Gedanken zum Zusammenleben mit Hund
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Da es hier ja viel um das "Beissen nach gestörtem Schlaf" geht, melde ich mich mal zu Wort, denn Red ist ein Hund, der auf Grund seiner Vergangenheit glaubt, er müsse bei Störungen im Schlaf durch Berührungen sein Leben mit allem verteidigen, was er hat. Dazu gehören auch seine Zähne, wie ich selbst schmerzhaft erleben durfte.
Ja, ich war geschockt und bin manchmal noch etwas unsicher in gewissen Situationen. Diese Unsicherheit nimmt mir Red aber, da er mir eindeutig zeigt, dass sie unnötig ist.
Und ich mache MIR Vorwürfe: Warum habe ich den Hund und mich in so eine Situation gebracht?
Und frage mich immer wieder, was mit diesem Hund geschehen ist, dass er so extrem reagiert.Soll ich ihn deshalb einschläfern, abgeben oder kein Vertrauen zu ihm haben? Nein, denn er ist ansonsten einfach der beste Red der Welt für uns. Ob fremde Kinder seine Näpfe durch die Gegend schleppen, Nachbarskatzen sich auf dem Steg sonnen oder wir unsere Hochzeit im kleinen Kreis feiern, alles macht er locker und entspannt mit, ohne jegliche Aggression. Ich kann einfach über ihm drübersteigen, wenn ich nachts aufstehe, ohne dass ich ihn am Fuß hängen habe.
Jedem Menschen wird eine Handlung im Affekt eingeräumt oder traumatisierende Erlebnisse berücksichtigt. Warum gestehen wir das nicht unseren Hunden zu?
Das heißt nicht, dass er sich aufführen darf, wie die Axt im Wald. Aber wenn man solche Problematiken erkennt, kann man soweit es geht daran arbeiten bzw. entsprechende Situationen vermeiden.Red hat nicht die Berechtigung, wahllos um sich zu löchern. Das tut er auch nicht. Aber er darf ungestört schlafen und wir alle nehmen eben Rücksicht darauf, dass er dann nicht durchgekuschelt werden möchte. Wenn er alles mit sich machen lassen würde, wäre mir das auf jeden Fall lieber, aber das ist eben nicht so. Und das macht ihn nicht zu einem schlechteren Hund.
Wenn Ihr einen Hund habt, der nicht so stark in solchen Reaktionen reagiert, seit froh!
Dafür habe ich einen Hund, der problemlos überall mit hingenommen werden kann, kein Leinenpöbler ist und beim Alleinbleiben nicht die ganze Wohnung auseinandernimmt. -
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Zitat
Ich denke einfach, es gibt Hunde, die entweder gelernt oder "von Haus" aus eine hohe Reizschwelle mitbringen.
Unsere bringt nix so leicht aus der Ruhe, bei den Beiden, die als Welpe ins HAus kamen, könnte man ggf. noch anführen, dass sie es von klein auf gewohnt gewesen sind, aber ich habe ja auch zwei "Gebrauchte" mit schlechter Herkunft, klappt auch.Was meint Ihr? Anerzogen? Oder nicht? Mischung aus Beiden? Reine Typsache? Woran liegts?
Kann nur von meiner reden... meine ist auch ein Gebrauchter, allerdings ziemlich neu gebraucht
und ohne schlechte Herkunft, aber aus Schosshundhaltung.
Ich denke, sie weiss haargenau, wen sie vor sich hat. So wie sie - wie beschrieben - die Aufdringlichen Kleinen abschnappt, so respektvoll, wenn auch wagemutig
, kommuniziert sie mit ihrem Kumpel, dem Rottweiler-Mix. Ich denke, den würde sie nicht in dieser Art "zum Teufel jagen". Mit hoher Reizschwelle hat das nichts zu tun, die hat sie nicht (leider) - ich denke, sie differenziert.
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Red, einfach nur Danke!
Was mir noch einfällt ist, dass wir Hund eben als Ganzes sehen müssen und nicht nur den Teil, der uns gefällt oder mit dem wir konform gehen.
Manche Hunde sind durch Zucht schon so veranlagt, dass sie "Halterfehler" eher tolerieren als andere.
Manche Hunde haben wie Red eine Vergangenheit, die ihre Auswirkungen eben auch im Hier und Jetzt haben.
