Tut es Hunden wirklich so gut....

  • Ich finde Labbis fallen sehr unterschiedlich aus. Manche sind etwas übertrieben, kapieren aber wenn das Gegenüber keinen Bock hat. Manche benehmen sich normal und andere freuen sich noch wenn jemand mit ihnen den Boden wischt und suchen dann extra engen Kontakt weil man sie doch einfach lieb haben muss :headbash: Die letzte Kategorie verwirrt mein Schäfertier ("Ich hau den und der freut sich, hä? Muss fester hauen!") :lol:

    Zitat

    Wenn jeder seinen Hund akzeptieren würde, als das was er ist und dementsprechend führen, sowie akzeptieren, dass andere Rassen/ Hunde anders sind, hätten wir weniger Ärger.


    Hört sich gut an, aber wie sieht das in der Praxis aus? Der typische Schäferhundhalter will seinem Hund Privatsphäre ermöglichen und nimmt in der Regel nicht freudestrahlend jeden Hundekontakt mit. Der typische Labbihalter lässt seinen Hund guten Gewissens sausen, weil der ja nichts tut. Der tut ja echt nichts und will echt nur spielen ^^ Und schon ist der Konflikt da. Jeden Hund sichern bis geklärt wurde ob Kontakt erwünscht ist? Wozu sollte "der Labbihalter" das machen, von seiner Seite aus gibts ja kein Problem ^^

  • @BambiCore:
    Da ist mit Sicherheit was dran.
    Ich hätte aber auch ein Gegenbeispiel:
    Der "schlimmste", aufdringlichste und grenzüberschreitenste Labrador-Rüde, den ich bisher kennengelernt habe lebt bei völlig kompetenten Haltern.
    Die haben sich mit diesem Hund fast zu Tode trainiert...immer wieder das Gleiche: Passanten anspringen und andere Hunde (insbesondere Hündinnen) massiv bedrängen.
    Heute ist der Hund drei Jahre alt und ist zumindest einigermaßen händelbar...
    Kann also nicht immer ein Halterproblem sein.
    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch den Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen.
    Klar auch Labrador-Hündinnen sind etwas "rumpelig" mit ihrer "Hallo-hier-bin-ich-wer-will-mein-Freund-werden"-Art...aber ich hab noch nie ne Labradorhündin erlebt, die andere Hunde so massiv bedrängt, wie es bei den Rüden an der Tagesordnung ist! Scheint also schon testosteron-gesteuert zu sein und hat, meiner Meinung nach, höchstens sekundär mit der Zuchtgeschichte zu tun.

  • Zitat

    Meines Erachtens auch, da diesen Hund auch in keinster Weise Grenzen aufgezeigt werden, weil "sind ja Labbis, die machen ja nichts böses!" :headbash:

    Das ist es, was ich bei den hier lebenden Labbis auch denke. Die Halter, wenn man sie bei den Hunden antrifft, sind der Meinung, dass sie die perfekten, einfachen, freundlichen Hunde sind und lassen die Hunde wirklich fast alles machen. Klar, es passiert nicht allzu viel, wobei das normalerweise auf das Management der anderen Hundehalter zurückzuführen ist :/ .

    Der Labbi hat hier einfach den Ruf der einfachen, freundlichen Rasse, perfekt als Familienhund, läuft einfach nebenher und braucht, aufgrund des Naturells kaum Erziehung oder Auslastung - ich kann nur hoffen, dass es weiterhin so glimpflich abläuft, wenn die Halbstarken mal erwachsene Rüden sind. Da sie frei rumlaufen, möchte ich denen dann unterwegs nicht plötzlich begegnen.....

    Zitat

    Wenn jeder seinen Hund akzeptieren würde, als das was er ist und dementsprechend führen, sowie akzeptieren, dass andere Rassen/ Hunde anders sind, hätten wir weniger Ärger.


    Den Satz finde ich sehr gut, aber wirklich nur unter der Prämisse "die eigene Freiheit hört da auf, wo die Freiheit des anderen anfängt". Schade, dass es nicht Realität ist. :/

  • Zitat


    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch den Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen.
    Klar auch Labrador-Hündinnen sind etwas "rumpelig" mit ihrer "Hallo-hier-bin-ich-wer-will-mein-Freund-werden"-Art...aber ich hab noch nie ne Labradorhündin erlebt, die andere Hunde so massiv bedrängt, wie es bei den Rüden an der Tagesordnung ist!


