Entlebucher Sennenhund Stadtwohnung Student

  • Hallo zusammen,


    meine Freundin und ich haben seit längerem den Wunsch nach einem Hund. Da wir aus unseren Elternhäusern immer einen treuen Begleiter an unserer Seite hatten. Und nun konkretisiert sich der Gedanke immer mehr.
    Nach längerer Recherche in einigen Hundebüchern sind wir auf den Entlebucher Sennenhund aufmerksam geworden.


    Kurz zu uns:
    - wir wohnen in einer 60 qm Stadtwohnung mit kleinem Garten
    - großer Stadtpark nur 100m entfernt
    - ich, Student, oft zu Hause, nur selten länger als 5 Stunden weg
    - Freundin, viel bei der Arbeit, erst Abends wieder zu Hause
    - an Wochenden fahren wir öfters zu unseren Elternhäuser ( 1 Std. Autofahrt)


    Der Entlebucher brauch ja viel Auslauf. Da ich regelmäßig joggen gehe, habe ich mir gedacht ihn Mittags beim Joggen schön auszupowern. Ansonsten morgens und abends noch mal kurze Runden.


    Hält zufällig jemand unter ähnlichen Bedingungen einen Hund und könnte mir seine Einschätzungen geben, ob das klappt?


    Viele Grüße
    buckduck

  • Ich hab eine Frage und einen Punkt, den ihr bedenken solltet ;)
    Erstens, was machst du nach deinem Studium? Weißt du, wo du arbeiten wirst, wie lange du arbeiten wirst? Bzw. ob ihr das Geld für einen Sitter haben werdet? Klar, so ganz genau kann man es nie wissen, aber je nach deiner Studienrichtung wirst du es ja gut einschätzen können.
    Und zweitens, joggen ist gut, aber ihr solltet ihn auch geistig auslasten. Das bringt im Endeffekt mehr und wird auch, je nach Hund, mehr Spaß machen als stupides neben-dir-her-Laufen :)
    Ansonsten sehe ich kein Problem, Entlebucher sind nette Gesellen.

  • Ja, was die Zeit nach dem Studium angeht, da hab ich mir auch schon meine Gedanken gemacht.
    Ich werde ca. noch 4 Jahre studieren, wenn alles gut geht, sollte es finanziell recht rosig aussehen und ein Sitter kein Problem sein.
    Was genau verstehst du unter geistiger Auslastung? So was wie kleine Tricks beibringen?
    Bekannte, bei denen ich viel Zeit verbringe haben einen Appenzeller Sennenhund, mit dem beschäftige ich mich liebend gerne und habe ihm schon diverse Tricks beigebracht.

  • Ich habe bereits 3x in einer Stadt gewohnt und muss sagen, dass Park nicht gleich Park ist. Zuletzt habe ich in einer Stadt gewohnt mit 350.000 Einwohnern. Aber selbst der grösste Park in der Stadt war für längere Spaziergänge zu klein. Das sollte man also beachten.


    Desweiteren stellt sich natürlich die Frage, was du nach dem Studium machst. Sprich wie lange du dann ausser Haus wärst.


    Da ihr am Wochenende anscheinend oft weg seit, solltet ihr bedenken, dass die meisten Kurse in Hundeschulen am Wochenende statt finden.


    Nur spazierengehen finde ich für einen Entlebucher nicht ausreichend. Meine Nachbarin geht mit ihrer 12 Jahre alten Entlebucherin noch jeden Tag auf den Hundeplatz und der Hund hat Freude daran. Ihr Hund bellt übrigens sehr sehr viel.

  • Ergänzung zu dem Gesagten: Eine Freundin von mir züchtet Entlebucher Sennenhunde. Sie wohnt auf einem Resthof mit vielen Tieren und hat auch viel Zeit für die Hunde. Sie bellen allerdings tatsächlich viel und fordern durchaus geistige UND körperliche Auslastung (und sie haben viel Power). Hundesport, Begleitundausbildung u.ä. sind schon angebracht, gerade wenn die Hunde eher begrenzte räumliche Verhältnisse haben.


    Meine Empfehlung wäre: Mach einen Termin bei einem Züchter aus, gerade wenn er grad keine Welpen hat, und nimm Dir Zeit für ein längeres Gespräch, und spiel mit offenen Karten. Er wird Dich ehrlich und ausführlich beraten, und du kannst die Hunde kennen lernen.

  • Zitat

    Was genau verstehst du unter geistiger Auslastung? So was wie kleine Tricks beibringen?
    Bekannte, bei denen ich viel Zeit verbringe haben einen Appenzeller Sennenhund, mit dem beschäftige ich mich liebend gerne und habe ihm schon diverse Tricks beigebracht.


    Genau, quasi alles, wofür Hund sein Hirn anstrengen muss. Kann Tricksen sein, oder auch Obedience, Dummyarbeit, Fährtensuche, Zielobjektsuche, Mantrailing, .... bis hin zu Rettungshundesport. Kann man fast alles privat oder in ner Hundeschule/Hundeverein machen. Das ist sehr wichtig für die meisten Hunde (ich kenne keinen, dem sowas nicht Spaß macht). Wenn du nur laufen gehst mit dem Hund, tagein, tagaus, ist es so, als müsstest du 40 Std die Woche stupide am Laufband stehen ;) zwar körperlich anstrengend, aber nicht sehr anregend.

