Der Biss des Hundes
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Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass jedes Problem einfach mit gesundheitlicher Untersuchung und Trainer zu loesen ist und ich denke auch nicht, dass man von jedem verlangen kann das auch zu leisten.
Es gibt Hunde, die sind in ihrem Verhaltensmuster so "versaut", dass sie nur schwer zu berechnen sind und es daher nur aeusserst wenige Menschen gibt, die einen solchen Hund beherbergen koennen - und weil solche Hunde hoechst selten wieder komplett "problemlos" werden sind diese Plaetze im Normalfall staendig belegt und die Chance auf einen solchen ist hoechst gering.Allerdings sind diese Hunde doch auch wirklich eher selten. Die meisten sind wirklich teilweise einfach nur ohne, bzw mit den falschen Regeln aufgewachsen und werden mit etwas Anleitung am Ende auch nicht "problematischer" als andere Hunde mit aehnlichem Grundwesen.
Mal davon ab, dass ich allein schon das wenigste, was so als "biss" klassifiziert wird auch als solches bezeichnen wuerde. Sorry, aber drei kleine Loecher in der Hand, die nicht mal richtig bluten von einem 35kg Hund oder ein paar Kratzer.. haette der wirklich gebissen wuerde das anders aussehen.Ich kann durchaus verstehen, wenn ich mich einem (eventuell schon so uebernommenen )Hund der wirklich beschaedigend beisst nicht gewachsen sehe und ich finde, je nachdem wie die Vermittlungschancen aussehen, dass Einschlaefern dann hier keine ganz so abwegige Moeglichkeit ist.
Wenn ich allerdings dann (siehe oben.. was so alles als Biss gilt..) sehe, dass Hunde wegen blossen Warnschnappern mit absolut klarem Ausloeser abgegeben oder eingeschlaefert werden, kann ich das nicht wirklich gut heissen und unterstelle wirklich erstmal Naivitaet - denn das ein Hund Zaehne hat sollte bekannt sein.
Pures Beispiel... Kind wird (sowieso unverantwortlicher Weise) mit mittelgrossem Hund alleine Gassi geschickt - Halsband reisst, Hund rennt poebelnd zu anderem Hund, anderer Hund wehrt sich, Kind will seinen Hund beschuetzen, anderer Hund erwischt Kind am Bein - keine Fleischwunden, nur 2 blaue Flecken und ein Kratzer.
Am naechsten Tag Zeitungsartikel, XY geht auf Kind los, allgemeiner Tenor, einschlaefern die Bestie.. ehm ja. -
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Nach den ersten beiden Beiträgen hätte ich aufhören können zu lesen.
Da ich einen Hund habe, von dem ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, dass er irgendwann mal in Beschädigungsabsicht beißen könnte (so'n geduldiges Schaf), hat mich vor allem dies zum Nachdenken gebracht:
ZitatIch finde, so blöd es jetzt klingen mag, die andere Seite interessant: Warum beißen so viele Hunde jahrelang nicht?
Wie viel ertragen sie täglich, sei es die primatenhafte Umarmung, die Ruhestörung beim Schlafen (weil Frau z.B. unbedingt während der Mittagsruhe Wäsche aufhängen muss), die unzähligen Versuche, an ihnen rumzuerziehen usw.Was mute ich meiner Kleinen eigentlich tagtäglich zu? Wann hat sie mal die Nase voll? Ich hoffe, ich erkenne die Anzeichen rechtzeitig.
Ich weiß nicht, was ich tun würde, wenn Lucy wirklich einmal beißen würde.
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Zitat
Ja, nur auch hier kommen die Menschen doch zu einem Entschluss
Klar, kam der Halter zu einem Entschluss und zwar in 2 von 5 Fällen (im Bekanntenkreis) den Hund beim TA, oder in die Klinik zum Einschläfern abzugeben und ein weiterer lebt seit diesem Vorfall in einem Zwinger und verläßt diesen mehr oder weniger nur zum Gassi gehenWenn jemand den Hund abgibt, weil er daran nicht arbeiten kann oder will, weil er kein Vertrauen mehr hat, oder weil ihm das Geld für Trainer oder Tierarzt fehlt usw. - dann halte ich eine Abgabe auch für einen guten Entschluss.
Aber einen Hund einfach einzuschläfern, ohne sich die Mühe gemacht zu haben herauszufinden warum das passiert ist, ohne den Hund beim TA vorgestellt zu haben usw.... - dann ist einschläfern für mich in einigen Fällen einfach keine Option.ZitatIch denke die meisten verstehen nach all den postings was ich damit sagen will, Abessinierin
Ich leider auch nicht, weil ich keine Veruteilung eines Menschen gesehen habe und selbst wenn... warum darf immer nur der "böse Hund" verurteilt werden, aber nie die Bequemlichkeit deren Besitzer ???
