Hund hat gebissen - ohne Erfolg

  • Das ist wieder mal ein Paradebeispiel, wie Hunde abgeschoben werden, wenn sie nicht funktionieren.


    Was har ein zweijähriges Kind bei dem Hund zu suchen, wenn er auf seinen Platz geschickt wird :/


    Warum gibst du den Hund nicht zurück und sagst, ich bin überfordert mit 2 Hunden :???:
    Aber nein, man muß ja gut da stehen, der Hund kann sich nicht wehren, ihm wird jetzt der Ruf vorauseilen, er beißt Kinder, was seine Chancen zum vermitteln nicht erhöhen, daß find ich so mies :mute:

  • Hunde unterscheide zwischen Kindern und Erwachsenen, auch und besonders, was das Ranggrfüge betrifft. Und derartig ranganmaßendes Verhalten wie das des 2jährigen Kindes wird eben gerne mal mit "Was willst Du denn von mir? Du hast mir hier gar nichts zu sagen!" quittiert. In Frage käme natürlich auch ein ängstlich-agressives Verhalten.


    Kind und Hund sollten die Chance erhalten zu lernen.

  • Diesem Hund wird zu viel zugemutet.
    Mit auf Arbeit nehmen, mit Kindern klarkommen, Kastrat. Chip bekommen, neues Zuhause bekommen, neuer Zweithund.....ordentlich, was da auf ihn einprasselt.


    Ich muss aber hier mal klar sagen: Kleinkinder kann man nicht wie eine Maschine steueren. Die haben genauso einen eigenen Willen wie ein Hund. Und es dauert länger bis sie verstehen was man will. Man kann nicht einfach sagen: das darf das Kind halt einfach nicht. :headbash: Selten so gelacht. Kinder sind unberechenbar.
    Kinder in diesem Alter ahmen nun mal den Erwachsenen nach..biologisch so vorgesehen!
    Deshalb hat die kleine Tochter das gleiche gemacht wie die Mama: Hund Befehl gegeben. Und bis das Kind LERNT das sowas nicht erlaubt ist dauert es eben! Genauso wie es bei einem Hund dauern würde.......meist noch länger.


    Deshalb bin ich immer skeptisch wenn ein junger second hand Hund zu einem Kleinkind kommt. Wer kann IMMER die Hand zwischen Kind und Hund haben??


    Der Hund in diesem Fall ist grad mal 2 Wochen da.......das ist wie eine Urlaubsbetreung. Findet er schnell ein endgültiges Zuhause ist der Schaden gering. Zumal eindeutig von ihm zu viel verlangt wird.........


    Und wenn Hund und Familie gar nicht passen ist es auch Verantwortung eine besser passende Familie zu suchen.


    Birgit

  • Die Situation ist einfach denkbar ungünstig meiner Meinung nach.Der Hund ist erst 2 Wochen da,es kann also keine Rede davon sein,dass die TS weiss,wie der Hund in gewissen Situationen reagiert und ob es wirklich immer bei einem Schnapper bleiben wird.
    Der Hund hat in diesem Moment um den es geht aus seiner Sicht vielleicht angemessen reagiert,aber man sollte auch nicht vergessen,dass das Kind auch eigentlich nichts falsches gemacht hat.Weder wurde dem Hund wehgetan,noch würde er über die Massen bedrängt,zumindest les ich das so.Es hat nur seine Mama nachgeahmt,ein völlig normales Verhalten für ein Kind in dem Alter und es wird mit Sicherheit im Alltag zu unzähligen weiteren ähnlichen Situationen kommen können.

  • Ich habe selber eine 2jährige Tochter und auch wenn sie erst 2 ist, weiß sie GENAU, was sie darf und was nicht. Als wir Bibi bekommen haben, war diese 5 Jahre alt, Vorgeschichte relativ unbekannt als Straßenhund.


    Meine Tochter möchte mithelfen, also darf sie dem Hund den Napf hinstellen. Sie weiß aber auch genau, dass sie den Hund dann in Ruhe fressen lassen muss und geht auch nicht mehr an den Napf oder fasst gar den Hund an.
    Liegt der Hund im Korb und schläft, wird er auch in Ruhe gelassen.


