Der Jagdhunde Austausch Thread

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    Jetzt mal ganz provokant: wenn der Hund entspannt bleibt, weil da ein Zaun ist, kein schreien an der Leine, kein durchstarten... Er überdenkt seine Chancen auf Jagderfolg, erkennt, die hat er nicht, und bleibt völlig ruhig... Macht man da als Hundebesitzer nicht etwas falsch, wenn der Hund einen nicht als "Zaun" (der ja nun nicht grad prügelt oder so) anerkennen kann? Der Stress und der Frust ist für den Hund doch nicht angenehm. Und beim Zaun hat er den nicht.

    Ist provokant ausgedrückt :ops: und nicht wirklich so gemeint. Aber die Fragen gehen mir schon lange durch den Kopf. Aus dem Grund: Lucy hat Frust und Stress, wenn sie glaubt, sie könnte Beute machen und nur ich steh ihr im Weg. Ein wirklich stabil aussehender Zaun stresst sie deutlich weniger...


    Eine gute Frage - aber ich bin nicht sicher, ob es mich freuen würde, wenn mein Hund mich als Zaun oder Felswand einstuft, statt als Sozialpartner... :???: Ich würde eher sagen, der Gehorsam ist der Zaun, und der ist halt manchmal noch nicht so gut gebaut. Auch Rhian würde versuchen, ein schwaches Drahtgeflecht auseinander zu nehmen, um an die Karnickel zu gelangen.

    Entspannt sind meine Hunde übrigens nicht angesichts der Parktiere, sie nehmen sie wahr und die Körperspannung steigt, besonders beim unerfahrenen Splash.

  • Hochpushen durch rennen? Bewegung baut Stress ab, wie kauen auch. Ja ich bin auch fuer ruhiges auseinandersetzen mit der Situation. Aber es sollte auch ein Ventil geben und wie dieses aussieht, bestimmt mein Hund..

    Lucy_Lou, keine Ahnung. Ich hatte ja nie Probleme mit Pepper bzgl. Wild :nixweiss: Ich kann nur schreiben, was ich an anderen Hunden gesehen habe.

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    Dachte ich bisher auch, bis ich rausgefunden habe, dass mein Hund ein Terror-Monster wird weil er zum Bunny der Nachbarin will. Und das seit 3 Wochen... :hust:

    Ich schließe jetzt mal ganz dreist Haustierkarnikel aus. Denn so ein Karnichen im Käfig/Stall leidet genauso wie das Wildkarnickel unter extremer Angst, wenn eine erregte Hundeschnauze in der Nähe ist.
    Wenn die Karnikel ständig Menschen udn "Fressfeinde" um sich haben (wie im Park) gewöhnen sie sich eher dran. Aber nicht so ein Hauskarnickel, das hüpft im schlimmsten Fall wie ein Flummi in seinem kleinen Käfig rum, weil es denkt jetzt wird es gekillt :/

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    Dann verstehe ich aber nicht, warum du dich verwunderst, dass ein passionierter Hund am Anfang der Ausbildung den Gehorsam und die Selbstkontrolle noch nicht aufbringen kann, und eben ausflippt, wenn er nicht tun kann, was ihm seine Gene vorschreiben.

    Eigentlich wundert mich das gar nicht.
    Für mich beginnt die Ausbildung mit 8, 10 Wochen, ich habe also früh Zeit die Signale zu etablieren und anzuwenden. Das zu Prägen was ich haben will.
    (zurücknehmen, kontaktsuchen, definierte Bereiche einhalten etc.)

    Mich wundert eher wie lange sich viele das anschauen, wie gestresst der Hund dann als Junghund noch ist... Ich finde das schade.

    Ich meine da ist doch einfach so viel wertvolle Zeit verstrichen, (Stichwort: neuronale Verknüpfungen, Prägung, etc.), die man hätte nutzen können, dass man gleich Übereinkünfte etabliert mit dem Hund.

    Wenn man einen Hund nicht als Welpen bekommt ist es natürlich etwas anders gelagert.
    Trotzdem sollte man (m.M.n.) nicht warten, sondern ab heute alles so zu machen wie man es haben möchte.
    Oder bis sich irgendwas von selber legt oder bessert, bis irgendwo irgendein Gehorsam oder die Konzentration besser wird etc.

    Man soll den jungen Hund natürlich nicht überfordern (muss ich ja nicht extra sagen oder?), aber halt in angemessener Zeitspanne, in angemessener Ablenkung, gleich alles so einfordern/prägen/herbeiführen/such dir ein Wort aus, wie es später sein soll.

    Der Hund ist und bleibt so wie er es kennt. Und wenn man macht was man immer gemacht hat wird man auch bekommen was man immer bekommen hat vom Hund und auch sonst.

    Oder?!

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    Jetzt mal ganz provokant: wenn der Hund entspannt bleibt, weil da ein Zaun ist, kein schreien an der Leine, kein durchstarten... Er überdenkt seine Chancen auf Jagderfolg, erkennt, die hat er nicht, und bleibt völlig ruhig... Macht man da als Hundebesitzer nicht etwas falsch, wenn der Hund einen nicht als "Zaun" (der ja nun nicht grad prügelt oder so) anerkennen kann? Der Stress und der Frust ist für den Hund doch nicht angenehm. Und beim Zaun hat er den nicht.

