Kommunikationsprobleme durch züchterische Eingriffe

  • Ich muss zugeben, dass mein Hund auf Grund seiner Anatomie öfters etwas Probleme mit der Komunikation hat. Er hat da gleich mehrere Baustellen:
    1: Die Rute:
    Er hat einen Kringelschwanz, der steht immer aufwärts, ich glaube einklemmen kann er den garnicht. Wedeln fällt ihm auch schwer, der Schwanz kann nur mal kurz vibrieren, mehr aber auch nicht.
    2: Der Gang
    Wonder hat dieses für Zwregschnauzer typischen Gang. Er trägt den Kopf sehr aufrecht beim Laufen und schmeißt seine Vorderbeine so nach vorn, wie ein Turnierpferd.
    3: Augen und Ohren
    Augen und Ohren sind immer nach vorn gerichtet, er schaut immer, als würde er so ein bissl fixieren, aber das ist bei ihm der normale aufmerksame Blick.

    Wenn er so auf andere Hunde zugeht, fühlen die sich oft provoziert. Da wird er öfters verprügelt, da rennt er entweder schnell weg oder schreit wie am Spieß. Stress will er echt nicht, aber läuft immer so prollig rum. Aber eigentlich kann er ja garnix dafür, dass er so aussieht, wie er eben aussieht. Hunde die ihn nicht kennen, verstehen ihn oft nicht.

  • Theotetisch hab ich hier ja auch einen kommunikativ gehandicapten Hund. Andiamo, Großpudel, Löwenschnitt.

    so ein Großpudel hat eine enorem Körperaufrichtung, kopf ist beim Laufen immer sehr weit oben und die Rute wedelt auch ziemlich weit oben durch die Luft. auf uns Menschen wirkt er nur arrogant. auf fremde Hunde öfters eher im ersten Moment einschüchtert, dazu kommt auch noch der sehr federne leichte Trab und der haarschnitt der alles noch imposanter macht. Allerdings ist er in seiner Körpersprach so eindeutig dass es nach kurzem beschnuppern jeder kapiert dass er da ein absolutes Weichei vor sich hat. Er geht nie frontal auf andere Hunde zu sondern immer im Bogen und meist mit abgewandtem Kopf, wenn er sich gestresst fühlt atmet er sich vorsichtig in meine Richtung und gut ist. Wenn er sich allerdings auf jemanden so richtig einläßt ist er der albernste Spielpartner den man sich vorstellen kann und ich habe bisher keinen Hund erlebt der ihn dabei nicht versteht.

    Seine Gesichtmimik ist der absolute oberhammer! Plusterbacken, Dauergrinsen bis herzhaft lachen, einen Zahn zeigen, nur die Nase leicht kräuseln bis hin zum ich zeig dir alles was ich habe es gibt glaube ich 100 Abstufungen.

    Womit er selbst allerding ein Problem hat sind Plattschnauzen, auch ein mehrmonatiges Zusammenleben mit einem solchen haben ihn da nicht helfen können. Aber das sind nicht nur die platten Nasen, meist sind diese Hunde immer nur fröhlich aufdringlich und halten sich für den Nabel der Welt (Boxer und Mops zumindest) und damit kann der wollpulli nicht umgehen. sie reagieren einfach nicht auf seine dezente Abweisung und hauen darf er ja nicht also kommt er zu Mami...

  • Meine Hunde haben nicht so ein Thema mit dem erhobenen Kopf.. Deren Problem ist eher das prollhafte laufen, wie es englische Bulldoggen machen (mir fällt keine bessere Beschreibung als 'prollhafte laufen' ein).

