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Frage: Meine Ursachentheorie geht in Richtung Territorialverteidigung oder Eifersucht. Ich vermute ersteres. Kann das sein?Ein 6 Monate alter Hund, der gerade 2 Wochen in einem neuen Zuhause ist, befindet sich noch in der Phase, in der er dort alles kennenlernen muss, erst noch lernen muss, wie die Hausregeln sind und in der er noch allgemein ein wenig unsicher ist.
"Ferndiagnosen" in Sachen Verhalten sind immer schwierig - aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der Kerle mit diesen Situationen, in denen ein noch Fremder sich über ihn beugt, überfordert war und das Knurren dementsprechend eher Ausdruck seiner Unsicherheit, statt Ausdruck irgendwelcher "Überlegenheit".
Hunde lesen nicht das "Große Buch der Weltherrschaft" und ihr Verhalten hat in den allerwenigsten Fällen etwas damit zu tun, dass sie selbige an sich reissen möchten.
Emil ist nicht "immer wütender geworden" - er hat lediglich verzweifelt versucht, seine begrenzte sprachliche Ausdrucksmöglichkeit zu verstärken, weil ihn ja offensichtlich niemand verstanden hat. Das war sogar ziemlich "nett" von Emil, andere Hunde hätten wesentlich eher zugebissen.
Ein Hund, der knurrt, warnt sein Gegenüber lediglich, dass er mit der gerade stattfindenden Situation in irgendeiner Weise überfordert ist. Der aufstehende Schwie-Vater hat sich "groß gemacht", Emil fühlte sich unsicher, weil er noch nicht wissen kann, ob und was das zu bedeuten hat. Statt den Druck aus der situation zu nehmen - entweder, indem Emil abgerufen (nicht auch noch zur Seite geschubst) wird oder aber der Schwie-Va sich wieder kleiner macht - hat der Schwie-Va die "Bedrohung" (aus Emils Sicht war es erstmal eine) vergrößert, indem er sich auch noch über den Hund gebeugt hat - ein zwischenartlicher kommunikativer Super-Gau....
Dann als Krönung des Ganzen, hast Du Emil auch noch halb zu Tode verängstigt, indem Du ihm 1.) klar gemacht hast, dass es Dir egal ist, wenn er sein Unwohlsein in einer Situation äußert, 2.) indem Du ihm nicht nur nicht geholfen hast, sondern das Unwohlsein/die Unsicherheit durch Deine unangemessene, aus Hundesicht völlig unberechenbare Reaktion auch noch vergrößert hast...Was Du damit auf Dauer erreichen würdest, wäre ein Hund, der immer unsicherer wird, immer eher knurrt, sobald er sich irgendwie bedrängt fühlt und irgendwann eben noch nicht mal mehr knurrt, weil Du ihm das Knurren als Kommunikations-Mittel (mehr ist es einfach nicht, es ist nur eine lautsprachliche Äußerung!), sondern gleich zuschnappt, denn sein Knurren wurde ja nie beachtet, dann kann er es auch gleich sein lassen....Das ist eine mögliche und, wenn Du weiter so vorgehst, sehr wahrscheinliche Entwicklung, die Du mit Sicherheit nicht möchtest.
Kein Hundehalter muss "Chef" sein. Was wir aber sein sollten, wäre eine zuverlässige Führungskraft, die dem neuen Mitarbeiter im Betrieb freundlich die Hausregeln erklärt, dem Mitarbeiter dabei hilft, sich angemessen zu benehmen, indem in potentiell schwer einschätzbaren Situationen dem Mitarbeiter gezeigt wird, was von ihm erwartet wird.
Eine wirklich gute Führungskraft ist auch in der Lage, Situationen und deren Auswirkungen auf den neuen Mitarbeiter so einzuschätzen, dass sie Probleme damit noch VOR dem neuen Mitarbeiter selbst erkennt und diesem präventiv hilft, damit zurecht zu kommen.Dein Hund fühlt sich im Umgang mit (noch) Fremden noch sehr unsicher.
Hilf ihm dabei, statt ihn noch mehr zu verunsichern.
Sprich gezielt Deinen Hundetrainer darauf an - und mute Emil in der nächsten Zeit noch nicht zu viele Besucher zu.Wenn Besucher da sind, lass Emil einen Platz aufsuchen, an dem er zwar dabei sein kann, an dem er aber weder von Besuchern direkt bedrängt, noch durch Bewegungen der Besucher indirekt bedrängt werden kann. Bis er das kann, wird es einige Zeit dauern, also sieh zu, dass Du den Kerle bis dahin nicht mit zuvielen Besuchern überforderst.
