Wisst Ihr noch?
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Was mir heute plötzlich wieder einfiel: Früher gab es auf vielen öffentlichen Gebäuden Sirenen. Und ungefähr einmal im Jahr wurde ein Probealarm durchgeführt. Mit verschiedenen Tönen, die z.B. bedeuteten, dass man in den Luftschutzkeller (die gab's da schon gar nicht mehr) sollte, oder Entwarnung. Ich weiß noch, wie die alten Leute immer zusammenzuckten, weil sie an den Krieg denken mussten.
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Ja Willoease, da kann ich mich auch noch gut dran erinnern! Stimmt eigentlich, das hört man heute gar nicht mehr. Hm, ja, jetzt wo Du das sagst... *grübel*
Ich wohnte damals in der Nähe einer Kirche und die schlug echt zu jeder halben Stunde die Glocke. Ich habe das immer so geliebt und meine Liebe zu den Glocken ist bis heute geblieben. Am schönsten fand ich das immer Sonntags (auch heute noch...). Alles war so ruhig und friedlich und diese Glocken, ach herrlich. Hihi, nach dem sonntäglichen Mittagessen hat mein Opa sich immer aufs Sofa gelegt und geratzt und meine Oma saß am Küchentisch am alten Transistorradio und hörte dann so Volksmusik. Das gab es immer Sonntagsmittags. Meist nickte sie dann auf dem Stuhl ein dabei. Und ich war im Kinderzimmer und baute mir Butzen mit einer Decke über dem Tisch. Am meisten liebte ich es wenn es dabei draußen regnete und der Regen auf das Aluminiumfensterbrett prasselte. Dann saß ich unter dem bedeckten Tisch und aß Zwiebäcke und las Goldköpfchenbücher. Ach, das hab ich so geliebt.
Sternenflut: Deine Worte haben mich sehr berührt, da es halt so ungewöhnlich ist, dass so ein "junger Mensch" die Geschichten von so "alten Menschen" mag. Das ist eine große Freude gewesen, Deine Worte zu lesen! Du bist was Besonderes, weißt Du das eigentlich? -
Da bin ich doch heute früh über diesen Thread gestolpert, und fühlte mich gleich alt, so richtig alt. Nostalgische Erinnerungen an Bücher, die ich meiner Tochter vorlas? Kinners, da merke ich, dass ich schon fast zum alten Eisen gehöre.
Beim Hundegassi war ich dann mit den Gedanken in der Vergangenheit unterwegs (ich hoffe, die Vierbeiner haben das nicht gemerkt). Ich versuche, die Gedanken hier etwas geordnet aufzuschreiben.
Tägliches Duschen? Undenkbar! Bei uns wurde samstags im Bad der Holzofen angeheizt. Die einzige Wärmequelle im Bad (ja, unter der Woche war es im Winter eiskalt im Bad!), und auch zuständig für das Badewasser. In diesem Ofen wurde auch nicht nur Holz verbrannt. Da landete jede Menge Müll drin. Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Mutter einmal ein Paar alte Schuhe darin verbrannt hat...
Mülltrennung - wann fing das eigentlich an? Anfang / Mitte der Achtziger? Bis dahin landete alles in der grauen Tonne (damals noch diese schweren, verbeulten Metalltonnen), im Ofen, oder auf dem Kompost.
Fernsehen fing erst am späten Nachmittag an, mit der "Kinderstunde". Kennt hier jemand noch die Sendung "Turn mit!"? Die "Maus" hatte damals noch keinen Elefanten, der kam erst dazu, als ich mich schon zu alt für diese Kindersendung fühlte. Highlight des Jahres war der Weihnachtsvierteiler. Wir hatten nur drei Programme (ARD, ZDF, und Hessen3). Dafür wurden die Filme nicht alle paar Minuten von Werbung unterbrochen. Überhaupt: Werbung war damals auch noch lustig. Ich sag nur "Mainzelmännchen" und "Onkel Otto".
