Border Collie Quatsch Thread♥

  • Hahaha, ich stand mal bei einer Ausstellung mit Tetris am Rand vom BC Ring.. Die Blicke waren göttlich.. Bei einigen hat man gemerkt dass sie überlegt haben ob er überhaupt ein BC ist, bei anderen kam da die blanke Ablehnung durch.

    Ich war mit meinem Collie auf der letzten Ausstellung (von 3 oder 4) für die Zuchtzulassung IM!!!!! Ring....Da wurde ich von einer Zuschauerin der REINEN! Collie Ausstellung gefragt, was denn mein Hund für eine Rasse sei...

    Ich habs als Kompiment aufgefasst. Die hat das auch echt nicht böse gemeint, die wollte sich die Rasse Collie anschauen, weil sie einen Hund wollte...

    Ich glaub aber eh, dass Schönheitsshows ja nun wirklich für sowas prädestiniert sind.

    Zu mir kamen auch andere Züchter und fassten meinen Hund an. Ich dachte, man sind die nett...NÖÖÖÖ, die haben das Fell getestet, ob ich den mit schwarzer Farbe gefärbt hätte, weil der Barfköter immer so glänzt.

  • Oh Gott... das klingt für mich absolut BC-untypisch. Ich glaub dir, dass sie dir als solche verkauft wurden, aber da kann ich jeden verstehen, der sagt, es ist nicht mehr die Rasse!

    Nö, das ist recht häufig und recht typisch.

    Ganz gut erklärt wieder von Frau Dr. Hebeler

    Zitat:

    "Welches sind nun die problematischsten Fehlverhalten mit erblicher Grundlage?

    Im letzten Jahrzehnt ist das Temperament von Hunden in den Fokus der Genetiker gerückt. Dabei wurden verschiedene stabil vererbte Charakteranlagen definiert. Überwiegend genannt werden in der Literatur Anlagen für Ängstlichkeit vs. Unerschrockenheit, Geselligkeit (sociability), Aktivität, Verspieltheit und Aggressivität. Die individuelle Veranlagung für Ängstlichkeit/Unerschrockenheit scheint genetisch mit allen Anlagen außer Aggressivität verbunden zu sein, ihre Heritabilität wird von Saetre et. al. (2006) für Rottweiler und DSH mit 0,25 angegeben. Andere Autoren geben für Ängstlichkeit wesentlich höhere Heritabilitätswerte an. Ängstlichkeit ist ein weit verbreitetes Problemverhalten. Bekannt sind Korrelationen zwischen leichter Erregbarkeit und Ängstlichkeit. Neurophysiologisch drückt sich dies durch erhöhte Konzentrationen von Noradrenalin und Adrenalin in bestimmten Gehirnarealen (limbisches System) aus. Untersuchungen haben bestätigt, dass eine hohe parasympathische Aktivität mit Ausgeglichenheit und niedrigerer Erregbarkeit einhergeht, hohe Ruheaktivitäten des sympathischen Anteils hingegen mit Erregbarkeit und resultierender Ängstlichkeit und/oder Bereitschaft zu aggressivem Verhalten.

    Die genetische Disposition für Aggressivität scheint unabhängig von der Vererbung der Veranlagungen für Ängstlichkeit/Unerschrockenheit zu sein. Das würde erklären, warum Aggressivität in so vielen Verhaltenszusammenhängen auftreten kann.

    Den konkretesten Beweis für Vererbung von Problemverhalten erbrachten Dodman et. al. (2010), die vermittels Genomanalyse die Zwangsverhalten (compulsive disorder) beim Dobermann auf einen Gendefekt auf dem Chromosom 7 zurückführen konnten."
    Quelle: https://www.abcdev.de/artikel/Vererbung_von_Verhalten.html

    Zucht ist wirklich nicht einfach, aber die Zucht von hochspezialisierten Rassen ist nochmal etwas komplizierter.

    Ausbaden tun das oft die Hunde und die Halter.

    Aggressivität ist nicht selten beim BC.

    Laut dem "ursprünglichen Gedanken" ist übermäßige Agressivität nicht erwünscht. Aber es gibt viele aggressive BCs.

