Hilfe von erfahrenen Hundehaltern?

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    Hallo,


    wir haben einen "Gebrauchtaussie" aus dem TH, der schon durch mehrere Hände gegangen ist. Die TH-Mitarbeiter konnten uns nur sehr wenig zu ihm sagen, außer, dass ausgeprägte Wachsamkeit zumindest bei seiner letzten Station ein Problem war, weswegen er wieder ins TH kam. Im TH selber präsentierte er sich freundlich, wenn auch zurückhaltend , gegenüber jedermann, aber ein TH ist ja auch immer einen Ausnahmesituation und dort gibt es keine feste Bezugsperson. Er ist nun seit März bei uns und für uns der absolute Traum und "der beste Hund der Welt", ABER er hat einen ausgeprägten Schutztrieb, mit dem man umgehen können muss. Dadurch hat er so zwei Seiten in seinem Wesen. Er präsentiert sich z.B. in der HuSchu als einer der souveränsten, ist gelassen, wenn andere Hunde raufen, ist hoch konzentriert und würde für sein Herrchen alles tun. Man kann ihn überall mit hin nehmen, unter der Führung meines Mannes könnte jeder den Hund anfassen, etc. Wäre er aber auf sich gestellt,würde er in einigen Situationen sicher nach vorn gehen. Schon bei mir ist er ein ganz anderer Hund, als bei meinem Mann.
    Was ich damit sagen will: Überleg Dir gut, ob Du Dir einen Aussie zutraust. Schutztrieb ist rassebedingt einfach gegeben. Bei dem einen mehr als bei dem anderen.
    Ich persönlich würde einem Anfänger, wenn es unbedingt ein Aussie werden soll, eher zu einem Welpen aus einer guten Zucht als zu einem Überaschungspaket aus dem Tierschutz raten (es sei denn, der Hund ist in einer Pflegestelle und man kann wirklich viel über ihn erfahren).


    :gut: Das ist genau das, was ich sagen will. Auch unser Aussie (der total lieb und verpennt ist) verhält sich bei jedem Familienmitglied anders. Du bist die jüngste in der Familie, es kann gut sein, dass er Dir auf der Nase herumtanzt, eben weil noch Deine Eltern miterziehen. Du musst damit rechnen, dass Du es schwerer mit ihm hast als vielleicht Dein Vater.


    Natürlich ist der Aussie kein Teufel, er hat aber spezielle Eigenschaften, die bei anderen Hunden vielleicht nicht so ausgeprägt sind. Und er ist wirklich eher ein Ein-Personenhund, der es nicht so locker nimmt, wenn er von wechselnden Familienmitgliedern ausgeführt wird, das verunsichert ihn.

  • Hallo sunny,
    also vorab....ich habe keinen Aussie ;)


    Ich finde diese Hunde wirklich wahnsinnig schön, allerdings würde ich mir im lebtag keinen holen. Da gibt es aber auch so einige andere Rassen. Irish-Setter z.B. find ich toll. Afghane find ich auch toll, hab lange, lange überlegt, wollte ihn wirklich sehr, sehr gerne. Was ich sagen will, es gibt Hunderassen, die würden einen wirklich wahnsinnig verlocken, sind aber auf einen persönlich betrachtet, nicht passend.


    Natürlich haben wir jetzt hier alle keine Ahnung, wie Du so lebst, wie Du so bist, wie Dein Alltag aussieht, von dem her ist eine Beratung eher schwierig. Jedoch, meiner Meinung nach, ist schon die Tatsache, dass Du ein Hundeanfänger bist, ausreichend um von einem Aussie abzuraten.


    Klar hat man eine gewisse Vorstellung von einem Hund, natürlich hätte man dann gerne diese Rasse, wenn es einem dann endlich möglich ist einen Hund zu holen, aber bedenke, dass unsere Hunde leider nicht so alt werden wie wir, dass er irgendwann leider von uns gehen wird......was aber zudem bedeutet, dass wir dann einen Neuen irgendwann holen und DANN die Erfahrung des vorherigen Hundes mitnehmen können und ganz anders handeln, besser verstehen, usw. Darum rate ich Dir als Ersthund auf jeden Fall von Jagdhunden, Hütehunden und Treibhunden ab.


