Der Morgen-Spaziergang

  • Hallo,


    ...wer von Euch macht mit dem Hund / den Hunden die Morgenrunde?


    Ist die normal? Oder benehmen sich Eure Pelzigen da anders als gewöhnlich?


    Unsere jedenfalls, sind morgens bekloppt. Total. Ich schildere mal...


    Mühsam schäl' ich mich kurz nach sechs Uhr aus der gemütlichen Koje.


    Geschlossenen Auges sammle ich meine sieben Sachen zusammen und schlurfe ins Badezimmer.
    Als Morgenmuffel-Schwarzgurtträger vermeide ich sowohl jeglich An- als auch Aussprache und
    trete nach vollbrachter Grundreinigung recht Wortkarg in den Hausflur.


    'Jimmy! Verona! Pippi!'


    Jimmy -im Ehebett unter der Bettdecke auf Fraules Seite liegend- vernimmt meine knappe
    Ansprache und zieht die Beine ein, die unter der Zudecke hervorlugen.
    Solcherart nun vollständig getarnt, hofft er auf weiterführende Nachtruhe.


    Verona hingegen drückt sich -im Wohnzimmer auf dem grossen Hundekissen hinter dem
    Sofa liegend- tiefer ins Kissen und täuscht seufzend eine Tiefschlafphase vor.


    'Kamele! Auf! Piiiipppiii! -Anziehen!'


    Ich nehme die Geschirre, Halsbänder und Leinen vom Haken und rassle damit.
    Daraufhin, setzt Jimmy sich auf und beginnt sich hinterm rechten Ohr zu jucken.
    Verona ahmt ein Schnarchen nach.


    'Auf jetzt! Hopp!'


    Jimmy steigt vom Bett. Aber nur vorne. Hinten bleibt er oben, biegt sich durch, wie
    eine Billigbanane vom Diskonter und gähnt herzhaft. Manchmal furzt er auch ver-
    nehmlich. Wahrscheinlich zur Abwehr.


    Verona indess gibt vor zu kooperieren. Sie trottet an mir vorbei, ohne aufzusehen
    und inspiziert erstmal den Katzen-Fressplatz.


    'Vero! Komm her. Leine dran. Pippi!'


    Geschickt weicht sie dem Halsband aus, geht in die Küche, beschnüffelt bald den
    Tisch, bald die Arbeitsplatte, auf der Suche nach Essen.


    Rütter würde sie frech und respektlos nennen.
    Rütter hätte Recht.


    Derweil hat Jimmy das Bett gänzlich verlassen. Er starrt die Leine an, während er
    sich den Bauch kratzt.
    Verona rast an mir vorbei, wirft den Plüschelch im Wohnzimmer umher und legt sich
    ins Körbchen.
    Jimmy erhält einen Anschiss und kratzt sich daraufhin die andere Bauchseite.
    Verona legt sich im Körbchen auf den Rücken.


    Ich habe inzwischen bereits ein Auge geöffnet und sehe, dass das was ich sehe,
    mir nicht gefällt.


    'Auf jetzt! Saubande! Anziiiiiiiiiiehen!'


    Jimmy schlurft heran, lässt sich widerwillig bekleiden. Geschirr geht schwer anzuziehen,
    weil er sich unter den Achseln kratzt.
    Dann rüttle ich am Körbchen.
    Verona schwingt herum. Schaut mich an. Ich will nicht wissen, was sie gerade über mich
    denkt.
    Urplötzlich täuscht sie Aktionismus vor, rennt los, springt an die Leinengarderobe, hopst
    an der Türe hoch und dreht sich im Kreis.
    Ich kriege sie zu fassen und ziehe sie an, während sie das Maulvoll Katzen-Trofu mampft,
    dass sie -wie auch immer- bei dieser Aktion gemopst hat.


    Geschirr geht schwer anzuziehen, weil sie sich dabei hinsetzt und ein unschuldiges Gesicht
    macht.


    'Ich geh dann.'


    ...mache die Tür auf, beide Leinen in der linken Hand.


    Verona saust los. Es ruckt, die Finger knirschen. Sternchen steigen auf.
    Jimmy ist nämlich sitzen geblieben, kratzt sich das Kinn, während Véro bereits halb an der
    Aussentüre ist.


