Einschätzung von Hunden in natürlichen Rudelstellungen


  • Weisst Du wie es kommt das viele Leute glauben ein Steinbock wäre so und eine Waage so?
    So Charaktermässig?

  • Night mit 'es kam zu keiner Eskalation' meinst du nun das Video, oder?

    Denn es gab sehr wohl eine solche Pruegelei, dass Anita und eine 2. Person eingegriffen haben. Nicht beim Seminar, aber es gab eine Eskalation (in meinen Augen)..

  • Zitat

    [media]http://www.youtube.com/watch?v=B86UJ_QG6w0[/media]

    Nach dem ich dieses Video gesehen habe, werde ich den Teufel tun mir so etwas live anzusehen und anzuhören.

    Gaby und ihre Jungs


    die könnte doch da von hulabula und lalubalu erzählen... Wer´s glauben will, glaubt es und sieht es.... Ich seh da nur prollende, gestreßte, ängstliche, beschwichtigende und verunsicherte Hunde, die iiiiirgendwie versuchen auf diesem Gelände keinen Streit miteinander zu bekommen.

  • hallo night,

    für all diese verhaltensweisen gibt es sehr logische erklärung (oder sogar mehrere), fern ab von dieser rudeltheorie.

    Zitat


    Nachrangiger 2. Bindehund 2NBH oder N2

    unterstützt den mittleren Bindehund in allen Abläufen, die für die nachrangigen Bindehunde angelegt sind.
    Neigt aber dazu wenn ein mittlerer Bindehund fehlt mit nach vorne zu gehen, was sie aber aus der Stellung nicht kann.

    Stimmt, er geht zwischen meine streitenden Katzen und holt verlorengegangene Hunde / Menschen aus unserer Gruppe wieder.

    Wird dadurch leicht dauergestresst.

    Muss ich dazu was sagen?

    du hast einen schäferhundmix. hüteverhalten, sowie erregung aufgrund von aktionen anderer steckt ihm quasi immernoch im blut. daraufhin wurden diese rassen nun einmal über generationen hinweg selektiert.
    schnelle bewegungen anderer weckt in ihm die sequenzen des beute-fang-verhaltens, die für das hüten gebraucht werden: fixieren, anpirschen, stellen, zurück treiben...
    gerade das stellen machen sich ja auch schutzdienstler mit erfolg zu nutze. hier darf der hund jedoch packen,was beim hüten strickt unterbunden wird.
    jeder hütehund, der einigermaßen instinktsicher und rassetypisch ist, trägt die anlagen dieses verhaltens in sich..ist nun jeder hütehund ein "n2"?

    ich wäre hier übrigens sehr vorsichtig, was die katzen angeht. dieses dazwischengehen ist extrem gefährlich für die katzen, denn in seiner errgung (und so wie ich es verstanden habe ist lucky leicht erreigbar) kann es passieren, dass er sich irgendwann mal eine katze krallt.

    es ist deine aufgabe lucky aus dem stress heraus zu holen.
    ich würde es nicht dulden, dass mein hund andere menschen oder tiere hütet. gerade das kann auch sehr schnell zu einer gefährlichen klopperei führen. es wäre sinnvll seine anlage zu kanalisieren. das hüten von artgenossen udn menschen ist hier wahrscheinlich keine sinnvolle aufgabe. hast du schon einmal über rettungshundearbeit nachgedacht?

    Zitat

    Führt entlastet für den mittleren Bindehund das nachrangige Rudel und geht aktiv keine Aktion an, die nicht vom mittleren Bindehund freigegeben wurde.
    Sie agiert nach hinten, wenn der Looser Gefahr wittert und führt auch dann die Aktion nach hinten. Aber vor allem zeichnet sie sich durch defensives Verhalten aus.

    Auch richtig, er ist definitiv defensiv bei Hundebegegnungen, versucht aber aus irgendeinem Grund, den ich mir so nicht erklären kann, zuerst einen Angriff zu starten, was wiederrum andere Hunde dazu aufruft, ihn zu verkloppen.

    defensiv und angriff pasts jetzt nicht so richtig. wie meinst du das? das lucky nicht der sicherste hund ist, liegt, denke ich, auf der hand. gerade diese scheinattacken passen enorm dazu. ein sicherer hund hat solche "angriffe" nicht nötig.
    wie sieht denn so ein "angriff" bei ihm genau aus? beschreib doch mal bitte seine genaue körpersprache, sowie die laute. was machst du, wenn er sowas startet?