    Wenn Du auf Herausforderungen stehst, bist Du mit einem Terrier sehr gut beraten :D

  • Hi!
    also ich hab ja selber einen Pudelmix u. einen Kleinpudel. Grade der Kleinpudel ist äußerst sportlich (kommt allerdings aus einer sehr bewegungsfreudigen Zuchtlinie), dabei anpassungsfähig bezüglich der verschiedenen Familienmitglieder. Meiner kriegt es fertig, seine Zuneigung einigermaßen gerecht auf alle Fam-Mitglieder zu verteilen!
    Allerdings würd ich an deiner Stelle auf jeden Fall erst im Tierheim schauen, weil grade jetzt nach den Feiertagen wohl besonders viele Tiere abgegeben wurden. Vielleicht hast du Glück und findest da deinen Traumhund!
    LG Blackpoodle

  • Wir haben 2 Hündinnen, einen Husky (Thori) und einen AUssie (Skadi).
    Sie sind schon sehr unterschiedlich.


    Thori: Ruhig, menschenfreundlich, leise, jagd gerne, hat es nach einigen Ansagen akzeptiert, dass ich den Garten lieber selbst gestalte, hat ihre Zeit gebraucht in der HuSchu, kommt fast immer, wenn man sie ruft (hat auch lange gedauert), apportiert nicht, wacht nicht, hat sich nach längerem Kontakt mit Aussies daran gewöhnt, dass man Frisbees im Maul tragen kann, merkt sich Kommandos sehr lange, wenn sie sie einmal gelernt hat, stielt gerne Käsebrote usw., zieht sehr ausdauernd, kann Richtungs- und Spurwechselkommandos, sehr feinfühlig an Fahrzeugen.


    Skadi: ein Wirbelwind, bietet viel an, man muss nur im richtigen Moment klickern, hochintelligent und lerneifrig, bellt an, was sie nicht kennt (gelbe Säcke, Schneemänner usw.), geht bei "verdächtigen Leuten" dazwischen (z.B. angetrunkene Teenies auf der Straße) und droht, hütet Familienmitglieder und kleinere Fremdhunde, falls die das zulassen, Spitze im Agility und in der HuSchu, meistens die erste, die etwas neues lernt, Rückruf funktionierte schon immer 100%, sucht sich Aufgaben, wenn sie sich langweilt, akzeptiert Besucher, aber THori ist die erste, die die Besucher begrüßt, zieht gerne und ruckartig, kann alle Richtungskommandos, geborener Lead


    Skadis Freund ist ein Aussierüde aus dem Tierschutz. Hütet alles (überwacht die Hundewiese), bellt auch gerne beim Hüten, hat sich fest an sein (viertes) Frauchen angeschlossen und möchte sie nie mehr verlieren, dauert eine Zeit, bis er mit Leuten "warm wird", lernt gerne, zieht nicht gerne, apportiert gerne, spielt gerne Frisbees fangen, kann am besten mit anderen Hütehunden, sehr feinfühliger Hund, der mitunter Hilfe beim "Runterfahren" braucht und gerne annimmt.


    Vielleicht hilft dir das ein bisschen bei deiner Entscheidung


    Grüße Nina

  • [quote="DogSpot"]ist schon komisch das die Aussies, wenn sie denn so schlimm sind, noch nicht ausgestorben sind.


    Nicht falsch verstehen- sie sind nicht "schlimm", nur eben nix für Anfänger wie die TS.
    Ist aber schon OT, weil der Aussie wohl aus dem Rennen ist.


    lg

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    Ok ok, also um die typischen Aussie-Diskussionen die ich schon in vielen anderen Foren verfolgen konnte zu beenden... :headbash:
    Wenn ihr sagt, dass ein AS nicht für mich geeignet wäre, habt ihr denn andere Vorschläge welche Rasse sich gut eignen würde? Ich hab seit einiger Zeit auch schon über einen Labrador nachgedacht...


    Ich mische mich jetzt auch mal ein...


    Mir sind so einige Rassen in den Kopf geschossen. Von der Optik her...wenn dir der Aussie gefällt, dann vermutlich auch das Kooikerhondje. Oder die langhaarigen Kromfohrländer. In Richtung Labrador könnten auch Entlebucher und Appenzeller Sennenhund passen, beide aber etwas gesprächiger.


    Im Endeffekt wird keine Rasse etwas dagegen haben, mit dir im Alltag aktiv zu sein. Ich habe einen Dackel, einen absoluten Omahund - nur weiß sie das nicht, denn dieses Leben hat sie nie kennen gelernt. Auch die typischen Klischeehunde sind ganz normal aktive Hunde, wenn man sie es nur sein lässt.

