Einschätzung von Hunden in natürlichen Rudelstellungen

  • Ich finde gefährlich, dass dem Hundehalter durch diese Theorie (wenn auch nur indirekt) gesagt wird: "dein Hund ist nicht so, wie du dir das vorstellst. Das liegt nicht an dir, sondern an seiner natürlichen Position - die ist angeboren".

    Wenn es also angeboren ist, lässt sich ja eh nicht mehr viel machen.. Dann ist der Hund halt einfach so und ich muss damit leben. -> Für mich ist das eine logische Schlussfolgerung aus dieser Theorie und das finde ich nicht unbedingt förderlich.

    Dann gibt es sehr genaue Tipps wie man mit welchem Hund umzugehen hat. "Ihn eingrenzen" oder was auch immer. Solche pauschaltipps sind mir wieder viel zu allgemein und zu einfach.

    Irgendwas auf die Schlafposition von ZWEI Würfen zu stützen halte ich für absoluten Schwachsinn - tut mir leid, aber es sind 2 Würfe. Es ist sowas von unwahrscheinlich, dass diese 2 Würfe so viel zeigen können... Das ist nun wirklich extrem weit hergeholt.

    Für mich hören sich die Grundgedanken von verschiedenen Aufgaben (Rolle würde ich nicht sagen, denn Rollen sind in der Soziologie sehr variabel und ein Individuum kann viele Rollen haben - der Name passt also zu dem Konzept überhaupt nicht) garnicht undbedingt falsch an.
    Die Grundlage der "Theorie" ist für mich seltsam, die Betitelung auch und diese Starrheit.

    Ich wiederhole mich... :D


    Naja jedenfalls finde ich, dass uns diese ganzen Analysen und Theorien zu weit von der Natur wegbringen. Von eigenem Denken und von Spontanität.
    Alles muss durchdacht sein, jede Handlung geplant. Man kann einen Hund genau analysieren und dann auch einschätzen. Man muss dies und jenes machen, dann wird der Hund so und so reagieren.
    Ich finde man kann nicht so planen... Man muss sich immer wieder auf Neues einlassen, sich weiterbilden.

    Mir persönlich stehen solche Theorien dabei im weg. Ich probiere heute das aus morgen das und übermorgen ist mein Hund total verwirrt, weil ich auf seine Aktionen mit völlig konträren Reaktionen reagiere und ich für ihn somit unberechenbar werde, während ich versuche "meine Theorie" zu finden.

    In einer Woche höre ich vom nächsten Heilmittel und bin davon überzeugt, arbeite völlig danach usw.

    Und zu sagen: es liegt an der Postion meines Hundes ist doch nun wirklich für mich schöner, als mir Fehler eingestehen zu müssen.

    Weniger Einschränkungen (7 Positionen und bestimmte Namen dafür sind für mich eine große Einschränkung), mehr Einbeziehen von Umwelt und Sozialisation, weniger oder sogar keine genauen Handlungstipps... Also viel mehr Allgemeinheit und vor allem mehr Wissenschaftlichkeit und diese "Theorie" wäre vielleicht wirklich hilfreicher... oder aber sie würde genau das ergeben, was sowieso schon bekannt ist...


  • Ach was... was dir Guru fehlt ist ne unkastrierte, wohlriechende Hündin im Rudel...
    dann weisste wo Wuuuusssaaaa hängt :rollsmile:

    Liebe Grüße
    Susanne

    uppps...jetzt hat vermutlich gerade wieder das Grüppchen-Gen zugeschlagen |)

  • Es ist ja interessant...diese Thesen werden unglaublich kompliziert verpackt
    und beschriftet. Jeder denkt, er hätte die Büchse der Pandora erblickt.

    Und es bleibt nix ausser ein wenig Sachkunde gepaart mit Mumpitz...sorry.

    Meine Hündin ist seeehr sicher im Umgang mit anderen Hunden. Fast, vielleicht
    ein Looser ( so war der Eindruck schon mit 9 Monaten ) ...aber es hilft ihr leider
    im Alltag nicht die Bohne. Aber warum?

    Tja, dass Leben und der Alltag eines Hundes ist eben kein simulierter Ponyhof
    oder Hundefreilauf. Über soziale Kompetenz eines Hundes sagt diese Theorie
    leider nix aus.

    Übrigens wird auch zu wenig über die Aggressionspotenziale und deren Auslöser
    im Zusammenhang mit dieser Theorie ausgesagt. Warum kloppt sich eher ein
    V mit V oder N mit N ? Völlig an der Realität vorbei...

  • Fruehere Situation, als Pepper noch fit war (als sie kranker wurde, ist das was in der Gruppe passierte nicht beispielhaft), also nehmen wir Anfang 2011:
    1. Huendin, 6 Jahre, kastriert
    2. Huendin, 4 Jahre, kastriert
    3. Ruede, 2,5 Jahre, kastriert

    Im Haus Spiel zw. 1+2 und 2+3, sehr sehr selten mal eine Art Spiel zw. 1+3 (in dem 1. Jahr von ihm bei uns war Pepper noch da und in der Zeit hat Lee keine 10x mit ihm gespielt) und wenn dann eigentlich immer durch 2 zu Stande gekommen.
    1+2 und 2+3 Koerperkontakt beim schlafen/doesen. Zu 99,9% kein Koerperkontakt zw. 1+3 und wenn doch, dann ging es nur von 1 aus!

