Alles über Windhunde - Fragen - Antworten

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    Und, ohne es böse zu meinen Hedges... ist eure Galga euer erster und einziger Windhund? Wie viele andere kennst du gut, nicht nur vom sehen/mal mit dem Besitzer reden?
    Nach Lawrence, der ein ziemlich braves und unkompliziertes Tierchen ist, hätte ich mir manche Dingen nämlich SO auch nicht vorstellen können.
    Robin hat mich dann anderes gelehrt und DeeDee gibt auch ihr bestes mich immer wieder neu zu überraschen. :ops:



    Bei allen Fachidioten-Rassen muss man die teilweise schon recht extremen Eigenschaften halt mit einrechnen, ob das nun ein Kaukase oder ein Sloughi oder ein Jagdterrier ist. Und Windhunde sind definitiv Spezialisten.



    Ja, wir haben nur einen Windhund und ich weiß, dass ich keine generelle Aussage über Windhunde treffen kann. Will ich auch nicht.
    Sammis bester Kumpel ist ein Podenco. Ich nehme ihn, wenn sein Frauchen mal nen Sitter braucht und wir gehen seit Jahren regelmäßig gemeinsam spazieren.
    Ansonsten ist auf dem Platz, den meine Hundeschule nutzt, auch ein Windhundtreff und darüber habe ich einen, wenn auch geringen, Einblick.
    Das Jagdverhalten bei Hazel ist extrem, geb ich zu. Der Podenco ist deutlich besser zu lenken. Hazel erfordert eine höhere Aufmerksamkeit. Sie hat täglich Freilauf, nutzt aber jede meiner Schwächen aus. D.h. ich kann nicht einfach mit ihr laufen, ohne sie im Blick zu haben. Und wenn ich merke, dass sie beginnt zu "geiern" muss sie eben an die Leine.
    Ich kenne aber auch viele andere Hunde mit extremen Jagdleidenschaften. Da sehe ich keinen Unterschied.


    Die angebliche Sensibilität und Eigenständigkeit von Windhunden habe ich weder an Hazel noch an dem Podenco festgestellt und beide Hunde kenne ich sehr gut.


    LG
    Andrea und das gemischte Quartett normal unnormaler Hunde

  • Ach ich vergaß:


    Ich würde nie einem Anfänger einen Galgo empfehlen. Aber auch keinen anderen Jagdhund. Oder einen Herdenschutzhund oder einen Hund mit Schutztrieb oder Territorialverhalten oder einer Artgenossenunverträglichkeit oder so.


    Ich mag es nur nicht, wenn angeblich "normale" Hunde nur sogenannte Gesellschaftsbegleithunde sein sollen und bestimmte Rassen - und das fällt mir gerade bei Windhundhaltern auf - als (elitär) sensibel-unnormal hingestellt werden.
    Unsere Chihuahuahündin kommt aus einer fürchterlichen Massenzuchtauflösung und ist sicherlich der sensibelste Hund den ich kenne. Sammi ist aus dem Tierheim und hat einen Schutztrieb, der um einiges schwerer händelbar ist, als Hazels Jagdtrieb und Odin kommt aus einer klassischen Zucht und ist eigentlich so ein Stänkerer wie Sammi, nur nimmt ihn aufgrund seiner fehlenden Größe kaum ein Mensch ernst. Die meisten Hunde haben aber Respekt vor ihm, obwohl er eine Beißkraft hat, die gerade mal für ein kleines Stückchen Lunge reicht.


    Was ich damit sagen möchte ist, dass es sicher rassespezifische Besonderheiten gibt, die schwer händelbar sein können. Das aber bei vielen Rassen. Und es gibt individuelle Besonderheiten.


    Normal ist doch wahrscheinlich für keinen von uns sein eigener Hund?


