Der offene Brief von Silvie Rhode an den VIP-Hundeprofi
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Hach, wie richtig, was Ihr schreibt.
Obwohl ich nie so einen Hund haben werde (ich bin meiner Rasse verfallen), rühert mich die Geschichte der Kampfhunde und wie sie noch heute missbraucht werden, wirklich zu Tränen - klingt pathetisch, ist aber so. Schon alleine aus diesem Grunde sind sie mir nahe und auch sympathisch. Aber gerade deshalb kann ich auch gut verstehen, wie sie sich entwickelt haben.
Nur weil sie so eine furchtbar traurige Geschichte haben, muss ich sie nicht "verstofftierlichen".
Fehleinschätzung (kampfschmuser) bei jedem Hund ist das Schlechteste - nach offener Qual, wie bei Kampfhunden geschehen - was man einem Hund antun kann.
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Zitat
Ich auch, deswegen halte ich die Rasse ja auch.....aber man tut der Problematik und der Rasse selbst nichts Gutes wenn man sie emotionell und mit verklaertem Blick als Kampfschmuser anpreisst anstatt sich mit den genetischen Anlagen kritisch auseinander zu setzen.
ich bin immer wieder aufs neue beeindruckt wie offen und unverklärt du die dinge siehst.
meinen ganz grossen respekt.gruss petra
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Zitat
Im Gegensatz zu heute, wo primär auf Schönheit gezüchtet wurde, hat man früher ja hochspezialisierte Hunde gezüchtet die ihrem jeweiligen Zweck dienen sollten. Dominiert haben die Jagdhunde aber es gab auch die "Kampfhunde" (die allerdings nix mit den Rasselisten zu tun haben). So wurden Hunde gezüchtet die speziell für den Kampf mit Bullen dienten, welche die zum Hundekampf gezüchtet wurden, Kriegshunde, usw.
Hier kann man jedoch nun gar nicht sagen, wer die Ursprungsrasse ist oder das explizit diese Rasse ein Kampfhund im klassischen Sinne war (sprich darauf gezüchtet anzugreifen, ohne Rücksicht auf Verluste, sich festzubeißen und nicht mehr loszulassen, sei es bis zum Tod). Es wurde soviel gekreuzt und gezüchtet, dass man nur schwer sagen kann, dass ein bestimmter Hund ein Kampfhund ist. Zeigte ein Hund eine erhöhte Aggression, wurde mit ihm weitergezüchtet.
Die Rassen Deutscher Schäferhund, Dobermann, Schnauzer, Rottweiler, Mastino Napolitano, Mastin Espaniol, Akita Ino wurden speziell für den Schutzdienst gezüchtet, was man den Rassen teilweise heute noch anmerkt, auch wenn auch hier die Nutzung immer mehr zum Familienhund geht. Man kann also nicht sagen, dass alle diese Rassen von Grund auf gefährlich sind, dass hängt im wesentlichen mit dem Zuchtverlauf zusammen und worauf die Wertigkeit bei der Zucht gelegt wurde. In Japan legt man ja heute noch großen Wert auf aggressive Hunde die sich gegen Mensch und Hund richten, da dort auch noch Hundekämpfe abgehalten werden ... oder halt Ratten-Massenschlachtungen.
Im Laufe der Jahrhunderte ist man ja auch davon weggekommen, somit haben einige Rassen zwar noch die genetische Veranlagung aber die Weiterzucht, wenn nicht auf Aggressivität Wert gelegt wurde, wovon ich bei normalen Menschen mal ausgehe, ist ja auf den Familienhund ausgerichtet.
Nehmen wir also die heutigen Rasselisten ... die hat überhaupt keine logische Begründung. Natürlich findet man dort einige Hunde die in ihrem Ursprung für Hundekämpfe gedient haben, andere wurden auf ihre "Schärfe" (wie ich diesen Begriff hasse
) weitergezüchtet und andere dienten als Kriegshundegleiter, andere als Hütehunde. Man kann also hier nicht von einer Logik sprechen, auch wurden hier keine Beißstatistiken herangezogen, denn dann wäre der Schäferhund auch mit auf der Liste. Es geht um Hunde ohne Lobby, es geht um Schreibtischwillkür und die Hunde und ihre Halter haben es auszubaden.
Von daher, um auf den Ursprung des Themas zurück zu kommen ... diese Pauschalaussage von Martin Rütter (grade wieder in der WUFF neu manifestiert) ist für einen Hundetrainer eine glatte Blamage und zeugt nicht davon, dass er sich mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Lt. seiner Aussage (frei aus der WUFF zitiert) meint er, dass er diesen Begriff "Kampfhunde" weiter nutzen wird, weil die Menschen dann halt wissen worum es geht.
Genau hier fehlt mir aber der Punkt seiner Verantwortlichkeit . .das er aufklärt über diese Fehleinschätzung bezüglich "Kampfhunden". Würde der Dackel auf der Rasseliste stehen, würde er auch zum "Kampfhund" mutieren und da würde man sich komischerweise drüber amüsieren? Ein Martin Rütter ist halt nicht nur ein Privatmann mit seiner persönlichen Meinung, sondern hat, grade auch durch die mediale Präsenz, eine weitergehende Verantwortung. Genau dieser kommt er, mit seinen Aussagen, nicht nach. Ein Schlag ins Gesicht von jedem der einen Hund auf der Rasseliste hat.Danke.