    Jimmy erhält nun einen Ruck nach vorne, Verona einen nach hinten. (Nicht im DF sagen!)
    So gelingte es uns, geschlossen auf die Strasse zu treten.


    'Und los geht's!'


    Denkste.
    Jimmy muss erstmal den Busch gleich am Trottoir giessen, während Verona das Gleiche mit
    dem Kirschbaum am Strassenrand vor hat.
    Ich stehe dazwischen, in jeder Hand eine Leine und sehe gekreuzigt aus, fast wie Jesus.


    Nachdem ich meine Schultern wieder eingerenkt habe, traben wir los.
    Mal ruckt es links, weil Jimmy die Buschzeitung lesen will, bald rechts, weil Verona eine
    Schnecke beschnüffeln muss oder eine Mirabelle.
    Trotzdem gelingt es mir, mit beiden Pappnasen die nächste Strassenkreuzung zu erreichen.


    Kurzer Blick nach links, nach rechts und nix wie rüber...


    Schlagartig werden wir gebremst. Jimmy sitzt auf dem Mittelstreifen und kratzt sich überm
    Auge.
    Ich fluche, zerre ihn vorwärts, was er mit einem vorgetäuschten Hinken kommentiert und
    versuche dabei geschickt Schulbussen und Berufspendlern in schlaftrunkenen Autos auszu-
    weichen.


    Etwas zittrig erreichen wir die Ampelanlage an der B3. Wie jeden Morgen versucht Jimmy
    den Schaltkasten zu markieren, Verona gibt mir aber gut Schwung mit um ihn wegzu-
    ziehen, weil sie dringend den Siedlungszaun anzustrullen gedenkt und darob Gas gibt.


    Den Wirtschaftsweg entlang, wird nun jeder Grashalm persönlich begrüsst. Der eine oder
    andere wird angeknabbert, angepinkelt oder gar inhaliert.


    Da es pressiert, treibe ich die Sackgesichter zur Eile an.


    'Auf ihr Kamele! Laufschritt! Saubande!'


    Das hilft und sie verfallen in einen recht brauchbaren Trab.
    So biegen wir in die Danziger Strasse ein.
    Dort treffen wir Tajo, den weissen Wuschel. Gemeinsames Schnüffeln, kurzer Plausch mit
    dem Tajo-Fraule und dann links rum, Richtung Kindergarten.


    Auf dem Schotterfeld vorm Kindergarten dreht sich Verona ein, zwei, drei Mal und kackt.
    Und dreht sich... kackt... dreht sich... :roll:
    Ich sammle das dann auf, während Jimmy und Véro gleichzeitig in verschiedene Richtungen
    ziehen und erneut der linken Leinenhand zusetzen.


    Dann geht's weiter hinter der Siedlung vorbei.
    Hier steht anscheinend das Beste Gras worldwide, denn nun grasen die Kamele, als wenn
    es Kühe wären. Natürlich einer ganz links, der andere ganz rechts vom Weg.
    Jesus lässt grüssen.
    Jimmy nutzt die Gelegenheit gerne, sich dann im Gras nieder zu legen und ausgiebig bissle
    zu kotzen. Verona putzt ihn dann und mein Blutdruck errreicht Spitzenwerte, weil ich ja
    eigentlich vor der Arbeit noch zu frühstücken gedenke, während die beiden Holzköpfe da
    rumblödeln.


    Ich treibe beide erneut zur Eile an.
    Sie nehmen es zur Kenntnis. Oder auch nicht. Doch irgendwie erreichen wir das alte
    Hochhaus an der B3.
    Ich muss nicht erwähnen, dass Jimmy mich auf dem bisherigen Weg mindestens 20 Mal
    versucht hat von hinten zu überholen und dabei jedes mal die Seite gewechselt hat, so
    dass ich umgreifen muss.
    Auch nicht, dass er ständig versucht alles was höher ist als ein aufgestellter Igelhaufen
    zu markieren. Ich sage versucht, und meine versucht.
    Das geht so:


    Er stellt sich an das zu markierende Objekt.
    Hebt das linke Bein.
    Macht einen Schritt zurück.
    Hebt das Rechte Bein.
    Macht einen Schritt vor.
    Dreht sich.
    Schnüffelt.
    Linkes Bein... vor
    Rechtes Bein... zurück
    Wippt im ganzen vor und zurück und vor...
    Dreht sich...