  • Zitat

    In dem anderen Thread wurde es zu offtopic...ich stelle es mal hier zur Diskussion:

    Björn da kann ich dir nur Recht geben, genau diese Beobachtungen konnte ich bei zwei meiner drei Hunden auch schon länger feststellen. ;)
    Speziell Rowdy hat Kommunikationsprobleme mit arg "gesichtsbehaarten" und "augenbehangene" Hunden, er kann sie einfach nicht lesen, rennt dann auf sie zu und bellt manche Kandidaten kurz an.
    Fussel hat Probleme die Grunzer, Schnaufer und Plattnasen zu interpretieren und bringt sie durch knurren, Zähne blecken oder abschnappen auf Distanz.
    Buffy ist da eher entspannt und abgeklärt, außer es rückt ihr ein Hund ständig bedrängend auf die Pelle, doch da ist die Rasse egal.

    Mit normalen Schnauzlängen und unbehangenen Gesichtern gibt es bei allen Dreien keine Probleme.

    LG Sabine

  • Zitat

    Meine Hunde haben nicht so ein Thema mit dem erhobenen Kopf.. Deren Problem ist eher das prollhafte laufen, wie es englische Bulldoggen machen (mir fällt keine bessere Beschreibung als 'prollhafte laufen' ein).

    Ich glaube, es ist die Steifheit des Gangs, was so "prollig" rüber kommt.
    Und ja, mit dem steifen Gang und der generellen "Unbeholfenheit" dieser Hunde hat Skadi auch echte Probleme.
    Wir haben letztens eine englische Bulldogge getroffen. Nur Muskeln - mir, als Mensch, hätte der Hund, hätte er nicht die Nase quasi noch hinter den Augen und einen Schwanz gehabt, optisch echt gut gefallen. Der kam nun aber steif, schnaufend und röchelnd auf uns zu. Skadi ging sofort in beschwichtigendes Verhalten über. Als die Bulldogge dann anfing so komisch rumzuhampeln war es völlig aus, und Skadi begann defensiv zu drohen....was im übrigen die Bulldogge null interessierte.
    Ich, als Mensch, hab das Verhalten als Spielaufforderung interpretiert, weil sich der Vorderkörper des Hundes dabei ab und an zu Boden senkte und ich um die eingeschränkte Mimik und Körpersprache solcher Hunde weiß. Ansonsten hätt ich auch nicht gewusst, was ich davon halten hätte sollen.

  • Zitat

    daala schnauft nicht (ja gut nachm laufen oder spielen schon), ich hatte aber hier pflegis die geschnauft haben. da war sogar daala anfangs irritiert, ging so 2-3 tage dann war alles okay.
    auch von anderen ps das selbe.

    wie gesagt ich hab da irgendwie gegenteilige erfahrungen gemacht.

    und auch mein mann hat inzwischen keine probleme mit den plattnasen, mag sie sogar lieber inzwischen. wenn man bedenkt das bis vor 2 jahren für ihn ein echter hund nur ein schäferhund gewesen ist.


    Chili macht da aber auch einen Unterschied ob die Hunde nur schnell aus der Puste sind und daher etwas lauter schaufen oder ab sie richtig röcheln und man bei jedem Atemzug das Bändchen hört wie es im Rachen hängt und rasselt. Bei diesen Hunden habe ich immer Angst sie kippen gleich um und das passiert wohl auch öfter wenn sie sich zu sehr aufregen oder mit ihnen mehr als ein paar Hundert Meter im Sommer gelaufen wird. Sehr arme Kraturen :|
    Chili hat keinerlei atemgeräusche, sie schnarcht nachts nicht mehr als all meine langnasigen Mixe vorher auch und aus der Puste hab ich sie auch noch nie gesehen. Sie hat eine Ausdauer das ich mich manchmal wirklich wundere wo sie die in ihrem Alter her hat.

  • Eigentlich ist es doch ganz logisch, dass sich durch die Zucht Kommunikationsprobleme ergeben. Im Vergleich mit dem Wolf hat eine französische Bulldogge nur noch einen Bruchteil der Gesichtsmimiken.
    Einiges ist einfach nicht möglich, anderes wird anders ausgeführt.
    Das gleiche gilt auch, wie schon gesagt, für stark behaarte Hunde usw.
    Solche Hunde müssen deutlicher kommunizieren um verstanden zu werden, was auch mal überraschen kann.
    Janosch ist ja so ein Hund mit viel Haaren im Gesicht und verdeutlicht sein drohen sehr schnell mit Knurren, wahrscheinlich hat er die Erfahrung gemacht, dass darauf besser reagiert wird, als auf Lefzen hochziehen.