    LG
    Andrea und die Hunde-WG

  • Zitat

    ABER... ;)
    Ich finde es wird dann gefährlich, wenn man sagt: "Aaaaach, Quatsch, das ist ein Hund wie jeder andere, ICH kann den so erziehen das der nicht jagt! Diese ganzen Sissys die das vorher versucht haben und alle behaupten man könnte die nicht abrufen wenn die jagen, das sind doch alles Stümper!"


    Das stimmt natürlich.
    Allerdings darf man sich dieser Illusion auch nicht bei den anderen Jagdhunderassen und deren Mischlingen hingeben - finde ich. ;)

  • Jein.


    Es kommt auf die Jagdhunderasse an. Es gibt ja nun auch viele Jagdhunde, die zwar viel Trieb haben, die aber gezüchtet wurden um doch relativ eng mit dem Menschen zusammen zu arbeiten. Die müssen im Jagdeinsatz im Gehorsam stehen und ansprechbar bleiben.
    Auch bei denen kann man den Jagdtrieb nicht wegtrainieren, aber es ist definitiv schaffbar ihn kontrollierbar zu machen.



    Andere Rassen, wozu halt auch die Windhunde gehören, sind praktisch in die genau entgegengesetzte Richtung selektiert worden: Sie sollten, wenn einmal abgeleint immer allein arbeiten + selbstständig entscheiden und durften sich, wenn sie einmal am Job dran waren, durch nix und niemand ablenken lassen.
    Die sind sozusagen ihre eigene Autorität wenn sie erstmal im Einsatz sind. Vorher und nachher ist es alles kein Ding, aber während der Jagd hat der Mensch nicht viel zu sagen.




    Wie gesagt, ich sage nicht dass Windhunde das anspruchvollste sind was man sich anschaffen kann und das alles andere Pipifax ist. Um Gottes Willen, dazu sind meine eignen viel zu angenehm und es gibt jede Menge Rassen die mir zu schwierig wären. ;)




    Zitat


    Die angebliche Sensibilität und Eigenständigkeit von Windhunden habe ich weder an Hazel noch an dem Podenco festgestellt


    Was ich im Laufe der Zeit festgestellt hab: Meistens steckt in den "Vorurteilen" über eine Rasse doch ein Körnchen Wahrheit.
    Nicht jeder Hund einer Rasse erfüllt alle Klischees perfekt, aber wenn man dann mal mehrere Rassevertreter kennengelernt hat, dann weiß man meistens woher bestimmte Vorurteile kommen.


    Meine beiden Jungs bringen einzeln auch nicht jedes Rassemerkmal zusammen was man Greyhounds nachsagt. Zusammen sind sie aber schon dicht dran und wenn ich das über alle Greys ausbreite die ich bisher kenne, dann ergibt sich doch ein sehr stimmiges Bild.



    Zitat

    Ich würde nie einem Anfänger einen Galgo empfehlen.


    Kommt auf den Galgo und auf den Anfänger an. Ich kenn so einige Fälle wo es mit einem Windhund als Ersthund ganz wunderbar ging, mich selber eingeschlossen.


    Und gleichzeitig gibt es genug langjährige Hundebesitzer, denen ich keinen Windhund empfehlen würde. Und ich selber würde z.B. nie im Leben irgendeinen Molosser nehmen, oder einen Riesenschnauzer oder oder oder...
    Es muss passen.
    Man muss kein großer Könner sein um einen Windhund zu führen, aber man muss der passende Mensch dazu sein.


    Und ja... das muss man für jede Rasse.
    Gibt sicher auch Leute, die können mit fast jedem Typ Hund. Aber die meisten sind halt doch eher auf eine bestimmte Wesensart festgelegt und kommen ziemlich ins schwimmen wenn sie sich was falsches angeschafft haben.




    Und noch was anderes... wir schreiben hier so schön "der Windhund". Naja, gewisse Sachen stimmen ja auch bei allen überein.
    Andererseits sind die Rassen untereinander nochmal so verschieden, dass man da auch nicht verallgemeinern sollte.

