok, ich bin relativer Hundeneuling aber es gibt ein paar Sätze und Artikel, die mir persönlich in den letzten drei Monaten sehr weitergeholfen haben. Vielleicht könnt ihr ja auch was damit anfangen.

    Zum Thema Futter: 'Ich bin ein Hund kein Pferd!' Getreide im Hundefutter sind schlicht billige kalorien. Ich bin keine Futterspezialist aber habe bislang zwei relative bezahlbaer und dabei recht passable Futtersorten gefunden, die man beide auch bei Zoo**** und Fress**** bekommen kann: Lukullus und Real Nature.

    Zum Thema Erziehung: Der Satz zum Agieren und Reagieren in dem Martin Rütter Buch Hundetraining (das ich insgesamt sehr hilfreich fand) und folgender Artikel zum Thema Gewalt, der auch noch recht unterhaltsam geschrieben ist.http://www.sag-nein-zu-gewalt.de/?cat=8

    Wobei ich dazu sagen muss, dass meine Maus schon mal mit nem KSCHT!Laut verschreckt wird, wenn sie draußen etwas fressen will und ich auch an der Leine rucke (Norwegergeschirr), wenn sie trotz Warte Befehl auf die Straße läuft. Ansonsten bin ich seeeehr mellow (und bei meinem Sensibelchen nützt Schreine und Toben eh nichts, da verkrümelt sie sich sofort) aber wenn es gefährlich wird, werde ich doch eine Ecke schärfer.

  • Huhu,

    wir haben eine Hündin im gleichen Alter (DSH-Labbi-Mix), die hat sicherlich genauso viel Energie. ;-)
    Ich habe mangels Zeit nicht alle Antworten durchgelesen, wollte aber trotzdem kurz schreiben, was mir so einfällt.

    Übers Futter lässt sich bekanntlich streiten, aber Pedigree ist leider wirklich furchtbar. Es gibt bessere Futtersorten, und die müssen gar nicht unbezahlbar sein. Lilly bekommt z.B. Josera, 15Kg für ca. 40€... und davon bekommt sie am Tag ca. 300g. Reicht also ´ne Weile. :-)

    Auch brauchst Du mit ihm nicht 2 Stunden ins Feld gehen. So lange waren wir noch NIE draussen. Wenn sie ausgewachsen ist wird das kein Problem sein, aber momentan kommt noch dazu, dass ich nicht wollte, dass sich mein Hund daran gewöhnt und das dann selbst fordert. Viel wichtiger ist, dass sie lernen, dass Zuhause Ruhe angesagt ist. Und wenn Du ihn 789 Mal hintereinander auf seinen Platz schicken musst - setz Dich durch. ;-)
    Was die Auslastung betrifft: Nasenarbeit ist was Feines, sehr Anstregendes und nicht hektisch. Wir haben recht früh das Kommando "Such" beigebracht und das dann immer weiter geübt. Mantrailing haben wir uns auch mal angeschaut.
    Mittlerweile klappt es tatsächlich, dass einer von uns sich mitten im Wald versteckt und der Hund uns findet. :-) Ganz tolle Sache! (Und das macht nicht nur dem Hund Spaß)

    Wir fahren auch öfter mal woanders zum Spazieren mit ihr hin. Muss ja gar nicht weit sein - es geht einfach nur darum, mal was Neues zu entdecken. Klettere mal mit Deinem Hund über Baumstämme, springe über Hindernisse etc. Lauf mal querfeldein.
    Vielleicht musst Du Dich auch einfach daran gewöhnen, dass es für beide Hunde eine getrennte Runde geben muss. Ihre Bedürfnisse sind ja sehr verschieden.

    Achso: Ich würde die Krise bekommen, wenn mich im Keller ein fremde Hund so "anfällt", und Ihr habt Glück, dass die Mieter da noch einigermaßen entspannt zu sein scheinen. Es es Deine Sache den Hund unter Kontrolle zu halten und Du musst viel früher einschreiten. Man kann so einen Hund auch einfach mal wegdrängen und etwas körperlicher werden. (Damit meine ich NICHT auf den Rücken legen)
    Das Verhalten klingt tatsächlich so, als wäre er ein bisschen unerzogen... sorry;-) Kennt er ein Abbruchsignal?? Davon habe ich nix gelesen. Was bei Lilly auch manchmal hilft ist "ab" und mit dem Arm von ihr wegzuzeigen. Das heisst so viel wie "jetzt reicht es, troll Dich..." und das macht sie dann auch.

    Liebe Grüße,
    Chrisi

  • ich würde meine erziehung vergessen, würde mich ein hund im gemieteten gemeinschaftraum anbellen und belästigen.

    dein hund muss lernen sich zu mäßigen und dies funktioniert eben nur über GEDULDIGE und KONSEQUENTE erziehung.