Manche Hunde sind alt, hören und sehen schlecht und reagieren deshalb aus Erschrecken mit Knurren und abschnappen, tw. mit Biss.
Und dann gibt es noch die kranken und verletzten Hunde, die aufgrund von Schmerz oder enurologischen Problemen so ragieren.
Und ja, ähnlich wie Red mache ich dann mir die Vorwürfe. Warum habe ich meinen Hund überhaupt in diese Situation gebracht?
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Unsere würden sich von jedem sicher nicht alles gefallen lassen, unterscheiden da aber nochmal zwischen (fremden) Kindern und Erwachsenen.
Ich fände es wohl auch eher merkwürdig, wenn jeder alles mit unseren Hunden anstellen könnte.Je nachdem was Hund erlebt hat, sind manche Eigenheiten nicht wegzubekommen und wenn man das händeln kann und damit zurecht kommt, was solls?
Bei dem von mir erwähnten von Kinder versauten Blindfisch galt das ebenso. Beachtete man gewisse Dinge, kam der Hund gar nicht in die Situation handeln zu müssen.
Wenn es um "beissen nach gestörten Schlaf" geht, kann ich letztlich gar nicht ernsthaft mitreden, unsere werden nicht gestört, wenn sie schlafen, halte ich für ganz normal und hat auch nichts mit "verhätscheln" oder meiden von Konflikten zu tun. Sie liegen allerdings nie im Weg, sondern auf ihren festen Plätzen, die zwar "mittendrin", aber dennoch abseits liegen.
Unser Piratenhund ist übrigens das größte Schaf unter der Sonne. Dem traue ich glatt zu, dass er gar nicht weiß, wofür er seine Zähne hat.
Selbst unter größten Schmerzen (z.B. der Unfall mit seinem Auge) lässt er sich alles gefallen. Ebenso bei Beissereien unter Hunden, er wehrt sich absolut gar nicht, was sicher nicht normal ist und -wie ich finde- genauso wenig wünschenswert, wie ein Hund, der wahllos alles löchert, was sich bewegt.
Lustig im Zusammenhang mit der lieben Verwandschaft: Piratenhund ist ja fies, dafür ist unser Aussiebub per se ein alles liebender Hund, ist ja wuschelig, nicht so groß und deswegen natürlichimmer total nett.
Ein dämlichere Einschätzung -trotz meiner Reden- gibt es nicht, der ist -in Bezug auf Fremde- eher der Schlimmste von allen....Aussie eben.
...auch wenn natürlich nicht alles wahllos frisst.Terrier sind eh anders *flitz* ...als ich Kind gewesen bin, hatten wir einen. Unter heutigen Aspekten war er maximal unerzogen und eher Typ "Drecksau", ich fand den als Kind total toll, war aber auch nie "Ziel" seine "Attacken".
Wieso auch immer, als Familienhund angeschafft, hing er dennoch immer nur bei mir rum. Ernsthaftes Problem hatte ich mit ihm nie, wobei man als Kid natürlich vieles nicht bedenkt und eh alles sehr locker sieht.
Hatte ich Streit mit meinen Geschwistern oder Eltern, kam klein Terriertier und hackte
denen ins Bein....oder pinkelte sie wahlweise an.
Es gab oft wütende Reden a la "Der geht morgen ins Tierheim", passiert ist das aber nie. Wie Kinder so sind, habe ich ihm nach solchen Sätzen immer "erklärt", dass er das nicht darf, aber ich glaube das war ihm egal. -
Sicher beißen nicht alle Hunde in Hundegruppen lebend immer um sich, wenn sie gerempelt werden. (Siehe Sleipnirs Post)
Jeder Hund ist ein Individuum, genau wie wir Menschen.
Veranlagung (Dackel, Terrier etc haben keinen eingebauten Rückwärtsgang), Prägung, Erziehung...all das spielt mit hinein in das Verhalten.
Ich erzähle mal, wie das hier bei uns ist:
Keiner unserer Hunde, auch nicht Schnappschildkröte Corey, beißt uns, wenn wir aus Versehen rempeln oder drauflatschen.
Fremde Menschen beißt Corey sehr wohl, nach vorherigem Knurren. Aus dem Schlaf reißen kann ihn niemand, da er nie so tief schläft, wenn Fremde auch nur in der Nähe sind.Untereinander finde ich es interessant bei unseren Hunden.
