Darf ein Hund auch mal (an-)knurren?

  • Wenn einer meiner Hunde auf MEINEM Sofa liegt und jemand kommt dazu und möchte sich setzen oder ihn streicheln, dann darf er das auch. Wenn's dem Hund nicht passt, soll er sich trollen. Knurrt er, würde ich sofort meinen Unmut darüber äußern und er fliegt vom Sofa. (Weil: ich bestimme da die Regeln)


    Hat mein Hund einen Unfall und hat Schmerzen und Angst, dürfte er mich anknurren, nach mir schnappen, mir die Hände tackern. Würde ich klaglos über mich ergehen lassen (autsch).


    Also kann ich nicht so pauschal sagen, ob geknurrt werden darf oder nicht.


    Ich fasse Knurren aber als Drohung bzw. Warnung auf. Die Konsequenzen, die darauf folgen können sind Schnappen und Beißen. Und meine Hunde haben nun mal nicht nach mir zu schnappen oder zu beißen, folgerichtig haben sie auch nicht zu knurren.


    Wichtig finde ich, dass der Hund nie mit seinem Knurren kriegt, was er will. Weil was würde er tun, wenn man dann nicht schnell die Hand zurückzieht oder auf seinem Platz im Bett besteht?


    Liebe Grüße von Nele

  • Zum Hauptthema:


    Meine Mutter wollte Shira von Klein auf das Knurren verbieten - ich war allerdings strikt dagegen!!
    Ein Hund, der nicht "sagen" darf, dass ihm Unwohl ist, dass er Angst hat, sich Bedrängt fühlt...dem bleiben kaum andere Möglichkeiten als heftigere Reaktionen. Schnappen, Beissen, ... Und letzteres möchte ich auf garkeinen fall!!


    Shira knurrt sehr sehr selten, das ist bei ihr schon eine sehr hohe Stufe, ihr Unwohlsein zu zeigen. Davor steht rückwärtsgehen, abwenden, weglaufen, kurz bellen... Also Knurren ist bei ihr schon wirklich ein ernst zu nehmendes Zeichen (ist es bei jedem Hund, ich weis!)


    Dass sie das darf, hat sich letztens bezahlt gemacht, als meien Mutter besuch von einer Bekannten mit 4jährigem Sohn hatte. Der Kleine hat Shira einfach nicht in Ruhe gelassen, ist immer hinter ihr her obwohl sie weggelaufen ist. (Dass die Mutter ihn nicht davon abhalten konnte, möchte ich lieber nicht anfangen zu diskutieren, sonst werd ich unsachlich....)
    Jedenfalls hat Shira irgendwann angefangen zu knurren, da wurde der Kleine dann doch flott entfernt.
    Hätte sie in dieser Situation nicht diese Äusserungsmöglichkeit gehabt, hätte ich für nichts garantiert. Das weis die Mutter des Kleinen übrigens und wir halten Hund und Kind strikt voneinander fern.
    Das war bisher das erste und letzte Mal, dass Shira geknurrt hat.


    Kurzfassung: Knurren ist bei Unwohlsein VÖLLIG okay, solang es angemessen ist.


    Unangemessen wäre für mich z.B. die Sofa-Situation. Da dürfte sie zwar Knurren, würde aber wohl runtergeschickt werden. Auch Futter, Spielzeug, Wasweisich mit Knurren gegen MICH verteidigen - da würde ich wohl auch in irgendeinster Weise handeln. Gottseidank macht sie sowas nicht und spuckt mir sogar das Lieblingsleckerchen ohne Wenn und Aber wedelnd in die Hand.

  • Wobei man auch beim Knurren differenzieren sollte.


    Es gibt so ein *äh* lass mich in Ruhe, kein Bock auf Kontakt. Das sollte man auch hinnehmen und gut sein lassen.
    Dann gibt es natürlich auch noch ein *grrrrr* verpiss Dich, ich will meine Ruhe. Dann fliegt das liebe Kötertier im hohen Bogen vom Sofa.
    Und dann gibt es ein *grrrr* mit blitzenden Zähnen, wenn es soweit ist, dann würde ich schleunigst Hilfe suchen ;)

  • Ich hab letzte mal im Fernseh eine Sendung gesehen,da hat eine Hundetrainerin ihre Hunde selber angeknurrt,wenn sie falsches Verhalten gezeigt haben.Dann aber bei richtigem Verhalten mit einer ruhigen Stimme gelobt.
    Was haltet ihr denn davon?