    Entweder er lässt irgendwann ein Tröpfchen fallen und scharrt dann mit allen
    Vieren, als wolle er den Suez-Kanal auffüllen, oder er gibt auf und geht einfach
    weiter.
    Beides nervt.


    Kurz vorm Hochhaus kackt dann auch der Jimmy. Also manchmal.
    Manchmal tut er auch nur so.
    Kreist und kreist... und nix.
    Ein Dödel.


    Egal. So erreichen wir jedenfalls wieder unsere Strasse.
    Verona hat Hunger und beginnt zu ziehen.
    Jimmy täuscht erneut ein Hinken vor, vertut sich aber zumeist mit dem Bein.


    Zu Hause bettelt er dann ein Rädle Wurst. Vero auch. Vorher hat diese aber schon die
    Hunde- und Katzen-Näpfe abgecheckt, die Arbeitsfläche und den Küchentisch unter-
    sucht und beim Saufen den Küchenboden unter Wasser gesetzt.


    Ausziehen ist ähnlich wie Anziehen. Nur umgekehrt.


    Den Kaffee jedenfalls habe ich mir verdient. :coffee2:


    liebe Grüsse ... Patrick *der-es-morgends-nicht-leicht-hat*

    • Neu

    Hi


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    • Du Armer :lachtot:


      selten um diese uhrzeit so gelacht....


      Danke dafür



      Je nach Uhrzeit is meine Maus, doch sehr unterschiedlich...


      Morgens um 3, falls ich so früh arbeiten muss, schaut sie mich an, als ob ich sie net alle hätte, huscht dann aber mit raus und verrichtet so schnell wie möglich alles um sich dann zuhause sofort wieder ins körbchen zu legen und mir die mittelkralle zu zeigen.
      Dabei vergißt sie sogar, ganz Retriever untypisch, daß es nach der ersten Runde Frühstück gibt.....


      Stehen wir später auf, also nach 6, is sie völlig normal. Jeder Grashalm muss auf futterfestigkeit überprüft werden, rumblödeln etc und nicht zu vergessen, daß Frühstück, weil sie ja sonst verhungert.....

    • Anjou springt auf, sobald ich mich im Bett rege. Der hört dann sofort, ob ich wach bin. Normalerweise ist das aber schon gegen Mittag, weil ich die Nächte wach bin. Und er legt sich dann in der Regel dazu und streckt sich ausgiebig.


      Ist es wirklich mal früh und ich stehe dann tatsächlich auch noch früh auf, springt er aber auch gleich mit auf. Nur kann er keinen täuschen. Da wird sich beim Laufen gestreckt, rumgegähnt, die Augen sind ganz klein und der Kopf sinkt immer wieder runter. Außerdem rennt er mir sonst morgens noch extremer hinterher als sonst so die ersten Wege... Aber dann setzt er sich einfach mit hängendem Kopf in den Flur, wo er mitkriegt, was ich so in Bad, Schlaf- und Wohnzimmer mache. Nur wenn es Richtung Küche geht, sprintet er dann in die Kudde und sitzt aufrecht parat.


      Draußen ist er sofort hellwach und voll dabei. Genau so drinnen, wenn ich was von ihm "verlange".
      Aber man merkt draußen, dass er nach kurzen Nächten gestresster ist. Dann reagiert er noch viel deutlicher auf andere Hunde usw.


      Zu Hause wartet er dann auch darauf, dass ich mich auf die Couch setze oder aber komplett weg gehe, um sich dazu/ ein zu rollen und weiter zu schlummern. Hund müsste man sein ;)

    • Patrick! Herrlich geschrieben! :lol:
      Deine Kamele erinnern mich an meinen Wicht, hätte ich zwei davon, ich wette, ich könnte auch den Jesus mimen. ;)