    Ist provokant ausgedrückt :ops: und nicht wirklich so gemeint. Aber die Fragen gehen mir schon lange durch den Kopf. Aus dem Grund: Lucy hat Frust und Stress, wenn sie glaubt, sie könnte Beute machen und nur ich steh ihr im Weg. Ein wirklich stabil aussehender Zaun stresst sie deutlich weniger...

    Ich finde deine These gut und sehe da einen Teil des Erfolges.
    Beim Zaun nämlich weiß der Hund woran er ist! Immer!
    Immer stoisch gleich geht da nie was. Das akzeptiert jeder Hund! Er ist ja nicht blöd.
    Menschen sind da unberechenbar und weniger "standfest" (auch emotional und in der Entschlossenheit).
    Der Zaun gibt quasi wenige klare Signale (der Vergleich hinkt, weiß ich selbst, aber ganz falsch ist er nicht) auf die sich der Hund einstellen kann.

    Viele Hundehalter sagen dem hund auch nicht klar was "falsch" ist.
    Sie lenken lieber um oder ab, oder rufen ihn oder gaben die Emotionen nicht im Griff (Stress, Unsicherheit, mangelnde Überzeugung dass es klappt etc.).
    Das bringt den Hund dazu viele eigene Entscheidungen zu treffen/treffen zu können und das kann auch stressen, weil es wahlmöglichkeiten läßt.

    Beim Zaun kann er sich relativ " entspannt" innerhalb der gegebenen Grenzen entfalten.

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    Hochpushen durch rennen? Bewegung baut Stress ab, wie kauen auch. Ja ich bin auch fuer ruhiges auseinandersetzen mit der Situation. Aber es sollte auch ein Ventil geben und wie dieses aussieht, bestimmt mein

    Ein Hund ist aber kein Pferd.
    Wenn der Hund verknüpft: Wildsichtung - Rennen, wird er wohl das nächstemal Rennen, wahrscheinlich dem Reh hinterher, wenn der HH das nächste Mal nicht schnell genug ablenkt.

    Wenn er aber verknüpfen könnte:
    Wildkontakt - Ruhe und Kontaktaufnahme HH, wäre das eher das was ich jetzt möchte.

    Außerdem setzt Rennen doch auch endorphine frei, oder (ist das so)?
    Was auch keine wünschenswerte Verknüpfung mit dem Reh wäre.
    Die Gefahr besteht aber wenn das Rennen direkt auf die wildsichtung folgt.

    Besser: Reh - langweilig
    HH - spannend

    Nur meine Meinung.

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    Ich glaube auch, es ist eher das.... Denn wenn ich mal an den Gehegen vorbei gehe, bin ich gar nicht immer entschlossen, ein "Problem" auszumerzen

    Musst du auch nicht, übernimmt ja der Zaun :-P
    (Achtung Humor)

  • Ihr liegt höchstwahrscheinlich ziemlich falsch. Fakt ist, dass der Geruch von Gatterwild und Haustieren ein ganz anderer ist. Viele Jagdhunde sehen "Menschenwild" als nicht lohnenswerte Beute und langweilig an.

    Beispiel: Viele Vorstehhunde interessieren sich rein gar nicht für künstlich ausgesetzte Stallwachteln und pinkeln auf sie, während "wilde" Wachteln vorgestanden werden.

    Zitat

    [Also ICH glaub ja es liegt am unterschiedlichen Verhalten der Wild und Wildparktiere...
    Die Tiere im Park verhalten sich einfach anders als freilebende Wildtiere.
    Aber ist auch nur eine Hypothese

    Dafür :D

  • Meine Hunde finden Wildparktiere auch interessant, aber auf komplett andere Weise als "richtiges" Wild. Mein Federviehverückter läuft im Stall frei mit den Gänsen und auch Katzen werden dort nicht gejagt. Leider konnte ich das noch nicht auf die freie Wildbahn ausbauen :headbash: .

    Spikybub: ich freue mich ehrlich, das es mit deinem Hund gut klappt. Aber du schreibst ja selber er ist 7 Monate alt. Das ein odere andere Problem könnte demnach auch erst noch auf dich zukommen (ich kenne einige Jagdhunde, die ihre Leidenschaft erst jenseits der 10 Monate entdeckt haben). Ich drück dir die Daumen das es weiter so gut läuft.

  • Zitat

    Ihr seid zwar gegen meinen Vorschlag, habt aber Hunde die bei Wildsichtung (schreiend) in der Leine hängen...

    Hmmmmm ;-)

    Aber es geht um Austausch, mich würde (wirklich) interessieren, wie andere dieses Problem bereits in den Griff gekriegt haben?
    (nicht wie sie es bislang nicht in den Griff gekriegt haben)

    Also Du solltest unser kleines Geplänkel dann schon auch richtig lesen - wir schrieben beide von "Junghunden" bei denen solches Verhalten durchaus nicht ungewöhnlich ist -
    Mein Beagle ist 5 Jahre alt und weiß sehr gut was Standruhe ist =)

    Entspannung erwarte ich nicht, Rehe sind alles andere als langweilig und das ist für ihn richtig so das heisst Arbeitsmodus an - dennoch erwarte ich dann Standruhe von ihm, auch unter Erregung.
    Und schreien darf er sobald er von der Leine ist. :ugly:

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