    - das beispiel mit dem platz/ins körbchen gehen und BLEIEBN wurde ja schon genannt.
    es ist wirklich wichtig, dass er das lernt- wenn du ihn 1000 mal zurückbringen musst-
    irgendwann lernt er es-

    -des weiteren würde ich ihn beim füttern immer absitzen und auf freigabe warten lassen

    es gibt sooo viele kleine alltäglche übungen einem hund eine gewisse frustrationstoleranz beizubringen....
    fang an!!!

    vielleicht solltet ihr auch mal überlegen mit dem hund 2 mal am tag rauszugehen und nicht mit rumtoben auszulasten, sondern mit ruhigen freiverloren suchen...

  • Zitat

    Und wenn Du ihn 789 Mal hintereinander auf seinen Platz schicken musst - setz Dich durch. ;-)

    Ich habe auch einen Boxerrüden, 8 Monate alt. Und was ich in dieser kurzen Zeit gelernt habe. IN der Wohnung gibts bei mir keinerlei Action. Wenn Besuch kommt, kommt er auf den Platz. Wenn ich koche, ist er auf dem Platz. Ist ja egal bei was, aber bringt ihm unbedingt bei dass er sich in der Wohnung entspannt. Und wie du sagst, es ist anstrengend. Aber du musst durchhalten! ;) Er war auch einer, der ständig wegen allem hochdrehte. Nun hört man in der Wohnung von ihm keinen Pieps mehr :smile:

    Sie haben in dem Alter alles andere als wenig Energie. Aber so sehr sie spinnen; Mach alles mit viel Ruhe. Und wie Chrisi2011 schon sagte, auch wir waren bis jetzt noch nie so lange am Stück draussen. Bei Lenny reicht auch ne Stunde, aber man muss halt den Spaziergang ein wenig spannender gestalten. Ob mit Leckerlie suchen, Gehorsams-Übungen oder über Dinge klettern. Wenn ihr nen Garten habt, fang doch mal an mit dem Fährtenaufbau. Da reicht schon wenig, um den Hund müde zu machen.

    Was die Situation mit dem Keller angeht. Ich als Mieter (der womöglich keine Hunde mag) würde sowas wohl nicht lange akzeptieren, vorallem nicht wenn man noch angesprungen wird. Das darf nicht sein.
    Es spricht doch nichts dagegen, die vollen Futternäpfe in die Wohnung zu tragen.

  • Hallo,

    hier wurden ja schon sehr viele Tipps gegeben. Vielleicht hilft euch das noch ein bisschen:

    1. Den Hund weniger körperlich, mehr geistig auslasten.
    Es gibt da z.b. ganz tolle Beschäftigungsbälle, in die man Futter gibt und der Hund scheucht den Ball durch die Gegend bis das Futter nach und nach rausfällt. Da muss er quasi in der Bewegung denken.

    2. Ruhe trainieren.
    Ihr habt ja schon mit dem in den Korb gehen angefangen. Wenn er am Anfang nur mit Leckerchen reingeht ist das nicht weiter schlimm. Besser wäre da ein Kong den man mit Leberwurst oder Quark füllt und dann einfriert. Hund bekommt den aber nur und ausschließlich im Korb. Da ist er dann auch eine Weile beschäftigt. Zusätzlich kann man ihn mit einer Hausleine an diesem Platz sichern, wenn es sein muss. Und am besten in den Korb schicken, bevor eine Person die Wohnung betritt, dann ist er noch nicht so abgelenkt durch den Besuch.

    3. Nicht mehr im Keller füttern. Futter unten fertigmachen und mitnehmen.

    4.Das Besteigen würde ich sofort unterbinden.

    Was die Sache mit dem "Chef" im Haus angeht: Dein Hund wird dich erst dann ernstnehmen, wenn du Souverän mit diesen Situationen umgehst. WEnn du ihn auf den Rücken wirfst und festhälst, vermittelst du keine Ruhe sondern Hilflosigkeit. Für den Hund heißt das, das du dich nicht beherrschen kannst. Warum sollte er dann Ruhe bewahren. Im Grunde ist es ganz einfach: Verwalte Ressourcen, wie Futter, Spaziergänge, Spielen usw. verantwortungsvoll und souverän. Bleib ruhig und gelassen, aber konsequent wenn er aufdreht (Z.B. beim Besteigen: den Hund ruhig nehmen und am besten in sein Körbchen bringen und anleinen, umdrehen und gehen. Das ganze mit einem "Nein" verbinden, bei dem er deiner Stimme anmerkt das du es absolut erst meinst. Aber immer ohne Wut oder nervenflatter. Man muss auch gar nicht laut werden, er ist ja nicht schwerhörig. Der Ton macht in einem solchen Fall die Musik. Ist schwer, ich weiß. Nach einer Weile geht es aber.
    Er wird sich an dir orientieren lernen, wenn du ihm vermitteln kannst, das du jeder Situaiton gewachsen bist.
    Bleib in jedem Fall immer Herr der Lage, laß dich durch nichts aus der Ruhe bringen und bleib Konsequent. Stelle Regeln auf und sorge für die Einhaltung. Eine Fütterung kannst du auch aus der Hand vornehmen. Das geht meistens gut bei der letzten Futtergabe. Da nimmst du den Napf, setzt dich gemütlich hin und gibst deinem Hund das Futter aus der Hand. Deine Hündin kannst du da auch gut mit einbinden. Wenn sie dran ist, dann muss er warten und umgekehrt. So lernt er auch mal abwarten zu müssen.

