Hundealltag in Deutschland

  • Also insgesamt finde ich auch, dass man nicht vorschnell urteilen soll oder ungefragte Urteile bilden.


    Ich selbst benutze z.B. auch gelegentlich eine Flexileine und auch die Schleppi ist am Halsband. Warum? Weil mein Hund auch nach wochenlangem Versuch, ein Geschirr zu etwas positivem zu konditionieren, es immer noch hasst und dann nur rumläuft wie verprügelt. Deshalb hat sie eben ein 7 cm breites gut gepolstertes Halsband und eine gute Leinenführigkeitserziehung genossen, dass das kein Problem ist. Dh sie rennt nicht rein und wird wie an der normalen Leine langsamer und orientiert sich wieder an mir, wenn der leiseste Zug darauf kommt.
    Und ich verwende sogar im Leinenpöbeltraining die Flexi statt die Schlepp, weil diese einfach mehr Ruhe erhalten lässt, wenn wir plötzlich hinter der Ecke oder einem Busch jemanden treffen. Die Schleppi dient meist nur der Sicherung in wildreichen Gebieten, weil sie in Erregung noch immer nicht absolut zuverlässig abrufbar ist. Und so gern man es möchte, man kann nicht den ganzen Tag durchweg alles trainieren, sondern muss verschiedene Baustellen nach und nach bearbeiten.


    Letztens hat mich wohl eine vorbeigehende Frau auch für eine absolute Tierquälerin gehalten, denn sie gaffte absolut empört schauend und schüttelte entsetzt den Kopf. Dabei habe ich's einfach nur etwas eilig gehabt und ganz kurz meinen Hund angestubst, damit er sich mal etwas beeilte in seine Autobox zu gehen. Wie schlimm...


    Aber wenn ich dann mit Leuten schon ein paarmal Gassi war, und sie mir von ihren Problemen mit dem Hund erzählen, weil sie mit gewissen Mittelchen keinen Erfolg erzielen, dann Berichte ich schon davon, wie ich das evtl. in den Griff bekommen habe oder machen würde. Ganz unverbindlich, aber es hat schon manche Menschen zum nachdenken und später zum ändern ihrer Methoden bewogen. Hier gibt es leider nur so selbsternannte Hundegurutrainer, die schnell mit Stachler und Co. anpreisen. Und viele HH hören dann entgegen ihrem Bauchgefühl auf die Empfehlungen dieser "Trainer". Und oft sind sie dann sogar recht dankbar, wenn man ihnen andere Wege zeigt, weil sie sich vorher einfach nicht anders zu helfen wussten.


    Z.B. kam eine Bekannte letztens mit ihrem 4 Monate alten Dalmatiner mit einer straff hinter den Ohren festgeklemmten Metallkette als "Halsband" an. Denn er zieht ja so. Die Trainerin hat es empfohlen, aber blöderweise führten die Schmerzen des Kleinen nicht zu weniger ziehen, was sie beklagte. In solchen Situationen spreche ich dann schon an, dass das erstens noch ein WELPE ist, wo man nicht zu viel erwarten sollte. Und dass ich 2. damals auch diesen Tipp von der Trainerin bekommen habe, es aber nie angewendet habe. Und dann erzählte ich ihr, wie ich's hinbekommen habe. Und seitdem treffe ich sie wieder mit einem normalen Stoffhalsband am Hund, denn sie hat darüber nachgedacht, anstatt blind "Trainer"Tipps zu folgen.


    Mit etwas Taktgefühl kann man schon manchmal für die Hunde etwas verbessern und deshalb werde ich mich bei passenden Gelegenheiten immer wieder dafür einsetzen.


    Liebe Grüße,
    Lily und Happy

  • Hmm, aber meinst Du wirklich, das ein breites Halsband genügend schutz bietet, wenn Dein Hund dir versehentlich vorn die die Schlepp knallt? Im schlimmsten Fall hat er bei einer 5-Meter-Schlepp 10 Meter Anlauf. Welche Kräfte wirken da und wohin werden sie abgeleitet? Auch wenn das Halsband gepolstert ist und eine Breite von 7 cm aufweist. Was passiert in dem Fall in der Halswirbelsäule und im Schulter-Nacken-Bereiches des Hundes?

