Der Jagdhunde Austausch Thread

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    Hehe.. finde ich aber beruhigend ;) Einen Hund, der das Wildschwein noch provoziert, will ich bei einer Sichtung auch nicht an meiner Seite haben :D


    naja, hab nen Parson vor einigen Jahren kennen gelernt, der auch auf "Lehrgängen" an Wildschweine durfte

    sonst ist der Hund aber super erzogen ;)

  • Wir treffen hier vor allem auf Rehe. Auf fast jedem Spaziergang mehrmals. Zur Zeit auch viele Kitze :D . Die Rehe interessieren Lucy Gott sei Dank kaum. Kaninchen/Hasen/Füchse sehen wir selten. Da Lucy fast nur auf Sicht geht (und da nur hauptsächlich nach abschätzen ihrer Fresschancen :hust: ), funktioniert es so weit. Ich denke schon, es tritt auch eine gewisse Gewöhnung auf, wenn der Hund das Wild ständig vor Augen hat. Vor allem, wenn man darüber ein Alternativverhalten etabliert und/oder der Hund eh nicht zum hetzen kommt und das einige Male pro Spaziergang.

    Zitat

    Kann es sein, dass ein HUnd nur daran interessiert ist der Spur zu folgen ? Ihn das "Ende" (z.B. ein Wildschwein) also gar nicht juckt?

    Ich finde die Frage spannend, denn: warum jagt ein Hund? Da gibt es bestimmt viele Anreize... Ich denke, ich fände mit Abstand am schwierigsten Hunde, die zum einen auf Spur gehen und zum anderen die Spur auch aktiv suchen... Der könnte bei uns absolut nirgends frei laufen, ohne was-auch-immer an Training und Konzentration auf den Hund. In der Stadt mag es sehr viel leichter sein, entsprechende Gebiete zu finden?!

    Hat der Jagdtrieb bei euch eine große Rolle gespielt bei der Wahl des Hundes? In Zusammenhang mit dem Wohnort, dem Wildaufkommen, wie der Hund jagt/worauf er reagiert? Würdet ihr wieder so einen Hund aufnehmen? Ich kann mir kaum vorstellen, glücklich damit zu werden, den Hund nur an der Schlepp führen zu können oder immer 100% Konzentration auf den Hund und die Umgebung zu haben, wenn er frei läuft...

    Sucht ihr Wild zum üben/beim Junghund? Das war mein Mittel der Wahl, möglichst viel Wild begegnen und zur Not den Hund drauf aufmerksam machen. Funktioniert vermutlich so nicht beim "richtigen" Jagdhund?!

  • Pluto interessieren Spuren. Und da ihn Wild kaum interessiert hat er sich eben auf Menschen- und Hundespuren spezialisiert. Also ja doch: ihn interessiert auch was er da am Ende findet ^^ Aber das Aufspüren an sich ist glaube ich das Tollste für ihn.

    Zitat

    Hat der Jagdtrieb bei euch eine große Rolle gespielt bei der Wahl des Hundes? In Zusammenhang mit dem Wohnort, dem Wildaufkommen, wie der Hund jagt/worauf er reagiert? Würdet ihr wieder so einen Hund aufnehmen? Ich kann mir kaum vorstellen, glücklich damit zu werden, den Hund nur an der Schlepp führen zu können oder immer 100% Konzentration auf den Hund und die Umgebung zu haben, wenn er frei läuft..


    Ich wollte keinen Hund mit Jagdtrieb. Pluto war ein Kompromis und nein ich würde nie nie nie nie wieder eine Bracke adoptieren. Das passt einfach nicht mit meinem Freilauffanatismus zusammen. Ich bin auch nicht glücklich damit Pluto streckenweise immer wieder sichern zu müssen. Aber jetzt isser da und darf auch bleiben. Für ihn ist es denk ich kein Problem. Er kriegt ja täglich Freilauf.

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    Kann es sein, dass ein HUnd nur daran interessiert ist der Spur zu folgen ? Ihn das "Ende" (z.B. ein Wildschwein) also gar nicht juckt? :smile:


    Kann ich nicht sagen, meine ist ein absoluter Sichtjäger. Sie schnüffelt zwar auch, geht aber keiner Spur mehr als ein paar Meter nach. Rein laienhaft kann ich mir aber nicht vorstellen, dass ein Jagdhund ziellos einfach irgendwo hinterher geht und damit zufrieden ist, kein "Ergebnis" zu haben.

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    Ich muss dazu sagen, dass die Rehe in Situation 1 und 3 nicht weggerannt sind, sondern einfach still standen. Wenn ein Reh vor uns weglaufen würde, könnte ich mir vorstellen, dass das schon durchaus den Hetztrieb in ihr auslöst. Aber ein stehendes Reh findet sie definitiv gruselig :D.

