Hund abgeben! Überlegung

    Hallo zusammen,


    ich bin neu hier im Forum und habe gleich ein "schlimmes" Anliegen. Viele werden mit Sicherheit nicht positiv auf das reagieren, was ich Euch fragen möchte! Aber ich benötige Dringend ein paar Ratschläge.


    Wir haben seit 2 1/2 Jahren eine Mischlingshündin (ca. 10 Jahre alt) aus dem Tierheim. Vor einem halben Jahr haben wir eine Tochter bekommen. Unsere Hündin kann nicht alleine bleiben, d.h. heisst das ich ständig jemanden bitten muss, auf sie aufzupassen, wenn ich etwas vorhabe. Mein Mann ist den ganzen Tag berufstätig. Oftmals kann ich auch Termine nicht einhalten weil ich den Hund nicht alleine lassen kann. Oft lasse ich ihn auch im Kofferraum meines Kombis, da er dort alleine bleibt. Dies geht natürlich nur jetzt im Winter. Nächstes Jahr im Sommer werde ich nicht mal auf den Spielplatz mit meiner Tochter gehen koennen, da wir immer an den Hund gebunden sind. Bei Schwimmbadbesuchen etc. muss ich immer einen Sitter finden.


    Das zweite Problem ist, dass er Kinder nicht gerne mag. Sie hat bereits dreimaln nach kleinen Kindern (2 Jahre) geschnappt. Jetzt mache ich mir natürlich so meine Gedanken, wenn meine Tochter anfängt zu krabbeln.
    Einen 16jährigen Jungen (ihr vertraut) hat sie in die Hand geknabbt. Wenn wir Besuch bekommen, müssen wir sie in ihr Körbchen schicken, da sie den Besuch in die Füsse knabbt.


    Mittlerweile ist es so, dass ich sie ins Schlafzimmer einsperre, wenn ich Besuch bekomme, weil ich Angst habe, dass sie die Babys und die Erwachsenen knabbt.


    Wir haben bzgl. des Alleinebleibens schon viel versucht. Hatten auch wegen dem Knabben einen Dogtrainer im Haus, aber bisher hat es nix gebracht.


    Sie ist eine sehr selbständige Hündin und hat sich auch in den 3 Jahren nicht wirklich sehr fest an uns gebunden. D. h. wir haben keine tiefe Bindung zu ihr aufbauen koennen. Wir wissen halt nicht, was ihr vorher passiert ist :( :


    Im Moment ist es so, dass ich mich auch nicht sehr viel um sie kuemmern kann, wegen meiner kleinen Tochter. Mir tut das auch sehr leid für den Hund.


    Jetzt überlege ich, ob ich eine Familie (ohne Kinder) suche, die sie nehmen würde, wo sie es besser hat. Bei dem Gedanken daran, bricht mir allerdings mein Herz.


    Ist jemand schonmal in solch einer Situation gewesen? Kann man das mit seinem Gewissen vereinbaren?


    Ich hoffe ich erhalte ein paar hilfreiche Antworten und Meinungen ... die Kommentare "erst einen Hund holen und dann abschieben" brauche ich nicht :gott:


    Grüße Nicole

    Zitat

    Kann man das mit seinem Gewissen vereinbaren?


    woher sollen wir wissen, ob du das mit deinem gewissen vereinbaren kannst? was willst du denn jetzt hören?


    Zitat

    Ich hoffe ich erhalte ein paar hilfreiche Antworten und Meinungen ...



    welche meinung wäre denn für dich hilfreich?
    es ist deine entscheidung, wie du den hund wieder los wirst, weißt du. ich denke, er muß wieder dahin zurück, wo du ihn her hast, schau mal in den vertrag, der damals abgeschlossen wurde.

    Ich wollte lediglich wissen, ob schonmal jemand in solch einer Lage war/ist und wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.


    Sicherlich habe ich einen Schutzvertrag! aber nicht desto trotz würde ich eine Fam. suchen und das mit dem TH abstimmen. Ins TH würde ich ihn niemals zurückgeben !

    Hallo Nicole,


    welchen Rat möchtest Du denn hören bzw. lesen?