  • hallo


    ich habe mich hier nun nur punktweise durchgelesen.trotzdem möchte ich mich einklinken


    wir haben einen hund der in kein schema paßt.
    der weder mit lekkerli ,clickcer,rappeldose u.ä. zu arbeiten/erziehen war/ist.dieses kerlchen ist für alle üblichen mittelchen zu sensibel.


    als er gerade mal 7 mon. alt war meinte ein "hundekenner"(ist auffangstelle für die behörden für beschlagnahmte hunde) er müsse als mindestmaß einen würger tragen.


    alle bisher aufgesuchten trainer haben kläglich versagt,sogar die trainer der gern geschauten fernsehsendung vom profi haben versagt
    .er wurde als welpe auf den rücken geworfen und am boden gehalten weil er eine übung nicht umsetzen konnte,wurde angebunden und 1 std ignoriert(weil er angeblich manipuliert) während man uns seine trainertheorie runterrappelte...wir wäre nicht konsequent und und und,die ganze palette halt.
    übrigens,alle trainereingriffe am hund sind nach hinten losgegangen und wir hatten tagelang damit zu tun,das der kleine wieder "normal" wurde.


    uns wurden empfohlen
    würger,halti, leinenruck das er sich überschlägt(das merkt er sich dann schon)ihn in den kennel zu sperren,im haus anzuleinen,kein futter zu geben um ihn abhängig zu machen und und und



    inzwischen haben wir einen unsicheren hund,der mit fremden hunden an der leine nicht mehr klarkommt.


    spaziergänge sind oft alles andere als spaziergänge,entspanntes gehen ist sehr selten.
    unser alltag ein dauertraining


    seit einer woche nun wissen wir ,das alles nichts mit unserer erziehung zu tun hatte,sondern unser hund aus gesundheitlichen gründen,teilweise nicht in der lage ist was umzusetzen(alles zu erzählen wäre zu viel).


    aber selbst mit dieser aktuellen erkenntnis ,blockt nun ein trainer ab,alles arbeitssache...


    nun ziehen wir noch einmal einen neuen trainer dazu,einen der vom fachrazt für verhaltenstherapie empfohlen wurde u. der von der landestierärztekammer anerkannt ist.



    ein langer langer weg bis hierher und auch weiterhin....


    hätten wir es uns mit stachel und co einfacher machen können,als viel geld,zeit und nerven für den bisher gewählten weg zu investieren???


    für so manchen den wir unterwegs treffen ... ein klares ja,wäre seine antwort


    mit knapp 3 jahren hat ein hund gut erzogen zu sein,egal in welcher situation.
    das bekomme ich bestimmt 1x wöchentlich zu hören... dazu die ansagen der hund wäre agressiv wenn ein fremdhund an flexi auf ihn losgelassen wird u. er bellt u. bürste macht. dann braucht ein hund eine harte hand und durchaus mal einen schlag.


    diese dinge ahben unsere beziehung mensch/hund noch fester gemacht
    aber
    oft wünsche ich mir irgendwo an einem einsamen fleckchen zu wohnen u. endlich ruhe zu haben vor solch selbsternannten hundekennern.


    lg kirsten

  • mir geht es nicht anders


    wir versuchen vor allem 3 Dinge in Griff zu bekommen Leinenziehen (und ja wir nutzen schlepp mit Halsband da sie das Geschirr partout nicht tragen will. und wenn sies trägt rennt sie voll rein im gegensatz zum Halsband) ihren Jagdtrieb (ein Hase und weg ist sie) und das Alleinesein.


    Und ja wir haben diverse Trainer mit ihren mal gut mal weniger guten Methoden ausprobiert. Nix hilft.
    und dann alle über einen Kamm zu scheren find ich bescheiden.