Spielen: Wir hatten das Glück, am Rand eines kleinen Dorfes aufzuwachsen. Unser Spielplatz waren Feld, Wiesen, Wald; damals konnte man Kinder noch unbeaufsichtigt draußen spielen lassen, ohne Angst vor Autos oder Verbrechern zu haben. Bis ich mit 8 Jahren den Heuschnupfen bekam, war ich mit meiner Schwester, den Cousinen und Cousins (wohnten alle in der Nachbarschaft) den ganzen Sommer draußen. Wir bauten uns "Häuser" in Kornfeldern, planschten im Bach, und waren auch ohne Handy und Terminplaner immer pünktlich zum Abendessen wieder daheim. Für "indoor" gab es Barbiepuppen. Ein paar Originale, und einige Billigversionen. Die Kleider machten wir uns aus Stoffresten selbst, oder unsere Mutter nähte sie. Die gekauften waren sowieso Schrott, die hielten nie lange. Unser Vater bastelte uns für jedes Weihnachten etwas aus Holz für die Barbiewelt. Wohnwagen, Pferde, Kutsche, Möbel - mit dem Zeug hat dann meine Tochter noch gespielt. Ein Teil davon steht jetzt wieder auf dem Speicher. Wir hatten Brettspiele einfacher Bauart - Mensch ärgere dich nicht, Mühle, Halma. Später kam noch Monopoly dazu.
Und Bücher. Ich war schon immer ein Bücherwurm. Nach den ersten Kinderbüchern bekam ich nach und nach die ganze "Bummi"- Reihe. Dann sammelten meine Schwester und ich "Hanni und Nanni", "Dolly", "5 Freunde", und "Blitz". Comics hatten wir keine; die haben wir uns immer bei meinem älteren Cousin ausgeliehen.
Mit der ersten Klassenfahrt kam dann der erste Foto. Kann sich noch jemand an die "Ritsch-Ratsch-Klick"-Fotos erinnern? Keine Rollfilme, sondern eine Filmkassette? Ich glaube, das Original war von Kodak. Ich hatte so eine Billigversion davon. Neulich sind mir beim Aufräumen ein paar Abzüge in die Hand gefallen - meine Güte, war das eine schlechte Bildqualität! Aber immerhin, ein Foto.
Als ich den Führerschein machte, war der Benzinpreis auf einem Rekordhoch: Ein Liter Benzin kostete etwas über eine DM! Skandal! Wucher!Mir ging vorhin noch mehr durch den Kopf, es ist aber schon wieder verschwunden. Ich sagte ja, ich werde alt...
Aber ich muss sagen, früher war nicht unbedingt alles besser. Anders, ja, aber wenn ich an das eiskalte Bad zurückdenke, oder an die Eisblumen an den Fenstern im Kinderzimmer, an die Müllverbrennungen im heimischen Ofen, da weiß ich Zentralheizung und Mülltrennung doch zu schätzen.Ich würde nicht gerne wieder 10 sein wollen, oder so. Ich bin mit mir und meinem derzeitigen Leben so was von zufrieden, das könnte noch lange so bleiben. Aber ab und an in Erinnerungen schwelgen, das ist fast so gut wie Urlaub. Fast.
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Ja, manche Dinge wünscht man sich durchaus zurück (z. B. die Benzinpreise.....), aber vieles von "früher" muss man nicht wirklich wieder haben.
Ich kenne das auch noch "Samstags wird gebadet". Bei uns gab es ne Zeitlang da eine - aus heutiger Sicht - unmögliche Regelung: Oma hatte ein Badezimmer und nutzte samstags die Wanne. Wenn sie fertig war, wurde das Badewasser für uns Kinder freigegeben. Heute würde man sagen "bäh", damals war das Sparsamkeit, denn natürlich wusch man sich unter der Woche auch (auch an strategisch wichtigen Stellen!)
Irgendwann baute mein Vater dann im Keller eine Duschecke ein, das war purer Luxus, wenn wir mit Bademantel, Schlappen und Handtuch "über die Strasse" in den Keller gingen.Goldköpfchen-Bücher hatte ich auch, ebenso natürlich Pucki und Nesthäkchen. Und eine Reihe aus Skandinavien gab es "Gulla". Die Berte Bratt-Bücher mochte ich auch gerne.
Mit Oma habe ich im Garten "Hühnerspaghetti" gesammelt (Regenwürmer) - in einer alten Keksdose. Die Würmer wurden dann als Leckerbissen den Hühnern vorgeworfen - noch zappelnd natürlich. Kartoffelkäfer wurden in einer alten Bakelit-Milchkanne gesammelt. Was mit denen passierte, weiss ich nicht wirklich. Ich vermute mal, sie landeten im Feuer....
