Ignorieren in der Hundeerziehung

  • Zitat

    Aber da frage ich mich echt warum einem das dann so empfohlen wird? Bzw. man angeranzt wird, wenn man das Bellen unterbinden will.


    Vielleicht, weil es in dieser einen Situation tatsächlich besser gewesen wäre, das Fehlverhalten zu ignorieren... oder weil der Trainer einfach nicht gut ist ;-)


    Zitat

    Sollte ich vielleicht doch auf die Provozier-Schiene wechseln???


    Vielleicht reicht es in diesem Fall einfach, dem Hund zu zeigen, was richtig und falsch ist und ihn zB auf seinen Platz zu schicken. Beim wortlosen anstarren kann der Hund auch nur raten, was er falsch macht. Wahrscheinlich ist ihm das Angeglotze einfach unangenehm und er geht dem sicherheitshalber aus dem Weg. Dass er nicht mehr am Tisch betteln soll hat er allerdings nicht gelernt! Eher, dass dein Freund mit Vorsicht zu genießen ist.


    Grundsätzlich ist das Ignorieren in solchen Fällen nicht falsch. Wenn man aber merkt, dass der Hund nicht darauf reagiert, dann darf man Alternativen probieren.

  • Zitat

    So schlau wird man mit der Zeit auch. Aber da frage ich mich echt warum einem das dann so empfohlen wird? Bzw. man angeranzt wird, wenn man das Bellen unterbinden will. Ich meine, wenn ich als Laie merke das es der falsche Weg ist, muss ein Hundetrainer, der ja im Regelfall auch selber Hunde hat, es doch auch merken. Aber die propagieren ewig das gleiche. :???:


    Weil es eben manchmal wirklich das Richtige ist. Es gibt ja verschiedene Gründe, warum ein Hund bellt. Wenn mein Lümmel mich provozierend anbellt, freut er sich unheimlich, wenn er mich zum Zurückbellen bringt. Wenn ich ihn da einfach ins Leere laufen lasse, kriegt er sich viel schneller wieder ein.

  • Zitat

    Unser Problem ist beim Essen.
    Wenn Michael und ich am Essen sind, steht Foc anfangs immer neben uns.
    Unsere Hundetrainerin meinte dazu: Ignorieren!
    Ich ignoriere also. Foc steht da. Foc schiebt seinen Kopf zwischen meine Arme hin zum Teller (dann schiebe ich ihn weg, ohne anzuschauen). Foc schnuppert am Tisch. Foc geht zu Michael, der starrt Foc in die Augen und schwupps, Foc geht auf sein Platz.
    Ich mag Methoden mit Provozieren (Anstarren, Futter wegnehmen) eigentlich gar nicht. Ich selber tu es auch nicht. Aber es ist wirklich erstaunlich, beim Ignorieren bleibt Foc mindestens 10 Minuten, bevor er wirklich merkt er bekommt nichts (von uns hat er noch nie etwas vom Tisch oder beim Essen bekommen), aber er versucht es auch nur bei mir so schlimm (mit Kopf ran zum Teller und Kopf zwischen die Arme). Bei Michael versucht er es gar nicht erst. Sollte ich vielleicht doch auf die Provozier-Schiene wechseln???


    wenn der Hund mich nur anglotzen oder fiepen würde, dann würde ich ignorieren. So bald der Hund irgendeine Aktion startet, kommt ein warnender Blick, wenn das nicht hilft geht die Hölle auf :lol:

  • Hab mir noch nicht alles durchgelesen. Aber Spatzine Ignorier deinen Hund niemals wenn er Angst hat und geh niemals weg, wenn er sich hinter dir versteckt und deine nähe sucht. aber glaub du weißt mittlerweile auch das das ein fehler war.


    Ich habe das auch gemacht, weil alle es gesagt hatten. Durch diesen fehler lief meine Hündin dann auf auf und davon, nur weil nen anderer Hund zu sehen war. Weil eine Trainerin im selben Wald spazieren ging und ich mein Mädchen nicht mehr ableinen konnte hab ich bei dem großen fehler grad noch rechtzeitig die Notbremse ziehn können. Die Trainerin hat mit sowas von den Kopf zurecht gerückt.


    Von wegen weggehen oder Ignorieren, wenn der Hund Schutz sucht. Ein Hund muss sich drauf verlassen das sein Mensch die Kohlen aus dem Feuer zieht. Ich musste sogar meine Hündin anfangs an der Leine dazu bewegen das sie akzeptiert das ich ihr Schutz biete damit sie nicht mehr wegrennt, dabei hatte sie es von anfang an so gemacht und ich bin weggegangen. Kein wunder das Sie weggelaufen ist wenn sie Angst hatte, ich hatte die voll im stich gelassen. Nur weil mir andere das gesagt hatten, das ich die Ignorieren soll und weggehen soll.