    Von meinen Katzen wurde sie schon oft gekratzt, weil sie einfach den Schwanz nicht loslassen wollte. Zwischendurch testet sie immer noch, ob man da nicht doch vielleicht evtl. möglicherweise unter Umständen mal dran ziehen dürfte - und da lasse ich zu, dass sie dafür vom Kater gemaßregelt wird, ich hab es ihr oft genug gesagt.
    Mit 2 sind es keine Babys mehr, die wissen genau, was sie dürfen und was nicht. Das ist genau wie mit der Kerze. Man sagt ihnen, dass das AUA macht, dass das heiß wird, man nimmt die Hand und führt sie so dran, dass es kurz warm wird. Wenn sie dann doch dranfassen tun sie das 1x und dann je nach Kind nie wieder oder zumindest nicht mehr oft...
    So wie manche Kinder nur lernen, wenn sie sich die Hand wirklich mal selber irgendwo in der Schublade klemmen oder die Finger an der Kerze verbrennen halte ich es wie Biomais und einige andere hier u.U. auch für nötig, dass ein Hund mal schnappen darf. Knurren ist wie Schimpfen, das juckt einen 2jährigen Dickkopf wie meine eher weniger, da bleibt der Lerneffekt aus.
    Wenn das Kind mit einem eh schon quietschig-lauten Organ neben dem Hund steht und dem einen Befehl ins Ohr brüllt, was meint ihr, was dem Kerl die Ohren geklingelt haben?! Meine Güte, der hat sich ERSCHRECKT! Ob das Kind jetzt auf ihn drauf springt oder dem mit kieksender Stimme ins Ohr brüllt, das ist doch egal. Der hat sicher nicht gezwickt nach dem Motto "Du hast nix zu melden!" sondern der wird sich erschreckt haben, dass er plötzlich angebrüllt wird.


    Ich find es ungeheuerlich, dass sich manche Leute domestizierte Raubtiere ins Haus holen und dann der Meinung sind, nur weil die Sitz und Platz können, müssten die sich alles gefallen lassen.

  • Gib den Hund wieder ab und schaff dir bitte auf keinen Fall wieder einen Zweithund an. Du bist überfordert mit einem 2jährigen Kind und einem Hund mit dem du erst ein Vertrauensverhältnis aufbauen mußt. Noch dazu wenn das Kind nicht weiß wie es sich richtig verhalten soll.
    Barbara

  • Hallo TS,


    es tut mir für dich, deine Tochter und den Hund sehr Leid, was da passiert ist.
    Ich kann nachvollziehen, dass du den Hund jetzt mit anderen Augen siehst und Angst hast, dass so etwas nochmal und sogar noch schlimmer passieren kann.


    Ich will kurz meine Erfahrung schildern, auch wenn ich gleich betone, dass ich hier die beiden Situationen nicht miteinander vergleiche, sondern nur versuche meine Emotionen zu erläutern und die ggf. vergleiche ;)


    Letzten Sommer hat mein Junghund "aus heiterem Himmel" eins meiner Meerschweinchen getötet. Mein Hund ist mit den Tieren aufgewachsen, nie hätte ich gedacht, würde sie den Schweinen was tun. Jagdtrieb? Ja, klar. Aber doch nicht zuhause bei den eigenen Tieren, dachte ich mir.
    Ich kam also eines Tages nachhause und fand ein vollkommen verwüstes Zimmer mit den verstörten Tieren (Hund eingeschlossen) vor und entdeckte auch das tote Meerschweinchen (welches vermutlich durch den Schock starb, sie hatte keine äußeren Verletzungen)


    Und für mich brach eine Welt zusammen, mein Hund hatte etwas getan, was unglaublich schrecklich für mich war. Dazu unvorstellbar und traurig.
    Mein erster Gedanke war: WEG! Einfach nur weg mit dem Hund. Meine Mutter blieb objektiver, aber trotzdem war automatisch die Angst da, einen gefährlichen, aggressiven Hund zu haben, der vielleicht auch mal meine Schwester (5) attackieren würde.
    Ich wusste, dass meinen Hund keine Schuld trifft und er nicht so ist, wie ich es ihm emotional unterstellen wollte. Doch die Gefühle waren stärker. Ich war so enttäuscht von meinem Hund (Vermenschlichung, ich weiß) und konnte sie nicht mehr streicheln oder mit ihr rausgehen.
    Hier erwähne ich noch kurz, bevor gleich ein Hagel an Kommentaren kommt: Ich weiß übrigens immer noch, dass ich an der Situation Schuld bin, der Hund nichts dafür kann, es fies war, den Hund weggeben zu wollen, ihn nicht zu beachten blablbla. Aber man hat Gefühle, Emotionen, die in solchen Momenten einfach stärker sind. (Ich weiß, bei vielen hier natürlich nicht. Die würden immer, immer und immer in jeder Situation mit dem Kopf denken und keine Emotionen, wenn auch nur vorübergehend über ihr Handeln walten lassen)
    Und ich denke so ist es auch in diesem Fall. Hund hat etwas absolut verbotenes gemacht, der Hund hat einem gezeigt, dass er auch anders kann, Zähne hat und die auch nicht nur für's Fressen benutzt. Das ist etwas anderes, wenn man es selbst an sich erlebt oder einfach nur schreibt "klar weiß ich, dass mein Hund ein Raubtier ist"