    Ah, ok - danke für die Erklärung. Die Party hat sich auch 1 Mal vor einem Kaninchen erschrocken und es angebellt, weil es nicht weggerannt ist sondern zunächst still sitzen geblieben ist. Als sich das Kaninchen dann doch bewegte war alles wieder beim alten ;)

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    Kann es sein, dass ein HUnd nur daran interessiert ist der Spur zu folgen ? Ihn das "Ende" (z.B. ein Wildschwein) also gar nicht juckt? :smile:

    Ja, ich denke solche Jagdhunde gibt es. Die Settermix-Hündin einer Freundin stöbert leidenschaftlich gern, weiß aber mit der eigentlichen "Beute" nichts anzufangen.

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    Hat der Jagdtrieb bei euch eine große Rolle gespielt bei der Wahl des Hundes? In Zusammenhang mit dem Wohnort, dem Wildaufkommen, wie der Hund jagt/worauf er reagiert? Würdet ihr wieder so einen Hund aufnehmen? Ich kann mir kaum vorstellen, glücklich damit zu werden, den Hund nur an der Schlepp führen zu können oder immer 100% Konzentration auf den Hund und die Umgebung zu haben, wenn er frei läuft...

    Sucht ihr Wild zum üben/beim Junghund? Das war mein Mittel der Wahl, möglichst viel Wild begegnen und zur Not den Hund drauf aufmerksam machen. Funktioniert vermutlich so nicht beim "richtigen" Jagdhund?!

    Bei der Wahl meiner Hündin (aus dem spanischen Tierschutz) hat lediglich Sympathie eine Rolle gespielt. Dass sie ein Podenco-Mix mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist, wurde mir erst nach ein paar Monaten klar. Ich hatte die Einstellung - egal was kommt wir packen das zusammen und so haben wir uns bis heute durchgeschlagen, -gekämpft und vieles erreicht. Ich bereue nichts - Party ist eine Herausforderung der ich mich gerne stelle. Ich habe in den letzten 5 Jahren mit ihr sicherlich viel gelernt. Aber nach Party würde ich mir bewußt sicher keinen Podenco (-oder entsprechend jagdtriebigen Mix) mehr aussuchen. Der Spagat zwischen artgerechter Auslastung des Hundes und dem Respekt vor dem heimischen Wild wäre mir zu groß. Bewußt würde ich mir demnach nur einen Hund aussuchen, dem ich auch hier in Deutschland gerecht werden kann.

    Mit einem Jagdhund, der seinen Trieb bereits entdeckt hat, bewußt Wild zum Üben zu suchen, macht durchaus Sinn. Denn ich bin der Meinung, man sollte mit und nicht gegen den Trieb des Hundes arbeiten. Dies erfordert aber viel Erfahrung, Wissen und Fingerspitzengefühl, ansonsten kann es schnell nach hinten losgehen und unnötig Wild stressen/gefährden und dem Hund die falschen Signale setzen.
    Ich arbeite gerne mit Hunden und würde keinen reinen Begleithund wollen, aber ich würde mir als nächsten Hund wohl eher einen Retriever oder wenigsten einen Hund mit Vorsteher-Anlagen aussuchen. Aber ich würde wohl wieder einen Second-Hand-Hund bevorzugen und wenn dann so eine Wundertüte mit großen Ohren ein Zuhause sucht, wer weiß...

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    Hat der Jagdtrieb bei euch eine große Rolle gespielt bei der Wahl des Hundes? In Zusammenhang mit dem Wohnort, dem Wildaufkommen, wie der Hund jagt/worauf er reagiert? Würdet ihr wieder so einen Hund aufnehmen? Ich kann mir kaum vorstellen, glücklich damit zu werden, den Hund nur an der Schlepp führen zu können oder immer 100% Konzentration auf den Hund und die Umgebung zu haben, wenn er frei läuft...


    Ja, auf jeden Fall! Ich wusste, ich habe hier einige praktisch wildfreie Spaziergebiete (bis auf Enten), ich kann auch einem jagdtriebigen Hund den Freilauf gewähren, ohne den für mich gar nichts geht in der Hundehaltung. Für Pointer und andere Fernaufklärer würde mir das nicht reichen, daher sind für mich gewisse Rassen einfach No Go.

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    Sucht ihr Wild zum üben/beim Junghund? Das war mein Mittel der Wahl, möglichst viel Wild begegnen und zur Not den Hund drauf aufmerksam machen. Funktioniert vermutlich so nicht beim "richtigen" Jagdhund?!


    Jein. Im Moment reichen bei Splash Spuren, um ihn an den Rand zu bringen, ich vermeide eher solche Gebiete, wo Wild dann auch noch sichtig ist. Ist Splash dann mal soweit, würde ich es gerne tun - scheitere aber daran, dass das Wild nicht wie bestellt da wartet. Begegnungen sind fast immer rein zufällig und selten, drum konnte ich auch mit Rhian nie gezielt üben.

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    Sucht ihr Wild zum üben/beim Junghund?

