Der Jagdhunde Austausch Thread

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    Komisch - dann hätten also all die britischen FT-Champions keinen zuverlässigen Apport, sondern bloss einen just for fun? :???:

    Na ja, wenn DAS Niveau just for fun ist, dann reicht es mir allemal - soweit werden wir nie kommen. Mehr wäre ein Roboter. Aber bei einem Jagdhund (oder beliebigen Hund) ohne viel Bringfreude ist der minuziöse Aufbau von hinten sicher die beste oder gar einzige Wahl.

    Habs bis jetzt noch nie anders gesehen, dass ein Hund es wirklich zuverlässig ohne diesen Aufbau hin gekommt! Was ich aber noch lange nicht mit Zwang und der Art gleich setze!

    Aber bin auch eher bei den deutschen Jagdhunden und der Jägern hier in Deutschland unterwegs und von von britschen FT-Champions hab ich keine Ahnung.

    Konnte bis jetzt erst von einen Herren mit Retriever lernen, der auch an irgendwelchen FT Meisterschaften und der Art teilgenommen hat, von dem habe ich das auch so gelernt von Aufbau, aber der war auch einer der ersten, der es mir wirklich ohne Starkzwang und so lustiges Zeug gezeigt hat!

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    Ah danke für die Antwort.
    Also im Prinzip muss ich nur bei uns im Wald aufpassen, denn da sind Rehe und manchmal auch Hasen unterwegs, ansonsten kann ich eigtl. sagen, dass es gut auszuhalten ist.
    Und die Hunde der Züchter sind wie gesagt jagdlich geführt und die laufen auch alle frei.
    Kannst du mir die einzelnen Dinge nochmal genauer erklären, oder finde ich die in der Suchfunktion?
    Doppelter Rückruf sagt mir schon was und Sitz auf Distanz kenne ich auch, wobei man da ja auch gleich ein Down erarbeiten könnte? (müsste ja nicht perfekt mit Kopf unten sein, sondern einfach ein super verlässliches, schnelles Platz)
    Premack sagt mir auch was, aber was war das nochmal genau?

    Auslastung ist halt Dummyarbeit geplant, evtl. auch mal Fährten legen, das aber dann eher laienhaft.

    Doppelten Rückruf findest du, wenn du suchst (hat Shoppy viel dazu geschrieben).

    Superschlachtruf ist wieder etwas anderes - ein Rückruf, der sich nicht abnutzt, wenn du es alias Pia Gröning aufbaust - kann ich bestätigen und ich habe einen absoluten Vollblutjäger.

    "Sitz" auf Entfernung als Abbruch ist für viele, jagdlich interessierten Hunde (u. positiv aufgebaut) einfacher, als ein "Down" oder "Platz" ....b.z.w. zurück zum HH zu müssen (kommt aber auch auf den individuellen Hundecharakter drauf an).

    Premack - Verstärker heißt nix anderes, als mit dem Hund und nicht dagegen zu arbeiten (frustriert auf Dauer jeden Hund) - sprich: Hund buddelt Mäuschen, du rufst ihn erfolgreich ab (muss natürlich erstmal konsequent geübt werden, damit der Hund lernt, zu verstehen, was danach folgen kann), gibst ihm jetzt keinen Keks oder Ball, Spiel mit dir als Lob, sondern das, wovon du ihn abgehalten / unterbrochen hast : schickst ihn zum Mauseloch zurück....(als Bsp.)

    Wenn du noch Fragen hast u. ich dir irgendwie helfen kann, schreibe einfach an meine PN oder rufst halt gegen Abend mal an (kann man vieles besser erklären).

    Gute Nacht,

    Claudia.