    Ganz ehrlich...mir als Hundehalter tut es doch am meisten in der Seele weh, wenn ich die Kleine ständig an der Leine halten muss da ich Angst haben muss dass sie mir auf die Strasse rennt und evt vor nem Auto endet.


    Ich finde diese pauschalisierungen zum kotzen und ich bin froh über jeden Rat der mir jemand gibt, den ich noch nicht gehört hab.
    Aber was ich nicht brauch sind Dinge wie...ihr seid nicht konsequent genug, ihr arbeitet zu wenig mit ihr, sie ist nicht erzogen und und und.
    Wir haben Mira aus dem Tierschutz und wir wissen nicht, was sie vorher mitgemacht hat. Es wird schon seinen Grund haben, dass sie nach 7 Monaten (trotz intensiven Trainings) nicht alleine bleibt (naja 20 minuten schaffen wir mittlerweile) aber dass wir deswegen schlechte Halter sind und uns nicht richtig um den Hund kümmern...naja


    ich kann kirsten zu 100% verstehen und fühl mi manchmal genauso


    lg
    Markus

  • Zitat

    Hmm, aber meinst Du wirklich, das ein breites Halsband genügend schutz bietet, wenn Dein Hund dir versehentlich vorn die die Schlepp knallt? Im schlimmsten Fall hat er bei einer 5-Meter-Schlepp 10 Meter Anlauf. Welche Kräfte wirken da und wohin werden sie abgeleitet? Auch wenn das Halsband gepolstert ist und eine Breite von 7 cm aufweist. Was passiert in dem Fall in der Halswirbelsäule und im Schulter-Nacken-Bereiches des Hundes?


    Wie ich darunter schrieb knallt mein Hund nicht in die Schlepp. Sie hat täglich mindestens 2 Stunden Freilauf in unseren eingezäunten Hundewäldern. Dh wenn die Schleppi dran ist, dann tun wir entweder Fährten, oder longieren, oder sie schnuppert entspannt durch die Gegend und mir gibt es einfach nur Sicherheit, wenn sie die Schleppi hinter sich herzieht. Selbst wenn sie mit Schleppi hinter ihr lose über ein Feld flitzt, ist sie zu 100% abrufbar und da sie noch nicht zu jedem Fremden freundlich ist, leben wir so ruhiger und sicherer. Die Schlepp ist ja nicht zum reinrennen da und das ist auch noch nie passiert.


    Liebe Grüße,
    Lily und Happy

  • Zitat

    Hmm, nur das Anti-Jagdtraining erfordert Arbeit, vom Trainer wie vom Halter. Mal ganz abgesehen davon, ist es wirklich dem Hunde gegenüber gerecht, ihm bspw. als Jagdhund das Jagen abzugewöhnen?



    Hallo!


    Darum ging es mir ja irgendwie gar nicht. Sondern darum das ich gar nicht glaube das dieser Hund von der Leine los kommt und sofort im Unterholz verschwindet. :???: Es ist eher so, dass die Menschen sie mal losgemacht haben und so aber nicht zurückkam. So hat das Herrchen mir das erzählt. Aber der Hund kannte ja keinen Rückruf und war glaub ich einfach nur froh mal los laufen zu können. Und wenn wir uns begegnen ist es immer so toll zu sehen wie beide sich freuen. Bzw jetzt freut sich nur noch Paula, weil Elvis mittlerweile kapiert hat - die darf eh nicht spielen! :hust:

  • Zitat

    Hmm, aber meinst Du wirklich, das ein breites Halsband genügend schutz bietet, wenn Dein Hund dir versehentlich vorn die die Schlepp knallt? Im schlimmsten Fall hat er bei einer 5-Meter-Schlepp 10 Meter Anlauf. Welche Kräfte wirken da und wohin werden sie abgeleitet? Auch wenn das Halsband gepolstert ist und eine Breite von 7 cm aufweist. Was passiert in dem Fall in der Halswirbelsäule und im Schulter-Nacken-Bereiches des Hundes?