    Zitat

    Soziale hohe Kompetenz aber würde nie richtig einen Looser führen können.
    Habe diese Hunde auch nur im Verband geführt.

    Er will mehr sein als er ist und kommt damit aber nicht zurecht.

    Als Einzelhunde kann man alle nachrangigen Bindehunde führen wenn man nur weiß dass sie nach vorne und nach hinten eine Eingrenzung brauchen.

    Auch kann ich das bestätigen. Lucky will nicht unbedingt hinter mir laufen, kann aber auch nicht zu weit nach vorne, weil er dort unsicher wird.

    das er nach vorne schießen will liegt u.a. ein wenig an seiner rassedisposition. diese hunde wollen gerne ihre umwelt kontrollieren, alles im blick haben. hinzu komm seine unsicherheit und sein dünnes nervenkostüm. klar möchte er gerne alles im blick haben, aber andererseits ist er auch schnell überfordert. ich könnte mir vorstellen, dass du für ihn noch nicht klar genug agierst, aber das weiß ich nicht.

    Zitat

    Sie bleiben auch sehr leicht führend in diesem Bereich. Alle Abläufe die nicht der Rudelstellung entsprechen werden schnell mit auffälligen negativen Aktionen für Menschen besetzt. Aber sie muss man nicht Punkt genau eingrenzen, reagieren also nicht ganz so sensibel auf Fehler wie alles was nicht nachrangig oder Looser von mir benannt wird.

    Dazu habe ich keinen Vergleich, ich finde ihn sehr weichführig und habe für mich eben gesagt, dass ich kein passabler Führer für ihn bin, was auch stimmt, weil ich noch immer nicht souverän genug auftrete.

    weichführigkeit, will to please...das sind ebenfalls eigenschaften, die nicht gerade rasseuntypisch sind.

    für mich liest sich dein hund, wie ein typischer schäfimix (ich seh da ja immernoch nen dobermann mit drin, was auch eine gewisse nervosität und auch die unsicherheit erklären könnte), der einfach eine eher unsichere persönlichkeit und eine niedrige reizschwelle hat. hinzu kommt, dass er wahrscheinlich eher stresstyp a ist, also ein hund, der in stressituationen vorrangig mit dem adrenalinsystem reagiert. das sind hundetypen, die imme rerst mal nach vorne stürzen und sich dann wahrscheinlich fragen, ob das jetzt so gut war.
    das stresssystem des hundes bildet sich sigar schon im mutterleib aus.
    in stresstests kann man so etwas übrigens sehr gut herausfinden.
    wichtig für einen solchen hund ist: viel ruhe, klare ansagen, das erlernen einer guten frustrationstoleranz, eine eher reizarme umgebung, bzw. wenn es ein hochfahren, also viele reize geben muss, dann muss er auch die möglichkeit haben mit dir gemeinsam wieder herunter zu kommen. kurzer stress ist grundsätzlich in ordnung, dauerstress macht krank.

    lakoko ist für solche hunde wie deinen lucky wahrscheinlich klasse.

    wenn du über einen zweithund nachdenkst, wäre ein souveräner, selbstsicherer, freundlicher b-typ einfach klasse. b-typen reagieren auf stress eher mit cortisol, sind also eher die typen, die erst einmal abstoppen.
    und es wär wichtig, dass es einer ist, der nicht unbedingt hüten muss, der eher gemächlicher ist.

    ich denke, es macht schon sinn, ihn in stressituationen zu lenken, eventuell auch mal situativ hinter sich oder vor sich selbst zu deligieren.

    aber das geht auch, ohne, dass man ihn in eine schablone presst.

    letztendlich sind auch meine aussagen hier fernaussagen, die nicht zutreffen müssen. es sind vermutungen aufgrund meiner bisherigen kenntnisse und meiner bisherigen erfahrung.