    Mit Bullis kommt er nicht gut klar und Bullis nicht mit ihm. Die schlechten Erfahrungen die er bis jetzt bei mir gemacht hat, waren mit Boxern und den französischen Bulldoggen.
    Nele kann mit Bullis auch nix anfangen, obwohl sie sonst jeden Hund freudig begrüßt.

  • Bei mir in der Nachbarschaft wohnt auch zwei Französische Bulldoggen Die röcheln auch aber mein Hündin hatte vorher noch nie mit so einer Rasse Kontakt und hat auf anhieb mit ihnen verstanden und die Frau war sehr froh weil sie hat soviel Probleme mit anderen Hunden da die meisten es falsch interpretieren dazu kommt das beide sehr auf dringlich und distanzlos sind. Meine Hündin stand da und die zwei standen recht und links bei ihr auf den Hinterbeinen als würden sie ihr was flüstern. Die Frau meinte nur das die meisten Hunden schnaben wenn sie das machen und dazu kommt das sie auch röcheln aber meine hats nicht gestört. :???:

    Ich muss aber sagen das wir auch schon ein Mobs getroffen haben der sich so aufgeregt hat das er umgegibt ist.
    War sehr schockiert.

    Aber ich denke das kommt immar auf den Hund drauf an.

  • Meiner findet eig. alle Hunde toll - ist ja was zum spielen... :roll:
    Selbst wenn sie ihn anpöbeln.

    Aaaaber er geht immer sehr schwungvoll, aufgerichtet nach vorne. Kopf ist immer oben, Rute anatomisch ja auf dem Rücken eingerollt, also immer oben. Wirkt sehr "imposant" durch seinen Behang, nach vorne Ausrichtung, Gangwerk.
    Teilweise dieses "wölfische" gesenkte (nicht schleichen) nach vorne gereckte trotten.

    Denke aber, dass er gut kommunizieren kann. Gesichtsmimik ist sehr ausgeprägt und kurzfellig. Hundebegegnungen beschwichtigt er durch liegen eigentlich alle im Vorfeld und checkt die Lage. Springt dann aber natürlich hoch...ob er dann einen anderen Hund falsch gelesen hat, ob ich in meiner Einschätzung falsch liege, ob anderer Hundehalter Angst überträgt auf seinen Hund - keine Ahnung.

    Mit nordischen - wenn da - spielt er trotzdem am liebsten. Da scheint die Kommunikation besser zu passen.

    Um noch etwas einzuwerfen....ich finde HH spielen da eine große Rolle, die die Kommunikation stören bzw. Dinge auf ihren Hund stimmungsmässig übertragen, nur weil ihnen der andere Hund nicht koscher vorkommt.
    Da orientiert sich Hund (was man ja sonst will) oft am Halter und beurteilt die Situation nicht kommunikationsgemäss aus hundesicht.

  • Interessantes Thema, Lesezeichen.

    ich muss zugeben, Baghira ist mittlerweile fast "Vollblutrassistin" :ops: Ist Border, Collie oder Aussie drin, dann geht die Post ab, sonst ist es purer Zufall.

    Doggen sind ihr unheimlich (mir nicht, ich liebe die :D ), aber sie geht dann einfach weg und ehrlicherweise nimmt sie die Kurzschnauzen gar nicht wahr (zumindest die Kleineren).... :ops: irgendwie nicht existent (für meinen "Zwerg" von auch nur 50-52cm) , Probleme hatte sie damit allerdings noch nie.

    mMn kommuniziert sie aber auch sehr sauber und fein und fair, gab wenige Hunde, die sie nicht verstanden haben.

    Weiter hier, spannend zu lesen! :gut:

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