Vor Ostern fand ich im Garten immer mal ein Schokoladenei im Gras oder in den Primelchen. Und einmal bekam ich zu Ostern meinen "Hännes", ein weisses Kaninchen. Der wurde ganz schön gross und verliess irgendwann den Haushalt, um "zu den Osterhasen zu gehen". Dass diese vermutlich im Kochtopf der Oma lebten realisierte ich erst viel später.....
Übrigens "tänzelte Klein-Gudrun NICHT durch den Wald". Zu Kinderzeiten hatte ich mit Tanzen noch gar nichts am Hut - auch in die Tanzsstunde ging ich in der 10. Klasse eher widerwillig, da mir schon klar war, dass ich oft die Rolle des Mauerblümchens spielen würde, mollig wie ich auch damals war. Geld für schicke Klamotten gab es auch nicht, das Abschlussballkleid (kurz und hellblau mit züchtigem Ausschnitt) war selbst genäht. Der Spass am Tanzen kam erst zwei Jahre später, als ich meinen damaligen Tanzpartner kennenlernte, mit dem ich immerhin ca. 4 Jahre zusammen war. Danach hats mich aber nicht mehr losgelassen.....
Zum Thema Wald: Mein Vater hatte dazu eine starke Affinität. Er wäre gerne Förster geworden, aber der Weg wurde ihm von seinen Eltern verbaut, die ihn auf ein altsprachliches Gymnasium schickten, dass er aus purem Trotz nicht schaffte. Er wurde dann Heizungsinstallateur - weil er nicht Förster werden durfte.
Aber sonntags ging es IMMER in den Wald, zum spazieren gehen. Ich habe das immer gehasst, das war langweilig, weil wirklich nur langsam durch den Wald geschlendert wurde. Manchmal wurden Blumen gepflückt, aber mehr Action war nicht. Samstags ging Papa alleine in den Wald - danach gönnte er sich dann zwei kleine Bier in einer Dorfkneipe. Sonntags ging er vormittags ebenfalls zum Frühschoppen - auch der begrenzt auf zwei kleine Bier (damals noch 0,25 l). Dann wurde die Bild am Sonntag gekauft und manchmal gabs ein Comic für uns (wenn die Zeitungsfrau ein älteres zum reduzierten Preis oder gar umsonst hatte). Da gabs mal Fix und Foxi, mal Felix, mal Micky Maus, Bessy oder ähnliches.
Aus heutiger Sicht sind es wirklich die Kleinigkeiten, die den Reiz der "alten Zeit" ausmachten. Denn bequem war sie nicht..... da haben wir es heute schon besser..... und sollten vielleicht lernen, uns wieder über die Kleinigkeiten zu freuen, die den Tag aufhellen.
Schöne Ostern wünsche ich euch allen!
Gruss
Gudrun -
Den "Frühschoppen", den hatte ich schon vergessen. Ab und zu durfte ich mit. Da wir bis 1978 kein Auto hatten, nahm mein Vater mich auf dem Gepäckträger seines Fahrrades mit in den Sportverein im Nachbardorf (ich war also noch sehr, sehr jung, sonst hätte ich selbst radeln müssen). Ein gespritzer Apfelwein für den Vater, eine Limo für mich (Limo! Luxus!), dann ging es wieder heim.
Bis zu meinem 10. Geburtstag (so ungefähr) hatte meine Oma, sie wohnte gegenüber, einen Hühnerstall. Eier aus dem Supermarkt gab es bis dahin nicht. Dafür gab es immer wieder Hühnerkacke an den Schuhsohlen oder an den bloßen Füßen.
Meine Mutter besserte im Frühjahr die Haushaltskasse mit dem Verkauf von Erdbeeren auf. Ein großer Teil des großen Gartens war mit "Senga Sengana" bepflanzt. Der Rest wurde überwiegend für Gemüse und dergleichen genutzt. Wenn meine Eltern heute noch so könnten wie sie wollten, würden sie das immer noch anbauen. Meine Oma hatte etliche Kirschbäume im Garten, ein paar Schattenmorellen und viele "Ludwigs Früh" (komisch, wie man sich Jahrzehnte später noch an diese Namen erinnert). Zur Erntezeit wurden wir Kinder mit eingespannt (Kinderarbeit! Skandal!). Ich saß gerne auf dem Flachdach von Omas Anbau und habe dort Kirschen gepflückt. Da waren die größten, dunkelsten und süßesten Kirschen. Ob die häufigen Bauchschmerzen in dieser Zeit mit den Kirschen zu tun hatten? Wer weiß!