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    Tragen deine Hunde momentan noch Mäntel?


    Nein, momentan nicht mehr. Generell nur bei Minusgraden oder wenn es sehr nasskalt ist.



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    Mögen deine Hunde die Mäntel?


    Ja, sehr!



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    Was haltet ihr von den Geschirren, die extra für Windhunde sind und so weit hinten sitzen?


    Nichts. Ich finde es ziemlich ungesund. Mal angenommen der Hund rennt da full speed rein, da drückt ihm der hintere Gurt auf die Weichteile bzw. in die Magengegend und kann dort Organe verletzen. Dann lieber ein Sicherheitsgeschirr wo der Karabiner für die Leine so liegt wie bei einem normalen Geschirr, was aber auch ausbruchssicher ist durch den extra Gurt um die Taille. Ich meine diese Geschirre. Die hat mein Lucas auch, sie sitzen super und sind absolut sicher.



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    Diese Halsbänder ... ich bekomme ja einen Schock ausgelöst durch meine Sucht!


    Die Halsbandsucht wird mit Windhunden tatsächlich sehr schlimm, vor allem wenn man vorher schon so eine Sucht hatte. Für die Windigen gibt es ja wirklich alles mögliche an breiten, auffälligen, edlen und wunderschönen Bändern. Ich könnte mich auch tot kaufen dran. *gg*



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    Eine Frage habe ich da auch noch: warum brauchen Windi's einen Schal? Sind sie anfällig für Entzündungen?


    Meine haben zwar so eine Halsstulpe, aber ich benutze die nur bei Halsentzündungen und dafür sind sie nicht anfälliger als andere Hunde auch. Man sollte aber schon einen Mantel haben wo der Halskragen recht lang ist, das wirkt dann ähnlich wie ein Schal und ist bei entsprechenden Temperaturen schon angenehmer für die Hunde.



    Zitat


    Man muss kein großer Könner sein um einen Windhund zu führen, aber man muss der passende Mensch dazu sein.


    Das hast du sehr schön gesagt!

  • Ich hatte einen vermuteten Podenco-Bardino-Mix.
    Fell und Wamme vom Bardino und der Rest vom Podenco :roll:
    Holen würde ich mir bewusst nie wieder so einen Hund, da es nicht meine Art Hunde sind.
    Und ja, ich persönlich empfinde sie schon als anders.
    Dusty war drinnen wie eine Katze, hat sich sehr viel geputzt, war immer die Prinzessin auf der Erbse, auf dem Boden lag sie extrem selten, entweder Sofa, Sessel oder Korb.
    Der Jagdtrieb war übelst krass und hat mich so manches graues Haar gekostet.
    Nur die letzten ca. 5 Jahre konnte sie frei laufen, weil ich erst dann gelernt hatte, wie sie tickt.
    Einen Mantel hatte sie nur an, weil ich ihr Fell nicht trocken gekriegt habe, wenn sie einmal durch war.
    Im Sommer wurde sie geschoren, damit ging es ihr um Längen besser :D


    Meine Prinzessin:





  • Da stimme ich dir zu :gut:


    schöne Bilder asterix99 =)

  • hopeful
    Ich find sie okay so, aber ich hab da auch nicht soviel Ahnung...



    Mich würde mal interessieren wie eure Windhunde auf Wasser reagieren? Mein Großer ist heute auf ner Wiese, die wohl eine Flutungswiese ist, auf eine riesige und tiefe Pfütze getroffen. Ich war von seiner Reakition ein wenig platt.

  • Ich lese hier gespannt mit... Da meine Hündin ein Windhund x HSH ist, kann ich aber leider nicht viel beitragen. Die beiden Rassen bringen sehr unterschiedliche, manchmal aber auch sich deckende Eigenschaften mit.


    Wasser jedenfalls findet sie suuuuper, wenns denn nur nicht von oben kommt :D .

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