    Also jetzt mal ehrlich, Gesundheit hin oder her. Aber ab nem gewissen Gewicht waere es MIR gar nicht moeglich, den Hund ueberhaupt zu halten, wenn der am GESCHIRR voll in die SL knallt. Und ehrlich gesagt setze ich die Obergrenze fuer das Gewicht nicht sehr hoch wenn ich mir ueberlege, wie viel Kraft schon mein 25kg Labbi mit sich bringt, sofern sie denn moechte.
    Ja, das gebe ich tierquaelerisch wie ich nun mal eben bin, zu: Da sehe ich so gewisse Hunde 1000x lieber am Halsband als das da sonst irgendein Bloedsinn passiert.

  • Zitat

    Also jetzt mal ehrlich, Gesundheit hin oder her. Aber ab nem gewissen Gewicht waere es MIR gar nicht moeglich, den Hund ueberhaupt zu halten, wenn der am GESCHIRR voll in die SL knallt. .



    Ist es auch nicht.


    Ich hatte mal eine arg blöde Situation. Ich war mit meinem Dogo Canario (ca. 50kg) unterwegs. Von hinten kommt ein Riesenschnauzer am Rad - beide können sich nicht leiden. Mein Dogo lief an der Schlepp am Geschirr, hat aber immer noch ein Halsband an.
    Ich greife also ins Halsband und setze den Dogo ab - er windet sich, wie auch immer, da raus und hat maximal 3 oder 4m Anlauf. Die haben aber gereicht, dass ich ihn nicht mehr halten konnte und er beim anderen Hund war.


    Dumm gelaufen und es ist gottseidank ohne Verletzungen ausgegangen - hätte aber auch ganz anders laufen können und das wäre auch nicht sonderlich gesund gewesen.

  • Wir haben einen leinenaggressiven Hund und wir arbeiten dran und tun das auch mit Hundeschuleunterstützung.
    ja, es gibt Fortschritte, kontinuierlich, aber klein.
    Der Aussenstehende sieht nur einen heftig pöpelnden kleineren Hund. Typischer Fall von mangelnder Erziehung und die ist gerade bei den Fusshupen leider die Regel, oder?
    Was an Übung und Training so alles passiert, merken höchstens die Hundehalter, deren Hunde inzwischen weitgehend in Ruhe gelassen, früher aber heftig bekeift wurden.
    Und das unser Hund sich in manchem zum Musterschüler gemausert hat, sieht man dann auch nicht.
    Denndie Aussenwirkung ist bei Hundebegegnungen meistens nicht toll und sicher werden wir gerne in eine der Kategorien geschoben, um die es hier geht. Vorurteile sind halt schnell getroffen.
    Im übrigen sind wir auch vom Geschirr zum Halsband gewechselt (ausser an der Schlepp). Ein sich ordentlich ins Geschirr werfen hat unseren Hund nämlich erst so richtig bestärkt. Da stänkert es sich so richtig mit Rückhalt. Am Halsband sieht das anders aus. Dass das Halsband beim Zerren unangenehm wirkt irritiert ihn nämlich druchaus und er merkt schon, dass er selber kontrollieren kann, wieivel Druck er darauf legt. Durch diese Irritation ist er dann auch ansprechbarer als in gleicher Situation im Geschirr und so haben wir mehr Chancen, selbst einen im Gange befindlichen Pöpelanfall noch zu deeskalieren..


    Viele Grüße


    Ingo

  • ich glaube was man nicht missverstehen sollte, hier redet keiner von mal was benutzen, sondern von der regelmässigen bis täglichen benutzung irgendwelcher hilfsmittel. die im schlimmsten fall ein lebenlang am hund ausprobiert werden.
    diese sollten möglichst das problem beheben, ohne das man da was dran arbeiten muss.


    sprich übertrieben gesagt, auf knopfdruck hört der hund mit dem fehlverhalten auf.

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