  • Vom Kromfohrländer rate ich dir im Gegensatz zu meinem Vorschreiber ab.


    Es war ausdrücklich gewünscht das der Hund zu Fremden eher aufgeschlossen ist !
    Gerade damit haben viele Kromis Probleme. Das geht von absoluter Ignoranz bis hin zu großer Ängstlichkeit / Aggressivität gegenüber Fremden ... selbiges gilt übrigens auch oft für fremde Hunde :pfeif:


    Natürlich ist das kein Problem bei guter Sozialisierung und einer konsequenten und sicheren Führung... Ist eben nur die Frage ob man sich das zutraut =)

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    Willst du damit sagen, dass ich als Hundeanfänger nicht fähig bin den Hund richtig zu erziehen?


    Nein, das will ich damit nicht sagen - ich will darauf hinaus, dass ein Aussie den Wechsel zwischen "Bezugspersonen" nicht immer gut ab kann. Der Hund muss ja nicht nur zu dir passen. Was denn, wenn deiner Mutter der Hund zu stressig ist? Bei uns ist es so, dass anfänglich ohne mich nicht daran zu denken war raus zu gehen - Hundi hat sich schlicht geweigert. Während er mir jeden Wunsch von den Augen abliest, kocht er es meinem Mann sauer. Als wollte er sagen: "Sorry, aber mit dir habe ich keinen Vertrag." Wenn dann die andere Betreuungsperson das nicht gut erträgt oder gar drunter leidet, kann das auch den Hund sehr stressen.


    Ich kenne 4 Aussies, die haben in der Wohnung extreme Probleme. Die melden einfach alles und wenn es das 10. Mal die Fliege ist, die sich an der Wand niederlässt. Die Mieter obendrüber "durften" sich nicht mehr bewegen - sofort gingen die Sirenen an.

  • Das Kooikerhondje würde ich dir auch empfehlen! Oder auch Elo, Spitz, sicherlich den Sheltie, Pudel, vll auch Lagotto Romagnolo. Golden und Labrador auch, wurde ja schon genannt, die sind etwas größer.


    Ich versteh deinen Traum total, habe einen sehr ähnlichen. Sei nicht enttäuscht, wenn dir hier eher abgeraten wird vom Aussie :) du musst ja nicht gleich mit der größten Herausforderung anfangen. Mach es so wie ich, behalte deinen Traum, und vielleicht wird der zweite Hund dann irgendwann ein Aussie :gut:

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    Es ist einfach so, dass ich seit ich denken kann einen Hund möchte. Lange Zeit ging's nicht wegen der Wohnung und nun kann ich mir endlich bald meinen Traum erfüllen. Es ist eben DAS was ich will, keinen "einfachen" Hund (falls es sowas gibt) sondern ich möchte eine Herrausforderung, ich weiß, dass ich dem gewachsen bin und möchte sehr viel Zeit mit dem Hund verbringen und zusammen mit ihm arbeiten.


    Puuuuhhhh !!!!!


    Also wir sind Hunde-Anfänger. Wir haben einen Mix-Welpen geholt und die kleine ist bis jetzt (sie ist jetzt fast 18 Wochen alt) ein absoluter, einfacher Traumhund. Glück gehabt.


    Aaaaber - glaube mir, sie ist trotzdem eine Herausforderung. Jeder Welpe, egal welche Rasse ist für einen Anfänger eine absolute Herausforderung. Denn auch die vermeintlich "einfachen" Rassen wollen erzogen werden, das tun sie nicht von alleine. Und ich weiß auch ganz genau, dass die vielen pubertären Phasen noch kommen.


    Von dem her denke ich, dass für einen Anfänger jeder Hund Herausforderung genug ist. Warum muss man es sich, und vor allem dem Hund dann noch unnötig schwer machen. Wenn Du eine Herausforderung suchst, dann trainiere für einen Marathonlauf oder besteige einen 8000er. Da muss dann wenigstens kein Hund drunter leiden wenn es schief geht.
    Und als Hund such Dir was einfaches zum Erfahrungen sammeln. Man kann im Laufe seines Lebens viele Hunde haben. Du kannst Dir, wenn Du vorher genügend Erfahrung mit einem einfachen Hund gesammelt hast den Anspruch langsam steigern. Du bist noch jung. Du hast später noch genug Zeit Dir einen Aussie zu holen.

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