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Hach, wie richtig, was Ihr schreibt.
Obwohl ich nie so einen Hund haben werde (ich bin meiner Rasse verfallen), rühert mich die Geschichte der Kampfhunde und wie sie noch heute missbraucht werden, wirklich zu Tränen - klingt pathetisch, ist aber so. Schon alleine aus diesem Grunde sind sie mir nahe und auch sympathisch. Aber gerade deshalb kann ich auch gut verstehen, wie sie sich entwickelt haben.
Nur weil sie so eine furchtbar traurige Geschichte haben, muss ich sie nicht "verstofftierlichen".
Fehleinschätzung (kampfschmuser) bei jedem Hund ist das Schlechteste - nach offener Qual, wie bei Kampfhunden geschehen - was man einem Hund antun kann.
Nein eben, ein Stofftier sind sie nicht, genau wie andere Hunde (und auch andere Lebewesen) nicht, auch wenn es Hunde geben mag die freiwillig gerne kuscheln.
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Wirklich gute, sachliche und fachkundige Links hab' ich nur in englisch.
Mist, ich bin doch so ein Englishlegasteniker
Trotzdem danke...LG
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Und es ist auch nicht per se falsch...... Pit und Co sind generell sehr menschenbezogene Hunde mit sehr hoher Schmerztoleranz und eignen sich definitiv als ideale Familienhunde, gerade mit Kindern. Aber man darf auch die Kehrseite der Medaille vergessen.....Fakt ist das gerade der Pit/Amstaff seinen Ursprung nun eben im Tierkampf haben und diese Bereitschaft ist noch feste im genetischen Make up verankert....und da fangen dann die Probleme an wenn man diesen Fakt aussen vor laesst und ignoriert. Und dies tun eben gerade die Kampfschmuser-Fraktion.Danke! Mich nerven diese mir immer häufiger begegnenden Hundehalter, die ihre Pits und Co. als roasfarbene Lämmchen titulieren, die "nur spielen wollen" und dementsprechend auf alle möglichen Hundetreffen und Hundewiesen geschmissen werden, mit dem Ergebnis, dass andere Hunde dabei schwer verletzt werden....
Entweder man arbeitet an der Baustelle oder übt strenges Management aus..alles andere ist ziemlich verantwortungslos. -
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ich bin immer wieder aufs neue beeindruckt wie offen und unverklärt du die dinge siehst.
meinen ganz grossen respekt.gruss petra
Ich auch
Was ich aber nicht verstehe, warum grade diese Rassen auf den Rasselisten stehen? Wo doch gerade die als so besonders menschen-kinderfreundlich gelten...
Also, ich halte von den Rasselisten gar nichts, aber das verstehe ich nicht (grübele ich schon länger drüber nach).
Hat jemand eine Erklärung dafür?
Dass die Aggressionsbereitschaft gegenüber Artgenossen höher ist oder die Hemmschwelle zur Aggression (falls das jetzt so richtig formuliert ist) wird ja nichts damit zu tun haben, die Rasselisten wurden doch eher zum "Schutz" der Menschen gemacht.
Deshalb ist es mir so völlig unklar, dass grade Rassen die als so freundlich gegenüber Menschein gelten, auf diesen Listen stehen.Liebe Grüße Nadine
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Zitat
Was ich aber nicht verstehe, warum grade diese Rassen auf den Rasselisten stehen? Wo doch gerade die als so besonders menschen-kinderfreundlich gelten...
Also, ich halte von den Rasselisten gar nichts, aber das verstehe ich nicht (grübele ich schon länger drüber nach).
Hat jemand eine Erklärung dafür?
Dass die Aggressionsbereitschaft gegenüber Artgenossen höher ist oder die Hemmschwelle zur Aggression (falls das jetzt so richtig formuliert ist) wird ja nichts damit zu tun haben, die Rasselisten wurden doch eher zum "Schutz" der Menschen gemacht.
Deshalb ist es mir so völlig unklar, dass grade Rassen die als so freundlich gegenüber Menschein gelten, auf diesen Listen stehen.Liebe Grüße Nadine
tjaaaa, eine - wissenschaftliche - erklärung gibt es dafür nicht.
nur eine politische... und die heißt "wir brauchen einen sündenbock" - man möchte die gesellschaft mittels rasseliste in sicherheit wiegen... das ist der "zweck" der rasselisten...
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ich bin immer wieder aufs neue beeindruckt wie offen und unverklärt du die dinge siehst.
meinen ganz grossen respekt.gruss petra
deshalb ist tanja ja auch mein personal hero
hab hier ja auch so ein kleines halbexemplar sitzen..er ist zwar dank sozialisierung im umgang mit anderen hunden io,allerdings weiss ich darum,was in ihm genetisch drin steckt und händele ihn danach
wenn ein anderer hund kommt,wo ich weiss,der ist auf krawall gegenüber rüdiger gebürstet,dann nehme ich rüdiger entweder aus der begegnung heraus oder lasse es erst gar nicht dazu kommen (leider gibt es in meinem freundeskreis einige hundeexemplare,die sich gern mit rü anlegen würden),weil ich weiss,wie das dann ausgehen würde
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