    Jetzt wo du es sagst :???: fällt mir das auch auf. Unter seinesgleichen stehen die Hündinnen den Rüden in nichts nach. Kommt da aber ein anderer Hund, der ruhig und besonnen und höflich diszantiert Kontakt aufnimmt, da geht den Weibern plötzlich der Hintern auf Grundeis - im wahrsten Sinne des Wortes :lol: Während Rüden anscheinend lieber "rumpelig" umherrennen, zeigen Labbihündinnen mitunter schönes Deeskalationsverhalten ohne alle anderen Hunde gleich zu einem Jagdspiel einzuladen.

  • ich denke, dass hier vor allen dingen auch die besitzer eine große verantwortung haben.
    frustrationstoleranz, grensetzung und erziehung...all diese dinge sind worte, die einige labradorhalter nicht kennen bzw. umsetzen.

    der hund darf alles, weil er ja so lieb ist.

    und so lernt schon der welpe keine grenzen kennen, darf machen, was er will und es gibt ein riesengeschrei, wenn ein anderer mensch/hund mal eine grenze setzen muss, denn der labrador tut ja nix!

    ist euch übrigens mal aufgefallen, dass intakte labbirüden anscheinend immer extrem männlich riechen müssen und labbihündinnen immer extrem weiblich riechen müssen? so wie das männliche geschlecht auf diese hunde reagiert muss das der wahnsinn sein.

  • Zitat


    ist euch übrigens mal aufgefallen, dass intakte labbirüden anscheinend immer extrem männlich riechen müssen und labbihündinnen immer extrem weiblich riechen müssen? so wie das männliche geschlecht auf diese hunde reagiert muss das der wahnsinn sein.

    Ja sogar Kastraten drehen da zeitweilig ab :D

    Was mir in Auslaufgebieten oft auffällt ist, dass die Rüden auch schon von weitem zeigen, dass sie EXTREM INTAKT sind. Aber das sind auch vorrangig Rüden, die offensichtlich über der Standardgröße liegen. :???:

  • Zitat

    ist euch übrigens mal aufgefallen, dass intakte labbirüden anscheinend immer extrem männlich riechen müssen und labbihündinnen immer extrem weiblich riechen müssen? so wie das männliche geschlecht auf diese hunde reagiert muss das der wahnsinn sein.

    Ja, stimmt, fällt mir bei Janosch immer wieder auf. Der ist intakt, der ist sechs Jahre und weiß sich Hündinnen gegenüber eigentlich zu benehmen...interessiert, aber zurückhaltend-freundlich ist er normalerweise bei Begegnungen mit Hündinnen. Nur bei Labrador (und teilweise auch Golden) Retriever Hündinnen ist das anders...da versucht der teilweise ohne Umschweife aufzureiten...
    Wäre tatsächlich mal interessant zu wissen womit das Ganze zusammenhängt...

  • Ein weiterer Punkt für die gestörten Kommunikationsfähigkeiten ist für mich persönlich noch, dass viele Einmischen der Züchter im Aufzuchtalter der Welpen. Klar ist das Vertrautmachen der Welpen mit dem Alltag der Menschen wichtig, aber wenn ich mir mal so überlege, was ein "guter" Züchter idealerweise schon alles mit dem Welpen machen sollte (Stadtausflüge, Autofahren, Agility-Parcours für Welpen etc.) kann das nur dazuführen, dass die hündische Schule aus Zeitmangel auf der Strecke bleibt. Die Mutter und die Welpen werden viel zu sehr gestört (dort anfassen, das machen, da wiegen ....), da fehlt einfach schon die Grundlagenerziehung. Mal ganz zu schweigen von den Aufwachszeiten bei Vermehrern.

    Gerade bei Moderassen, wo in kurzer Zeit viele Welpen verkauft werden können, bleibt für gezielte Auswahl der Elterntiere wenig Zeit - zumindest für die Züchter, die eher Quantität als Qualität wollen.

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