Da mein Firefox grad ständig abstürzt, brech ich jetzt mal ab.
LG, Chris
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Hi
hast du hier Hund knurrte und schnappte Familienmitglied* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Hund ist in Griechenland mit Mutter und 3 anderen Welpen wild aufgewachsen und von einem Tierheim sind dann alle 5 aufgenomen worden. Mit 5 Monaten kamen dann alle zu einem Partnertierheim in Deutschland. Da habe ich ihn dann entdeckt und dann von der Griechenland-Vermittlung erfahren. Na ja, ich stehe dieser ganzen "Tierrettung" eher skeptisch gegenüber, aber was solls nun...
OK, ich werde den Fokus also mehr aufs Sicherheit und Geborgenheit geben setzen. In der Tat, das mit dem "Hund runterdrücken" sah ich in der Hundeschule, da hat das der Lehrer bei einem Hund angewendet, der partout nicht aufhörte, einen anderen anzukläffen.
Es ist ja sehr redlich, über Symptome zu reden, dennoch sei die Frage gestattet: Was mache ich denn konkret, wenn eine Situation wie beschrieben eingetreten ist? Es mag ja viele perfekte Hundehalter geben, ich schließe nicht aus, dass ich es nicht bin.
Den Vorrednern zufolge kann ich mir die Antwort ausmalen: "Ruhig Hund beiseite schaffen und ihm einen sicheren Platz geben". Richtig so? EDIT: Im Prinzip klang das so ja schon an :)Schön, dass Ihr auch nochmal klar gemacht habt, dass wir erstmal in der Eingewöhnungsphase sind und dem Hund nicht zuviel zumuten sollten. Ich neige manchmal dazu, das zu vergessen. :)
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Den Vorrednern zufolge kann ich mir die Antwort ausmalen: "Ruhig Hund beiseite schaffen und ihm einen sicheren Platz geben". Richtig so?Eventuell sogar noch einen Schritt weiter gehen:
Wenn Du siehst, daß sich jemand über Deinen Hund beugen will, sei es auch nur darum, ihn zu streicheln, dann kannst Du das unterbinden. Halte diese Person davon ab. Besonders, wenn Du merkst, daß Dein Hund Streßverhalten zeigt.Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Vom Bild her und Verhalten würde ich darauf tippen, dass es sich um einen Herdenschutzhund-Mischling handelt. Vielleicht solltest Du einen Trainer suchen, der sich mit diesen Rassen besonders gut auskennt und Dich selbst mit den Besonderheiten dieser Rasse beschäftigen.
Mit 6 Monaten entdeckt ein Hund, dass er einen eigenen Charakter hat und den ein oder anderen ausgeprägten Trieb. Was er damit anstellen soll/darf, weiß er noch nicht so richtig, also wird ausprobiert.
Ein ruhiger Platz, an dem ihn niemand stört, ist für jeden Hund sehr wichtig. Sinnvoll wäre hier, ihm das Kommando Decke o.ä. beizubringen und ihm klar zu machen, dass es auf seiner Decke ganz toll ist.
Darauf kannst Du ihn dann schicken, wenn Du das Gefühl hast, da bahnt sich eine Situation an, die ihm nicht geheuer ist und die er selbst regeln will. Dort sollte man ihn dann aber auch völlig ihn Ruhe lassen. -
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In der Tat, das mit dem "Hund runterdrücken" sah ich in der Hundeschule, da hat das der Lehrer bei einem Hund angewendet, der partout nicht aufhörte, einen anderen anzukläffen.
In deiner Hundeschule? Dann würd ich mir ganz schnell ne andere suchen, für so nen Mist zahl ich keinen Pfenning!
Bei der Vorgeschichte des Hübschen kanns ja auch sein, dass er schlechte Erfahrungen gemacht hat, dass er noch gar nicht wirklich "weiß", Menschen sind nicht zum beissen da etc.
ZitatEs ist ja sehr redlich, über Symptome zu reden, dennoch sei die Frage gestattet: Was mache ich denn konkret, wenn eine Situation wie beschrieben eingetreten ist? Es mag ja viele perfekte Hundehalter geben, ich schließe nicht aus, dass ich es nicht bin.
