...Futtertiere selber züchten...

  • Zitat

    Ich finde es gut, wenn man sachkundig seine Tiere züchtet und auch so tötet, besser als Rinder, die erst durch Europa gekarrt werden und auf dem Transport halb draufgehen.

    ich selbst hätte Probleme damit, auch wenn ich mir insgeheim für später wünsche, uns und den Hunden allerlei Viehzeug zu halten und zuzubereiten.

    Sobald etwas tot ist, kann ich problemlos in einer Ziege rumwühlen und steh auch knöcheltief in der Blutlache, ohne dass es mich stört.


    Meine Herzenschwester :liebhab:

  • Die sind wirklich sehr putzig.:)

    Aber ich denk jeder muss da selber entscheiden wie und ob er es macht.

    Ich finde es ehrlich gesagt auch gut und bewundernswert wenn Leute die Tiere selber züchten, ziehen und dann töten.

    Es ist einfach so, dass das Fleisch aus dem Supermarkt nicht zeigt was dahinter steht. Und heut zu Tage ist es leider so, dass die Leute sich keine Gedanken darüber machen von wem und von wo wohl das Fleisch kommt- wie die Tiere wohl gelebt haben etc.

    Früher war das normal, dass fast jeder sich Tiere für den Eigenbedarf gezüchtet hat, sie geschlachtet hat und auch gegessen. Man verpflegt sie, hält sie ihren Anforderungen entsprechend, die Tiere haben Platz und fühlen sich wohl bis zu ihrem Tod. Ich finde gerade diese Nähe zu den Tieren zeigt, dass man Respekt vor deren Leben hat.

    Ich selber bin ja noch ein "Kind" und ich finde es erschreckend wie die meisten in meinem Alter einfach nicht Nachdenken darüber was dahinter steht.
    Bei Kälbchen auf der Weide kommt ein "Ohhhh- wie süüß!" bei dem Kalbsfleisch im Döner wird kein Gedanke an das Kalb verschwendet.

    Ich habe dieses Jahr ein längeres freiwilliges Praktikum in einer Veterinärpathologie gemacht und kurz darauf einen Vortrag in meinem Biologie- Leistungskurs gehalten.

    Die Hälfte des Kurses fand die Fotos, die ich gemacht habe ja "so grausam". Kommentare dazu: "Wie konntest du nur diese Tiere aufschneiden?! Die Armen!" Seitdem ich das gemacht habe habe ich auch viel mehr Respekt vor den Tieren, die für meinen Fleischverzehr sterben.

    Meine Eltern kaufen das Fleisch nah meinem Drängen so gut wie nur bei dem hier ansässigen Bauern bei dem wir vergleichsweise gut wissen wie sie gehalten wurden. Wenn ich ein schönes Steak esse dann bin ich mir bewusst von wo das Fleisch kommt, von welchem Körperteil es stammt und dass für dieses Fleisch ein Tier für mich sterben musste.
    Ich esse wirklich gerne Fleisch. Ich finde das auch in Ordnung so. Aber diese Ignoranz, die meiner Meinung einfach nur zeigt, dass sie das Leben nicht mehr in der Weise rwahrnehmen wie es sein sollte regt mich teils auf und teils macht es mich traurig.

    MMn sollte auch möglichst alles von den Tieren verwendet werden.

    Und jetzt mal wieder ein bisschen zurück zum Thema ansich:

    Ich würde an deiner Stelle auch eher Kaninchen züchten, da ist mehr dran. Der Nährwert von Mäusen drüfte so bei 25-50 kcal liegen. (Meine ich jedenfalls... :ops: ) Das ist nicht sehr viel. Ich weiß jetzt zwar nicht den Nährstoffbedarf eines großen Hundes ist aber so 'ne Maus wird da als mehr als ein winziger Snack nicht ausreichen.

    Nunja. Hätte ich die Möglichkeit würde ich soviel wie möglich meines Fleischbedarfes selbst ziehen. Zu einem nicht unerheblich Teil versorgen wir uns jetzt auch schon selbst über Wildbret. Und die Armen "Bambis" die ich grausamer Mensch esse hatten wenigstens ein artgerechtes Leben in Freiheit. =)

  • Zitat

    Ich würde an deiner Stelle auch eher Kaninchen züchten, da ist mehr dran. Der Nährwert von Mäusen drüfte so bei 25-50 kcal liegen. (Meine ich jedenfalls... :ops: ) Das ist nicht sehr viel. Ich weiß jetzt zwar nicht den Nährstoffbedarf eines großen Hundes ist aber so 'ne Maus wird da als mehr als ein winziger Snack nicht ausreichen.