    Gelegentlich. Momentan kann man zwar bei den Rehen die Uhr danach stellen, wann sie auf die Wiesen kommen, aber um die Ricken nicht weiter zu beunruhigen (viele Kitze) verbietet sich das Üben.

    Zitat

    Das war mein Mittel der Wahl, möglichst viel Wild begegnen und zur Not den Hund drauf aufmerksam machen. Funktioniert vermutlich so nicht beim "richtigen" Jagdhund?!

    Den brauchst du nicht auf irgendetwas aufmerksam machen, idR ist es andersrum. :D Wir haben zB sehr viele Füchse und entsprechend viele Fuchsbauten. An der Untersuchung dieser Behausungen wären die Terrier extremst interessiert (ich habe aber kein Interesse am Graben :lol: ) Das Üben an den Objekten der Begierde, ihren Behausungen und ihren (Wild-) Wechseln ist mehr Timing- und Lese-Schulung für mich.
    Sie suchen aktiv Spuren, scannen aber auch ununterbrochen die Umgebung. Ein Terrier darf (fast) überall frei laufen, sie ließ sich bisher (nix is fix!) abrufen, die junge ist noch länger nicht so weit. Allerdings sorge ich dafür, dass auch sie täglich frei laufen kann.

    Grüßle

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    Hat der Jagdtrieb bei euch eine große Rolle gespielt bei der Wahl des Hundes? In Zusammenhang mit dem Wohnort, dem Wildaufkommen, wie der Hund jagt/worauf er reagiert? Würdet ihr wieder so einen Hund aufnehmen?


    Ich bin ja etwas unbedarft an die Hundehaltung herangegangen und eher per Ausschlussverfahren bei den Jagdhunden gelandet :ops: Hunde mit Schutz- oder Wachtrieb wollte ich nicht haben, ebenfalls keinen Hütehund, und die Begleithunde erschienen mir zu "langweilig". Zudem hatte ich überall nur Gutes über das Wesen und Sozialverhalten von Jagdhunden gehört/gelesen. Zum Jagdtrieb selbst hieß es an allen Ecken, das sei reine Erziehungssache. Naja, und optisch gefielen mir die Jagdhundrassen auch noch am besten. So kam es dann eben dazu, dass Leni hier einzog. Mir ist aber erst Wochen und Monate nach ihrem Einzug so richtig bewusst geworden, was ich mir da eigentlich ins Haus geholt habe :D Wobei ich ja glücklicherweise sagen kann, dass sie bisher kein allzu extremer Jäger ist und ich ihr in entsprechenden Gebieten genügend Freilauf ermöglichen kann. Mit einem dauerhaft nicht ableinbaren Hund würde ich wahrscheinlich auch nicht allzu glücklich werden.
    Und ja, ich würde nochmal einen Jagdhund nehmen. Aber erst, wenn ich nicht mehr in der Stadt wohne, sondern etwas ländlicher :)


    So, ich brauche mal Meinungen. Wir sind heute morgen auf der Pipirunde um eine Ecke gebogen und auf der Wiese unmittelbar dahinter saßen 8 dicke Hasen in etwa 4 Metern Entfernung von uns. Hundi blieb sofort wie angewurzelt stehen und zitterte am ganzen Körper. Ich hab mich dann neben sie gekniet und sie absitzen lassen, was auch funktionierte. Alles andere funktionierte allerdings nicht, sie war 0 ansprechbar, hat keine Leckerchen genommen, nix. Nun machten diese dummen Hasen keinerlei Anstalten, mal wegzuhoppeln, also saßen wir bestimmt 5min am Wegrand und haben sie beobachtet. Mein Hintergedanke ist dabei immer, dass es nicht schlecht sein kann, wenn sie lernt, Hasen in unmittelbarer Umgebung sitzend zu ertragen... im Ernstfall verschafft mir das Zeit, um sie rechtzeitig anzuleinen, bevor sie durchstartet. Ich habe aber ernsthafte Probleme, aus dieser Situation dann wieder rauszukommen... wie reagiert man richtig, wenn die Hasen keine Anstalten machen im Gebüsch zu verschwinden und der Hund nicht ansprechbar/ablenkbar ist? :???: Im Endeffekt habe ich ein Stöckchen in Richtung der Hasen geworfen, damit sie endlich mal die Wiese räumen. War aber insofern keine gute Idee, als dass die plötzliche Bewegung der Tiere natürlich den Hetztrieb ausgelöst hat und Leni mir in die Leine gesprungen ist. Ich hab sie dann wieder absitzen lassen und zur Belohnung ein kleines Rennspiel mit ihr gespielt, damit sie den Stress über ein bisschen über Bewegung abbauen kann. Ganz optimal fand ich meine Reaktion in der Situation aber nicht und da wir hier ständig Hasen treffen und angucken, würde mich mal interessieren, wie ihr so eine Situation handhabt?

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