  • Aber wenn ich das Video sehe, wird mir echt anders... Alleine die ersten 20 Sekunden reichen schon. Mit Kippe inner Hand Schwachsinn reden und Hunde in die Ecke drängen.
    Nee, anschauen will ich mir die nicht.
    Obwohl ich am Anfang des Threads echt nicht abgeneigt war!!!

  • Zitat

    Genau über den Punkt, bin ich die letzten Tage immer wieder gestolpert und habe es auch heute Morgen schon geschrieben. Die Frage ist, ob nicht unter einen falschen Annahmen etwas in Hundeverhalten interpretiert wird, was nicht vorhanden ist. Und ich muss sagen, dass ich für mich immer mehr zu diesem Schluss komme.

    Viele Grüße
    Frank

    So viel ich weiß, wäre dieses Vorgehen falsch, wenn man schon gleich bei der Beobachtung eine Bewertung abgibt.

    Ich meine mich zu erinnern, dass man erst ein Ethogramm erstellt und eben nicht!! zu interpretieren, wie man es gerade sieht, denn im Nachhinein stellt sich die Situation vielleicht ganz anders da.

    So weiß ich, dass es während der Ausbildung bei Canis eine Extra-Woche nur für Ethogramm Hund und Ethogramm Wolf gibt, eben damit man lernt, völlig WERTFREI seine Beobachtungen zu machen, um eben nicht in einer falschen Schiene zu landen.

    Beispiel: wenn ich vorher durch eine dritte Person ein bestimmtes BILD von dem Charakter eines Hundes bekommen habe, dann muss ich höllisch aufpassen, dass ich dieses Bild NICHT automatisch in meine Beobachtungen einfließen lasse und es schaffe, völlig wertfrei und neutral zu beobachten.

  • Zitat

    [media]http://www.youtube.com/watch?v=B86UJ_QG6w0[/media]

    Nach dem ich dieses Video gesehen habe, werde ich den Teufel tun mir so etwas live anzusehen und anzuhören.

    Gaby und ihre Jungs

    Das Video finde ich jetzt zielich nichtssagend :???:
    Da sind willkürliche völlig zusammenhangslose Situationen dargestellt, es wird wenig dazu gesagt.

    Dass die Hunde dort verunsichert wirken finde ich nicht verwunderlich, viele Hunde reagieren beim Zusammentreffen mit fremden Hunde so und schließlich merken sie ja auch irgendwo dass sie beobachtet werden.

    Man sollte etwas nur verteufeln, wenn man es genau kapiert oder sich zumindest damit angemessen beschäftigt hat.

    Ich sage ja nicht dass das der Weisheit letzter Schluss ist, nur dass ich es beeindruckend fand.

    (Ich habe mir vor ner Woche auch nen Zweithund zugelegt und ihn nicht nach den Rudelkriterien ausgesucht sondern nach meinen Kriterien.)


    Frank, klar die Gefahr dass da etwas "falsch hineininterpretiert" wird ist gegeben. Allerdings sagte Anita Balser, dass sie das an 650 Hunden getestet haben und wenn die "Regeln" sich im Test immer bewahrheitet haben finde ich kann da schon was dran sein.

    Die anderen Menschen die diese Theorie vertreten/verbreiten kenne ich leider nicht und kann zu ihnen nichts sagen.

  • Edit wegen Ethogramm, Buddy-Joy hat das schon so schön mit Sternzeichen geschrieben =)


    Aussie 1987, ich zitiere dich mal eben:

    Zitat

    Dass die Hunde dort verunsichert wirken finde ich nicht verwunderlich, viele Hunde reagieren beim Zusammentreffen mit fremden Hunde so und schließlich merken sie ja auch irgendwo dass sie beobachtet werden.

    Und da finde ich nen Punkt:
    Laut der Theorie, sollten die Hunde aber ja gerade nicht verunsichert sein, weil ihnen ja genau der stellungspassende Hund vor die Nase gesetzt wird. Und wenn da ein Vorrangiger und ein Nachrangiger agieren, soll sich der Nachrangigere ja automatisch an dem anderen orientieren. Was ich aber auf dem Video so gar nicht sehen konnte. Das würde für mich im Umkehrschluss bedeuten, dass die Verantwortlichen da ziemliche Fehler gemacht haben und eben nicht die passenden Hunde zusammengesetzt haben.

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