Kommunikationsprobleme durch züchterische Eingriffe

  • "Dennoch würde ich mir wünschen, meine Kleine könnte sich besser wehren bzw. mehr Selbstvertrauen haben können (was nicht geht, weil sie so klein ist)"

    Sei dankbar dafür - das hat auch enorme Vorteile. Meine vorherige JR-Hündin war im Erwachsenenalter sehr selbstbewußt, nachdem sie lange mit Airedale-Bodyguard unterwegs gewesen war. Folglich hatte sie nach einer bösen Erfahrung (Unfall mit Niedergetrampeltwerden von durch vier Großhunde) null Probleme damit, jeden massiv zurechtzuweisen, der sie antatzen wollte. Sie sprang dem Zudringlichen, von Neufundländer und Bordeauxdogge abwärts, einfach kurz und gezielt ins Gesicht - und zwar so vehement, daß die Lage danach geklärt war und die Interaktion deutlich rücksichtsvoller weiterging.

    Das konnte sie sogar noch als Blinde, und die anderen Hunde konnten das offenbar genau verstehen und einordnen und reagierten "höflich". Aber ich habe bei Fremdhunden manches Mal Blut und Wasser geschwitzt, daß da doch mal eine aggressive Reaktion kommt.

    Insofern bin ich heilfroh, daß ihre Nachfolgerin sich im Zweifelsfall lieber einmal zuviel auf den Rücken schmeißt. Schont meine Nerven ungemein, und ich hoffe, das bleibt noch lange so...

  • Hmmm... Lakasha, ich denke natürlich oft darüber nach, ob ich es nicht bin, die ihr letztendlich das Selbstvertrauen nimmt, weil ich lieber einmal zuviel abwehre als einmal zuwenig. Ich versuche, mich so oft wie möglich zurückzunehmen...
    Was meiner Kleinen am allermeisten hilft, ist ihre selbstbewusste und viel offenere, zutraulichere Malteser-Kumpeline, die da nix kennt und auf koschere Hunde zugeht, als ob nix wäre. Von Ihr und im Umgang mit ihr lernt Zookie auch Offenheit. Zookie ist bei den Beiden übrigens die Chefin und weisst Malteserine oft zurecht, wenn sie zu dreist wird. Aber sie ist einfach ein recht ...hm... adulter Hund vielleicht? Also eben nicht so verspielt und Tutnix-mässig drauf - hört man ja oft bei Pudeln, dass die eher Menschen als anderen Hunden zugetan sind.

    Zitat


    Und ich kenne weitere Kleinhunde die unbefangen und mit Selbstvertrauen großen Artgenossen begegnen. Auch hier liegt es doch am unsensiblen oder unerfahrenen Empfänger inkl. dahinter stehendem Mensch.

    Von daher finde ich es nicht ganz richtig zu sagen Kleinst- oder Minihunde müßten in eine erlernte Hilflosigkeit flüchten, oder hätten generell kein Selbstvertrauen. Denn auch andere Hunde müssen vor ungestümen Artgenossen gerettet werden.

    Könnte es nich auch sein, daß Zookie das nicht als Hilflosigkeit auffasst, sondern eher als deinen Job solche unangenehmen Kontakte zu regeln??

    Aber das stimmt natürlich, dass auch grössere Hunde geschützt werden müssen. Sie fasst es sicher als meinen Job auf, aber ich sehe eben ihre Unsicherheit und Ängstlichkeit in solchen Momenten (hinter mir) an ihrer Körpersprache. Da muss man aufpassen, dass es nicht wird wie eine immer ängstliche Erwartungshaltung. Ich möchte ihr halt die Offenheit/Unvoreingenommenheit bewahren und das ist schwer.

    Terriers4me: Zookie hat sich noch nie unterworfen und sie zickt auch, wenn ihr einer auf stürmische Art zu nahe kommt. Nicht so heftig wie Dein Terrier, aber doch sehr deutlich in den Abstimmungen. Nur die stürmischen Jungprolls, die jagen ihr Angst ein. Und anstatt sich zu wehren, ruft sie dann nach "Mami". :verzweifelt:

  • Das finde ich aber auch völlig in Ordnung und sehr schlau, wenn ein Zwerg seine Kräfte so realistisch einschätzt - für die stürmischen Jungprolls bin ich hier auch zuständig. Übrigens, um zum Thema zurückzukommen, sind das regelmäßig Labbis oder Goldens, die wirklich nix tun und nur spielen wollen, aber dabei völlig außerhalb jeder Besitzerkontrolle und so extrem grobmotorisch sind, daß es wirklich gefährlich wird. Aber, wie gesagt: die sind dann mein Job....

  • Zitat

    regelmäßig Labbis oder Goldens, die wirklich nix tun und nur spielen wollen, aber dabei völlig außerhalb jeder Besitzerkontrolle und so extrem grobmotorisch sind, daß es wirklich gefährlich wird.

    An der Rasse kann ich das nicht so festmachen. Es sind bei uns nie Gebrauchshunde. Aber sonst von allen Rassen und Mixen etwas. :D

  • Hier ist es schon auffallend, daß vor allem pubertäre Labbis extrem trampelige, oft auch noch dauerrammelnde Lästlinge sind - insofern frage ich mich schon, ob das mit einer angezüchteten Distanzlosigkeit zu tun hat.

    Die Rottweiler- und die Riesenschnauzerfreundin meines Terriers, die Hovawarte oder den Schäfermix, die Aussies, die Weimaraner oder selbst den etwas tumben Boxer habe ich noch nie derart auf den kleinen Hund trampeln sehen, wie diese Retriever es regelmäßig tun - offenbar, ohne überhaupt zu merken, daß das kein völlig normaler Umgang ist.

  • meine letzte pflegehündin war ne knapp 9kg schwere franz. bulldogge.
    damals herrschten ja schon bedenken die überhaupt zu doppelt so schweren daala dazu zu nehmen, weil sorge bestand das daala sie umhaut.
    nach 2 tagen hat die kleine es sehr gut verstanden daala klar zu machen wo ihre grenzen liegen, klar hab ich aufgepasst und wenns zu bunt wurde abgebrochen (das spiel), aber die kleine wusste ganz genau wie sie ihre kleine größe einsetzt.

    heute wohnt sie mit nem doggenrüden zusammen und wenns ans spielen geht, macht sie ihm auch sehr deutlich klar wo die grenzen sind. klar hat man da anfangs noch aufgepasst, aber man hat sehr schnell gemerkt das hund das auch selbst regeln kann.
    die besitzer erzählen mir immer das der doggenrüde inzwischen unterm pantoffel der kleinen steht.

    für mich sind oftmals die besitzer schuld dran das entweder kleiner hund nie gelernt hat auf sich selbst aufzupassen oder großer hund eben drauf zu achten das er mit kleineren hunden anderes umgehen muss.

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