    Und die gehören genauso zur Rasse, wie die BC, die sich am Aquarium mit Fische glotzen psychisch selbstverstümmeln, geau wie die ganzen Pfotenlecker und Schwanzknabberer.

  • Maren

    Aus deinen Beschreibungen heraus kann ich gut verstehen, dass man nach mehreren Kontakten zu überängstlichen Showbordern ein gewisses Bild dieser Linien hat.

    Ich habe tatsächlich auch schon einen Border Collie aus Showlinie kennengelernt, bei dem ich inzwischen recht sicher bin, dass das übersensible Verhalten nicht nur auf die miserable Aufzucht zurückzuführen ist, sondern auch auf die Gene. Dem gegenüber stehen aber unzählige Eindrücke aus der Praxis, aus dem Training mit den Rettungshunden und von großen Ausstellungen wo ich total umweltsichere Showborder erlebe. Es ist zum Beispiel bei größeren Züchten üblich, dass die Hunde von Profihandlern vorgeführt werden. Die laufen also mit einer wildfremden Person durch den Ring und den meisten merkt man das nicht an.

    Nur kurz angemerkt: mir selbst liegt diese Ausstellern überhaupt nicht und eine Zucht alleine auf Äußerlichkeiten finde ich schrecklich. Für die Zuchtzulassung gehören aber ein paar Ausstellungen einfach dazu.

    Sumis Mutter kenne ich aus der Staffel (zierlich, mega motiviert und unheimlich schnell in der Suche) und als ich sie bei einer Spendensammelaktion total entspannt am Rande des Weihnachtsmarktes erlebt habe, wo sie sich gut gelaunt von jedem Passanten begrüßen ließ, da wusste ich, dass ich da von gerne nen Welpen hätte.

    Eine von Sumis Schwestern ist tatsächlich eher unsicher, hatte allerdings auch eine eher ungünstige neue Besitzerin, bei der sie viel im Hunderudel mitlief und wenig einzeln gefördert wurde.

    Von Sumis Welpen habe ich mir das Sensibelchen behalten und bin sehr gespannt, wie sie sich entwickelt. Alle anderen Geschwister entwickeln sich zu selbstbewussten und sicheren Hunden.

    Sowohl die unsichere Schwester von Sumi, als auch klein Ayla fallen aber bein ersten Hinschauen nicht als übermäßig ängstlich auf. Ayla nur im Erstkontakt mit Fremdhunden. Nur wer genauer hinschaut merkt, dass sie schnell beschwichtigen, sich klein machen...

    Vielleicht treffen wir uns ja mal bei Corinna!? Ich würde mich jedenfalls über ein Kennenlernen freuen und dir gerne ein paar positivere Eindrücken ermöglichen.

    Ich sehe tatsächlich auch vieles kritisch in der Zucht. Züchter, die ihre Hunde als brave Familienhunde ohne jeglichen Arbeitswunsch verkaufen, aber auch sehr schräge Arbeitslinienzuchten.

    Auf einer VDH Hüteveranstaltung habe ich einen Züchter erlebt, der eine Hündin über den Platz zog, die am liebsten im Erdboden versunken wäre vor lauter Angst und Stress (wohlgemerkt draußen, ohne Gedränge und ohne direkte Fremdansprache). Ich hab mich kurz mit ihm unterhalten und er sagte mir dann, dass das seine neue Zuchthündin sei, die ja auch mal unter die Leute müsste...

    Auch schräg ein Herr (und Schafzüchter), der Arbeitsborder vermehrt und als besonders "griffig" anpreist, selbst aber mit seinen Hunden nicht an der Herde arbeitet.


    Ich bin sehr froh, dass es die Zucht auf Arbeitseigenschaften über den ISDS noch gibt und fände es schade, wenn diese so spezialisierten Hunde irgendwann verschwinden würden. Dennoch sind es für mich eben genau das: Spezialisten!

    Und dennoch liebe ich meine Showis, die alles andere sind als stumpf, faul oder Sofakissen und die für mich im Charakter immernoch meilenweit von einem schwarz-weißen Goldi entfernt sind. Hütespezialisten sind es aber eben nicht mehr.

  • Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass Ängstlichkeit, übersensibeles Verhalten mit Tendenz, das durch "Aggression" zu lösen, starkes Stressverhalten bei Alltagsssituationen... bei Show-Bordern tatsächlich ein größeres Problem ist (im Gegesatz zur AL, da ist es gar keins?!). Interessant. Zieht hier noch ein Border ein, werde ich da sicher mehr schauen, denn AL möchte ich an sich nicht. Ich kenne dieses Verhalten von den paar Bordern, die ich kenne (inkl. Enya) tatsächlich nicht und hätte das nie als typisch Border empfunden :???:

  • Deine Hündin habe ich schon mal bei Corinna kurz gesehen und war sehr angetan. Auch von ihrer ruhigen Art an den Schafen. Du hattest wirklich einen guten Blick bei der Auswahl Deiner Züchterin :-) (Würde mich sehr freuen, wenn wir uns bei Corinna mal treffen und kennenlernen :-) )

    Wenn man selber in keiner Staffel oder aktiv im Hundesport ist, finde ich es schwierig, da wirklich zu filtern. Meist führen die Züchter ihre Hunde zu Hause im geschützten Rahmen und im Rudel vor. Da ist mir nie etwas negativ aufgefallen. Alle super freundlich und begeistert von den fremden Menschen. Kein Anzeichen von Ängstlichkeit. Und mir sind auch gar nicht so viele Showzüchter bekannt, die auch wirklich richtig aktiv mit ihren Hunden arbeiten.

    Aber vor dem Kauf lohnt es sich sicher, genau diese Züchter rauszusuchen und die Hunde dann auf dem Platz oder im Freien zu sehen.

    Ja, so ein paar Schwarze Schafe sind mir unter den Arbeitslinienzüchtern auch bekannt. Da ist bei weitem auch nicht alles toll, aber einen Vorteil gibt es, nämlich dass man sich die Hunde bei denen an den Schafen zeigen lassen kann. Meist stürmt da nicht das ganze Rudel herbei, sondern man kann sich die einzelnen Tiere genau anschauen. Denke, dass man so schon etwas mehr sieht. Aber den Alltag kriegt man so natürlich auch nicht zu Gesicht.

  • Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass Ängstlichkeit, übersensibeles Verhalten mit Tendenz, das durch "Aggression" zu lösen, starkes Stressverhalten bei Alltagsssituationen... bei Show-Bordern tatsächlich ein größeres Problem ist (im Gegesatz zur AL, da ist es gar keins?!). Interessant. Zieht hier noch ein Border ein, werde ich da sicher mehr schauen, denn AL möchte ich an sich nicht. Ich kenne dieses Verhalten von den paar Bordern, die ich kenne (inkl. Enya) tatsächlich nicht und hätte das nie als typisch Border empfunden :???:

    Kenne ich aus Sportkreisen - ich meine jetzt "aus meiner Filterblase, die aus Sportveranstaltungen und Sportlern besteht, mit zugehörigen Hunden" (also nicht "aus meiner Filterblase aus Sportlinien-BCs") so auch nicht. Mir fallen SL-Rüden oder im Showtyp stehende Rüden eher mal als pöbelig, hemdsärmelig auf. Viel Außenfokus. Sagen nicht "nein" zu schiefen Blicken. Eine Deckrüdenbesitzerin mit langer Erfahrung sagt mir auch immer, immer wieder, dass Rüden halt nicht verträglich sind, so als Pauschalaussage. Dachte ich eigentlich nicht.

    Nunja. Eher nicht so meine Hunde, daher nur anekdotisch hier.

    Grüßle

    Silvia

  • Ich bin grad baff erstaunt, denn weder aus Verein noch von Turnieren kenne ich aggressive Border.

    Nichtmal hier im Forum, wo ja auch negatives freimütig über BCs berichtet wird, hätte ich das häufig gelesen.

    Gut, damit schließt sich der Kreis: Showborder mit denen nicht gearbeitet wird, treff ich fast nie.

