"Spielen" erwachsene Hunde?

  • Ich würde die Aussage der Hundetrainerin bestätigen.


    Ich kenne viele erwachsene Hunde die nur mit schon bekannten Hunden eine Runde spielen, aber es ist nicht mehr der HAUPTSINN im Leben wie bei jungen Hunden.


    Es ist ja auch logisch.........die erwachsenen Tiere müssen sich ja um Revierverteidigung, Futterbeschaffung, und den Nachwuchs kümmern. Da ist spielen mit fremden Hunden nicht mehr das alleinige Lebensglück. So ist nun mal die Biologie der Hunde, und das kann nicht einfach weggeleugnet werden.


    Wir Menschen übernehmen inzwischen die meisten dieser Aufgaben, aber die Natur wird von uns nur manchmal überlistet.
    Nämlich dann wenn durch die Hundezucht gezielt auf juvenile Verhaltensweisen hingearbeitet wird. Bei vielen Hunden haben tausend (und noch mehr) Jahre selektieren auf Unterwürfigkeit und leichte Lenkbarkeit einen Hundetyp hervorgebracht der mental sein ganzes Leben in einem juvenilen Stadium bleibt.


    Das passt zur momentanen Lage hierzulande. Im Moment wird in Deutschland vom Hund erwartet: aggressionslos, freundlich, immer spielbereit auch mit fremden Hunden........sprich KINDERVERHALTEN. Das ist ein "guter" Hund.


    Das führt dazu das viele Hundehalter erstaunt sind und gar nicht glauben wollen das ein erwachsener Hund einen ihm fremden nicht mit kindlicher (welpenähnlicher) Spielfreude begegnen muss sonder einiges in erwachsener Manier klären will. Dann wird der "böse" Hund als "nicht sozialisiert" betitelt........


    Dabei ist ein gut sozialisierter Hund NICHT derjenige der mit allen spielen will. Sondenr derjenige der ALLE hundlichen Spielregeln beherrscht und anwenden kann. Auch die Regeln für Konflikten mit Zähnen........


    Es gibt aber noch viele Hunde, besonders aus der Gebrauchshunde Ecke, die sich als Erwachsene tatsächlich nicht wie Junghunde benehmen. Die wollen nicht spielen.........
    Kommt darauf an was für einen Typ man hat.


    Birg


  • :gut: Danke bordy, jetzt weiß ich, wie ich formulieren wollte, was ich meine.
    Neben Rangfolge und Ressourcen stellt sich für mich nämlich auch die Frage der Motivation des Spiels.
    Ist es "Spass" am Jagen/Hüten/Hetzen fällt es für mich nicht wirklich unter die Kategorie Spielen, sondern eher unter triebgesteuertes Verhalten (eben das "üben für den Ernstfall", das schonmal Richtung Ernstfall selbst kippt). Inwieweit man das dann unterstützt, indem man z.B. auf die Hundewiese fährt, damit Bello "Spass hat" ...


    Lg, Uli

  • Ich merke auch das Naela nicht mehr mit jedem spielt. Fremde Hunde sind Ihr eher unheimlich, ...
    Aber Hunde aus Ihrem "Bekanntenkreis" :hust: findet Sie toll zum spielen.


  • Ähnlich sehe ich die Sache auch.


    Eine Hundetrainerin hat mir auch letztens erklärt weshalb sie zB dagegen ist das Hunde verschiedenen Alters zusammen spielen. Fand ich auch total interessant!


    Mein Fazi: Meine Hündin muß nicht mit jedem x beliebigen Hund spielen. Macht sie auch nicht, oftmals geht sie hin, begrüßt den Hund freundlich und ignoriert ihn dann und das war es.
    Wird eer Hund aufdringlich erklärt sie ihm sehr sauber und deutlich wo die Grenzen sind.
    Klappt das nicht, kommt sie zu mir, bzw ich schreite ein.

  • Zitat

    Ich würde die Aussage der Hundetrainerin bestätigen.


    Ich kenne viele erwachsene Hunde die nur mit schon bekannten Hunden eine Runde spielen, aber es ist nicht mehr der HAUPTSINN im Leben wie bei jungen Hunden.


    So ist mir das auch schon aufgefallen. Mein fast 12-jähriger Beardie spielt nur noch mit Hunden, die er schon lange und gut kennt. An fremdem Hunden schnuppert er höchstens kurz und geht dann weiter.
    Mit ein wenig Aufmerksamkeit kann man aber schon unterscheiden, ob es sich um "sinnloses" balgen, raufen handelt oder ob es um ernsthaftere Themen geht..