  • Also, ich denke grundsätzlich ist es ertmal nicht schlimm, wenn ihr nur eine kleine stadtwohnung habt. der hund muss sich im haus nicht groß bewegen. Vorraussetzung ist natürlich ihr nehmt euch genug zeit um ihn auszulassten,, so wäre es überspitzt sogar möglich einen hund im schuhkaton zu halten.
    Wie die vorposter schon sagten, reicht rein körperliche auslastung nicht, zusätzlich empfehlen sich zahlreiche hundesportarten und auch mal reine kopfarbeit im haus.
    ich weiß nicht in wie weit du das leben mit hund durchdacht hast.
    aber in jedem fall solltestt du dir voraugen halten, dass ein hund auch bedeutet, dass man auf vieles verzichten muss. wenn du dir darüber im klaren bist, viel freude :)


    ich bin übrigens auch studentin

  • Zitat

    Ja, was die Zeit nach dem Studium angeht, da hab ich mir auch schon meine Gedanken gemacht.
    Ich werde ca. noch 4 Jahre studieren, wenn alles gut geht, sollte es finanziell recht rosig aussehen und ein Sitter kein Problem sein.


    Genau in dem "wenn alles gut geht" liegt m.E. das Problem. Ich habe auch studiert, kein Allerweltsfach mit Studentenschwemme und auch gedacht grade das Finanzielle sieht nach dem Studium gut aus. Das kann aber ne ganze Weile dauern. Ca. die Hälfte meines Jahrgangs hat erstmal Praktikas oder schlecht bezahlte Jobs gehabt.


    Ich will nicht allzu pessimistisch klingen, aber direkt nach dem Studium hätte ich mir von meiner ersten Anstellung (habe ich immerhin drei Jahre gemacht) keinen Sitter leisten können, da war ich froh, wenn ich am Monatsende noch ein paar Pfandflaschen zum Wegbringen hatte. Dabei war ich während des Studiums so sicher gleich mit nem vernünftigen Gehalt einzusteigen. Genau das wurde uns auch von Professoren und den Medien vermittelt - wir sind doch die die grade gesucht werden. Wurden wir ja auch, aber die guten Arbeitgeber wollen am liebsten Uniabsolventen mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung. Und genau die Berufserfahrung musst Du Dir oftmals erst mit geringem Gehalt "erkaufen". Heute sieht es anders aus und ich sage das Studium hat sich gelohnt, aber man muss im Zweifelsfalle erst lange säen um zu ernten ;)


    Ich wollte Dir das nur zu bedenken geben. Ich hätte damals zum Studienbeginn auch gern einen Hund zu mir geholt, heute bin ich sehr froh darüber gewartet zu haben. Im Endeffekt hätte ich den Hund wahrscheinlich früher oder später zu meinen Eltern abschieben müssen, weil ich ihm nicht hätte gerecht werden können.

  • Hallo,


    ja, der Entlebucher Sennenhund ist eine wunderbare Rasse, ich habe seit 10 Jahren einen.


    Ich gebe dir noch zwei Dinge zu bedenken, der Rest wurde schon geschrieben:


    *Hundesitter:
    Erst einmal einen Guten zu finden, der zuverlässig ist, gestaltet sich nicht immer einfach.
    Hinzu käme, dass ein Entlebucher damit nicht glücklich wäre.
    Diese Rasse bindet sich eng an seine Leute, Fremde braucht er nicht, er akzeptiert diese (vorausgesetzt, er stammt aus einer guten Zucht), aber möchte nur ungerne mit fremden Menschen Kontakt aufnehmen und von ihnen angefasst werden.
    Er würde sehnsüchtig auf Abholung "seiner" Menschen warten.


    *Wohnung:
    Hier könnten schnell Probleme mit deinen Nachbarn entstehen, die Bellfreude eines Entlebuchers ist nicht zu unterschätzen, er "redet" wirklich viel, ist sehr wachsam und fremde Stimmen im Treppenhaus werden mit Sicherheit nicht unkommentiert bleiben.


    Überlege es dir bitte gut, ob du diese Rasse unter den voraussichtlichen Umständen (Hundesitter) glücklich machen kannst und ob du mit seiner Bellfreude in einem Mietshaus glücklich wirst, wenn sich die Beschwerden häufen...
    Optimal ist es nicht!


    Gruß
    Leo

  • Danke erstmal für all Eure Einschätzungen.


    Ich habe mehrfach in Euren Posts gelesen, dass der Entlebucher viel bellt? Wir wohnen an einer viel befahrenen Straße und im Treppenhaus ist auch öfters was los. Meint ihr nicht, dass der Hund sich daran gewöhnt? Oder wird er bei jedem Schritt und Tritt los bellen?
    Die meisten im Haus sind berufstätige Singles, sprich fast den ganzen Tag unterwegs. Wenn das Bellen (evtl. auch abends/nachts?) allerdings sehr extrem ist, könnte das allerdings Probleme geben...


    Eine Frage hätte ich noch zum Auto fahren.
    Habt Ihr Erfahrung mit eurem Entlebucher was das angeht? Evlt. Probleme? Weil das MUSS klappen.

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