    Nur solche, die halt auch Prüfungen laufen und aktiv in Staffel oder Vereinstraining sind. Daher mein Ausdruck Freizeit-BCs.

  • Mir war tatsächlich nicht bewusst, dass Ängstlichkeit, übersensibeles Verhalten mit Tendenz, das durch "Aggression" zu lösen, starkes Stressverhalten bei Alltagsssituationen... bei Show-Bordern tatsächlich ein größeres Problem ist (im Gegesatz zur AL, da ist es gar keins?!). Interessant. Zieht hier noch ein Border ein, werde ich da sicher mehr schauen, denn AL möchte ich an sich nicht. Ich kenne dieses Verhalten von den paar Bordern, die ich kenne (inkl. Enya) tatsächlich nicht und hätte das nie als typisch Border empfunden :???:

    Bei den Border Collies aus Arbeitslinien gibt es das auch. Die sind auch nicht per se alle einfach zu händeln oder fehlerfrei. Aber da gab für mich meist einen klaren Zusammenhang zwischen sehr schlechter Aufzucht, sehr schlechtem Handling und oder keiner adäquaten Auslastung. Sprich, wo die Kinder in die Waden gezwickt oder Besitzer angeknurrt oder gebissen werden usw. (siehe Border Collie in Not) Aber das ist mehr so ein berechnendes Beißen oder neurotisches Beißen und eher keine Angst-Aggressivität.

    Ängstlichkeit und eingeklemmte Ruten sind auch hier und da Thema, dann aber, wie ich finde, auch weniger mit "nach vorne" verbunden, sondern eher mit Flucht. Aber solche Problematiken hatte ich in meinem Bekanntenkreis kaum. Und auch mein direkter Vergleich konnte gegensätzlicher nicht sein. Bei den Showbordern hatte ich immer das Gefühl, dass sie nicht mehr alle Synapsen zusammen haben und manchmal regelrecht neben sich stehen. Die wurden von der Reizoffenheit begleitet und ohne ersichtlichen Grund wird dann die Rute aufgestellt, geknurrt, oder weggerannt, erschreckt vor einem Blatt und was weiß ich noch alles. Das gab es so bei meinen Arbeitsbordern nie. Die haben für mich einen besseren Reizfilter und können ihre Umgebung besser einschätzen. Dafür verfallen sie aber wiederum gerne in Adrenalinkicks, wenn man nicht aufpasst. Wasser, Fliegen, Bälle usw. sind da dann die Neurosentrigger. Das finde ich persönlich allerdings alles leichter zu händeln. Da reicht ein klares Unterbinden in den Anfängen aus. Angst und Unsicherheit sind da sehr viel blöder.

    Ganz entscheidend ist es beim Border Collie, dass man wirklich genau schaut, woher der Hund kommt, wie er gezogen wurde, wie er und seine Eltern und seine Ahnen sich verhalten. Als Neuling ist es echt schwer. Wie ich schon sagte, aufgrund der Vielfältigkeit nochmal mehr. Am Besten ist es, man filtert für sich erstmal die Zuchtlinien heraus, die man möchte, um dann dort in die Tiefe zu gehen.

    LG Maren

  • Ich bin grad baff erstaunt, denn weder aus Verein noch von Turnieren kenne ich aggressive Border.

    Nichtmal hier im Forum, wo ja auch negatives freimütig über BCs berichtet wird, hätte ich das häufig gelesen.

    Gut, damit schließt sich der Kreis: Showborder mit denen nicht gearbeitet wird, treff ich fast nie.

    Nur solche, die halt auch Prüfungen laufen und aktiv in Staffel oder Vereinstraining sind. Daher mein Ausdruck Freizeit-BCs.

    Beim Hundesport, wo ich ab und zu mal Zuschauer war, ist mir aggressives Verhalten auch nicht aufgefallen. Da waren die Hunde dann aber auch viel in Boxen eingesperrt und wenn dann ziemlich fokussiert auf ihren Job. Wobei ich dort jetzt auch eher seltener richtige Showborder gesehen habe. Mehr diese Mischtypen.

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