Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Könnte ich mir auch vorstellen? Kriegt sie Karsivan oder Weissdorn?

    nein sie bekommt nichts von beidem...
    Wieißdorn könnt ich ja mal versuchen, schaden kann es ja nicht...
    Sie bekommt halt Zeel/Traumeel und Cimalgex (das ist ja only für den Bewegungsapparat)


    Hab jetzt mal das Video hochgeladen... irgendwie war sie neben der Spur :fear:


    https://youtu.be/uQpD9V_Sg4A

  • Vom laufen her war alles normal?
    Sind ihre Augen sonst in Ordnung?
    Bibo hatte damals Kopfschmerzen wegen ihrer Augenprobleme. Sie war auch gestresst (hecheln) und hat sich vor Dingen erschreckt.

  • Erinnert mich ein wenig an das Vestibularsyndrom. Mein Snoopy hatte das vorletztes Jahr, da war es bei ihm allerdings richtig ausgeprägt. Durchblutungsstörungen können ja unterschiedlich ausgeprägt sein. Ich hab danach ein BB machen lassen, er hatte eine leichte SDU, seitdem er eingestellt ist, ist es nicht wieder aufgetreten.

  • Jenny, hast Du schon begonnen ein Atem-Tagebuch zu führen? Mir hat das damals bei Herrn Leon sehr geholfen. Ich habe mehrfach am Tag eine Minute die Herzschläge gezählt und aufgeschrieben. Insbesondere in Ruhe- und Aktivitätsphasen. Wenn dann solche "Aussetzer" waren konnte ich sofort vergleichen.


    Asterix, ich hole mal etwas aus ja?


    Herr Leon ist mit 15,5 Jahren gestorben. Multiples Organversagen. Er war einfach uralt. Wir waren vollkommen verloren und standen schon am nächsten Wochenende am Tierheim-Zaun, weil wir die leere Wohnung nicht ertragen haben. Wir fragten, wer raus muss und keine Vermittlungschance mehr hat.


    Wir bekamen Rex, meinen Seelenhund. Ein deutscher Schäferhund, der so verwahrlost aufgefunden worden war, dass er nicht mal mehr Fell am Leib hatte. Als wir ihn kennenlernten, hatte der Pfleger ihn bereits ein Jahr liebevoll aufgepäppelt. Rex war zehn Jahre alt, benötigte sehr teure Medikamente und Allergiker-Futter, hasste (und tötete) andere Hunde und konnte nur mit Maulkorb geführt werden. Vermittlungschancen kannst Du Dir denken. Er zog ein und wurde mein Seelenhund. Ich habe nie einen so treuen und zarten Hund kennengelernt. Auch wenn man zart jetzt nicht auf den ersten (oder zweiten oder dritten) Blick mit ihm hätte verbinden wollen. Nach sechs Monaten musste er bereits gehen. Er hatte mitten in der Nacht einen Hirnschlag oder Schlaganfall. Aber er war glücklich. Und nur das zählt.


    Am darauffolgenden Samstag waren wir wieder im Tierheim und stellten die gleiche Frage. Wir bekamen unseren Charly. Er war dreizehn Jahre alt und erst seit zwei Wochen im Tierheim, da sein Besitzer ihn nicht mehr versorgen konnte. Er war gefühlt schon uralt, als er einzog. Umso wichtiger, schnell aus dem Heim rauszukommen. Charly kannte zwar nicht ein einziges Kommando oder auch nur seinen Namen, hatte aber ansonsten keinerlei Macken. Da wir also nicht ausgelastet sein würden, haben wir Puscha dazu genommen. Sie ist eine zehnjährige Hündin (oder Ratte, wie man will ;-)) und war bereits xfach zurück gekommen. Leider hat das Tierheim gebummelt und wir hatten einen unkastrierten Rüden und eine unkastrierte Hündin zu Hause, die, NATÜRLICH, innerhalb der ersten Wochen läufig wurde. Aber auch das haben wir gemeistert.


    Dienstag musste Charly dann auch schon wieder gehen. Ich hatte es im Gefühl. Es gab aber keine medizinische Indikation die mein Gefühl gerechtfertigt hätte. Als er einzog haben wir zwar seinen Hodenkrebs operieren und ihn dabei kastrieren lassen (auch eine geile Tierheim-Story, die ich Dir bei Gelegenheit mal aufs Ohr quatschen kann) aber sonst gab es keine Auffälligkeiten. Und am Dienstag ist dann der Milztumor geplatzt. Blobb. Blut im Bauchraum. Die Bandscheibe ist - warum und wie auch immer - in Mitleidenschaft gezogen worden und seine Beine sind erlahmt. Es war ein furchtbarer Todeskampf. Die Tierrettung kam nach einer Stunde und behandelte erst nur die Bandscheibe. Zu dem Zeitpunkt, hatten wir das mit der Milz noch nicht bemerkt. Erst als ich die das zweite mal aus dem Bett klingelte, weil seine Schmerzen nicht besser wurden, bemerkten wir die verfärbten Leftzen, den aufgeschwollenen Bauchraum etc ... und dann ließ ich ihn sofort gehen, um sein Leiden zu beenden. Wir haben noch gekuschelt, als er bestimmt schon eine Stunde tot war. Er hatte seinen Kopf unter meiner Achsel vergraben (er liebte Schwitzkasten) als er einschlief ... ich denke es war okay für ihn.