    Ich bin mittlerweile der Meinung, dass man nicht jedem Hund, dem man begegnet, freudestrahlend entgegen kommen muss..
    Wenn mir jemand entgegen kommt und ich Mensch + Hund nicht kenne, überlege ich mir dreimal, ob ich Joey hinlasse. Als er noch jung war, war ich glücklich über jede Begegnung, damit er viele positive Erfahrungen macht. Jetzt im Alter möchte ich ihm so viel Stress wie möglich ersparen (wegen Arthrose im Hinterlauf ist er nicht mehr der "stabilste".. und wenn dann einer an ihm rüpelt, knickt er auch schonmal ein) und gehe dann manchen Gespannen lieber aus dem Weg.


    Dennoch halte ich es für wichtig, Hunde auch unter Hunde zu lassen.. mal neue kennenlernen, altbekannte regelmäßig wieder sehen.. als Begründung reicht mir schon der überglückliche Blick meines Wauwis, wenn er seinen Kumpel trifft, den er schon als Welpe kannte :smile:

  • Was mir gerade noch zur Ergänzung einfält, die besagte TT arbeitet ausschließlich mit Hunden, sprich, es wird in ihren Stunden auch nicht getobt (ist eh meist Einzelstunde, max. zu zweit).
    Die Aussage über die "antrainierte Action" bezog sich eher auf Junghundespielgruppen wo sie meinte das dort die Hunde von der Leine gelassen werden und der HH überhaupt keine Rolle spielt bis es meist zum Ende der Stunde um den verzweifelten Versuch geht den Hund wieder einzufangen (auch hier gibt es Ausnahmen).


    LG Penny

  • Zitat


    Wirkliches Spiel, konnte ich bisher eigentlich fast nur unter in einer Gruppe lebenden Hunden, bzw Hunden die sich zumindest sehr sehr gut kannten in wirklich entspannter Situation ohne große Ressourcen erkennen.



    Genau so ist es bei uns. Caron spielt ausgelassen und freudig mit ihm sehr gut bekannten Hunden jeglichen Alters. Die Älteste ist 10. Da kommt die ganze Palette von vorne runter hinten rauf, auf den Rücken schmeissen und zusammen durch die Gegend kullern, zusammen im Gras liegen und abwechselnd den Kopf des anderen oder die Pfote des Anderen im Maul haben etc.


  • ich seh das Hundespiel im Erwachsenendasein auch eher als Komunikation der Triebfertigkeit...sprich für mich spielt ein Hund nicht und braucht auch nicht täglich zig Spielgefährten.


    Was aber durchaus sinnvoll ist, wenn Hunde unter Anleitung eines/r Trainers/in lernen sich in Anwesenheit von anderen Hunden zu benehmen...dazu müßen die Hunde noch nicht mal Körperkontakt miteinander haben...das ist oft viel sinniger.
    Kontakt gibt es bei mir nur bei bestimmten Hunden...

  • Zitat

    Das führt dazu das viele Hundehalter erstaunt sind und gar nicht glauben wollen das ein erwachsener Hund einen ihm fremden nicht mit kindlicher (welpenähnlicher) Spielfreude begegnen muss sonder einiges in erwachsener Manier klären will. Dann wird der "böse" Hund als "nicht sozialisiert" betitelt........


    Was meinst Du mit "klären"?


    Zitat

    Dabei ist ein gut sozialisierter Hund NICHT derjenige der mit allen spielen will. Sondenr derjenige der ALLE hundlichen Spielregeln beherrscht und anwenden kann. Auch die Regeln für Konflikten mit Zähnen........


    Zu denen es aber eigentlich bei Hundebegegnungen zweier fremder, gut sozialisierter Hunde nicht kommen sollte, wenn beide, wie von Dir geschrieben, die "Spielregeln" beherrschen, oder?


    Lg, Uli

  • Bei uns wird nur im Rudel gespielt, bei fremden legen die da eher weniger Wert drauf, die Damen unterbinden das sogar ganz deutlich
    Tach sagen ok, Spielen: Verpiss Dich


    Untereinander spielen die Mädels allerdings sehr ausgelassen und "nett" sprich total albernes Rumgehopse ( wie beschreib ich das jetzt *kopfkratrz*) beide als wären sie in ner Beschwichtigungsphase total gaga Oô
    Rumrasen anschlecken umkreisen wie die Flitzebogen, 2 Minuten später kuscheln sie sich wieder zusammen ( find die beiden eh ungewöhnlich "Kumpelig" für Weiber)
    Die Jungs schauen sich das an, rollen sich im Gras und tun.. Nix -.-

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