    Mein Rüde dagen, der braucht es Ignoriert zu werden. Weil seine ambition ist aufmerksamkeit zu bekommen. Selbst schimpfen ist aufmerksamkeit für ihn und er hat sein Ziel erreicht. Werd auch ganz oft doof angesehn, wenn der mich anbellt und ich guck mir grad den Himmel oder ne Wand an und reagier darauf nicht.
    Muss da beim Training in der öffentlichkeit auch anderen Menschen sagen, das sie den in ruhe lassen sollen. Weil viele bekommen da mitleid und sprechen ihn an. Dabei ist schon ansehn für ihn aufmerksamkeit und sein Ziel erfüllt.
    Wenn er keinerlei aufmerksamkeit bekommt lässt er das Bellen sein und kann sich richtig gut benehmen.

  • Ich hab jetzt nicht alle Beiträge detailliert gelesen, möchte aber auch etwas dazu sagen.


    Ignorieren ansich ist schon in Ordnung, will aber auch gelernt sein!


    Kleines Beispiel: bei mir in der Gruppe auch dem HP ist eine Dame mit einem Sheltie. Dieser Hund hat letzten Samstag die ganze Zeit gekläfft und wurde richtig frech und fordernd. Ich habe den beiden dann eine Auszeit verordnet. Jedes mal, wenn der Hund anfing, sollte sie ihren Hund komentarlos an einem Weidezaunpfahl fest machen und still weggehen. Dann sollte KEINE Komunikation stattfinden, bis der Hund ruhig und entspannt war. Sie sollte dann ruhig wieder zurück gehen und das Training fortsetzen.
    Soweit in der Theorie! Die Dame schaffte es, den Hund selbst in der Auszeit voll zu sabbeln ;)
    Nach meiner "Ansage" war dann Ruhe. Ich wollte schon vorschlagen ein Sprühhalsband zu nutzen. Und zwar für die Halterin, wenn sie ununterbrochen sabbelt :lol: Gut, dass sie mir das nicht krumm nimmt!

  • @Yvonne&Bobby selbe problem wie bei meinem Rüden^^. Musste auch öfter erst meinen Ex ruhig kriegen, bevor ich ne Chance hatten den Rüden ruhig zu kriegen :D . Beim Rüden wars leichter :mute: -


    Denke man könnte das mit dem Ignorieren in Kategoren unterteilen. Hunde die aufmerksamkeit haben wollen, können Ignoriert werden. Hunde die frech sind sollten gestoppt werden. Hunde die ängstlich sind denen sollte geholfen werden.

  • das ignorieren wurde damals in der hundeschule propagiert in der ich war, ich wendete das "ignorieren" daher regelmäßig bei meinem hund an und wunderte mich darüber, dass es in bestimmten situationen nichts brachte. (situationen, in denen ein abbruchkommando nötig war).


    erst mit der zeit lernte ich, dass->wenn ich es ignoriere-> das verhalten des hundes dulde.


    beim "nach-hause-kommen" ist das "nicht beachten des hundes" eine tolle vorgehensweise, gerade wenn der hund gestresst ist bzw gerne in mittelpunkt stehen will, bei unerwünschten verhalten aber-> bringt ignorieren rein gar nichts, da sollte man reagieren.





    :lol: das kommt mir doch irgendwie bekannt vor.


    ein beispiel: Männe und ich sitzen am Tisch und essen was, Hund kommt ins Wohnzimmer und schaut in unsere Richtung. Er guckt von unten nach oben, glotzt das Brot an, welches sich mein freund in den Mund schiebt.
    Kurzes Fiepen, stinki legt die stirn in falten und guckt betröppelt.
    Keine Reaktion seitens meines Freundes- also wird Hundchen mutiger.


    Schnell ist er an meinen Freund herangetreten und schnüffelt in seine richtung, setzt sich brav vor ihn hin- circa 30 cm liegen dazwischen- und geiert auf das Brot, während lange Spucke-Fäden zu Boden tropfen. Da Freund nicht reagiert, wird die Pfote ausgestreckt, die man fordernd auf seinem Bein ablegt. Jetzt setzt der Hund seinen treudoofen Blick auf, seufzt und schiebt sich noch näher heran, um das brot intensiver betrachten zu können.


    ich sitze neben meinem Freund und esse in aller Ruhe, frage ihn, wie er das nur aushalten kann, wenn der hund so nahe bei ihm bettelt, schüttel den kopf und mampfe weiter.


    indessen verschärft der stinker sein betteln. Die Schnauze wandert langsam richtung Mund und man versucht am Gesicht vom Männe zu schnüffeln.