      Bei uns beginnt der Morgen meist mit einem dumpfen, sich ausbreitenden Schmerz im Bereich des 3. Lendenwirbels. Ich liege im Bett wie ein Schlangenmensch, der ich leider nicht bin. So biege ich mich wenig grazil, dafür umso anatomisch sensationeller um den Wicht herum, der die komplette Diagonale des Bettes für seine schlafwandlerischen Yogaübungen benutzt. Ich möchte in diesen Momenten lieber kein Röntgenbild meiner Wirbelsäule sehen.
      Auf Finger-und Zehenspitzen kraxle ich dann aus dem Bett, möglichst, ohne dem Wicht ein Härchen zu krümmen, schlurche in die Küche, fabriziere mir meinen allmorgendlichen Instantkaffee/Milch Mix, statte dem Bad einen kurzen Besuch ab und kämpfe mit harten Bandagen gegen meinen inneren Schweinehund, mich gleich wieder zu dem genüsslich vor sich hin müffelnden Schlafewicht dazu zu legen. Obwohl dieser augenscheinlich gerade seine Tiefschlafphase erreicht hat, reicht ein kurzes Antippen mit dem Finger und er rollt sich stilsicher, aber mit weiterhin geschlossenen Äuglein auf den Rücken. Wer möchte nicht mit einem gekraulten Bauch in den Tag starten? Das Bäuchlein erscheint mir ziemlich dick, und ein aufmerksamer Beobachter weiß, dass darin neben dem regulären Hundeabendessen im besten Fall auch noch ein Stück geklaute Pizza, ein erbettelter Spekulatius, ein paar Dönerreste samt Soße aus der Biotonne sowie ein erbeutetes unreifes Äpfelchen vor sich hin gären.
      Wie Antennen recken sich zwei schwarze Vorderpfötchen schließlich gen Himmel, während die Hinterbeine gewohnt freizügig gespreizt und unbelebt bleiben. Was folgt ist ein tiefer Einblick in den Raubtierschlund, untermalt vom Soundtrack quietschender Gähngeräusche.
      Klar muss der Wicht, bei dem gefüllten Bäuchlein, bereits ultra aufs Klo. Das jedoch ignoriert er gekonnt zugunsten seines immensen Schlafbedürfnisses, bis es so dringend ist, dass man es kaum noch durch die Wohnung zur Haustür schafft und am Besten aushaltbar gerade noch im Sitzen. Spätestens dann ist der Wicht plötzlich hellwach und verflucht die Lahmarschigkeit seines Frauchens, das plötzlich noch tausend andere Dinge tun muss, bevor sie startklar ist: kämmen, anziehen, Schlüssel suchen, was anderes anziehen, Kacktütchen suchen, Mütze suchen, Leine suchen. Den Wicht ins Geschirr einfädeln. Oh wie stressig. Gähn.
      Dann steht man im Hof, den rettenden Busch hinter dem Hoftor bereits vor dem inneren Auge, die Blase drückt, gleich, endlich, kann man das Beinchen heben, nur noch ein paar Schritte - da fällt Frauchen ein, dass sie doch noch was anderes anziehen möchte.
      Letztendlich schafft es der Wicht noch gerade so in den Vorgarten, und es plätschert glückselig auf Herrchens liebevoll arrangierte Sukkulenten.
      Weiter geht's die paar Meter Richtung Kreuzung; man muss sich vorstellen, dass ein kleines Dorf wie unseres, das gerade mal aus zwei Straßen besteht, nur exakt eine Kreuzung hat, nämlich die, wo eben diese beiden Straßen sich kreuzen und so etwas wie den Dorfmittelpunkt bilden. Hier ist zum Beispiel auch das Bushäuschen und der Briefkasten, sozusagen der Hotspot unseres Dorfes, und wie soll es anders sein: die Lieblingsstelle des Wichts. Gerade als man die Kreuzung überqueren will, und dabei sollte man es inzwischen eigentlich schon wissen, bremst der Wicht abrupt ab, so dass man regelmäßig nur noch mit einem Ausfallschritt davon kommt. Als hätte er es mit dem Lineal ausgemessen, "sitzt" er also mitten auf der Kreuzung, und hat die Ruhe weg, da möchte ihm manch mitfühlender Mitbürger gerne noch eine Zeitung reichen, während Frauchen hektisch nach dem Kacktütchen kramt. Es kommt wie es kommen muss, Auto von Osten, Auto von Süden, beide bremsen ab, Frauchen mit Schweißperlen auf der Stirn, der Wicht unverrückbar, ja nichtmal das Tütchen lässt sich auseinanderfriemeln. Fenster werden herunter gekurbelt: "Na DER sitzt aber gut!"
      Frauchen tut so, als würde sie den Wicht, der da mitten auf der Kreuzung fest getackert scheint, gar nicht kennen. Zwei Autos schlängeln sich also mit einem Manöver über den Bordstein am selig thronenden Wicht vorbei. Ein Frauchen, das nach wie vor das knallrot angelaufene Gesicht hinter dem auseinanderzufriemelnden Kacktütchen verbirgt, und sich schließlich bückt, um die bis auf einzelne Maiskörner verdauten Pizzareste vom Asphalt zu klauben, merkt nicht, dass der Wicht bereits einen Plan hat.
      Kaum das Tütchen mit einem Knötchen versehen, muss Frauchen hilflos mit ansehen, wie der Wicht plötzlich einen Blitzstart in Richtung Nachbarshof hinlegt, und versucht, sich durch die Katzenklappe zu zwängen. Das gelingt natürlich auch mit entschlacktem Bäuchlein nicht, zum Glück steht das Hoftor einen spaltbreit offen, und der Fresssack macht sich gierig über den Katzennapf her, während das am liebsten unsichtbare Frauchen sich den Mund fusslig pfeift.
      Zum Glück taucht der Wicht bald wieder auf, duftet nach Whiskas und hat einen nagelneuen Fußball mitgebracht. Frauchen macht sich im Geiste eine Notiz: - Dose Whiskas kaufen, - unbemerkt Ball zurückbringen.
      Ist der morgendliche Schmachabschnitt schließlich überstanden, starten Wicht und Frauchen ins Feld zu einem feuchtfröhlichen Morgenplantsch in der nächstbesten Suhle...