    Ich hoffe ihr schafft das bis zum Sommer in den Griff zu kriegen. Bleib am Ball.

    LG Andrea

  • hi
    ein 9 monate alter hund sollte nicht länger als 45 minuten am stück laufen. das schadet sowohl den gelenken als auch seinem gemüt. mehr ruhe wäre da besser. konzentrationsübungen, unterordnung etc.
    um eine bessere bindung zu bekommen solltest du vielleicht versuchen ihn aus der hand zu füttern. einen tag nicht füttern, am nächsten tag anfangen ihn nur nach "getaner arbeit" mit futter belohnen. z.b. ihr geht raus und er muss sich sein futter unterwegs mit kleinen übungen verdienen. zu hause auch das "auf der decke bleiben" mit futter beloben. es klngelt er wird auf die decke geschickt und bekommt sein futter. in der "hochzeit" des lernens sollte auch immer ein lecker oder futter zur hand sein, damit du immer zur rechten zeit loben kannst.
    der hund muss merken das er existenziell von dir abhängig ist, das lebenswichtige futter kommt von dir (dem "leitwolf")
    die sache mit der hausleine würde ich auch direkt einführen, dann habt ihr immer und überall zugriff auf ihn. er lernt nur wenn ihr immer gleich reagiert - verpasst ihr eine chance wirft euch das um 4/5 schritte zurück.
    kann mich nur den anderen anschließen, da ist dringend handlungsbedarf. möcht mir gar nicht ausmalen was mit dem hund und dem kleinen kind im garten sein könnte. ihr alleine habt die verantwortung für den hund.
    lg

  • Zitat

    1. Den Hund weniger körperlich, mehr geistig auslasten.
    Es gibt da z.b. ganz tolle Beschäftigungsbälle, in die man Futter gibt und der Hund scheucht den Ball durch die Gegend bis das Futter nach und nach rausfällt. Da muss er quasi in der Bewegung denken.


    Du hast recht. Lieber geistig als körperlich auslasten, aber ich finde so einen Futterball denkbar ungeeignet für diesen Hund. Nicht nur animiert der Ball wieder zur unkontrollierten Bewegung, er fördert auch die Beschäftigung alleine. Ich finde der Hund sollte sich aber eher zusammen mit seinem Besitzer beschäftigen. Sei es durch kleine Suchspiele im Haus (die wirklich nicht wild sein müssen) also das sogenannte ZOS (Zielobjektsuche) oder draußen durchs Suchen und Apport. Ich kenne Boxer die das ganz gern machen. Dieser Futterball wird sehr schnell langweilig. Wenn Hund den Dreh einmal raus hat, muss er sein Hirn nicht mehr anstrengen, sondern er spult dann nur ab, was er gelernt hat. Beschäftigung gleich Null. Selbst meinen Katern ist so ein Ball schnell öde geworden.
    Arbeitet er aber MIT dem Menschen, kann der Mensch variieren. Was es für Suchspielmöglichkeiten gibt, ist der Wahnsinn. Eins meiner Favoriten für draußen: Tüten suchen. Es wird ein Objekt ausgelegt (Teebeutel, Parfüm getränktes Taschentuch oder anderes gut riechendes Zeug) und vom selben Typ hat man was im Gefrierbeutel. Hund muss die Nase in den Gefrierbeutel stecken, Duft abspeichern und dann suchen. Allerdings muss das in kleinen Schritten aufgebaut werden. Und Passanten denken teilweise echt, dass ein Polizeihund oder sowas am Werk ist. Wegen dem Tütenschnüffeln. Macht wahnsinnig viel Spaß, dem Hund und dem Halter.

    Aber man ist als Halter eben gefragt sich Gedanken zu machen. :ka: Mit so einem Futterball stellt man den Hund eher ab und aufs Abstellgleis und das ist bei der offenbar eh schon schlechten Bindung eher kontraproduktiv.

    Alles andere hast du sehr schön geschrieben! ;)

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