    Wenn man wirklich so weit ist, dass man darüber nachdenkt, den Hund abzugeben, ist es dann nicht so, dass man im Grunde nur den Segen anderer HH haben möchte, um sein eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen?


    Verstehe mich nicht falsch, ich meine das gar nicht böse, auch wenn ich es sehr traurig finde, dass viele Menschen immer so kurzfristig denken. Es ist eine ernsthafte Frage, die nur Du Dir selbst beantworten kannst.


    Oft werden Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind wie Du jetzt, beraten, sie finden jedoch immer ein ABER, egal was man ihnen vorschlägt, daher finde ich es oftmals müßig, zu antworten und für den Hund nur fair, wenn er bald möglichst einen Platz bekommt, an dem er auch bleiben darf.


    Solltest Du aber wirklich von innen heraus nach einer Lösung suchen, ohne die Abgabe unterbewusst oder bewusst bereits in Dir manifestiert zu haben, dann besorge Dir ein Türrahmengitter, um Kind und Hund voneinander zu trennen und such Dir vor allem einen guten Trainer, der sich Euren Umgang mit dem Hund vor Ort anschaut.


    Wenn Ihr Tipps bekommt, dann wird das sicherlich viel Arbeit werden und Du musst Dir vorher überlegen, ob Du bereit bist, diese Zeit zu opfern. Aber eins ist sicher, je mehr Du in Deinen Hund investierst (zeitlich nicht finanziell) desto stärker wird Eure Bindung werden und desto mehr wird er auf Dich hören, er wird sicherer und daher bestimmt auch nicht mehr zwicken. Wobei nur ein Trainer herausfinden kann weshalb Euer Hund zwickt und, ob man das Ruder noch ein Mal rumreißen kann.


    In jedem Falle wünsche ich Dir einen klaren Kopf für all die Überlegungen, die auf Dich zukommen, um eine Entscheidung zu treffen, die Du vor Dir selber verantworten kannst.

    Hallo Nicole,
    also ich sehe das so: du hast einen Hund aus dem Tierschutz zu dir genommen und ihm damit eine gute Chance gegeben.
    Da ihr über die Vergangheit des Hundes nichts wisst, war das schon ein gewisses Risiko. Nun ist euer kleines Mädchen da. Der Hund hat gezeigt was "in ihm steckt". Für mich geht das Menschenwohl IMMER über das Wohl eines Tieres. Und was hast du für Alternativen? Warten bis es vom Knappen zum ernsthaften Beißvorfall kommt? Womöglich noch bei eurem Baby? ICH würde das nicht Riskieren und schon gar nicht verantworten wollen. An deiner Stelle würde ich den Tierschutz kontaktieren und versuchen so schnell wie irgend möglich den Hund in einen Kinderfreien Haushalt zu vermitteln.
    Du könntest natürlich auch warten bis euer Hund mal so richtig zulangt und sie dann einschläfern lassen, denn das wird es sein worauf es hinausläuft wenn der Hund gebissen hat. In diesem Sinne - ab zum Tierschutz.
    Sicher ist es nicht schön, aber ich denke es ist richtig so. Auch wenn es schwer fällt.


    lg kiki

    Zitat


    Sicherlich habe ich einen Schutzvertrag! aber nicht desto trotz würde ich eine Fam. suchen und das mit dem TH abstimmen. Ins TH würde ich ihn niemals zurückgeben !


    Das wirst du dir nicht aussuchen können. Nicht jedes TH spielt da mit, wenn man den Hund selber weitervermitteln will, manche lassen sich da nicht gern reinpfuschen.
    Zudem ist der Hund halt doch schon 10 Jahre alt...das wird nicht leicht, da jemanden zu finden, bei den Voraussetzungen.


    Was ich an deiner Stelle täte? Einen 2. Trainer zu rate ziehen. Nur weil einer da war, heisst das ja nicht, dass der gut war.