    Meine Geschichte mit meinem Hund ging übrigens so aus:
    Etwa drei Tage später saß ich im Wohnzimmer auf dem Boden. Mein Hund kam herein und setzte sich etwas abseits von mir. Sie guckte mich an und ich intepretierte eine Traurigkeit in ihren Augen. Ich musste also heulen und flüsterte, dass sie zu mir kommen kann. Sie kam langsam und leckte meine Ohren, meine Augen, mein Gesicht, meine Hände...Ich streichelte sie und sie legte sich in meinen Schoß und schlief sofort ein. Ich intepretierte eine Erleichterung ihrerseits. Das war für mich der Punkt, wo ich erkannte, dass mein Hund jetzt keine Bestie ist. Der Punkt, an dem mein Kopf zu Wort kam.
    Ich entschied mich für den Hund und bereue mittlerweile den Gedanken, dass ich sie deswegen mal weggeben wollte.


    Lass dir Zeit, geh in dich. Denke viel nach. Beobachte den Hund. Vielleicht findet ihr wieder zueinander. Wenn du die Situation nicht mehr so emotionsgeladen betrachtest, wirst du vielleicht sehen, dass den Hund keine Schuld trifft, dass er jetzt kein Monster ist. Ich wünsche euch alles Gute dabei.
    Wenn du dabei bleibst, dem Hund nicht mehr vertrauen zu können, du überfordert damit bist, dann gehe auch dafür in dich, denke viel nach.
    Zwing dich zu nichts, das würde nur dem Hund schaden.

  • Diese Mission "Zweithund" Zweithund verstehe ich hier überhaupt nicht.
    Ich finde, dass hier mal wieder (leider mal wieder) auf Biegen und Brechen ein weiterer Vierbeiner einziehen sollte.
    Die Begründung dazu habe ich beim Überlesen der anderen Threads nicht gefunden.
    Was aber sehrwohl in den letzten Beiträgen herauszulesen ist, dass die Themenstarterin maßlos überfordert ist.
    Von Theo wurde zu viel erwartet und seine Reaktion wundert mich auch nicht.


    Was mich jedoch sehr wundert, wenn man schon einen Hund hat und schon länger hier im DF ist, dass man so naiv an die Mission Zweithund herangeht.
    Da ist ein Kleinkind im Haus.
    Noch ein weiterer großer Hund.
    Hund 2 muss ja unbedingt sein (warum?) - nach einer Woche funktioniert er nicht und das Jammern beginnt.
    Nun hat der Hund auch noch geschnappt (durch einen Fehler der Mutter, ok, kann ja passieren, aber wer hat hier wieder Schuld..?)
    Am 02. Mai kannte der Hund noch nicht das Kommando "Geh auf deinen Platz", nicht mal bleiben konnte er.
    Aus der Ferne wird aber jedoch angewiesen es zu tun, da kam es zum Abschnappen, weil, wie ich mir schon dachte, der Hund überfordert war und sich vom Kind bedrängt fühlte.


    Dass dann erst einmal große Aufregung besteht, kann ich sogar nachvollziehen.
    Aber:
    Zumindest hätte ich gerne gelesen:
    "Mein Fehler, dem Hund gebe ich keine Schuld..."


    Und wenn ich die letzten Threads bezüglich Theo lese, kommt bei mir das Gefühl hoch, als schreibe hier ein blutiger Anfänger, der sich noch nie mit dem Thema Hundeverhalten auseinandergesetzt hat.


    Nun muss der Hund es wieder ausbaden, ist noch kein Jahr alt und lernt seinen vierten Halter kennen.
    (Geburt > Welpenkäufer > Themenstarterin > neuer Halter)
    Wieder mal die beste Anleitung:
    "Wie mache ich aus einem Hund einen Wanderpokal?"


    In diesem Fall, nachdem ich die letzten "Problemthreads Theo" gelesen habe, kann ich nur eines sagen:
    Abgabe, besser jetzt als in sechs Monaten und keinen Zweithund mehr anschaffen.


    Ich wiederhole:
    Erste Aufregung kann ich verstehen, aber ein wenig Einsicht lese ich nicht heraus.

  • Ich finde einen Schnapper in die Jacke in dieser Situation von dem Hund verstaendlich, angemessen und wohldosiert. Ich wuerde mich an deiner Stelle freuen, einen solchen Hund fuer meine Familie gelandet zu haben.