ZitatIch denke ehrlich gesagt nicht, dass jedes Problem einfach mit gesundheitlicher Untersuchung und Trainer zu loesen ist und ich denke auch nicht, dass man von jedem verlangen kann das auch zu leisten.
Es gibt Hunde, die sind in ihrem Verhaltensmuster so "versaut", dass sie nur schwer zu berechnen sind und es daher nur aeusserst wenige Menschen gibt, die einen solchen Hund beherbergen koennen - und weil solche Hunde hoechst selten wieder komplett "problemlos" werden sind diese Plaetze im Normalfall staendig belegt und die Chance auf einen solchen ist hoechst gering.Allerdings sind diese Hunde doch auch wirklich eher selten. Die meisten sind wirklich teilweise einfach nur ohne, bzw mit den falschen Regeln aufgewachsen und werden mit etwas Anleitung am Ende auch nicht "problematischer" als andere Hunde mit aehnlichem Grundwesen.
Mal davon ab, dass ich allein schon das wenigste, was so als "biss" klassifiziert wird auch als solches bezeichnen wuerde. Sorry, aber drei kleine Loecher in der Hand, die nicht mal richtig bluten von einem 35kg Hund oder ein paar Kratzer.. haette der wirklich gebissen wuerde das anders aussehen.Ich kann durchaus verstehen, wenn ich mich einem (eventuell schon so uebernommenen )Hund der wirklich beschaedigend beisst nicht gewachsen sehe und ich finde, je nachdem wie die Vermittlungschancen aussehen, dass Einschlaefern dann hier keine ganz so abwegige Moeglichkeit ist.
Wenn ich allerdings dann (siehe oben.. was so alles als Biss gilt..) sehe, dass Hunde wegen blossen Warnschnappern mit absolut klarem Ausloeser abgegeben oder eingeschlaefert werden, kann ich das nicht wirklich gut heissen und unterstelle wirklich erstmal Naivitaet - denn das ein Hund Zaehne hat sollte bekannt sein.
Pures Beispiel... Kind wird (sowieso unverantwortlicher Weise) mit mittelgrossem Hund alleine Gassi geschickt - Halsband reisst, Hund rennt poebelnd zu anderem Hund, anderer Hund wehrt sich, Kind will seinen Hund beschuetzen, anderer Hund erwischt Kind am Bein - keine Fleischwunden, nur 2 blaue Flecken und ein Kratzer.
Am naechsten Tag Zeitungsartikel, XY geht auf Kind los, allgemeiner Tenor, einschlaefern die Bestie.. ehm ja.
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warum darf immer nur der "böse Hund" verurteilt werden, aber nie die Bequemlichkeit deren Besitzer ???
Wo wir wieder bei der gnadenlosen Pauschalisierung wären und so immer wieder von vorne anfangen...
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Zitat
Wo wir wieder bei der gnadenlosen Pauschalisierung wären und so immer wieder von vorne anfangen...
Warum, Spikeybub?
Ist der Besitzer fehlerlos weil sein Name Mensch ist? Muss er sich nicht reflektieren und schauen, wo er vielleicht Fehler macht und diese beheben?
Birgit
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Zitat
Und ich möchte zusätzlich zur Frage nach dem Warum anregen, bevor der Mensch verurteilt wird...Ich glaube, es liegt ganz einfach daran, wie die Gesellschaft nun allgemein ist, in der wir leben.
Es ist doch nun so, daß der Mensch im Laufe der Zeit so richtig bequem geworden ist.
Und wir sind von Maschinen umgeben, die uns dabei helfen, bequem zu bleiben.Und genau das ist doch das Problem!
Maschinen funktionieren auf Knopfdruck!
Daumen drauf, und alles läuft wie geschmiert!Man muß sich gar keine Gedanken mehr darüber machen.
Und wenn es mal nicht läuft?
Kein Problem! Weg damit, etwas Neues, eventuell sogar noch besser als das Alte muß her!Jetzt ist es aber so, daß der Mensch nicht nur von Maschinen umgeben ist,
sondern auch mit Mitmenschen, und halt, wer es so wollte, mit Tieren.