    Wie viele Trainer habt ihr denn schon ausprobiert? Oft muss man eine Weile suchen, bis man einen findet, der wirklich helfen kann. Es hört sich jetzt so an, als hättet ihr erst einen Trainer ausprobiert. Steht denn das mit der Abgabe wirklich schon fest? Ich persönlich würde da erst andere Trainer mal an die Sache ranlassen.
    Du sagst, der Hund hat keine Bindung zu euch. Was macht ihr mit dem Hund? Nur einfaches Spazieren oder auch richtig beschäftigen, also mit einem Spielzeug, Futterbeutel etc.
    Es wäre wirklich schade, wenn sie euch verlassen muss, v.a. da sie ja auch nicht mehr die Jüngste ist. Auch wenn ich es verstehen kann, dass man Angst um das eigene Kind hat. Ich denke aber auch, dass man mit dem richtigen Trainer und auch mit dem Willen, etwas zu verbessern, oft viel erreichen kann. Die Frage ist eben, ob man sich die Arbeit machen will..

    Na ja "die Absolution" kann und will Dir sicherlich niemand erteilen :roll: .


    Dennoch bin ich davon überzeugt, dass Hunde große "Pragmatiker" sind, die sich in einen gutem neuen Zuhause, dass ihren Bedürfnissen (besser) gerecht wird, mehr oder weniger schnell einleben. Zudem ist eine Abgabe - so unschön ich das Finde, weil der Hund ja schließlich mal bewußt und wohl überlegt (hoffentlich) angeschafft wurde - manchmal einfach die richtige Entscheidung. Nämlich die zum Wohle des Hundes.


    Ich hoffe allerdings, dass Ihr aus dieser Geschichte Eure Lehren zieht und Euch keinen neuen Hund in absehbarer Zeit anschafft.

    Zitat

    aber nicht desto trotz würde ich eine Fam. suchen und das mit dem TH abstimmen. Ins TH würde ich ihn niemals zurückgeben !


    Hallo Nicole,


    erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. :winken:


    Aus Deinem Beitrag liest man sehr deutlich heraus, dass Du Dich innerlich schon von Deiner Hündin verabschiedet hast. Und deswegen musst Du nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen haben, denn Hunde sind oft Opportunisten und finden sich meist erstaunlich schnell mit neuen Situationen ab.


    Da Du Deinen Hund aus dem Tierschutz hast, musst Du ihn dorthin zurückgeben, so schwer es Dir fallen mag. Aber das macht schon Sinn, warum es in den Schutzverträgen steht, denn dort sind die kompetenten Leute, die Deine Hündin zielsicher weiter vermitteln und sich einen Überblick verschaffen können, damit Deine Hündin im Alter nicht doch noch zu einem unbeliebten Wanderpokal wird.

    Hallo,


    wir haben einen Trainer ausprobiert. Er war mehrfach bei uns ist auch Trainer in einem TH. Sicherlich kann ich noch weitere Trainer versuchen aber es ist auch eine Frage des Geldes und des Vertrauens in den Hund. Ich werde mich Sicherheit dem Hund nie mehr vertrauen koennen, da er schon gezeigt hat, was er von Kindern hält. Auch mit viel Training etc. wird doch immer ein Restrisiko bleiben.


    Zum Thema Bindung, ich war von Anfang an mit dem Hund 2 mal die Woche in Agility, Hundeschule + Hundetreffen. Tägliche Spaziergänge und Ballspiele, Suchspiele etc.


    Seit die Kleine nun da ist, hab ich jetzt erstmal nicht mehr die Zeit dafür gefunden. Ich fühle mich halt mit der ganzen Situation etwas überfordert und ich kann auch nicht ständig Freunde und Familie bitten, auf den Hund aufzupassen.


    Seit dem die Kleine da ist, ist es auch so. dass der Hund auf mich gar nicht mehr hört. Sie ignoriert mich einfach weitesgehend. Bei meinem Mann hört sie etwas besser aber auch nicht richtig.


    Zum Thema Schutzvertrag im TH. Ich glaube denen wird das egal sein. Ich habe damals den Hund auch einfach so mitbekommen und bis heute hat sich niemand bei uns gemeldet wie es dem Hund geht oder sich davon überzeugt wie er lebt. Von daher denke ich, dass das TH noch froh sein wird, wenn ich jemanden geeigneten finde.


    LG

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