    • :lol:



      Herrlich geschrieben!


      Da scheinen drei Morgenmuffel zu früh unterwegs zu sein.




      Und nö,
      bei uns ist es nicht so. Egal, wann ich aufstehe, mein Hund ist da.
      Selbst, als ich wegen einer Oscarverleihung :ops: schon morgens um 1 Uhr aufgestanden bin.
      Wir haben eine schöne Runde durchs Dorf gemacht, dann habe ich mir die Verleihung angeschaut, und Cheyene es sich neben mir auf die Couch gemütlich gemacht und weiter gepennt.



      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

    • Hallo


      Wunderbar geschrieben Patrick.
      und
      nein, ich hatte noch nie einen Morgenmuffelhund.


      Den Part des frühtäglichen "Mürrisch-wortlos-Miesmuffels" hat meine Liebste
      ganz ohne die kleinste Tarifverhandlung freiwillig übernommen.
      Da bleibt für den Hund und mich nichts anderes zu tun,
      als einfach munter, fröhlich und ohne Stress den Tag zu beginnen.


      Ihre Aufgabe als MorgenMuffel
      erledigt meine Frau allerdings vorbildlich;
      Wer darf sich schon rühmen je Sätze derart finsterer Schönheit
      gehört haben zu dürfen:
      "Musst Du den Tag so unangenehm fröhlich angrinsen? Er hat Dir doch nichts getan."
      Oder:
      "Nachgerade ekelhaft mit welch guter Laune Du aufstehst,
      es wird wirklich Zeit für eine Therapie."


      Viele Grüße

    • aaaaach sind das HERRLICHE Geschichten... :D


      Also da Mozart ja noch ein Welpe ist, hab ich nicht ganz so viel beizutragen... aber bei uns gibt es zwei verschiedene Arten aufzustehen...