  • Noch einmal zum Apportaufbau: Wie gesagt, vielleicht liegt es ja ausschließlich daran, dass man in GB bei den FT-Spaniels so konsequent auf "natural retrieving" selektiert hat, aber meinen kleinen Buben hab ich ohne die besagten Aufnehmen-Halten-Aus-Routinen und mit viel Werfen von Objekten trainiert, und wir sind nun (Rudi ist knapp 19 Mo) auf folgendem Stand:

    Hund nimmt auf Kommando auf und hält bis zur Abnahme, auch wenn ich mit einer Wurst vor seiner Nase herumwachle.
    Hund gibt sitzend mit erhobenem Kopf ab.
    Hund ist "steady to dummies" und stoppt unverzüglich ohne Kommando, sobald er etwas, das er apportieren könnte, fliegen bzw. fallen sieht; danach macht er, je nach Kommando, mit dem Jagen weiter oder bringt.
    Hund lässt sich auf ein "blind" schicken, auch wenn er unmittelbar vor dem "Voran" noch etwas fallen oder rollen gesehen hat.
    Hund lässt sich einweisen und kennt den Suchenpfiff (der ertönt, wenn Hund in der Nähe eines "blinds" ist, das Herrchen selbst nicht genau lokalisieren kann).
    Hund apportiert alles von der Brieftasche über Dummies und Apportierhölzer sowie Tauben, Krähen, Fasane, Enten und Hasen bis hin zu Mardern und Ratten.
    Hund apportiert auch dort "straight", wo's stark nach Wild riecht.

    Der Hund mag sehr begabt sein, sein überaus stolzes Herrchen (ich) ist es sicher nicht: als Trainer Durchschnitt (durchschnittlich geschickt, durchschnittlich tölpelhaft), hat sich das meiste einfach von britischen Trainern abgeschaut, weiß aber auch, wie die guten und schlechten Jagdhundeausbildner (und ihre Hunde) hierzulande arbeiten. Bei einigen Hunden fehlt es mir schlicht ein bisserl an Begeisterung, selbst wenn sie recht zuverlässig arbeiten. Geb zu, das ist auch Geschmackssache.

    Nichts gegen einen "ernsthafteren" Aufbau, er scheint mir nur bei vielen Hunden nicht unabdingbar zu sein. Wenn sich Schlampereien beim Aufnehmen und Halten einschleichen, kann man die entsprechenden Lektionen ohnehin immer einbauen, oder? (Wird, wenn's passiert, in der Regel eh früh genug passieren.) Spaß macht der "spielerische" Aufbau jedenfalls mehr. Und der Impulskontrolle, sprich: der Steadiness, schadet er auch nicht.

    PS: Premack kenne ich nicht, werde mich nun aber sogleich informieren. Interessiert mich.

  • Ich persoenlich kenne nur den Aufbau ueber halten (also von hinten anfangen) oder Zwang :nixweiss:
    Und wieso soll einem Hund dieser Aufbau nicht Spass machen? Das kommt doch stark drauf an, wie man arbeitet. Lass ich den Hund 120x am Stueck etwas holen und es geht erst weiter, wenn das Teil in meiner Hand ist, dann hat er in diesem Aufbau ebenso wenig Spass, wie wenn ich ihm 120x das Teil vorhalte und auf Kommando hin halten lasse :???:

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    Ich persoenlich kenne nur den Aufbau ueber halten (also von hinten anfangen) oder Zwang :nixweiss:

    Brauchste bei vielen Retrievern und Spaniels erst gar nicht ;) .
    Hab vor ein paar Tagen einen Labrador Welpen kennengelernt, der Zeug anschleppt, sich vor einen setzt und mit erhobenen Kopf das Teil anbietet.

    Zwang find ich schon wieder so "wuschig". Was soll das denn heißen?

  • Ich sag ja nicht, dass der klassische Aufbau von hinten gar keinen Spaß macht, nur typischerweise nicht so viel (mir zumindest ;) ).

    Zitat

    Brauchste bei vielen Retrievern und Spaniels erst gar nicht ;) .
    Hab vor ein paar Tagen einen Labrador Welpen kennengelernt, der Zeug anschleppt, sich vor einen setzt und mit erhobenen Kopf das Teil anbietet.