    1 hat 3 zuhause im Grunde nur ignoriert.

    Draussen sah es anders aus, da wurde 2 von 3 ignoriert im Sinne von kein Spiel (was von ihr so gewuenscht war, das hat sie sehr deutlich gemacht) und 1+3 haben getobt (sehr koerperbetont und derb). Aus dem Blick wurde 2 von den beiden anderen Hunden nie verloren!

    Es wurde gelegen, gelaufen, gestanden wie man wollte (ausser eben der Koerperkontakt beim schlafen).

    Was sagt mir das nun ueber meine Gruppe?


    Mit Pan anstatt Huendin Nr. 2 laeuft es im Grunde gleich, ausser das er draussen mit beiden Spitzohren spielt.


    Wie der Umgang mit Fremdhunden war, lass ich jetzt mal weg (bin zu muede).

  • Zitat

    Dass viele Leute nicht in der Lage sind, einen ängstlichen, unsicheren Hund, der ggf. den Maulhelden spielt, von einem sicheren souveränen Hund zu unterscheiden, ist ja nun wirklich nichts Neues.

    Muss man halt mal lernen, seinen Hund zu lesen. Muss man sich halt mal mit arttypischem Verhalten auseinandersetzen.

    Nur - derartiges Nichtwissen durch seltsame, esoterische, pauschalisierende Plattheiten wie diese "natürliche Rudelstellung" ersetzen zu wollen - das ist wie vom Regen in die Traufe kommen.

    E-X-A-K-T

    Nicht mehr, nicht weniger.

    Und man könnt sich 40 oder 50 oder 400 Seiten sparen.

    Wenn Mensch nur bereit wär, ohne Brimborium eine klitzekleine Kröte zu schlucken... Es liegt an ihm, dem Menschen, zu lernen.

    So einfach...

    cazcarra

  • Hallo zusammen,

    ich habe mich, in diesem Thema absolut unbedarft, durch den kompletten mittlerweile 51-seitigen(!) Thread gelesen. Von meinem persönlichen Standpunkt aus, sind die Argumente der Rudelstellungs-Theorie-Befürworter ziemlich dürftig und teilweise absurd (wie z. B. die Schlafpositionstheorie), fundierte oder erwiesene Erkenntnisse hören sich für mich anders an.

    Irgend jemand hat - glaube Seite 30 bis 33 war’s - darauf hingewiesen, daß die Initiatoren in einem Fazit ihres Erfahrungsberichts selbst festgestellt haben, daß sie mehr Zeit zum forschen brauchen und noch keine Langzeitergebnisse vorliegen und das ganze daher doch sehr fragwürdig sei.

    In der Informationen der Workshop-Anbieter heißt es (Zitat): Im Rahmen des Workshops werden wir versuchen herauszufinden welche natürlich angelegte Positionen die Hunde haben. Dieser Ansatz/Hinweis wurde seitens der Theorie Befürworter, die zu diesem Zeitpunkt recht aktiv beim posten und widerlegen aller gegenteiligen Argumente waren, aber komplett ignoriert.

    Was ich definitiv aber vermisse ist, daß sich die Initiatoren dieses Workshops hier bislang nicht zu Wort gemeldet haben und klar Stellung zu ihrer Theorie beziehen!!!!

    Wenn ich eine Vermutung in die Welt setze, diese dann im Rahmen von Workshops verbreite, sollte ich auch den Mumm haben, mich mit unangenehmen Gegenargumenten auseinanderzusetzen.

    So bekommt das ganze, zumindest für mich, bei einer Teilnehmergebühr von mindestens 80 Euro den sehr faden Beigeschmack von Bauernfängerei.

    Liebe Grüße

    Sina

  • Müssen sie nicht!

    Wer sich mit Kage, Karl etc.´auseinandersetzen möchte, kann dies
    "drüben" tun... da bekommt man Antworten und kann sich weiter
    austauschen wenn man dies möchte. Würde ich eh jedem raten weil
    es dort mehr input gibt ( vielleicht sogar zuviel ;) )

    Susanne

  • Erstmal bin ich kein "begeisterter Anhänger", und von der Telephatie-Theorie distanziere ich mich auch - denn davon war im Workshop nicht die Rede. Und ob ich zu 100% alles toll und klasse finde, bleibt mir überlassen.
    Ich wollte lediglich von anderen Usern wissen, ob sie sich mit sowas schonmal befasst haben, mehr nicht.
    Und wenn ich das so sage Quebec, aber deine Hunde könnten auch keine Stellungen einnehmen, denn du diktierst ihnen ja schon sehr genau, was sie zu tun und zu lassen haben -- > eben Erziehung und diese kann! das eben verfälschen und unsere heutigen Hunde sind das auch nicht mehr gewohnt, so zu agieren.

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