Corey (Dackel-Pinscher) hasst Denyo, den Malamute meines Freundes. Er hätte gern den größtmöglichen Abstand zu ihm. Und möchte nicht von Denyo angestarrt oder irgendwie anders kontaktiert werden.
Das gibt er dann auch zu verstehen, durch Knurren und auch Beißen.
Wir arbeiten an einer höheren Toleranz und machen Fortschritte.Das Interessante für mich ist:
Trotz Platz-Management und Aufpassen beim Futterzubereiten kommt es ab und zu vor, dass Denyo aufsteht und in freudiger Erwartung herumtanzt, den Blick nur auf die Küchenanrichte gerichtet.
Er latscht Corey auf die kleinen Pfoten, drängt ihn mit dem Po zurück, bis an die Wand (das geht immer total schnell) und Corey droht nicht und beißt nicht!Scheinbar kann Corey also unterscheiden: Denyo will was von mir, der soll sich verpissen. Und: Denyo hat mich aus Versehen getreten, ich geh ausm Weg. In letzterem Fall ist Denyo also nur ein lästiger Umweltfaktor, so erkläre ich mir das
Da es aber ursprünglich ja um das Schnappen aus dem Schlaf heraus ging...
Sicher beißen die meisten Hunde nicht, wenn sie (unsanft) geweckt werden.
Aber wenn es nach Jahren einmal vorkommt (und Hund gesund ist), dann würde ich mir Gedanken machen, dass mein Hund vielleicht tiefer schläft, mehr Schlaf braucht und deswegen ist es mal passiert...er hat sich einfach erschrocken.Ich hab mal ganz fies geträumt und jemandem dann ein blaues Auge gehauen
Deswegen bin ich nicht gestört^^
Das kann mal passieren.Hier schläft kein Hund so tief, dass er uns nicht kommen hört.
Noch nicht. Monty ist ja nun auch schon fast 12. Vielleicht kommt das noch. Auf jeden Fall werden dann geänderte Bedürfnisse von uns wahrgenommen!Abessinierin:
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Hallo,
also meiner hatte das vorher auch noch NIE gemacht. Meine Nichte (mit ihr ist er quasi groß geworden) ist schonmal komplett auf ihn gefallen als er geschlafen hat, da hat er nicht mal mit der Wimper gezuckt! Vielleicht einfach Situationsbedingt und ggf weil ich nicht da war? Man weiss es nicht ABER ein Hund wird im Schlaf nicht gestört und schon gar nicht auf den Popo gehauen (klar ein tätscheln eher)! Ich war leider ja nicht dabei aber ich gehe einfach davon aus das er sich total erschrocken hat weil er im Tiefschlaf war!
Ich finde auf jeden fall das man dem Hund UND dem Kind kein Vorwurf machen kann SONDERN nur meiner Schwester die das Kind an der Hand hatte und zugelassen hat das dieser von hinten auf den Pöppes haut.....
Für mich ist auf jeden f'all klar: solange sie mein Schnüsschen nicht aktzeptieren und sogar schlecht machen wird sich das Verhältnis nicht mehr bessern (war vorher auch nicht so dolle deswegen stört es mich auch nicht wirklich)
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Ich hab's ja schon ein paarmal in solchen Threads geschrieben: Das einzige Mal in über 30 Jahren mit Hunden, daß ich blutig gebissen worden bin, war ausgerechnet von der Terriermix-Hündin, der man wirklich so weit blind vertrauen konnte, wie das bei einem so andersartigen Lebewesen überhaupt geht.
Die schlich sich gern nachts heimlich in mein Bett, und eines Nachts wachte ich von einem Mordsschrecken und - schmerz auf und hatte einen ebenso mordsmäßig erschrockenen Hund buchstäblich am Ellenbogen hängen. Ich muß mich im Schlaf so blöd auf sie gewälzt und sie so erschreckt haben, daß sie zulangte, ehe sie noch richtig wach war.
War jedenfalls für uns beide ein gleichermaßen riesiger Schock, und wir haben lange gebraucht, bis wir uns halbwegs beruhigt hatten - ich weiß echt nicht, wer anschließend mehr gezittert hat. Ein saublöder Unfall, aber shit happens und meine Einstellung zum Hund hat das in keiner Weise verändert - auch wenn sowas mit einem Stofftier natürlich nie passiert wäre!
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