Den Vorrednern zufolge kann ich mir die Antwort ausmalen: "Ruhig Hund beiseite schaffen und ihm einen sicheren Platz geben". Richtig so? EDIT: Im Prinzip klang das so ja schon an :)Perfekt ist hier auch niemand
Ja, ich würd ihm daheim einen Platz zuweisen, Körbchen oder - vielleicht sogar noch besser - offene (!) Box. Üb erst mal trocken, dass er da auf Kommando reingeht, ohne Besuch. Dass das ein toller Platz ist, wo er seine Ruhe hat und ihn niemandem belästigt.
Reagiert er denn sonst auch auf Fremde? Beim Spazierengehen oder so?
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Schön, dass du so einsichtig bist ;). Bitte suche dir eine neue Hundeschule! Trainer die so arbeiten werden euch sicher nicht helfen!
Wenn es passiert ist. Naja, der Hund kündigt ja eigentlich durch Knurren an, da sollte man schon reagieren und die Menschen aus der Bahn schaffen. Den Hund nicht bestrafen, auch wenn er geschnappt hat, es ist für ihn wie schon erklärt Kommunikation.
Wenn er geschnappt haben sollte, ignorieren. Den zugewiesenen Platz würde ich im Allgemeinen aufstellen, auch, dass er die Möglichkeit hat sich irgendwohin zurückzuziehen, wo nicht gestört wird. Wenn Fremde Menschen kommen, soll er einen Platz haben, der für jeden tabu ist. Verstehst du was ich meine? Und wenn du merkst er fängt an zu knurren, bzw. allgemein die Unsicherheit zeigt sich, dann schickst du ihn auf seinen Platz (ganz wichtig ruhig bleiben).
Ich hätte noch einen Buchtipp für dich: "Das andere Ende der Leine" von Patricia B. McConnell. Falls du Interesse hast zu lesen ist das auf jeden Fall ein super interessantes Buch, das auch viel Aufschluss über die Kommunikation der Hunde gibt. Zudem ist es sehr angenehm geschrieben
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Vom Bild her und Verhalten würde ich darauf tippen, dass es sich um einen Herdenschutzhund-Mischling handelt. Vielleicht solltest Du einen Trainer suchen, der sich mit diesen Rassen besonders gut auskennt und Dich selbst mit den Besonderheiten dieser Rasse beschäftigen.
Ja, das wollte ich auch gerade schreiben
bei größer werdenden Schäferhundmischlingen mit Ringelrute aus dem Ausland - drängt sich der Gedanke an einen Herdenschutzhund-Mischling schon auf.
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Vom Bild her und Verhalten würde ich darauf tippen, dass es sich um einen Herdenschutzhund-Mischling handelt. Vielleicht solltest Du einen Trainer suchen, der sich mit diesen Rassen besonders gut auskennt und Dich selbst mit den Besonderheiten dieser Rasse beschäftigen.
das war mein erster gedanke, als ich mir das foto angeschaut hab.
ich vermute das mal ganz stark. event. ein owtscharka.
ich habe hier auch einen herdimix und ich persönlich mag und schätze die herdis sehr. sollte meine vermutung richtig sein, würde sie auch sehr gut in das von dir beschriebene verhalten passen.
zunächst: das, was meine vorposter beschrieben haben, würde ich dir auch raten: lass den kleinen mann ankommen, gib ihm viel sicherheit und verhindere, dass sich jemand über ihn beugt.
mein herdimix ist jetzt 2 jahre alt - aber das über ihn beugen, das "von oben runter" kann er bis heute nur von ihm wirklich sehr gut bekannten personen dulden. (dulden heisst noch lange nicht "mögen!")
ich habe lange drauf hingearbeitet, dass er lernt, schlicht wegzugehen, wenn es jemand versucht, den er nicht kennt und ich es zu spät bemerke.
du hast ja schon selber geschrieben, dass du ein klein wenig zu schnell warst - das find ich gut, dass du hier deine eigenen fehler bemerkst -
nicht nur beim herdi - aber grade da ist es sehr wichtig, dass du dich von allen gedanken an grobe körperliche einwirkungen frei machst - das geht spätestens wenn er erwachsen ist, ganz böse nach hinten los.
du beeindruckst ihn mit solchen aktionen wie runterdrücken ect. nur temporär und solange er noch vom kopf her nicht ausgewachsen ist - später nicht mehr. (ein herdi braucht gut ding 3 jahre bis er kopfmäßig erwachsen ist!).
am allermeisten beeindruckt herdi(mixe) ein ruhiger, souveräner und konsequenter mensch.