    Da ich sowas absolut eklig finde (gerade beim essen) unterbinde ich das- ein warnender blick in stinkis richtung- stinki guckt mich an- wieder zu dem mund meines freundes- schaut mich wieder an und trollt sich.


    Bei mir- würde er sowas gar net erst versuchen.
    Ich bin futterneidisch.
    Außerdem will ich beim Essen meine Ruhe haben.


    Mittlerweile unterbindet mein freund das betteln, wenn er was isst- es kam zu einem zwischenfall mit einer der katzen (gizmo bettelte bei ihm um ein stück wurst und rammi wollte sich auf gizmo stürzen, da er "sein" futter verteidigen wollte)- seitdem wird der hund gleich- mit einem blick- weggeschickt.

  • Zitat

    ein beispiel: Männe und ich sitzen am Tisch und essen was [...]


    Auch hier würde ich nicht pauschal sagen, dass ein Kommando kommen MUSS. Es hängt vom Hund ab.
    Wenn wir essend am Tisch sitzen und Hundi kommt dazu, dann kann ich sie getrost links liegen lassen. Sie hat gelernt, dass das bedeutet: "was wir hier tun, hat nix mit dir zu tun. Du hast hier keine Aufgabe und keine Verpflichtung. Du kannst dich gerne zu uns gesellen, aber du bekommst von dieser Mahlzeit nix ab."


    Zitat

    [...]seitdem wird der hund gleich- mit einem blick- weggeschickt.


    Ich bin kein Freund von der Anglotzerei. Wenn Abbruchsignal, dann auch eines, dass der Hund versteht. Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte... und welches dieser 1000 Worte nun befolgt werden soll, kann der Hund nur ahnen. Nach deiner Erzählung zu urteilen trollt sich der Hund nicht, weil er verstanden hat, dass er nicht betteln darf, sondern weil er von deinem Blick eingeschüchtert ist. Hätte er wirklich gelernt, dass der Tisch und das Essen darauf tabu ist, wäre er entspannter und würde nicht so aufdringlich und distanzlos agieren.

  • Zitat


    Auch hier würde ich nicht pauschal sagen, dass ein Kommando kommen MUSS. Es hängt vom Hund ab.
    Wenn wir essend am Tisch sitzen und Hundi kommt dazu, dann kann ich sie getrost links liegen lassen. Sie hat gelernt, dass das bedeutet: "was wir hier tun, hat nix mit dir zu tun. Du hast hier keine Aufgabe und keine Verpflichtung. Du kannst dich gerne zu uns gesellen, aber du bekommst von dieser Mahlzeit nix ab."



    Ich bin kein Freund von der Anglotzerei. Wenn Abbruchsignal, dann auch eines, dass der Hund versteht. Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte... und welches dieser 1000 Worte nun befolgt werden soll, kann der Hund nur ahnen. Nach deiner Erzählung zu urteilen trollt sich der Hund nicht, weil er verstanden hat, dass er nicht betteln darf, sondern weil er von deinem Blick eingeschüchtert ist. Hätte er wirklich gelernt, dass der Tisch und das Essen darauf tabu ist, wäre er entspannter und würde nicht so aufdringlich und distanzlos agieren.


    mich lässt mein hund beim essen in ruhe, wenn er bettelt, tut er das in der regel bei meinem freund (wir sitzen zusammen am tisch), also müsste er ihn "ab schicken", er fand das aber immer niedlich, wenn der hund vor ihm saß und ihn mit seinen großen kulleraugen ansah- man merkt also, dass wir in dieser hinsicht nicht immer konsequent waren.
    ein hund lernt ja in der regel, bei wem er sich was erlauben kann und bei wem nicht, doof sind die vierbeiner nicht ;) und so lange ich meine ruhe beim essen habe- sind mir viele dinge wumpe.


    sitze ich ganz alleine am tisch, guckt der dicke nicht mal nach mir. er weiß halt, dass sich betteln bei mir nicht lohnt.


    natürlch kennt der hund ein "ab mit dir", was in der regel verwendet wird, wenn er den Tisch ansteuert. Seit dem Vorfall mit der Katze wird er von meinem Freund verwiesen, was ich persönlich auch sehr gut finde. Ich mag diese glotzerei und bettelei nicht.


    ich gucke meinen hund an, wenn er aufdringlich wird- jeder hat da ja seine eigene vorgehensweise und soll das machen- womit er am besten klar kommt.
    wenn das nix für dich ist, dann ist das doch okey :ka:

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