      1. Wecker klingelt um 4.30 Uhr. Wärend ich früher mich nochmal umgedreht habe und weitergepennt habe, geht heute mein erster Blick in die Box... Doch Mozart pennt... wärend er sonst bei jedem Huster aufwacht und fiepst, schläft er um die Uhrzeit tiiiief und komatös... Also habe ich noch zeit, meinen Morgenmantel anzuziehen, und zwar in Ruhe...
      Sooo, Frauchen ist ja lieb und nett... "Moooozart" wird liebevoll gesungen... "aufsteheeeen"... Ein Auge öffnet sich... Ich mach die Boxentür auf... da kommen mir zwei Pfoten entgegen, der Hund streckt sich auf die doppelte Länge. Dann krabbelt er bäuchlings raus, versucht auf mein Bett zu krabbeln, was aber morgens nicht so ganz funktioniert... Dann startet das morgendliche Gähnkonzert... das hört sich ungefähr so an... "UuuuuÄÄÄÄÄÄH!!!!!" Weil es bis zum Hof ein paar Stufen sind und er morgens zu faul ist, bis unten zu warten mit dem Bächlein machen, sondern dieses lieber iwo im Flur hinterlässt, wird Herr Baron hinunter getragen... Dabei kuschelt er sich verschlafen an mich, den Kopf an meinen Hals... Um mir dann ein weiteres "UuuuuÄÄÄÄÄÄH!!!!!" ins Ohr zu schmettern... dazu wird unwillig gebrummt... Sooo im Hof angekommen, legt sich Hundi erstmal hin... Weils so anstrengend war... dann stubse ich ihn an, Hund guckt unwillig... und liegt immer noch... Naja also einmal um die Mitte gefasst und aufgehoben... dann einen zärtlichen Schubser gegeben. Irgendwann lässt man sich doch dazu Herab, sein Bächlein zu machen.
      Naja, nachdem das erledigt ist, gehts wieder hoch, Geschirr oder Halsband an und raus zum Gassigehen... diesmal schafft er die Treppe alleine... zwar wesentlich langsamer als sonst, aber immerhin... draußen unterwegs wird dann noch ein riiiiiiesen Haufen (wo ich mich immer wundere WO das genau die ganze Zeit in meinem Hund gesteckt hat?? Der muss rieeesigen Stauraum haben...) gemacht, vorzugsweise vor irgendwelchen Haustüren der Nachbarn... Die zum Glück noch schlafen.


      2. Wecker klingelt nicht, aber die Blase drückt... dann wird man von ungeduldigem Fiepsen und Boxentürenscharren geweckt, und DANN isses dringend... Ich also totaal verschlafen aus dem Bett gehopst, erstmal auf den Kauknochen von gestern abend getreten, Boxentür auf, Hund auf Arm... Im vorbeigehen Bademantel geschnappt, Zeh am Körbchen (welches vorsorglich von Mozart dorthin verschleppt wurde) vor der Tür angehauen... Vor der Tür in den Bademantel gehangelt, wärend der Hund auf meinem Arm ungeduldig fiepst und sich über das unbequeme Getragenwerden und das wechseln von einem Arm in den anderen (zwecks anziehen) beschwert.
      Dann nichts wie runter auf den Hof, Hund leert seine Blase.... Frauchen kann wach werden, was übrigens leichter fällt, wenn man vor lauter Hektik vergessen hat, seine Hausschuhe anzuziehen und im nassen Hof steht...
      Guten Morgen Welt.....