Apfelbäume hatte sie auch. Die Äpfel wurden gekeltert, und bei uns im Keller stand ein Fass mit Apfelwein, direkt neben dem Krautfass mit selbst eingeschnittenem Sauerkraut.Bedingt durch unsere Auto-Freiheit, waren sonntags immer lange Spaziergänge oder Radtouren angesagt. Meine Leidenschaft für das Wandern wurde mir damals eingepflanzt, glaube ich. Bei meiner Schwester bewirkte es das Gegenteil... Manchmal waren die Touren interessant, manchmal langweilig, aber sie wurden durchgezogen. Sonntags auf dem Sofa rumgammeln, das gab es nicht.
Kennt jemand noch die "Ostfriesennerze"? Außen gelbes Gummizeug, innen dunkelblauer Stoff und total schwer? Gibt es die heute in der Zeit von Goretex&Co überhaupt noch?
Dann war da noch die Zeit der Army-Parka. Und gleichzeitig waren schwarze Plastikkoffer als Schultaschen angesagt. Mangels Geld im Haus bekam ich weder das eine noch das andere, womit ich mich gnadenlos ausgrenzte. Das zumindest war früher schon so wie heute...
Ich glaube, bis ich 15 war, musste ich selbst genähte Kleider anziehen. In der Zeit von knallengen "Sta", "Levi's" und "Wrangler" hatte ich immerhin eine Jeans von C&A. Bei der Erinnerung an diese selbst genähten Teile treibt es mir heute noch die Schamesröte ins Gesicht.Urlaub fand nur alle zwei Jahre statt. Abwechselnd Schwarzwald und Bayerischer Wald. Damals fand ich es doof (alle fuhren nach Italien oder Spanien, und ich musste in den doofen Schwarzwald), aber heute weiß ich, dass das für meine Eltern schon hart genug war. Es war einfach kein Geld da. Für meine Jahrzehnte später neu entdeckte Wanderleidenschaft war das aber gut so. Am Strand von Rimini hätte ich die nicht bekommen.
Und dann die Brieffreundinnen. Im Zeitalter von facebook und emails und Foren ist es schon fast steinzeitlich, dass man sich auch heute noch Briefe schreibt. Mit einer meiner Brieffreundinnen, deren Adresse ich damals von "International Pen Friends" bekam, tausche ich heute noch Briefe aus. Keine Mails, sondern richtig schön auf Papier, mit Umschlag und Briefmarke.
Kennt jemand noch die Schwimmkappen aus den 70ern? Diese Teile mit Blümchen oder so drauf?
Meine Güte, waren die Dinger peinlich!
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Zitat
Was mir heute plötzlich wieder einfiel: Früher gab es auf vielen öffentlichen Gebäuden Sirenen. Und ungefähr einmal im Jahr wurde ein Probealarm durchgeführt. Mit verschiedenen Tönen, die z.B. bedeuteten, dass man in den Luftschutzkeller (die gab's da schon gar nicht mehr) sollte, oder Entwarnung. Ich weiß noch, wie die alten Leute immer zusammenzuckten, weil sie an den Krieg denken mussten.
Der war hier vorgestern
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Ich liebe diese Geschichten "von früher".
Oma & Opa höre ich auch unwahrscheinlich gerne zu, wenn sie mal anfangen zu erzählen...auch wenn ich manche Geschichten schon auswending mitsprechen kann, find ich sie auch nach dem 67827364876. Erzählen immer wieder schön. Ja, Oma & Opa sind schon was ganz ganz besonderes... *sfz*
Die Sirene gibts in meinem Heimatort auch noch, ist aber "nur" eine Feuerwehrsirene, die jeden Samstag um 12 für einen Probealarm aktiviert wird. Dort, wo ich herkomme, läuten auch die Glocken...zur Viertelstunde ein "Dong", zur halben Stunde 2, zur Dreiviertelstunde 3 und zur vollen Stunde 4 und dann die entsprechende Anzahl an Gongschlägen, jenachdem, wie spät es war. Zu Gottesdienstzeiten oder wenn jmd gestorben war, gab es besondere Gongschläge. Vermiss ich schon manchmal, von den Gongschlägen geweckt zu werden...