    Mein Hund mag Kinder sehr, ist aber bei weitem nicht so ein schmerzloser, endlos gutmuetiger Vertreter, der hoechstens mal mitleidheischend zu Frauchen schaut, wenn ihm die Kinder ins Ohr bruellen oder auf ihm Trampolin springen. Der schnappt auch sauber ab, wenn ihn Kinder (und Erwachsene) zu stark bedraengen, bei Zahnkontakt (um z.B. ne grabschende Hand von sich weg zu schieben) unterscheidet er nochmal zusaetzlich zwischen Kinder- und Erwachsenenhaut (bei den Grossen greift er etwas fester zu, aber immer noch so wohldosiert, dass es keine Kratzer gibt). Ein Neurologe, der ihn mal wegen einer anderen Sache untersucht hat, meinte, dass er seinen Biss sehr gut modulieren kann und eine gute Beisshemmung hat.


    DAS ist fuer mich dann durchaus ein guter Kinderhund, bei dem Kinder auch lernen, dass ein Tier Gefuehle und Grenzen hat und die auch durchsetzen kann/darf. Wir sind mit einer Familie bekannt, die drei kleine Buben haben, sowie eine 5kg-Jack-Russel-Dame. Da geht es wild her, was soll der Mini-Hund also tun, wenn er mal aus Versehen zwischen die Fronten geraet? Die Dame schnappt ab, und das konsequent und mit dem Segen der Eltern. Beim letzten Besuch erlebte ich diese Kinder als absolut ruecksichtsvoll und ungezwungen im Kontakt mit Milo. Sogar der Kleinste (16 Monate) krallte ihm nicht einfach so ins Fell wie es kleine Kinder oft tun, sondern streichelte ihn ganz vorsichtig und geschickt. Ich fand das einfach nur toll.


    In unserer Familie gibt es zwei Kinder (6 und 4), die vorher kaum Kontakt zu Hunden hatten und Milo anfangs - trotz Aufpassen und Ermahnungen - manchmal sehr ungeschickt anfassten, ankreischten, hochheben wollten :fear:
    Denen hat der Hund auch schon mal sanft mit den Zaehnen erklaert, dass er das jetzt lieber nicht so gern hat. Nach dem ersten Schreck ("der Milo hat mich gebissen!") hat ihnen ihre Oma erklaeutert, warum das passiert ist ("kennt ihr schon die Hundesprache?"), und gut war. Inzwischen sind die zwei sehr vorsichtig, aber gar nicht mehr aengstlich. Sie koennen den Hund ganz gut einschaetzen und wissen, dass wenn der Milo "beisst", der Finger nicht ab ist, dass der Hund ihnen nicht wehtun will, sondern nur klarmachen, dass sie ihn anders anfassen sollen - oder eben mal gar nicht. Sie haben in kuerzester Zeit gelernt, dass sie genauso darauf achten muessen, wie sie sich selber verhalten, wie sie darauf schauen muessen, wie sich der Hund verhaelt. Ich glaube, haetten wir ihnen das nur verbal vermittelt, dies viel laenger gedauert haette (besonders bei dem 4jaehrigen, der ist naemlich zur Zeit manchmal "taub", wenn er was nicht machen soll - den Milo verstand er aber astrein).


    Bei allen genannten Kindern weiss ich, dass ich mich auf meinen Hund verlassen kann. Viel wachsamer waere ich bei Kindern, die gewohnt sind, robust mit Hunden umgehen zu koennen, weil sie so ein Hunde-Schaf zu Hause aufwachsen, der sich alles klaglos gefallen laesst, und wo die Eltern schon gar nicht mehr so genau aufpassen, weil der Hund "ja eh nichts macht".


    In der beschriebenen Situation, wo die Einstellung der TS auch eine andere ist (und ich verurteile das ganz und gar nicht), faende ich es fuer den Hund auch am Besten, wenn fuer ihn eine neue Familie gesucht wird. Vielleicht finden sich ja Leute, die sich genau so einen Hund wuenschen und zu schaetzen wissen. Das hoffe ich fuer ihn.

  • Zitat

    Dass dann erst einmal große Aufregung besteht, kann ich sogar nachvollziehen.
    Aber:
    Zumindest hätte ich gerne gelesen:
    "Mein Fehler, dem Hund gebe ich keine Schuld..."


    Ich wiederhole:
    Erste Aufregung kann ich verstehen, aber ein wenig Einsicht lese ich nicht heraus.


    Das dachte ich auch. Schade! :( :

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