    So ähnlich war's glücklicherweise auch bei Rudi. Anfangs bin ich am Boden gesessen oder gehockt und hab den Kleinen auf mich springen oder klettern lassen, ohne ihm den Ball, das Dummy oder was auch immer sofort wegzunehmen. Dann, als es draußen feuchter und dreckiger wurde, stand ich einfach, kurz bevor er bei mir war, auf - und er setzte sich von ganz allein und sah zu mir hoch (dann etwas Kraulen an Kinn und Brust, und das war's im Wesentlichen). Hätte er sich nicht gesetzt, wär mir das zunächst völlig wurscht gewesen. Denke, sowas kann man, wenn es einem wichtig ist, später noch immer einüben. Zu Beginn sollte es darum gehen, dass der Hund so schnell wie möglich rausläuft und (fast) so schnell wieder zurückkommt. Und ich hab einfach zu viele Hunde gesehen, die von hinten aufgebaut wurden und dann alles viel langsamer und (zwar nicht lustlos, aber) mit weniger erkennbarer Freude machen. (Das muss freilich auch bei so einem Aufbau nicht sein. Will hier keineswegs klugscheißen oder missionieren, nur an etwas rütteln, was bei manchen ein Dogma zu sein scheint - nicht unbedingt hier, wo nach meinem Eindruck sehr viel Sachverstand versammelt ist. Mein eigener Sachverstand und meine Erfahrungen sind definitiv sehr begrenzt.)

  • Anstelle des strengen von "hinten Aufbauens", geht auch sequenzieren und die verschiedenen Abschnitte getrennt üben. Schnelles Hinlaufen, schnelles Aufnehmen, ruhiges Tragen, Halten, Abgeben ....
    Ich habe zwar keine Spaniel, nur Terrier aber die haben so einen superschnellen, schönen Apport gelernt. Die sich so ergebenden, variantenreicheren Übungsmöglichkeiten, halten den Spaßfaktor hoch.

    Premack => auch "grandma's law" :D genannt: "Wenn du deinen Spinat ißt, darfst du fernsehen!"

    LG

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    Ich sag ja nicht, dass der klassische Aufbau von hinten gar keinen Spaß macht, nur typischerweise nicht so viel (mir zumindest ;) ).

    Geht ja auch im den Hund ;) Wie du das findest ist uns doch egal :P

    Nee, jetzt mal im Ernst habs mit meiner auch von hinten aufgebaut, nachdem vorher das ganze nur vor die Füsse geworfen wurde. Und ich habe das Gefühl das es ihr seitdem erst wirklich Spaß macht :) Und für eine Bracke apportiert sie super :D Natürlich kann sie mit einem Retriever bei weitem nicht mithalten!

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    Geht ja auch im den Hund ;) Wie du das findest ist uns doch egal :P


    Eh klar, aber mir geht's um mich, und wenn Herrchen Spaß hat, hat's Hündchen auch Spaß (bzw. mehr davon)... (Das Programm ließ mich keinen Smiley mehr hinsetzen.)

    Zitat

    Nee, jetzt mal im Ernst habs mit meiner auch von hinten aufgebaut, nachdem vorher das ganze nur vor die Füsse geworfen wurde. Und ich habe das Gefühl das es ihr seitdem erst wirklich Spaß macht :) Und für eine Bracke apportiert sie super :D Natürlich kann sie mit einem Retriever bei weitem nicht mithalten!


    Da gratuliere ich!!! Eine Bracke, die gern apportiert, ist ja nichts Alltägliches (kenne ein paar Brandl, die sch... auch auf Hasenfelldummies - nachdem sie ein bisserl dran herumgezupft haben). Du musst einiges richtig gemacht haben (sicher mehr, als ich bei einer Bracke richtig gemacht hätte).
    Mit einem (guten) Retriever können auch viele andere, von denen man das Apportieren durchaus erwartet, nicht mithalten. Und manchmal bzw. bis zu einem gewissen Grad, so meine hochwissenschaftliche These, liegt's daran, dass man ihnen das Ganze nicht schmackhaft genug macht...

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