- oft sind sie auch "einpersonenhunde" die sich einen menschen aussuchen und den rest der familie zwar auch "lieben" aber eher im sinne von "das sind meine schäfchen". fremden gegenüber sind sie äusserst misstrauisch - und das fängt so in dem alter an, in dem dein hund grade ist. also würde es mich nicht wundern, wenn er jetzt dieses verhalten verstärkt zeigt.
zeig ihm, dass er keinen grund hat, nach jemanden zu schnappen, guck ihn dir gut an: wahrscheinlich wirst du schon im vorfeld erkennen, ob er dem menschen misstraut. wenn ja - dann zeig ihm, dass er weggehen kann - auf abstand aber nicht ganz aus dem geschehen raus - gar nix mehr mitbekommen ist auch nicht das gelbe vom ei.
auf alle fälle solltest du dich ein bisschen schlau machen - falls meine vermutung stimmt und es ein herdi(mix) ist - die ticken ein wenig anders als schäfis!
Mirijam Cordt hat ein sehr lesenswertes buch über sie geschrieben: HSH - Hirtenhunde. Herdenschutzhunde: Die verkannten Wesen
ein bisschen was findest du auch da an infos:
http://www.freunde-des-herdens…e/2001/herdenschutzhunde/
was auch immer in deinem hund drinsteckt: es ist ein hübscher kerl!
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Ich bin der Meinung das es eine Mischung ist aus Unsicherheit, teritorial Verhalten und eventuell eines Herdenschutz und/oder Schutztrieb.
Wobei ein unsicheres Verhalten eigentlich zur Persönlichkeitsentwicklung eines territorialen,schutztriebigen Hundes dazugehört.
Wie reagiert dein Hund generell wenn fremde Leute auf ihn direkt zukommen?die Situation mit deinem Vater allerdings hört sich für mich eher an, als ob dein Hund deinen Schwiegervater überwacht hat...das würde ich auf keinen Fall zulassen...also lieber einen extra Platz zuweisen.
Ich würde niemanden den Hund einfach begrüßen lassen noch würde ich es ihm erlauben den Besucher als erstes zu "begrüßen"...also hat sich der Hund ersteinmal zu seinem Platz zu begeben wenn die Besucher reinkommen...wenn sie sitzen, darf er (wenn er möchte) zur Begrüßung hin, sollte aber dann auch wieder zurück auf seinen Platz.
Gibt es keinen anderen Platz wo dein Hund schlafen könnte?...gerade das Wohnzimmer wo auch Besucher hindürfen, finde ich keinen guten Bereich...eben auch weil dein Hund es vielleicht immer wieder zu "verteidigen" versucht (was ja auch irgendwo verständlich ist).ich persönlich würde dem Hund schon eine Ansage erteilen wenn er zu schnappt(schnappen würde ich nicht ignorieren)...ich denke aber nicht das du dafür extreme Gewalt brauchst.
Das Knurren würde ich nicht wirklich verbieten, wenn sich jemand zb. über ihn beugt...aber knurren wenn jemand aufsteht ist für mich eine andere Tatsache, die ich nicht dulden würde. -
Ich krieg echt Sodbrennen wenn ich das schon wieder lese.
Wild aufgewachsener und unsicherer, mutmaßlicher Herdimix wird importiert und dann an Anfänger vermittelt.
Tolle Orga...
Such dir bitte eine gute Hundeschule, niemand ist vollkommen, auch hier nicht, aber dass du unsicher im Umgang mit ihm bist ist klar und dass euch ein guter Trainer an die Hand nehmen sollte der nicht diesen Schwachsinn mit Rudelführer verbreitet.
Geh bitte das erste Mal ohne Hund hin, so bist du sicher vor der Gefahr Sachen mit deinem Hund zu tun oder tun zu lassen die du hinterher bereust, ausserdem kannst du konzentrierter zuschauen.Ich weiß z.B. dass ein bekannter Trainer Welpen erstmal am Nacken packen und wegschmeissen läßt, wenn du sowas siehst, renn bloß schnell weg. Dabei ist nämlich hier in der Nähe in einer nach ihm arbeitenden HuSchu ein Welpe gegen die A-Wand geknallt und gestorben. (Nein, ich werde keine Namen nennen.) -
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