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Ach köstlich, ehrlich. Ich kann mich auch sehr gut an all das erinnern. Die Ritsch-Ratsch-Kamera, oh ja oder diese Kamera, die dann Sofortbilder praktizierte! Hihi, so so, "Klein Gudrun" ist also nicht tanzend durch den Wald gehüpft... *lach*! Köstlich!
Oder der Hase, der dann "zu den Osterhasen gegangen ist", ach neeee, wie süß geschrieben ist das denn! Gottchen! Mein Opa hat auch Kaninchen und Tauben gezüchtet. Ich spielte mit beiden Tierarten und vergoß bitterste Tränen, wenn dann die Kaninchen abgezogen auf der Wäscheleine, die über der Badewanne gezogen war, hingen. Jedes Mal wenn ich auf Toilette mußte und meine Freunde hingen da auf der Leine, das war grausamst für mich! Oder die Tauben, iiiihhhh, die wurden über dem Gasherd abgebrannt, das hat so gestunken, ich hab es gehasst all die Freunde essen zu müssen. Aber als ich erwachsen wurde und selbst entscheiden konnte was ich aß, glaubt mir man, ich ess weder Tauben, noch ess ich Hasen oder Kaninchen!
Den Badeofen kenne ich auch und wenn die Badewanne gefüllt war, dann ging auch bei uns die ganze Familie in eine Wannenfüllung und sogar hinterher wurde noch Wäsche drin gewaschen. Menne und ich mußte meist den ollen Dreckrand weg putzen. Da war aber auch immer ne schwarze Linie in der Wanne....! -
Was mir neulich im Gespräch mit meiner Mutter aufgefallen ist:
die Leute wurden früher eher alt.Also unsere Omas und Opas waren wirklich schon vom Leben "verbraucht", die Idee, sich mit Sport lange auf Trab zu halten gab es noch nicht in dem Maße wie heute.
Auch der Kleiderkodex für Senioren war zu meiner Kindheit strenger. Heute kann man sich mit 70 nach Lust und Laune kleiden, auch jugendlich, wenn es passt.
Meine Oma hat damals, in den 70ern, schon gern Hosen getragen und fiel in ihrem Alter damit durchaus auf.Das finde ich heute wirklich viel besser, die größere Freiheit.
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Naja, wenn ich mich an das erinnere, was meine Großeltern mütterlicherseits körperlich alles leisten mussten, brauchten die beiden wirklich keinen Sport, um sich fit zu halten...
Meine Mutter erzählte, dass "frau" sich nach der Schulzeit die langen Zöpfe abschnitt; seit sie 16 ist, hatte sie nie wieder lange Haare. Wenn ich mir meine Mähne so anschaue, bin ich schon froh, dass frau heute auch mit über 40 noch lange Haare haben darf.
Beim Thema Baden fällt mir noch "Planschi" ein: Planschi ist prima, Planschi ist ne Wucht, mit Planschi macht das Baden Spaß..."
Und die freitäglichen Sitzungen meiner Mutter und ihrer Schwester mit Trockenhaube, Lockenwicklern, schrecklich stinkendem Haarfestiger und so.
Meine Großeltern mütterlicherseits waren übrigens so richtig skandalbehaftet: Oma kam aus dem Rheingau, aus einer streng katholischen Familie. Ihr ältester Bruder war sogar Priester. Und dann lernte dieses katholische Mädchen doch tatsächlich einen jüngeren (!) und evangelischen (!!) Mann von auswärts (!!!) kennen, brannte mit ihm durch, und heiratete den auch noch! Man hat mir erzählt, dass die Hochzeit nur standesamtlich vorgenommen wurde, und dass ihre Familie sie erst nach der Geburt des ersten Kindes besuchte. Schon krass, oder? Mein Mann und ich konnten das vor 25 Jahren ohne durchzubrennen oder die Verwandtschaft zu verprellen durchziehen. -
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