Wie viele "schaffen" sich den Partner, oder Haustiere an, weil es halt gerade "in" ist, oder es "gut aussieht", oder weil ja ein Freund / eine Freundin es so "vorlebt" und es halt bei denen "funktioniert"?Und da funktioniert halt eben nichts mehr so einfach auf Knopfdruck.
Da muß man sich mit Lebenspartner auseinandersetzen, diskutieren, eventuell sogar streiten,
sich darüber aufregen, daß die Kinder nicht hören "wollen" und einfach so ihr Ding durchziehen,
und sich auch darüber wundern, daß selbst Tiere auf ihre Art "sagen" können, daß ihnen etwas nicht paßt.Irgendwie scheint die Bereitschaft, sich mit etwas anderem außer sich selbst und seine Bedürfnissen auseinanderzusetzen, weniger zu werden.
Wer es macht, und andere sogar versteht, wird eventuell belächelt.
Manche finden es vielleicht gut, was andere machen, haben aber keine Lust, selbst auch diesen Weg zu gehen.
Und wieder andere gehen einfach weiter ihren "radikalen Weg". Entsorgen, und sich eventuell etwas Neues besorgen.Gruß
SheltiePower -
Aber damits auch wirklich klar ist, erkläre ich es gerne auch nochmal genauer...
Es gibt Umstände (zur Genüge genannte), die einen Hund veranlassen zu beissen.
Diese sollte man erkennen anstatt den Hund nur "als Beisser" zu "verurteilen".
Richtig?Es gibt aber auch Umstände die einen Menschen (letztlich! NACH den GEDANKEN!!!!!) dazu veranlassen sich von einem Hund zu trennen.
Diese sollte man ebenso anerkennen, anstatt ihn als "verantwortungs/gedankenlos" zu verurteilen. -
Zitat
Ist der Besitzer fehlerlos weil sein Name Mensch ist? Muss er sich nicht reflektieren und schauen, wo er vielleicht Fehler macht und diese beheben?
Birgit
Oh, ne, sorry, aber ich fange echt nicht dauernd von vorne an.
Wir haben 100 mal besprochen, dass man sich natürlich Gedanken machen soll, es aber trotzdem Gründe gibt sich gegen den Hund zu entscheiden.Also viel Spaß noch beim im Kreis drehen - ich geh jetzt in die Sonne
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Genauso meinte ich das in meinem letzten Post auch, Spikybub!
Bitte verurteilt doch nicht alle, die sich dazu entscheiden, den Hund abzugeben. Das ist doch nicht immer leichtfertig, sondern zeugt auch von Verantwortung.
Grade weil man sich Gedanken darüber macht, ob man das Problem in den Griff bekommen kann oder nicht, kann man zu dem vernünftigeren Entschluß kommen, den Hund besser abzugeben.
Das wird hier manchmal so dargestellt, als ob das die einfachste Abschiebemethode wäre, wenn der Hund mal nicht mehr so funktioniert, wie man will. Ich persönlich stelle mir das unwahrscheinlich schwer vor. -
Ich glaube, dass viele Menschen nicht unbedingt die "leichte" Option Einschläfern wählen, weil sie so leicht ist, sondern weil sie für sich keinen anderen Ausweg sehen.
WIR hier im Forum denken an Gründe wie Erkrankungen, Nichtbeachtung von Warnungen des Hundes, Stress, wasweißich... aber der 08/15-Hundehalter denkt wahrscheinlich nach so einer Situation nicht so weit. Es ist doch so, dass die meisten HH sich einfach nicht so viele Gedanken um ihren Hund machen, solange es funktionert. Sei es Futter, Auslastung, Gesundheit, etc. Wenn dann allerdings etwas schief läuft, dann stehen sie hilflos da, einfach, weil Ihnen Informationen fehlen.
Und wenn man nicht gerade einen wissenden HH zur Seite stehen hat, wird man auch keine Informationen erhalten. Dazu noch der Druck von außen :Medien, Nachbarn, Familie...Deswegen halte ich das "Das hättest Du aber wissen müssen" hier in vielen Hilfethreads nicht unbedingt für angebracht. Es ist nicht einfach, sich in die Situation von einem unwissenden Anfänger zu versetzen, wenn man schon einen gewissen Grad an Wissen hat. Aber genau das ist notwendig, um den richtigen Ansatzpunkt zu finden, um Hund und Halter zu helfen. (Dieses Problem ist aber in fast jedem Fachforum zu finden
)
Natürlich ist jeder verpflichtet, sich vor der Anschaffung und während der Haltung eines Tieres sich so gut wie möglich zu informieren. Die Realität sieht aber anders aus und "so gut wie möglich" ist eben Auslegungssache.
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