  • Jamie, wenns mal soweit gekommen ist, dass mir Fell sowie Schlappohren und Schwanz gewachsen sind, ich auf vier Beinen laufe und den Kühlschrank in Ermangelung von Daumen nichtmehr öffnen kann...DANN fang ich auch an, meinen Hund anzuknurren.
    Bis dahin gebe ich mich damit zufrieden, dass mein Hundetier auch ganz gut an meiner menschlichen Stimmlage erkennt, ob das jetzt grade Okay ist oder nicht.


    "Zurückgeknurrt" wird bei uns nur bei Zerrspielen, da fängt Madamchen erst an zu grollen, wenn ich damit angefangen habe und das ist auch alles andere als ernstgemeint.
    Ansonsten würde sie mir wohl nen Vogel zeigen, wenn ich anfinge, sie anzuknurren statt "ähäh" oder "nein".


    ...ik geh jetzt mal das Beinchen heben und dann ins Bett :lol:

  • Nix...
    Knurren ist beim Hund viel mehr als nur das Hörbare. Und das können Hunde untereinander sehr gut lesen.
    Mensch ist aber nun kein Hund, unser Knurren ist so überzeugend wie die stimmliche Imitation einer Trompete. Was das bedeutet, das muss Hund genauso lernen, wie ein Wort, mit dem wir unseren Unmut kundtun.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Ich hab letzte mal im Fernseh eine Sendung gesehen,da hat eine Hundetrainerin ihre Hunde selber angeknurrt,wenn sie falsches Verhalten gezeigt haben.Dann aber bei richtigem Verhalten mit einer ruhigen Stimme gelobt.
    Was haltet ihr denn davon?


    Wenn es mein Hund es als das versteht was damit gemeint ist, finde ich es OK.
    Ob ich ein "Lass es" knurre oder ein "grrrrrr ist" oder wurscht.

  • Im Übrigen, meine Hündin hat eine sehr vielfältige Ausdrucksweise.
    Sie bellt, quietscht, brummt, schnauft, stöhnt, jodelt, schnarcht, grunzt....
    und knurrt.
    Das ist auch gut so! :D

  • Zitat

    Im Übrigen, meine Hündin hat eine sehr vielfältige Ausdrucksweise.
    Sie bellt, quietscht, brummt, schnauft, stöhnt, jodelt, schnarcht, grunzt....
    und knurrt.
    Das ist auch gut so! :D


    Darum geht es aber nicht :p

  • Meine Hunde haben mich noch nie angeknurrt. Auch wenn Ihnen mal etwas unangenehm sein sollte ... Sie lassen eigentlich alles mit sich machen und haben großes Vertrauen ...
    Ein paarmal hat meine Große andere Menschen angeknurrt. Einmal, als ein TA sich ihr sehr unsensibel näherte und ihr ein Fieberthermometer in den After schob, während sie einen stark entzündeten und blutenden Enddarm hatte. Ich nehme an, sie hatte einfach Schmerzen. Natürlich darf sie da auch knurren.
    Von anderen TÄ hat sich meine Große die gebrochene Pfote behandeln lassen - auch unter Schmerzen, und hat hier entweder vor Angst gepinkelt, oder einfach "gejammert", aber nicht geknurrt.
    Einmal hat sie meinen Vater angeknurrt (er hat große Angst vor Hunden und hat das wohl irgendwie auch ausgestrahlt), als er bei uns zu Besuch kam. DAS habe ich unterbunden. Denn ich möchte nicht, dass sie Menschen anknurrt, die ich als "ungefährlich" einstufe und das meinem Hund signalisiere.
    Andere Hunde hat meine Große, soweit ich mich erinnere, auch noch nie angeknurrt.


    Meine Kleine hat noch nie geknurrt ... außer, wenn sie ein Rinderknie bekommt, dann wird mein Mops zum Wolf und knurrt seinen Knochen wie wild an.


    Ich würde sagen: Gibt es wirklich einen Grund, wie Schmerzen etc., dann dürften meine Hunde knurren. Aber vom Sofa oder Futternapf würde ich mich nicht wegknurren lassen. Ist aber bei uns kein Thema. Meine Hunde respektieren, dass alle Ressourcen prinzipiell Frauchen gehören. :D
    Ich denke, ich habe diesbezüglich mit meinen Hunden aber auch einfach Glück gehabt. Sie sind super vergträglich und haben normalerweise ein bedingungsloses Vertrauen in jeden Menschen und lassen recht viel mit sich machen.

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