    Das ist genau das Problem: Bei einer artgerechten Haltung brauchen Ratten - und soweit ich weiß auch Karnickel - ganz schön viel Platz. Und Du brauchst sehr viele Tiere. Obwohl die Vermehrungsrate ganz ordentlich ist (Ratten können alle vier Wochen 10-15 Junge kriegen) haben die Jungtiere erst nach 3 Monaten halbwegs Rattengröße und ihre 200 - 250g. Es dauert also grob gerechnet 4 Monate, um 2kg Ratten zusammenzukriegen. Wenn Du nur zweimal pro Woche eine als Snack verfüttern willst, müsstest Du ständig ungefähr 30 Ratten versorgen. Die brauchen ein eigenes Zimmer, sonst hälst Du den Geruch nicht aus. Draußen halten kann man die nicht, Ratten brauchen immer so um die 20°C, die Laborratten sind da etwas anspruchsvoller als die wilden Wanderratten. Wilde Ratten kann man aber nicht in Käfigen halten, die beißen sich durch alles durch - mal abgesehen davon, dass es Tierquälerei wäre, ein Wildtier zur Zucht einzusperren.

    Schlimm, wenn man das so ausrechnet, oder? Ist ja bei Hasen und Karnickeln und sogar Kühen und Schweinen im Grunde genauso. Was so ein Fleischfresser im Jahr wegfrisst, dagegen kann man ohne eigenen Bauernhof gar nicht selber züchten...

    P.S. Ich find's übrigens gut, dass hier so sachlich diskutiert wird. Das kenne ich aus anderen Foren (und auch aus anderen Threads) anders.

  • Ich finde es auch schön, dass hier auf einer guten Ebene diskutiert wird.

    ich bin ja selbst so ein Weichherz :ops: und mit meinen Händen jemanden das Genick zu brechen, lässt sich leich schütteln. Von 50m auf ein Reh zu schießen, da hätte ich weniger Probleme mit. Eigentlich Unsinn. Dazu gibt es eine passende Anektdote.

    Fall 1:

    Ein Zug fährt über eine Strecke, wo sich die Gleise aufteilen, ein Y-Stück. Auf der Rechten Seite arbeiten 2 Menschen, auf der Linken 5. Du hast keien Chance den Zug zu stoppen, die Menschen wegzuholen. Du kannst nur mittels eines Hebels die Weiche stellen und entscheiden, ob der Zug nach links oder rechts fährt. Fast jeder lenkt den Zug nach rechts, denn da sterben nur 2 Menschen.

    Fall 2:

    Ein sehr dicker Mensch steht auf einer Brücke. Hinter der Brücke arbeiten 5 Gleisbauer. Wieder ist ein Zug im Kommen und würde die 5 Arbeiter überrollen. Würdest du den einen Menschen von der Brücke stoßen, würde er den Zug aufhalten und nur der eine würde sterben.
    Trotzdem würden die meisten, ich eingeschlossen, es nicht fertig bringen, den einen von der Brücke zu werfen.

  • Je kleiner die Tiere sind, umso mehr musst su töten und umso mehr Arbeit macht es sie alle sauber zu halten und zu Füttern zu tränken etc. Dein Hund frisst ja bestimmt einiges an Tieren.

    Wenn es die gegebenheiten zulassen, wäre es noch möglich sich im Frühjahr 5 Lämmer auf die Wiese zu stellen und diese im Herbst zu schlachten, der Arbeitsaufwand ist gering, das Gras wird kurz gehalten und man kann sich selber noch einen Leckern Braten daraus schneiden.

    Oder aber du gehst zu einem Bauern/Schäfer deines Vertrauens wo die Tiere gut gehalten werden und lässt dir von ihm Alttiere geben oder wie schon erwähnt Abortlämmer oder Kälber geben.
    Von so einem Lamm kann ich meinen DSH 3 Tage lang füttern.

  • Wie gesagt, ich will Mozart nicht jeden Tag ausschließlich von Ratten ernähren... ;)
    Und was den Platz angeht und das ganze Außenrum, da bin ich mir durchaus bewusst, worauf ich mich einlasse. Aber das ist es mir wert.
    Und man kann die Tiere ja auch auf Vorrat einfrieren.

    Ich bin auch sehr froh, das alle so sachlich bleiben!!! Ich hatte mich innerlich schon auf eine Hetzjagd eingestellt. Danke für die netten Antworten!

  • ich glaube, was dir einige vermitteln wollen: so eine kleine ratte ist winzig und mit einem haps weg, muss dann aber auch für diesen kleinen haps ihr gesamtes leben lassen. das ist, in der verhältnismässigkeit, "zuviel tod für zuwenig fleisch".
    nimmst du einen grosses stallkaninchen oder gar ein lamm, kann dein hund mehrere tage davon futtern, es stirbt aber auch nur ein tier, statt 25 ratten.
    legt man die sichtweise zugrunde dass jedes leben ungeachtet der grösse gleichwertig ist, wäre das die weitaus bessere bilanz.

  • ich habe einige jahre (5 oder so) die futtermauszucht für die biologische lehrsammlung unserer uni betreut.

    solange die tiere keinen namen hatten und nicht irgendwie besonders aufgefallen waren, konnte ich sie zum "verfüttern" freigeben. aber töten und selber verfüttern war auch dort schon unmöglich!
    beim verfüttern konnte ich zuschauen, beim töten (tischkante) konnte ich nicht dabei sein.

    meine zuchtmäuse haben namen bekommen und viele alte mädels haben bei mir zuhause ihr gnadenbrot bekommen.

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