    • Erstmal:
      Guten Morgen :sleep:
      und als Studentin, die sich gerade durch die Weltliteratur von ihren Dozenten gequält wird, erst mal euch (Livvy und Patrick) ein Kompliment - prima geschrieben!!
      Bei uns sind eher wir Menschen die Morgenmuffel, ja, müsste unser Hund mit mir und meinem Freund Gassi gehen, dann würde er tatsächlich Jesus mimen - höchstwahrscheinlich.. Aber wir sind ja die Menschen und er das Hundili.
      Also werde ich morgens (heute war's 6:54 - für eine Studentin in den Semesterferien viiiiiiel zu früh ;) ) von hin- und hergetrappel der Krallen meines Hundes auf dem Fliesen-/Parkettboden wach. Ich lasse die Augen zu (in der Hoffnung Hund entdeckt nicht, das ich wach bin) und denke in mich hinein "Bitte leg dich wieder hin, bitte, bitte leg dich wieder hin.. Guck mal, schön bequem Körbchen, mit schön Spieli.. bitteeeee, leg dich wieder hin!". Mist! Hoffnung erloschen - nach 2 Minuten liegt er immer noch nicht im Körbchen. Da muss wohl einer raus...
      ich: "Schaaaaahaaatz!"
      er lässt ein grunzendes Geräusch in meine Richtung los
      ich: "Schaaahaaatz, Foc will raus!"
      er: *räusper* "hä?!" (seine Augen bleiben geschlossen - wohl aus demselben Grund wie meine anfangs..)
      ich: "Schaatz!! Foc muss raus!"
      er: "und?"
      ich: "Gehst du?"
      er: (überlegungssekunde) "äh.. nö!"
      ich: "aber ich war Gestern!"
      er: "ja, aber .. och Schatz, guck mal, du bist doch schon wach! Ich bin ja mitten am schlafen.. hab ja nicht mal meine Augen auf.. also!"
      Grummelig schau ich auf den Hund, der entdeckt mein Gesicht so gleich, kommt ums Bett rum und schnuffelt ins Bett. Ich kraul ihn.. und stehe miesmutig auf. Schnell ins Bad, Hose an, Pulli an, ach nee, zuerst T-Shirt, Jacke, Schlüssel.. Dann Hundi fertig machen, Leine, Halsband, Geschirr. ICh will raus. Draußen vor der Tür merke ich: Mist, noch die Hausschuhe an! Fragend (darf ich mir meine richtigen Schuhe noch holen??) schaue ich meinen Hund an. Mit einem strengen Blick weist der mich zurecht und sagt mir "wenn wir jetzt wieder hoch gehen, gibt's das Bächlein im Flur!". Also bin ich ein braves Frauchen und gehe weiter... halb am schlafen... 100m an der Straße entlang, wir sind da. Schlaftrunkeln torkele ich den Weg entlang, lass die Schlepp am Boden schleifen.. Hund macht Pipi, priiiiima, Leckerli - ich fühle mich wie ein Gassi-Geher-Automat. Mit halb geschlossenen Augen gehts weiter. Hund macht sich einen Spaß draus, von hinten anzupfeffern und fast in die Leine reinzurennen. Glückwunsch, ich bin wach! Hoffnung auf weitere Schlafstunden nach der Rückker - hinfällig. Um die nächste Ecke, Hund macht großes Geschäft. Da fällt mir auf. Damn, keine Kottüten mitgeholt!! Aber Frauchen kennt sich ja selbst, deswegen trägt der Hund ja immer so eine schwarze "Schleife" um sein Geschirr - mein Hund trägt seine Kottüten nämlich zur Not auch selber :headbash:
      Und da ich eh schon wach bin, und sommerlicher Morgen ist, will ich noch weiter - Richtung Rhein. Hund bleibt stehen guckt mich an: :lepra: "WAS? Weiter? Bisse bekloppt!" Dreht sich um und will nach Hause. Ok, sooo fit bin ich selber ja auch noch nicht. Zuhause angekommen kann ich erst mal meine Hausschue grob saubermachen ("Mach ich heute Mittag richtig sauber..."). Hund steht vor der Haustür, Nase direkt am Schlüsselloch, "los, lass mich rein da!!!", die Tür wird aufgeschlossen, Hundi rast rein, schaut nach Herrchen (noch schnarchend im Bett - wie soll's anders sein), springt auf die Couch, rollt sich ein und .. schläft.
      Frauchen ist wach. Und sollte sich doch eigentlich wieder um die Weltliteratur kümmern. Es ist 8 Uhr morgens, Frauchen hat keine Lust, und stöbert liebern im DF :-)

    • Patrick, vielen Dank für den Stimmungsaufheller am frühen Morgen :lachtot: , ich habe mich fast am Kaffee verschluckt.


      Du bist schon ein armer geplagter Wicht mit deinen zwei Kamelen.


      Bonny ist, im Gegesatz zu Manila, die um 5 Uhr( oder früher) schon um mich herum turnt, ein absoluter Langschläfer.
      Er will es auch nicht wahrhaben wenn es heisst "Raus aus den Federn" und schiebt etwaige Altersschwerhörigkeit vor :4affen:, auch die Äuglein wollen nicht recht aufgehen.


      LG Britta

    • Ach Patrick, nun hast du heute morgen schon die 2. Lachsalve bei mir entlockt. :lachtot:


      Ich habe euer Morgen geistig vor dem Auge gesehen und kann nur sagen: Du hast mein vollstes Mitgefühl! ;)
      Bei so einer "Saubande" kann man ja nur verzweifeln. :verzweifelt:


      Einzig beruhigt mich bei der ganzen Geschichte: So vieles ähnelt dem meinen und ich weiß jetzt, ich bin nicht der einzige "Deppen" auf Erden. :roll:


      PS: Ob deine Frau so friedlich schlummernd auch weiß, was ihr Liebster nebst Vierbeinern in aller Herrgottsfrühe so treiben? :???:

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