    Trotzdem hat mich diese Woche sehr mitgenommen. Ich stehe zu meiner Entscheidung, dass für mich nur die Alten in Frage kommen. Bei Herrn Leon war es schlimm, auf ihn verzichten zu müssen. Es war aber in Ordnung. Er war alt und ich glaube, er hat sein Leben wirklich in vollen Zügen gelebt. Es war okay - insbesondere für ihn. Das merkte man richtig. Bei Rex und Charly fühle ich mich vom Karma betrogen. Ich habe das Gefühl, dass sie mitten aus dem Leben gerissen worden sind. Auch wenn das natürlich nicht stimmt ... weil sie beide super alt waren und ich froh sein muss, dass sie nicht im Tierheim sterben mussten.

  • Sagt mal, ist es bei Euren Senioren auch so rasend schnell gegangen, dass sie plötzlich "alt" waren...? Julas "Verfall" haut mich echt aus den Socken. Letztes Jahr sind wir noch in den Bergen rumgekraxelt, vor 1,5 Jahren noch 300 Kilometer durch Wales gewandert, und jetzt ist sie einfach nur noch ein wirklich altes Mädchen... :verzweifelt: Und das mit gerade mal 11 1/4 Jahr.


    Ich hoffe noch ein wenig, dass es vielleicht nur am kalten Wetter liegt, das mochte sie nie so wirklich gerne. Andererseits hat sie aber auch ihre jetzige Hitze völlig unauffällig hinter sich gebracht. Kein Rumjammern, wenn andere Hunde in Sicht kamen, kein exzessives Rumrammeln mit Molly, nichts dergleichen. Und das ist für Jula WIRKLICH ungewöhnlich. Sie war immer SEHR hormongesteuert, wenn sie läufig war. :ka:


    Ich habe einen solchen Verfall in der Geschwindigkeit bei meinen bisherigen Hunden noch nicht erlebt. Wie war es bei Euch?

  • Bei Ali ging es auch sehr schnell. Bis neun war er gefühlt ein pubertärer Trottel, dann wurde er auf einmal unheimlich vernünftig (andere würden sagen normal :lol: ) , im Sommer wurde er merklich älter, hatte leichte Demenzschübe, im Herbst merkte man deutlich, dass er jetzt ein alter Herr ist.


    Versuche, dich nicht an Zahlen (dem Alter) festzuklammern. Du hast Jula im Hier und Jetzt. Eure Abenteuer werden wohl immer kleiner ausfallen, aber ihr könnt noch immer viel Qualitätszeit miteinander verbringen.
    Schieb Sachen nicht auf, mach sie! Wenn du schon immer mal mit den Hunden ans Meer wolltest, dann warte nicht lange, mach es! Wenn du mit Jula in die Berge willst, zieh los! Vielleicht müsst ihr jetzt die Bergbahn in Anspruch nehmen, aber ihr könnt noch viele tolle Sachen machen. Es wird anders als früher, aber es geht...

  • Schieb Sachen nicht auf, mach sie! Wenn du schon immer mal mit den Hunden ans Meer wolltest, dann warte nicht lange, mach es! Wenn du mit Jula in die Berge willst, zieh los! Vielleicht müsst ihr jetzt die Bergbahn in Anspruch nehmen, aber ihr könnt noch viele tolle Sachen machen. Es wird anders als früher, aber es geht...

    Das tun wir!! Und wir sind uns bewusst, dass wir jetzt immer darauf achten müssen, dass ggf. der ÖPNV nicht allzu weit entfernt ist. Wir haben viele, viele schöne Zeiten in diesem Jahr gebucht. Unter anderem werden wir zum ersten Mal mit einem Hausboot auf der Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs sein. Ich hoffe SEHR, dass wir schönes Wetter haben werden, denn ich sehe Jula vor meinem geistigen Auge schon die ganze Zeit selig vor sich hindösend sich an Deck in der Sonne räkeln. :dafuer:


    Aber auch drei Wochen Holland ist schon gebucht und einige Kurz-Wandertripps.


    Ja, so, wie Du es von Ali beschreibst, trifft es recht gut auch auf Jula zu. Man ist nur nicht darauf vorbereitet, dass es so früh passiert. Aber wem sage ich das...

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